Vorschau Frankreich, 19.11.21 - Quinte 20.15h Vincennes
(hen) Bevor es am Sonntag im "Bretagne" international wird, geht die heutige Königswette europäisch über die Bühne. Die sechs Ausländer müssen dabei allesamt aus der zweiten Reihe los und werden es schwer haben die einheimische Favoritin zu schlagen. Fantasia De Ligny (5) ist auf der Mitteldistanz schon bestens erprobt und hat mit dem heutigen Steuermann Matthieu Abrivard eine nahezu perfekte Bilanz. Auch die weiteren Gegner gehören zum weiblichen Geschlecht. Fine Perle Of Love (1) und Fee De Ranchval (3) haben ebenso gute Startplätze zugelost bekommen und werden früh in guter Position liegen. Das kann schon die halbe Miete sein.
Prix Mizar / 20.15h / 43.000 Euro - 2.100m Autostart
Mit zwei Siegen hat FINE PERLE OF LOVE (1) schon gute Referenzen in Vincennes zu bieten. Nach einer Sommerpause brauchte die Stute nicht viel Anlaufzeit. Schon beim ersten Start ohne Eisen machte sie am 08. Oktober als Dritte in Paris eine sehr gute Figur. Aus dem zweiten Band betrieb Matthieu Abrivard einigen Aufwand, um 1.500 Meter vor dem Ziel lediglich in die Todesspur zu kommen. Danach legte sich die 6jährige bis weit in den Einlauf für den Ehrenplatz ins Zeug, konnte diesen aber nicht verteidigen. Zuletzt war sie nach längerer Zeit wieder unter dem Sattel zu sehen. Nach langer Führung wurde die Aktion aber immer schlechter, bis sie an der Einlaufecke galoppierte. Zurück im Sulky kommt erstmals Eric Raffin zum Einsatz. Schnell genug ist die Stute hinter dem Auto, aber die Eins birgt natürlich immer ein gewisses Risiko.
Der gute Sommer auf den Grasbahnen von FORBAN (2) wurde vom Hengst auf Sand nicht gänzlich fortgesetzt. Mitte Oktober wurde in Agen der letzte Versuch sich im Schlussbogen zu verbessern kurz darauf abgebrochen. Deutlich besser lief es in Le Croise-Laroche, wo der 6jährige an der Innenkante zwar weit nach hinten geschoben wurde, sich in der Distanz aber bis auf den vierten Rang in 13,4 verbessern konnte. Gegen spricht die Bilanz auf den 2.100 Metern Grande Piste. Fünfter und zweimal unplatziert und in vier Quinte-Prüfungen auch nicht in der Wette.
Mit etwas über 100.000 Euro Renngewinne hat FEE DE RANCHVAL (3) eine herausragende Saison. Sechs Siege und eine vielzahl an Prämien haben dies ermöglicht. In Vincennes hat es noch nicht "geklingelt", was aber heute nachgeholt werden kann. Mit der guten Form hat sich die 6jährige in letzter Zeit natürlich häufiger im Temple Du Trot blicken lassen. Und Anfang diesen Monats wurde auch der gleiche Weg wie heute abgefragt. Dabei wurde auch klar, dass sie hinter dem Auto nicht blitzschnell eintreten kann. Aber nach wenigen hundert Metern hat Damien Bonne die Fuchsstute an die Spitze geschickt und einen Moment später die Führung an den späteren Sieger weitergegeben. Aus dem Rücken konnte sie dann den dritten Platz in 13,0 verteidigen. Das dürfte sie noch etwas härter gemacht haben. Eine Kandidatin für den Sieg, aber eventuell muss auch ihr Rekord fallen.
Im letzten Winter hat FALKANO DE HOUELLE (4) in Vincennes dreimal eine große Unterstützung erfahren und dreimal herbe enttäuscht. Kurz danach erhielt er eine Pause und hat in der Provinz im Laufe des Jahres bewiesen, warum er immer wieder so viel Vertrauen bekommen hat. Fünf Siege seit Mai und einige vordere Plätze führten den Hengst nun in eine neue Kategorie. Aber damit kann der 6jährige ganz gut umgehen. In Angers musste er eine Zulage in Kauf nehmen. Loic Guinoiseau fand auf dem Weg nach vorne bis Mitte des Einlaufs aber immer einen passenden Rücken und konnte den letzten Gegner dann niederringen. Hier hat er aber eine größere Herausforderung zu meistern, sollte aber auf dem Wettschein zu finden sein.
Sechs Starts in Vincennes und vier Siege sprechen natürlich für FANTASIA DE LIGNY (5). Die Stute hat vor einem Jahr auch über Bahn und Distanz in 11,9 zugeschlagen und konnte an diesem Tag selbst die hohe Nummer hinter dem Auto und dadurch resultierend einen sehr aufwendigen Verlauf spielerisch wegstecken. Die Form wurde bis in den Sommer konserviert, dann gab es aber eine Pause. Das Wintermeeting steht nun im Vordergrund. Und schon nach einem Start mit Eisen Ende Oktober soll die Ready Cash-Tochter heute wieder soweit sein. Das Prepare sah ordentlich aus, brachte aber letztlich keinen Aufschluss. Man muss der Zuversicht von Trainer Yannick Henry aber vertrauen.
Erst im April hat FINOU DU LUOT (6) eine Pause beendet und war kurz darauf als Vierter auf Bahn und Distanz unterwegs. Nach einem verdeckten Rennen kam der Wallach nie richtig frei und lief mit Reserven in 11,7 seinen aktuellen Rekord. Die Form hielt im Südosten an, aber nach einer Disqualifikation Ende Juni in Toulouse setzte die Guarato-Farbe wieder aus. Der 6jährige hat am 11. November ein gutes Comeback, wenn auch unplatziert und mit vier Eisen, gegeben. Er wird hier unter den ersten Fünf erwartet.
Nach einer durchwachsenen Saison hat sich FISTON D´AWAGNE (7) zuletzt wieder stabilisiert. Der Fuchs kam erst im Mai mit guten Formen heraus und hat sich ausschließlich in der Provinz aufgehalten. Über den Sommer tat er sich schwerer, konnte aber ab dem Start am 20. Oktober in La Capelle wieder auf dem Podest aufkreuzen. Nachdem er lange an der Innenkante eingesperrt war, nahm er im Einlauf Fine Perle Of Love alleine gute sieben Längen ab. Bis ins Ziel hatte er als Außenseiter zwei Längen Vorteil auf die erneute Gegnerin. Aktuell war er in Le Croise-Laroche nur Sechster. Das lag aber auch an der wieder einmal zu defensiven Fahrweise. Der Wallach kam weit hinten erst frei, als vorne schon alles geklärt war. Als Schnellster im Einlauf konnte er Werbung für sich machen, auch wenn es heute deutlich anspruchsvoller wird. Er hat Potential die Wette langzumachen.
Die Schnelligkeit könnte FLASH GORDON (8) für einen Auftritt in der Wette fehlen. Der Wallach war in diesem Jahr in drei Quinte-Prüfungen engagiert und konnte sich zweimal in der Wette wiederfinden. Anfang diesen Jahres hat er sich über diese Distanz probiert und war als Siebter in 13,0 in seiner persönlicher Rekordzeit unterwegs. Im Sommer war der Otello Pierji-Sohn viel auf der Grasbahn engagiert und hat immerhin zwei Siege mitgebracht. Die zweite Jahreshälfte brachte aber auch drei Ausfälle aus sechs Starts. Das Maxime Bezier trotzdem nach Vincennes fährt, spricht für den 6jährigen. Aber auch der Startplatz ist ein Handicap.
Viel besser kann die Referenz für FOUGUE DE DOLLAR (9) nicht sein. Die Stute siegte am 15. Oktober auf der Mitteldistanz in Vincennes. Nach einem ruhigen Start hinter dem Auto übernahm sie auf der Schlussrunde das Kommando. Im letzten Bogen schien der Druck von außen erst zu groß zu werden, aber die 6jährige reagierte hervorragend auf das Ziehen der Ohrenkappe und des Zugzaumes, machte sich wieder ein Stück frei und benötigte dafür fast keine Unterstützung. Dabei blieb sie noch unter 13,0 , was beim Start darauf in Enghien auch bestätigt wurde. Diesmal aus der Lage war sie zu Beginn des Einlaufs schnell in Front gezogen und nur knapp selbst überspurtet worden. Leider drückt der Startplatz ein wenig auf die Möglichkeiten.
Im September hat sich FAKIR DES GESVRES (10) noch eine neue Bestmarke über die 2.100 Meter in Vincennes geholt. Für die 11,8 musste er in der ersten Hälfte der Partie auch eine Menge investieren, konnte sich dann aber ziehen lassen und war als Sechster letztlich sehr deutlich geschlagen. Kurz danach gewann er ein Amateurfahren, was ihn hier aber nicht weiterhelfen wird. Viel respektabler war der dritte Platz in der Königswette vom 05. November. Blitzschnell aus dem Band gestartet konnte er sich im Laufe der Partie verstecken und kam rechtzeitig frei. Ein kurzer Speed brachte ihn als großen Außenseiter knapp auf das Podium. Die Quote wird heute kleiner sein, aber die Chancen im Vorfeld auch recht gering.
Auch wenn beim Debüt in Frankreich Franck Nivard im Sulky von ZEFIRO GUAL (11) saß, war die Partie nur ein besseres Prepare. Der Hengst zeigte sich zwar früh in vorderer Linie, verlor aber Ende gegenüber völlig den Anschluss und wurde mehr oder weniger angehalten. Als Italiener war die Distanz für ihn nach einer kleinen Auszeit ohnehin zu lang. Heute wird er mit diesem Rennen mehr im Bauch sehr viel eher wettbewerbsfähig antreten. Dazu kommt die passende Distanz. Das Franck Nivard sich für einen anderen Vertreter des Stalles entschieden hat und die Gesamtform machen ihn aber nur zur zweiten Farbe.
Im Februar tauchte ZANTE BREED (12) erstmals in Frankreich auf und konnte schon beim zweiten Versuch gefallen. Ausschließlich in Vincennes präsentiert hat die Stute einen Ehrenplatz geholt und trat danach fast nur noch auf der Mitteldistanz auf. Das gefiel der 6jährigen offenbar bestens, denn inklusive dem Sieg Ende April blieb sie auf französischem Boden nun schon viermal unter der 12er-Marke. Am 19. September konnte sie mit einer guten letzten Halben noch einen schönen Ehrenplatz in 11,8 holen. insgesamt zeigt der Trend zumindest auf dem Papier aber etwas abwärts. Beim aktuellen sechsten Platz ist sie aber entschuldigt, weil die Varenne-Tochter auch in der zweiten Spur viel zu spät eine Lücke fand. Ein Kreuz in den erweiterten Wetten ist mehr als vertretbar.
Die dritte Farbe aus dem Stall Souloy ZEUS STECCA (13) hat über einen längeren Zeitraum sieben Starts in Frankreich absolviert. Dabei konnte der Hengst noch nicht einmal restlos überzeugen. Im Frühjahr war der 6jährige noch in der italienischen Heimat unterwegs und hat dort auch keine Formspitzen zur Hand gehabt. Zuletzt gab es noch eine frühe Disqualifikation in Argentan, die ihn endgültig zum Außenseiter macht.
Nach einem ordentlichen Debüt in Frankreich als Vierter auf Gruppe-Ebene hat sich IBRA BOKO (14) dreimal nur über die Mitteldistanz präsentiert. Und schon am 23. September konnte der Hengst mit einem guten Schlussakkord den Ehrenplatz herausholen. Aber der Italiener wurde noch von der Rennleitung nach Überprüfung wegen unreiner Gangart rausgehangen. Eine Meinung, die man nicht unbedingt teilen musste. Einen Start später gab es keine zwei Meinungen über die Disqualifikation, als der 6jährige im Einlauf in Enghien patzte. Dabei war er aber auch schon ein wenig erfasst. Zuletzt konnte er wieder die richtige Gangart auf das Parkett bringen. Aus dem Hintertreffen tat sich der Conway Hall-Sohn auf weiten Wegen durch den letzten Bogen etwas schwer, was bei einem Kilometerschnitt von 11,6 aber auch nicht verwunderte. Als Fünfter war er auch schon weit zurück. Hier ist er aber wieder dem Trainer Jean Michel Bazire unterwegs und gehört zu den Gemeinten, auch wenn die zweite Reihe ein Handicap ist.
Ob die gute Stallform von Fabrice Souloy auch dem Neuling ZAFFIRO JET (15) helfen kann? Der Hengst begann seine Karriere in Italien, siedelte aber Ende 2020 nach Skandinavien über. Im Norden war der Sieg Anfang März in der Bronzedivision in Aby sein Jahreshighlight. Dabei zeigte er auch, dass die Speedstrecken seine favorisierten Distanzen sind. Der Wechsel auf die Grande Piste nach Vincennes ist natürlich eine Neuigkeit für den Wishing Stone-Sohn. Das der Trend aktuell etwas abwärts zeigt, macht ihn zum X des Rennens. In den Kombinationen muss er aber spätestens auftauchen, wobei der Toto unter Beobachtung steht.
Bei seinem Debüt in Frankreich galt ÖNAS NOUGAT (16) gleich als "Stallgeflüster". Der Wallach konnte in Argentan nach einigen hundert Metern auch die Führung übernehmen, die schnell weitergegeben wurde. Hinter der Spitze war der Chocolatier-Sohn aber nur schwer zu regulieren. Als er auf der Gegenseite aus der Deckung genommen wurde waren die Ambitionen nun für jeden deutlich zu sehen. Aber die Goop-Farbe konnte in der Distanz nicht mithalten und war schon weiter zurück als Fünfter. Inklusive der kleinen Auszeit nach dem Übersiedeln aus Schweden und mit diesem Rennen im Bauch, sollte er gefördert auftreten. Auch der kürzere Weg dürfte helfen. Aber bei der Form des Stalles in Frankreich kann er nur ein Außenseiter sein.
Tipp:
FANTASIA DE LIGNY (5)
FINE PERLE OF LOVE (1)
FEE DE RANCHVAL (3)
IBRA BOKO (14)
FINOU DU LUOT (6)
Für die Kombinationen: ZAFFIRO JET (15) - FALKANO DE HOUELLE (4) - ZANTE BREED (12)