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Wieder eine Flugshow von Dostoievski?

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Quinte+ Vincennes, 23.11.2020 - 13.50h

 

Zum Wochenstart hat es für die Königswette nur zu vierzehn Teilnehmern gereicht. Darunter gibt es auch drei vermeintliche Vollstreicher. Der Rest des Feldes reicht aber für eine wirklich tolle Partie, die mit einem Milliondollarrhyme (13), der mit Eisen unterwegs ist, und mit einer Calina (1), die vom Trainer Jean Michel Bazire gesteuert wird, zu zwei Fragezeichen führt. Die Bank zum Aufbau der Wette sollte aber über Dostoievski (6) erfolgen, der heute schon früh eines der Ziele des Winters vor sich hat. Mit Violetto Jet (4) und Unique Juni (14) sind dem Franzosen aber zwei gute Ausländer auf den Fersen. Ein Außenseiter muss aber unbedingt noch Erwähnung finden. Die Rede ist von Elvis Du Vallon (2). Sein unglaublicher Speed kam zuletzt unglücklich nicht zum Tragen. Das kann sich heute ändern.


Prix De Montignac-Charente / 13.50h / 67.000 Euro - 2.700m Bänderstart


Der gute Eindruck, der von CALINA (1) bei den ersten Starts in Frankreich entstanden ist, wurde sehr bald verwässert. Zum Ende des Winters war sie sehr bald nur noch im Kleingeld zu finden. Zum Frühjahr kehrte sie nach Schweden zurück, wo sie in kleineren Aufgaben ihren Hafer verdiente. Im August gab es dann das Comeback im Stall Bazire, was als Fünfte im Gruppe III wieder Hoffnungen machte. Somit war die Favoritenstellung in der Provinz logisch, zumal der Champion verpflichtet wurde. Aber auch Eric Raffin konnte den frühen Fehler nicht verhindern. Anfang Oktober war sie dann in 12,6 auf der kleinen Piste in Vincennes erfasst und war nur die beste außerhalb der Prämien. Das sie bis dahin versteckt wurde ist nur ein Teil der Geschichte. JMB übernimmt persönlich und könnte einer seiner "Abfahrten" vorbereitet haben. Der Toto steht unter Beobachtung.


In dieser Klasse gibt es kaum einen Traber, der im Einlauf die Flügel so weit ausbreiten kann, wie ELVIS DU VALLON (2). Im Sommer war er aber in einem kleinen Tief und wurde von seinem Trainer mit Eisen sofort aus der Schusslinie genommen. Ende Oktober kehrte er in Argentan wieder ohne Hintereisen zur Ernsthaftigkeit zurück und glänzte auch als Zweiter. Im Einlauf hatte er noch gute zehn Längen Rückstand auf den späteren Sieger. Ohne wirklich gefordert zu werden, sprintete er noch auf eine Länge heran. Für den Start in Vincennes setzte der Ausbilder klugerweise auf einen Catchdriver. David Thomain konnte aber auch nicht verhindern, dass die beiden im Laufe des Rennens aus der guten Lage nach hinten geschoben wurden. Die Passage kam dann Mitte der Endgeraden noch, was aber viel zu spät war. Es reichte nur noch für den sechsten Rang. David Thomain bekommt noch eine Gelegenheit. Der beste der Außenseiter!


"Es ist ein Test". So wurde Guillaume Gillot vor dem Rennen unter dem Sattel von BLACK JACK FROM (3) zitiert. Der schwierige, aber laufstarke Wallach war schon vor anderthalb Jahren unter dem Sattel und holte sich in Nachwuchshand eine rote Karte. Mit Mathieu Mottier war die Ausgangslage natürlich eine andere. Der 9jährige wäre nicht der erste Traber gewesen, der spät eine neue Leidenschaft entdeckt. Der Test war dann aber sehr schnell beendet. Der Scipion Du Goutier-Sohn trabte keinen Meter. Damit werden die Fragezeichen für heute nicht kleiner. Sein Platz ist wie eigentlich immer in den Kombinationen.


Aus der Sicht von Trainer Philippe Billard war sicher erst einmal wichtig, dass VIOLETTO JET (4) wieder Trab geht. Der sonst so sichere Hengst schied Ende September zum vierten Mal in diesem Jahr aus. Dabei lag er in Le Mans an sich ohne Druck an sechster Position an der Innenkante, konnte die Beschleunigung im Schlussbogen aber nicht mitgehen. Einige Wochen Bedenkpause taten ihm offensichtlich sehr gut, auch wenn er in der Quinte am 14. November nur als Fübfter endete. Franck Nivard war der erste, der in dritter Spur aufrückte. Der Catchdriver versuchte dabei wohl Milliondollarrhyme rauszulocken, was gründlich misslang. So musste das Duo den letzten Bogen alleine und weit außen absolvieren. Mitte des Einlaufs spürte der Italiener das Pensum, auch wenn er sich nicht voll aufgegeben hat. Er gehört wieder auf das Podium, ist aber nicht vor einem Fehler gefeit.


Jean Luc Dersoir dürften mit dem Sieg von CASH DU RIB (5) am 25. Oktober einige Steine vom Herzen gefallen sein. Der Wallach war schon lange überfällig, braucht es aber auch viel zu passend, um öfter mal ganz oben zu stehen. In Lyon passte aber alles. Er hatte früh eine gute Position und das Rennen hatte unterwegs die nötige Geschwindigkeit. Mit seinem Speed setzte er dann gegen starke Konkurrenz erstaunlich leicht nach. Damit war er in Bordeaux noch einmal vorne erwartet worden, obwohl er eine Zulage wettzumachen hatte. Große Namen gab es aber nicht. Es reichte aber nur für den siebten Scheck, der wenigstens sehr nahe am Podest errungen wurde. Insgesamt aber eine enttäuschende Leistung, die heute vergessen gemacht werden muss.


Was hat DOSTOIEVSKI (6) in der zweiten Hälfte des Sommers für tolle Leistungen abgefackelt. Bei den letzten vier Starts war er dreimal Zweiter. Zuletzt zu einem Diable De Vauvert, der am Sonntag in der Qualifikation für den Amerqiue antritt. Aber der Sieg am 12. September war in seiner Klasse gar nicht hoch genug zu bewerten. Aus dem letzten Bogen heraus lag der Wallach noch weit hinter der Spitze. Dann setzte er zu einem höllischen Speed an, bei dem er von Nicolas Bazire auch immer wieder korrigiert werden musste. Dennoch machte sich der Ganymede-Sohn unheimlich schief, was aber nur seine Trabsicherheit unterstreicht. Er wurde aber immer schneller und schnappte sich Black Jack From auf der Linie. Eine kurze Pause soll den letzten Schub für den langen Winter mitgebracht haben. Der Start am 04. November sorgte für den letzten Schliff. Favorit!


DREAM DE LASSERIE (7) hat in den letzten Monaten zwar zwei Rennen gewonnen, ist in dieser Kategorie aber kein erster Sieganwärter. Am 09. Oktober wurde er in Feurs in einer passenden Aufgabe letztlich doch sehr spät eingesetzt. Es reichte noch, um im Speed den dritten Platz zu erringen. Aber auch nur einen Monat später stand auch der Ausflug nach Italien auf dem Plan, was die vorherige Defensive erklärt. In einem Gruppe I mit nur sechs Teilnehmern konnte der Orlando Vici-Sohn weit zurück nur die vierte Prämie mit in die Heimat bringen. Hier gehört er aber auf jeden Wettschein, wenn auch nicht unbedingt ganz vorne.


ESTOLA (8) gehörte lange zur erweiterten Jahrgangsspitze. Aber spätestens seit diesen Sommer hat sich die Stute von einer Schlappe zur nächsten gehangelt. Einer ganzen Reihe von Ausfällen folgten Starts ohne Geld. Ausgerechnet mit Eisen war die Nectar-Tochter wieder in den kleinen Prämien zu finden. Ende Oktober holte sie das sechste Geld, war dabei aber deutlich am Limit und weit hinter Elvis Du Vallon unterwegs. Trotzdem war dieser Ansatz ein kleiner Hinweis für den Auftritt in Bordeaux. Das konnte Francois Lecanu aber nicht ausnutzen. Um die letzte Ecke herum lag er noch am Ende eines dicht geschlossenen Feldes und hatte viele Reserven in der Hand. Die 6jährige ließ sich aber von dem vor ihr anspringenden Gegner irritieren, was der Catchdriver nicht verhindern konnte. Der Wechsel zu Yoann Lebourgeois könnte große Vorteile haben.


JERRY MOM (9) hat genau wie sein Trainer Luc Roelens ein kleines Formtief überwunden. In Feurs hat er erstaunlich leicht gewonnen und dabei einen Dream De Lasserie, der auch defensiv vorgetragen wurde, im Speed keine Chance gegeben. In Laval traf er dann schon auf ein anderes Kaliber. Zu Beginn des Einlaufs schien er noch leicht für den dritten Rang in Frage zu kommen, doch diesmal verlor er bei seinem ständigen Herauslaufen zu viel Schwung und damit auch das Podium. Am 14. November musste der kleine Bruder von Traders noch ein Engagement wegen "veterinärmedizinischen Gründen" auslassen. Die obligatorische Sperre ist am Freitag abgelaufen.


Mit dem Start im Prix De Cevennes wurde CHALIMAR DE GUEZ (10) perfekt auf das folgende Rennen vorbereitet. Der Wallach war als Dritter unter dem Sattel in einem Semi-Klassiker sehr gut unterwegs. Das ist auch immer mehr seine Disziplin. Vermutlich steht demnächst wieder ein Monte auf der Agenda. Hier wird der 8jährige mit vollem Beschlag wieder aufgebaut und trägt zurecht den "roten Smiley".


Nach wie vor drückt bei CANTIN DE L´ECLAIR (11) die Gewinnsumme aus jungen Jahren. Zarte Ansätze aus dem Sommer konnten bei zwei Versuchen im Grand National Du Trot nicht bestätigt werden. Dazu kommen die zwei Monate Abwesenheit.


Ähnliche Probleme plagen auch BAD BOY DU DOLLAR (12) der auch auf Korsika keine Wende herbeiführen konnte. Zurück bei Sylvain Roger wird er mit Eisen erst einmal auf "Reset" gesetzt.


Toller Einstand von MILLIONDOLLARRHYME (13) in Frankreich. Der Wallach bekam viel Unterstützung von den Wettern. Zu Recht wie sich rausstellte. Die Leistungen in Schweden waren gegen die erste Garnitur aber auch mehr als ordentlich. Mit Eric Raffin hat der Trainer Fredric Larsson dann auch wohl den einzigen Fahrer engagiert, der in der Lage war, dieses Rennen zu verwandeln. Die Coolness von Raffin war herausragend, als er Ende gegenüber in zweiter Position außen sitzen geblieben ist, als die dritte Spur aufrückte. Der Champion kann einfach ein Rennen lesen und wusste, dass die Spitze irgendwann entgegen kommt und er innen vorbei fahren kann. Dann hat er den Ready Cash-Sohn punktgenau beschleunigen können, um im Ziel die Nase vorne zu haben. Mit vollem Beschlag wird die Wiederholung des Treffers aber wohl ausbleiben. Da Raffin aber erneut an Bord ist, kann man sich die beiden in der Quinte vorstellen.


Der Einstand und der vorläufige Abschied aus Frankreich endeten siegreich. Im Laufe des Jahres war UNIQUE JUNI (14) wieder in der schwedischen Heimat und hat sich auch dort gut geschlagen. Ende September hatte sie aus dem zweiten Band einen weiten Transport durch die dritte Spur zu überstehen. Mit einem passenden Führpferd gelang aber der Sprint auf Rang Drei. Der Auftritt im Gruppe II war dann aber eine Klasse zu hoch für die 7jährige. Erik Adielsson fand zwar im Vorderfeld einen Rücken, musste in der Endphase aber zusehen, wie die Gelder verteilt wurden. Für den Einstand in das Wintermeeting trifft sie es recht passend an.


Tipp:

DOSTOIEVSKI (6)

VIOLETTO JET (4)

UNIQUE JUNI (14)

CALINA (1)

DREAM DE LASSERIE (7)


Für die Kombinationen: ELVIS DU VALLON (2) - JERRY MOM (9) - BLACK JACK FROM (3)

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