Nachschau Gelsenkirchen, 31.08.20
Der noch amtierende Derbysieger überzeugt beim Comeback aus dem dritten Band – Michael Nimczyk mit vier Siegen erfolgreichster Fahrer der Veranstaltung – Der Champion bleibt mit Emilion in Gelsenkirchen ungeschlagen – Siebter Volltreffer in Serie von Jo Black – Rita Drees sorgt für Top-Quote in der V7-Wette
(GelsentrabPR) – Das Vertrauen in den noch amtierenden Derbysieger war angesichts einer Siegquote von 28:10 nicht uneingeschränkt, doch nach dem Comeback am Montag im »Internationalen Wettstar-Cup« blieben keine Zweifel an seiner Extra-Klasse. Velten von Flevo hatte die keinesfalls schwache Konkurrenz bestens im Griff und stellte ganz nebenbei einen neuen Gelsenkirchener Saisonrekord auf.
Zweifel beiseite geräumt
Dabei war die Ausgangslage für den inzwischen von Hugo Langeweg im niederländischen Schagerbrug trainierten Vierjährigen durchaus schwierig, musste er bei seinem ersten Auftritt nach dem Erfolg im Blauen Band gegen ältere Gegner doch mit einer Startposition im dritten Band vorlieb nehmen. Hinzu kam die geringe Wettkampf-Praxis nach einer dreieinhalbmonatigen Pause und nur neun Karriere-Starts.
Fahrer Jaap van Rijn ließ es dementsprechend zunächst ruhig angehen, ordnete sich hinten ein und schaute sich das Treiben vorne lange aus sicherer Distanz an. Die Pace diktierte derweil der 50 Meter vor Velten von Flevo gestartete Mc Arthur (Robbin Bot) mit dem hoch gehandelten Ennyus Boko (29:10 / Caroline Aalbers) an der Seite und dem Trainingsgefährten TomNJerry Diamant (Michael Nimczyk) in dessen Windschatten. Erst nach gut einer gelaufenen Runde begann der Primus des Geburtenjahrgangs 2016 die Position zu verbessern parkte im Schlussbogen nochmals hinter dem wenig später anspringenden TomNJerry ein, um mit Erreichen der Zielgeraden dann die Reserven zu mobilisieren.
Allzu eilig hatte es der mit einer außergewöhnlichen Seelenruhe ausgestattete Jaap van Rijn jedoch immer noch nicht. Obwohl der an dem müden Mc Arthur vorbeigezogene Ennyus Boko einen Vorsprung von etwa drei Längen hatte, blieb der junge Niederländer sitzen wie im Kinosessel, ließ Velten von Flevo bei seinem Aufbaustart einfach mal machen und durfte sich schlussendlich dennoch über einen ebenso leichten wie deutlichen Erfolg freuen. Mit einer durchschnittlichen Kilometerzeit von 1:12,8 / 2.075 Meter war das Gespann dabei sogar schneller als jeder andere Sieger bisher im GelsenTrabPark in diesem Jahr.
»Goldhelm« glänzt u. a. mit Emilion
Jaap van Rijn landete mit dem dreijährigen Russel November-Sohn Gerben später noch einen weiteren Volltreffer, war damit jedoch lange nicht der erfolgreichste Fahrer der Veranstaltung. Den Titel holte sich einmal mehr Deutschlands Champion Michael Nimczyk. Der Willicher gewann nicht weniger als vier Partien, wobei ihm der erste Jahreserfolg mit Emilion in einer der vier PMU-Prüfungen am wichtigsten gewesen sein dürfte.
Der Modellathlet brachte sein Potenzial in Gelsenkirchen – wo er bei nunmehr sechs Engagements ungeschlagen ist – wieder einmal voll auf die Piste und ließ sich auch durch einen aufwändigen Rennverlauf nicht aufhalten. Nach einem Sicherheitsstart durchlief Emilion den ersten Bogen in dritter Spur und bezog eine Runde vor Schluss an der Seite des führenden Trainingsgefährten Free Bird (Robbin Bot) Position. Zu Beginn des Zieleinlaufs steckte der Fünfjährige den Kopf dann in Front und hielt die von General Lee (Rob de Vlieger) angeführte Gegnerschaft bis zum Pfosten souverän auf Distanz, obwohl es ihn einige Spuren nach außen zog.
Jo Black siegt und siegt und siegt
Weniger Fortune hatte Michael Nimczyk im »Preis von Wissembourg« mit Jaxon Schermer. Der Varenne-Sohn fand im Rücken des nach 650 Metern an ihm vorbei nach vorne gezogenen Jo Black (Age Posthumus) zwar alles passend vor, als der »Goldhelm« ihn auf der Zielgeraden jedoch zum Schlussangriff aufforderte, quittierte er dies mit einer heftigen Galoppade. So kam der vermutlich ohnehin nicht zu schlagende Jo Black zum siebten Mal in Serie als erster über die Linie und verteidigte seine bei sechs Starts immer noch strahlend weiße Gelsentrab-Weste völlig mühelos.
Rita Drees macht V7 »fett«
Richtig anstrengen musste sich hingegen, wer die mit 10.000 Euro-Garantie angebotene V7-Wette bei Gelsentrab treffen wollte. Nach einem nicht wirklich so überraschenden Außenseiter-Erfolg durch Jetaime Fortuna (Willem ten Brink) im »Preis von Moulin« und fünf Favoriten-Siegen sorgte Rita Drees zum Abschluss des Renntags für den Paukenschlag. Die siegreichste Amateurfahrerin der Welt stellte unter Beweis, dass sie auch mit 78 Jahren noch über ein ganz außergewöhnliches Händchen für Traber verfügt und führte die am Totalisator sträflich vernachlässigte Emine Smiling (164:10) aus dem Trainingsquartier ihres Bruders Eckhardt Drees zum zweiten Mal in dieser Saison zum Sieg. Die Quote in der V7-Wette: 53.055:10.