Quinte+ Vincennes, 12.12.20202 15.15h
In den Jahrgangsrennen auf semi-klassischem Niveau sind meist die höheren Nummern in der Gunst der Wetter vorne. Das sind dann natürlich auch die Pferde mit der höheren Gewinnsumme, die schon reichlich Erfolge auf diesem Niveau erzielt haben. Und Pferde wie Gu D´Heripre (12) und Gotland (13) haben nach wie vor einen Status, der einigen Gegnern Respekt einflößt. Das gilt vermutlich nicht für Galius (4), der in seiner Laufbahn mit einem Dutzend an Siegen aus genauso vielen Starts noch gar nichts verkehrt gemacht hat. Und wie man den Stammfahrer Yoann Lebourgeois kennt, wird er auch beim ersten Start auf dieser Ebene nicht zurückstecken und alles daran setzen die Serie um einen großen Sieg zu erweitern.
Prix Octave Douesnel / 15.15h / 85.000 Euro - 2.700m Bändertart
Zur Wettabgabe: https://www.trotto.de/rennen/Trab/Frankreich/Vincennes/121220030303
GUEVARA DU PONT (1) hat intern schon ein großes Standing, was auch das große Vertrauen der Wetter Mitte August bewiesen hat. Aber der Hengst fiel fehlerhaft aus und blieb seitdem der Rennbahn fern. Mit vier Eisen ist die Rückkehr auch in dem kleinen Feld nicht interessant für den Wettschein.
Gabi Gelormini hat sich für einen anderen Sulky entschieden, aber die Fahrleine von einem sehr konstanten GALILEO BELLO (2) ist dennoch nicht unbeliebt. Der Hengst hat den Sprung aus der Provinz nach Vincennes erst kürzlich vollzogen und dabei voll überzeugt. Am 12. November hat die D-Ebene besucht. Dort musste er auf dem finalen Kilometer durch "die Geige" und war dennoch als Dritter in 11,7 im Ziel. Eine tolle Marke, die auch schon zeigte, dass er auch auf Gruppeniveau gehört. Ein erneuter dritter Rang, diesmal in starken 12,3 auf dem langen Weg, war wieder eine tolle Vorstellung. Beide Male musste ihn der Catchdriver nicht ans Limit zwingen. Mit der Verpflichtung von Björn Goop wurde ein guter Ersatz gefunden.
Wie schon Mitte November nimmt GASMAN D´ESSA (3) seine Eisen heute mit ins Rennen. Die Aufgabe ist aber im Gegensatz zum letzten zweiten Rang zu Galius deutlich anspruchsvoller, weshalb Trainer Christophe Marie auch ein wenig pessimistischer in seiner Einschätzung ist. Der Hengst lebt auch zum Teil von seiner Startschnelligkeit und dürfte früh in der Spitzengruppe liegen. Bis ins Ziel dort zu verbleiben, dürfte aber nur über einige Ausfälle gelingen.
Mit ihrem GALIUS (4) arbeitet Severine Raimond an einem neuen Quopeck. Lange nach ihrem größtem Star im Stall hat die Trainerin wieder ein echtes Talent in ihren Boxen. Und nach zwölf Siegen bei zwölf Starts hat der Fuchs noch gar keine Grenzen gezeigt. Der 4jährige wurde sehr behutsam aufgebaut und hat die Kategorien in einer Reihe alle absolviert. Heute wagt er aber einen deutlichen Sprung, darf aber dafür erstmals auf seine "Schuhe" verzichten. Der Erfolg am 17. September war bisher der beeindruckenste. Dort traf er unterwegs auf heftigen Widerstand, löste sich letztlich aber doch leicht in 12,6 von den Gegnern. Es wird Zeit die Karten aufzudecken.
GIBSON CREEK (5) hat sich in seiner Wahlheimat, der Schweiz. schon längst einen großen Namen gemacht. In Frankreich hat er nur zu Beginn der Karriere einige Nadelstiche im Jahrgang setzen können. Mit steigender Gewinnsumme hat der 4jährige im Herbst gezeigt, dass er hier wohl Grenzen erkennen muss. In Avenches hat er seitdem zwar zwei weitere Siege feiern können, aber nicht die nötige Härte errungen.
Nach nur einem Vorbereitungsrennen war GIROLAMO (6) offensichtlich noch nicht bereit in die erweiterte Jahrgangsspitze vorzudringen. Die Form ist aber deutlich besser, als es auf dem Papier aussieht. Ende November war er als Neunter nur wenige Längen hinter dem Sieger. Das beim ersten Start ohne Eisen war ein Ergebnis mit dem der Trainer Sylvain Roger zufrieden gewesen sein dürfte. Eine Woche später hat der Hengst schon bei der Auslosung der Startplätze verloren. Von weit außen hinter dem Auto konnte Franck Ouvrie den Uriel Speed-Sohn nur am Ende des Feldes platzieren und fand im Laufe der Partie keinen Weg nach vorne. Unplatziert gewertet verpasste er einen neuen Rekord. Der Schnitt dürfte an diesem Tag um die 12,1 gelegen haben. Mit nunmehr drei Starts in den Beinen und auf der besser passenden langen Distanz darf man den Außenseiter einplanen.
GO ON BOY (7) machte im Winter große Schritte, pausierte dann aber bis ins Frühjahr. Romain Derieux schaffte es aber den Hengst über einen vierten Rang auf Semi-Niveau und einem Treffer eine Stufe tiefer auf das Criterium der 4jährigen vorzubereiten. Dort zeigte er der Konkurrenz auch deutlich die Eisen, wurde aber wegen einer positiven Dopingprobe disqualifiziert. Seitdem war er aber nicht mehr auf der Rennbahn zu sehen und muss heute ein wenig vorsichtiger eingeschätzt werden. Der volle Beschlag sollte aber kein völliges Ausschlusskriterium sein. Und Derieux ist bekannt dafür seine Starter wieder rennfertig im Wettkampf vorzustellen.
Schon früh in der Karriere hat sich GAMBLE RIVER (8) für die große Route entschieden. Und fast seit Beginn der Laufbahn ist er ausschließlich in Vincennes zu sehen. Dabei hat er sich natürlich eine Härte erworben, die ihn auch hier ins Spiel bringt. In diesem Jahr kämpft er aber häufiger nur noch um kleinere Gelder. In einem recht kleinen Feld ist er aber für die ersten Fünf in Betracht zu ziehen. Ende September verpasste er knapp den Finaleinzug des UET, was für seine weitere Laufbahn gar nicht so verkehrt gewesen sein dürfte. Somit hat Trainer Guarato für ihn Anfang November ein gutes Course A gefunden. Dort musste er von Eric Raffin Mitte Einlauf noch auf Umwegen auf freie Bahn gesteuert werden. Dennoch nahm der 4jährige viel Geschwindigkeit auf und flig noch auf Rang Drei. Der Platz wurde durch eine nachträgliche Herausnahme noch um einen Rng aufgewertet. Der Sprint am 22. November war nicht sein Fall. Hinter dem Auto verlor er schon in der Startphase viele Meter und konnte in einer durchweg schnellen Partie von hinten keine Akzente mehr setzen.
Im Sulky ist GANGSTER DU WALLON (9) noch unsicherer, als unter dem Sattel. Der Hengst ist schon seit langer Zeit nur noch mit vier Eisen am Start und hat bei den letzten drei Starts zumindest ohne Ausfall das Rennen beenden können. Dabei ging auch eine Menge Qualität verloren, die in dieser Disziplin ohnehin nur begrenzt vorhanden ist.
Der Vergleich in der französischen Heimat zeigte schon die deutliche Zugehörigkeit von GELATI CUT (10) zu den Besten des Jahrgangs 2016. Aber Trainer Romain Larue suchte zuletzt auch zweimal den internationalen Vergleich und reiste Mitte Oktober und Mitte November nach Italien. Dort hatte er mit Gabi Gelormini den perfekten Steuermann und holte zwei gut dotierte dritte Ränge. Der Italiener bleibt gleich weiter an Bord, nur wartet heute auch die Rückkehr auf einen deutlich längeren Weg. Das muss er erst neu beweisen, aber für die Königswette ist das Duo gesetzt.
Als zweifacher Gruppe I-Sieger ist GALA TEJY (11) natürlich eine große Nummer in der Generation 2016. Aber der Hengst hat diese Erfolge unter dem Sattel erzielt und wurde in der laufenden Saison mit begrenzten Erfolgen im Sulky umgeschult. Mitte November hat er sich mit einem Ehrenrang in Laval wieder leicht zurückgemeldet, hat aber zwei Wochen später als Siebter und letzter trabender Starter die Wirklichkeit von Vincennes kennengelernt. Ohne Hintereisen wird er sicherlich etwas geschärfter antreten. Das muss aber noch nicht für die ersten Fünf reichen.
Nach einem beeindrucken Vorlaufssieg war GU D'HERIPRE (12) im Vorfeld des Grand Prix der UET der beste Franzose. Franck Nivard wagte sich unterwegs sogar an die Seite des Favoriten. Aber schon an der letzten Ecke konnte man erkennen, dass es wohl nicht mehr für den Sieg reichen würde. "Francky" kämpfte er verzweifelt um die Gelder und musste 100 Meter vor dem Ziel einen Fehler seines Partners hinnehmen, der durch ein hartes Finish auch ein wenig provoziert wurde. Im Prix Marcel Laurent traf man schon Face Time Bourbon und musste wieder lange durch die Todesspur. Dennoch reichte es zu Rang Drei und einem fabelhaften neuen Rekord von 10,1. Er scheint den vorherigen Ausfall also bestens verdaut zu haben und ist der klare Sieganwärter.
GOTLAND (13) gehört von Beginn der Karriere zur Jahrgangsspitze. Als Dritter im Criterium der 4jährigen hat er aber schon gezeigt, dass er seine Altersgefährten kaum noch kontrollieren kann. Auch der Sieg im Vorlauf zum UET war zwar sicher, aber scheinbar in der Nähe des Limits. Im Finale selber hätte er dann keinen besseren Verlauf, als hinter dem großen Favoriten erwischen können. Dennoch war die Beschleunigung aus dem Schlussbogen zuviel. Der Ready Cash-Sohn musste abreißen lassen und sammelte nur noch das kleinste Geld ein. Seitdem hat er aufgesetzt und wird auch eher das Criterium Continental im Auge haben. Für die Quinte ist er natürlich dennoch gesetzt.
Tipp:
GU D'HERIPRE (12)
GOTLAND (13)
GALIUS (4)
GELATI CUT (10)
GAMBLE RIVER (8)
Für die Kombinationen: GALILEO BELLO (2) - GIROLAMO (6)