News Frankreich Trab, 12.11.2024
(hen) Seit andertahlb Jahren ist Manuel Demnard (Foto:paris-turf.com) Präsident der Rennbahn in Toulouse, die sowohl Trab-, als auch Galopp- und Hindernisrenntage im Programm hat. Im Interview mit dem Paris Turf gibt er einen Einblick über die Ergebnisse seiner bisherigen Amtszeit.
PT: "Sie stehen seit anderthalb Jahren an der Spitze der "Societe des Courses de Toulouse". Und Sie waren nicht untätig..."
MD: "Als ich die Präsidentschaft übernahm, wollte ich an vier Achsen arbeiten. Ich setzte zuerst die Arbeit meiner Vorgänger fort, indem ich mich auf das Willkommen der Profis konzentrierte, sowohl bei den Galoppern, als auch bei den Trabern. Sie müssen unter den bestmöglichen Bedingungen arbeiten. Ich unterscheide nicht zwischen Trabern und Galoppern, und auch nicht zwischen deren Investitionen, die wir tätigen. Sie sind bei den Trabern genauso hoch, wie bei den Galoppern. Es geht nicht darum, eine Disziplin mehr zu unterstützen als die andere. Dann arbeiteten wir mit lokalen gewählten Beamten und den Muttergesellschaften zusammen, um gute Beziehungen zu haben. Und dann haben wir uns auf das Publikum konzentriert. Ich halte die Besucher für etwas Wichtiges und denke, dass sie zu lange vernachlässigt wurden. Die Zukunft des Rennsports hängt auch von der Präsenz der Öffentlichkeit vor Ort ab, nicht nur vor denen, die die Rennen am Fernseher verfolgen. Schließlich ging es auch darum mehr Veranstaltungen zu haben, da die Wirtschaft heute kompliziert ist und zusätzliches Einkommen gefunden werden muss. Wir haben 70 Veranstaltungen pro Jahr (Rennen und andere) und wir müssen in diese Richtung weitermachen und sie weiterentwickeln."
PT: "Was das Publikum betrifft, so scheint es, dass die Zuschauer Ihren Aufrufen gefolgt sind."
MD: "Die Erfahrung, die ich machte, war, dass den Leuten nicht gesagt werden sollte, "zu kommen", wenn sie nicht ausreichend empfangen werden konnten. Dann würden sie nur einmal kommen, aber nicht zurückkehren. Wir mussten sie fesseln und sie dazu bringen, zurückzukommen. Also haben wir einen Spielbereich für die Kinder geschaffen und haben drei riesige Leinwände aufgestellt. Es gibt kein Fußball- oder Rugbystadion, dass nicht damit ausgestattet ist, was die Wiedergabe von Bildern während der Unterbrechungen ermöglicht. Man muss die Lücke füllen und diese Leinwände waren wichtig für diesen Aspekt, aber es ermöglicht auch den Zuschauern die Rennen besser zu sehen. Die Traberpiste, die innen von der Galopp- und Hindernisspiste positioniert ist, ist für einige Zuschauer zu weit entfernt. Jetzt können sie mit diesen Leinwänden die Pferde besser verfolgen. Außerdem zeigen wir am Renntag alle 30 Minuten mehr von der Rennbahn. Die Öffentlichkeit entdeckt hinter den Kulissen die Ställe, das Rennleitungsgebäude und andere Orte. Ein Kommentator ist auch bei der Präsentationsrunde anwesend, um Interviews mit Jockeys und Trainern zu führen. Wir werden uns nicht rühmen, aber wir haben die Anzahl der Besucher in den letzten zehn Monaten verdoppelt. 600 Personen haben eine Jahreskarte, die wir zu Beginn der Saison eingerichtet haben. Nach unserem Feedback sind die Beaucher, aber auch die Profis mit diesen Entwicklungen zufrieden. Der Halloween-Tag war ein echter Erfolg mit vielen anwesenden Familien und wir erwarten viele Leute für unsere traditionellen Renntag am 11. November, aber auch für den Grand National Du Trot am Mittwoch, den 20. November. Wir haben seit anderthalb Jahren viel Arbeit geleistet, es ist nicht vorbei und wir müssen weitermachen. Es ist nicht gewonnen, aber wir sind auf dem richtigen Weg. Wir haben die notwendigen Investitionen getätigt, um uns ein funktionierendes Werkzeug zu geben, dass es uns ermöglicht, in diese Richtung zu gehen."
PT: "Zusätzlich zu den riesigen Leinwänden haben in letzter Zeit weitere Investitionen stattgefunden?"
MD: "Eine Lounge für Besitzer wird bald das Licht der Welt erblicken, aber die größte Investition fand diesen Sommer mit dem Wechsel der Regie statt. Es war ein sehr großes Projekt und ebenso die Erneuerung von 50 Fernsehern. Es gab eine Überalterung in der Technik, die heute inakzeptabel ist. Letzten Winter haben wir auch einen Führring für die Pferde in der Nähe der Ställe errichtet. Alle Lampen, außer dem Flutlicht für die Piste sind durch LED´s ersetzt worden. Eine Investition, die sich innerhalb von drei Jahren selbst finanzieren wird. Jetzt gibt es zwei Projekte, die ich ins Leben rufen möchte: die Umgestaltung der Wetthalle, um die Besucher besser unterzubringen und das Trainingszentrum zu erweitern. Derzeit sind etwa fünfzig Pferde untergebracht und ich würde diese Zahl gerne verdoppeln."