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Zündet Flamme Du Goutier den Turbo?

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Quinte+ Vincennes, 23.01.2022 - 15.15h

 

Mit dem mit Abstand größten Trabreiten der Welt, hat Vincennes das erste ganz große Highlight in diesem Winter im Programm. Der Cornulier sieht in dieser Saison recht offen aus. Der zweifache Sieger Bilibili (15) hat nach seiner langen Pause noch nicht überzeugen können, auch wenn er im Prix Du Calvados mit Eisen unterwegs war. Auch der Vorjahressiegerin Bahia Quesnot (14) fehlt eine gute Referenz. Zudem scheint sie kurz vor Rente nun das Alter zu spüren. Und die Vorjahreszweite Flamme Du Goutier (9) ist nach der Pause noch nicht auf dem Podium aufgetaucht. Aber das letzte Auftreten im Fahren konnte schon gefallen. Da Trainer Thierry Duvaldestin auf einen frischen Start im Monte verzichtet hat, darf man mit ausreichender Schlagkraft rechnen. Das kann auch für den dritten Gruppe I-Titel reichen.


Prix De Cornulier / 15.15h / 700.000 Euro – 2.700m Bänderstart


Ein Feld im Prix De Cornulier wird meist erst durch die Anwesenheit des "Republique"-Siegers richtig rund. In diesem Fall ist es die Siegerin HIRONDELLE DU RIB (1), die im Juni mit einem eindrucksvollen Sieg den begehrten Titel, und damit ihr erstes Gruppe I, geholt hat. Danach tauchte sie ein wenig ab. Im Prix Des Elites machte sie einen kurzen Startfehler, der die Aufgabe mit ohnehin schon 50 Meter Zulage gegen die 3jährigen, praktisch unmöglich machte. Von hinten sammelte sie immerhin noch ein kleines Geld ein. Rechtzeitig zum Wintermeeting kam die Stute aber wieder in Schwung. Das Gruppe III erledigte die Rolling D´Heripre-Tochter sicher und den Halbklassiker am 08. Januar mit Leichtigkeit. Aber so wie zuletzt, zum Ende der Gegenseite mit ein wenig Druck das Kommando übernehmen, wird heute nicht funktionieren. Hier wird doch ein Stück mehr gefragt.


FANTAISIE (2) hat im Vorjahr aus dem Nichts im Monte einige Klassen übersprungen und noch immer nicht ihre Grenzen aufdecken müssen. Nach vier Siegen in der Provinz wechselte die Stute am 04. Dezember und nahm auch dort der großen Favoritin den Wind aus den Segeln. Bislang hatte die 7jährige im Prix Du Calvados ihren Höhepunkt. Gewohnt schnell aus dem Band lag sie auf dem ersten Teilstück weit hinter dem Führenden an zweiter Position. Als dieser dann "blau" ausgefallen ist, war die Bridault-Farbe plötzlich deutlich mehr im Fokus und konnte Zarenne Fas sicher in Schach halten. Wenn der Wechsel im Sattel hin zu Yoann Lebourgeois keine Schwierigkeiten bereitet, wird sie auch im Kampf um das Podium eine Rolle spielen können. Heute wird sie aber alle Karten aufdecken müssen.


Mit einem Rennen aus dem Rücken von Freeman De Houelle konnte FLORIDA SPORT (3) am 15. Dezember zum ersten Mal auf Gruppe-Parkett brillieren. Dabei trabte die Stute über die Mitteldistanz starke 10,4. Spätestens nach diesem Rennen dürfte sich Besitzer und Trainer Charles Antoine Mary noch mehr über den Kauf der Tornado Bello-Tochter gefreut haben. Die mittlerweile 7jährige war zwischen Februar 2020 und Juli 2021 nicht am Start und wird während dieser langen Auszeit auch nicht zu teuer gewesen sein. Und am Neujahrstag konnten am Nachmittag gleich noch einmal die Korken knallen. Die Stute gewann den "Cornulier der Lehrlinge" Start-Ziel und führte dabei zeitweise mit zehn Längen. Am Ende wurde sie zwar deutlich kürzer, kam aber nach Hause. Hier wird die Führungsarbeit sicher von anderen gemacht und sie kommt dann eher für die kleineren Ränge in Frage, die aber auch in der Quinte enden könnten.


GRANVILLAISE BLEUE (4) hat sich schon lange auf die Trabreiten spezialisiert und war in der zweiten Jahreshälfte der Vorsaison immer besser in Schwung gekommen. Ende September war die Stute mit einem großen Schlussakkord im Prix Des Elites nur knapp geschlagen. Nach einer kleinen Auszeit und der Vorbereitung im Attele schlug sie jetzt zweimal in Semi-Klassikern zu. Beide Male war Camille Levesque schon frühzeitig vorne platziert und musste bei den Treffern nicht einmal die Hand aufmachen. Besonders beeindruckend war der Sieg zuletzt gegen Gladys Des Plaines. Damit gehört das Duo hier dringend auf den Schein.


Eine merkwürdige Karriere hat ET VOLIA DE MUZE (5) unter dem Sattel hingelegt. Der Hengst gewann sein Debüt im Juni 2019. Das war sogar ein Halbklassiker, weshalb er im gleichen Jahr im September auch ernst genommen wurde, aber am Turm landete. Seitdem hat man den Royal Dream-Sohn nicht mehr im Trabreiten gesehen, womit er der Überraschungsgast schlechthin ist. Der 8jährige ist mit drei vorderen Platzierungen in den letzten Wochen wieder in eine gute Form gekommen. Aber dennoch sind ihm andere vorzuziehen.


Bis in den Sommer war FREEMAN DE HOUELLE (6) an der Spitze eine Macht. Dann bekam der Hengst aber eine Pause und hat sich im Winter mit zwei dritten Plätzen begnüügen müssen. Am 22. November wurde er etwas defensiver vorgetragen und übernahm erst im Schlussbogen auf kurzen Wegen das Kommando. Kurz danach wurde er aber von Granvaillaise Bleue und einer weiteren Konkurrentin deutlich gestellt. Drei Wochen später hatte es Eric Raffin an der Tete wohl einen Tick zu eilig. Wieder wurde er auf den kleinsten Podestplatz verdrängt. Sein Partner trabte über die Mitteldistanz aber noch flotte 10,6. Im Prix Du Calvados war er mit Eisen nur mit halber Kraft am Start, um heute das Ergebnis aus dem Vorjahr zu toppen. Damals landete er am Turm.


Überhaupt nur sechs Starts in ihrer Karriere absolvierte UNIQUE JUNI (7) unter dem Sattel. Von den fünf Auftritten in Frankreich war ein zweiter Platz in einem Course A schon das beste Resultat. Schon vor einem Jahr tauchte sie überraschend im Cornulier auf, wurde dabei aber disqualifiziert. Aktuell bringt sie aus Schweden gute Formen aus den Fahren mit. Das dürfte hier aber weniger eine Rolle spielen.


Die Konstanz ist bei GLADYS DES PLAINES (8) schon länger nicht mehr vorhanden. Als Siegerin von zwei Gruppe I-Rennen ist sie aber immer noch die Anführerin der Generation 2016 und hat dieses Rennen natürlich als Jahresziel ausgegeben. In den Qualirennen wurde sie noch mit Beschlag aufgeboten und hat sich als Zweite zu Granvaillaise Bleue und zuletzt als Vierte gar nicht voll entfalten sollen. Das wird sich heute ändern. Es gilt die Favoritenrolle aus dem Vorjahr verspätet einzulösen. Das ist der 6jährigen zuzutrauen.


Nach einem grandiosen letzten Winter ist FLAMME DU GOUTIER (9) in diesem Winter nur langsam in Schwung gekommen. Die Stute wurde aber sehr sorgsam auf dieses Meeting vorbereitet und liegt immer noch voll im Plan, auch wenn es das Papier nicht zwingend hergibt. Mitte Dezember fiel die Stute am Start aus, machte aber schon zu Beginn der neuen Saison eine sehr gute Figur über die Mitteldistanz. Als Vierte kam die Ready Cash-Tochter erst spät an der Innenkante richtig ins Rennen, fand dort aber keinen Platz sich zu entfalten. Die zweifache Gruppe I-Siegerin im Monte und Zweite der letzten Ausgabe dieses Klassikers dürfte im Gegensatz zu Bahia Quesnot mehr Form zur Hand haben.


Erst Mitte Dezember kam ZARENNE FAS (10) zu seinem Montedebüt und hat als Vierter in 10,4 gleich aufhorchen lassen. Dabei hat der Hengst aber trotz der guten Zeit den Anschluss an den Dritten Freeman De Houelle verloren. Den Auftritt im Prix Du Calvados nutzte die Riordan-Farbe für einen Ehrenplatz, weil einige der großen Stars noch "auf der Bremse" saßen. Insgesamt ist er hier leichter Außenseiter, kommt aber für die Kombinationen in Betracht.


Der Start in die Monte-Karriere von BILOOKA DE BOSCAIL (11) verlief gleich sehr gut mit einem Sieg mit Nathalie Henry. Später wurde die Stute aber immer unsicherer und ließ diese Disziplin lange aus. Erst Anfang 2020 gab es mit einem Ehrenplatz im Prix Du Calvados wieder ein vorzeigbares Ergebnis. Im Südosten ist sie aber am zuverlässigsten, wenn sie im Sulky antritt. Nun gab es aber wieder einen guten Ansatz mit dem dritten Rang im Prix Du Calvados, wobei sie als große Außenseiterin zwar schon ein Stück von Fantaisie und Zarenne Fas entfernt war, aber Gladys Des Plaines halten konnte. Dieses Ergebnis sollte sich heute wahrscheinlich wieder drehen, aber für die erweiterten Wetten ist die 11jährige interessant. Mit der Verpflichtung von Nathalie Henry schließt sich auch ein Kreis, der 2014 aufgenommen wurde.

 

Seit Jahren gehört ETOLIE DE BRUYERE (12) zu den Stars der Monte-Szene. Aber der Durchbruch ist der Stute selten gelungen. Im Umfeld ist man aber natürlich mit einem Gruppe I-Sieg 2019, zwei Podestplätzen im Cornulier und vielen weiteren Prämien schon sehr erfreut. Aber das Sahnehäubchen fehlt eben noch. Und das könnte heute gelingen. Seit August ist die Dreux-Farbe wieder auf den Rennbahnen unterwegs, hat aber nur ein ernsthaftes Trabreiten absolviert. Am 08. November war die mittlerweile 8jährige auf höchstem Niveau unterwegs und stellte den Favoriten in 10,3 noch zum Kampf. Die Starts zuvor und danach im Attele dienten nur der Abwechslung und zum Kondition aufbauen. Im kleinen Feld des Prix Calvados wurde sie mit Eisen nur bei Laune gehalten. Heute zählt es. Das Podium wurde schon zweimal geholt, also will man kaum weniger erreichen.


Seinen letzten Start unter dem Sattel absolvierte FEELING CASH (13) vor fast einem Jahr. Der Hengst war im letzten Cornulier schlecht vom Start gekommen und lag eigentlich ständig im Hintergrund. Auf der letzten Halben verbesserte er sich nur noch durch das Einsammeln der müden Gegner und der vielen ausgefallenen Konkurrenten. Das reichte für den kleinsten Scheck, wobei er schon weit zurück war. Vierzehn Tage später war er im kleinen Feld des "L'Ile-De-France" als Sechster der letzte trabende Teilnehmer. Dabei wurde er von den besser platzierten Pferden wieder weit abgehängt. Seitdem hat man den Ready Cash-Sohn in der Öffentlichkeit nicht mehr unter dem Sattel gesehen. Seine drei Versuche sich für den Amerique zu qualifizieren missglückten deutlich, weshalb er hier besser aufgehoben ist. Und mit Francois Lagadeuc ist ein Mann an Bord, der den 7jährigen bestens kennst. Allerdings hat er seine Zusage im August wohl zu früh gegeben. Das er viel lieber die Aufsteigerin Fantaisie reiten wollte, ist bekannt.

 

Den Fahrplan von BAHIA QUESNOT (14) kann man schon seit Jahren schwer nachvollziehen. Aber der Erfolg gibt Trainer Junior Guelpa recht. Immer wieder reiste die Stute auch nach Italien und hat dort in den letzten Jahren neben einem Sieg auch viele weitere gute Prämien eingesammelt. Das Highlight war aber der Sieg im Prix De Cornulier 2021. Über drei Jahre war die Scipion Du Goutier-Tochter vor dem Triumph nicht mehr unter dem Sattel zu sehen. Dann erledigte sie ihre Gegner aber mit einer großen Attacke durch den letzten Bogen. Nur Flamme Du Goutier konnte noch halbwegs dranbleiben. Man könnte meinen, wer solche Fähigkeiten im Monte besitzt, taucht dann öfter in dieser Disziplin auf. Das war aber seitdem nicht der Fall. Nach ihrer Rückkehr im Oktober tauchte sie zweimal in der Provinz auf und holte danach bei drei Versuchen in Italien drei Gelder. Der erste ernsthafte Start im Meeting war ein wenig aussagekräftiger unplatzierter Rang im Prix De Bourgogne. Dabei hielt sich die 11jährige eigentlich ständig um Hintergrund auf. Aber heute kann man von einem ganz anderen Auftreten ausgehen.

 

Für seine Anhänger war es sicherlich wichtig BILIBILI (15) mal wieder unter dem Sattel zu sehen. Aber das schwache Abschneiden vom zweifachen Cornulier-Sieger kam nicht gerade überraschend. Der Hengst musste nach seiner schweren Verletzung einfach zu lange dem Rennsport fernbleiben. Die Prepare in den B-Rennen erinnerten zwar an den Winter 19/20, als er erst den Prix Du Calvados holte und dann in beeindruckender Manier den Cornulier. Aber, wenn auch mit Eisen, war er vor vierzehn Tagen genau in der Phase, wo er sonst seine Gegner aufgefressen hat, in Schwierigkeiten. Das kann heute kaum für das Podium reichen. Aufgrund seiner Klasse bekommt er natürlich ein Kreuz in den Kombinationen, aber mehr auch nicht.


Tipp:

FLAMME DU GOUTIER (9)

GLADYS DES PLAINES (8)

GRANVILLAISE BLEUE (4)

BAHIA QUESNOT (14)

ETOLIE DE BRUYERE (12)

 

Für die Kombinationen: FREEMAN DE HOUELLE (6) - FANTAISIE (2) - BILIBILI (15)


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