Quinte+ Vincennes 05.11.2020 - 13.50h
Die Quinte kehrt zurück ins Wintermeeting und bietet für den Start in den Renntag im europäischen Sprint viele Möglichkeiten an. Um eine These kommt man aber nicht herum. Den Sieg werden die Ausländer wahrscheinlich unter sich ausmachen. Hier ist Martin De Bos (14) zu nennen, der im Referenzrennen ohne den Fehler den besten Platz der heute wieder engagierten Traber belegt hätte. Ebenso ist Sobel Conway (1) nach seinem flotten Ehrenplatz von vor drei Tagen für den ersten Treffer in Frankreich im Gespräch. Dazu kommt mit Whole Lotta Love (7) ein absoluter Spezialist für die diese Distanz. Jean Michel Bazire steuert mit dem schwierigen Desperado (3) den Franzosen, der glattgehend wohl die größten Aussichten hätte.
Referenzrennen:
Montag, 12. Oktober, Enghien
https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2020-10-12/7502/1
WHOLE LOTTA LOVE (7) - Zweiter
SAY THAT AGAIN (10) - Dritter
ARAMIS DEIHA (2) - Vierter
CAPITAL CHARM (4) - Achter
SPEEDY FACE (13) - Neunter
MARTIN DE BOS (14) - disqualifiziert
Prix D´Avranches / 13.50h / 44.000 Euro - 2.100m Autostart
Zur Wettabgabe: https://www.trotto.de/rennen/Trab/Frankreich/Vincennes/051120030101
Erst vor drei Tagen war SOBEL CONWAY (1) in der Quinte in Vincennes unterwegs. An diesem Tag nahm erstmals der Trainer Jean Michel Bazire im Sulky des 7jährigen Platz und bekam immense Unterstützung am Toto. Wie so oft gab es aus dem Schlussbogen heraus einen großen Angriff. Mit unheimlich viel Druck versuchte er JMB die Führung zu bekommen. Das gelang auch, aber hinter ihm wurde der spätere Sieger immer stärker. Eine recht sichere Niederlage wurde in 10,7 zu einer wirklich ehrenvollen. Frischer kann die Referenz kaum sein. Und mit Eric Raffin steht wieder eine starke Hand zur Verfügung. Zusammen mit dem Startplatz ist er gesetzt für die Königswette.
MARTIN DE BOS (14) kam nicht mit überragenden Formen aus Skandinavien. Der Hengst hat sich aber auf französischem Boden sofort sehr gut eingefügt. Mit einem flotten Ehrenplatz bekam er in der Quinte zwölf Tage später in Vincennes viel Aufmerksamkeit. Und der Maharajah-Sohn wurde in der Schlussphase von Franck Nivard punktgenau eingesetzt. Er hatte den ersten Lauf gegen den Favoriten und verteidigte sich tapfer bis ins Ziel. Damit konnte man ihn Mitte Oktober auch nicht als Bezwinger des zehn mal in Folge siegreichen Favoriten ausschließen. Franck Nivard ging das Rennen von der Spitze offensiv an und wehrte sich lange gegen die Niederlage. Dabei wurde die Aktion aber immer schlechter bis hin zum Fehler. Heute wird er es aus der zweiten Reihe etwas defensiver angehen müssen. Seine Endgeschwindigkeit bringt aber ins Spiel.
WHOLE LOTTA LOVE (7) ist ein absoluter Spezialist für die Sprints. Mitte September konnte er auch über einen längeren Weg deutlich triumphieren, fand dort aber auch nicht so viel Konkurrenz. In der Folge musste sich der Wallach zweimal hinter einem derzeit kaum schlagbaren Italiener einordnen. Das war auch am 12. Oktober der Fall, als er hinter Martin De Bos für den Ehrenplatz wohl zu spät gekommen wäre. Dieser machte im Kampf um den Sieg aber einen Fehler. Es wird nicht ganz einfach diese Form umzudrehen.
Im letzten Winter hat DESPERADO (3) zweimal siegreich besonders glänzen können. Seit seinem Comeback im Mai hat der Wallach aber nur noch für Kopfschmerzen bei den Wettern und beim Trainer Jean Michel Bazire gesorgt. Nicht nur das es nach den Rennen für den Kopf immer wieder Ausfälle gab. Der Kesaco Phedo-Sohn zeigte sich dabei auch oft schwer regulierbar. Das letzte Mal, dass er einen guten Ansatz zeigte, war mit seinem Trainer im Sulky. Ende September war er als Dritter in Vincennes gut unterwegs. Die Generalprobe sollte noch einmal für eine wiedererstarkte Moral gelten.
Den schlechten Startplatz von BELLE EMOTION (8) wird Gaby Gelormini mit der Schnelligkeit der Stute kompensieren können. Wenn die Stute wie heute von ihren Eisen entfesselt wird, ist sie sofort zu Großtaten bereit. Am 20. September lag sie in Vincennes am Ende eines kleinen Feldes und konnte als schnellstes Pferd im Einlauf noch den kleinsten Podiumsplatz holen. Damit wurde der Sieg zuvor in Laval vollkommen bestätigt. Ende des gleichen Monats war sie mit vier Eisen nicht so scharf eingestellt, wie es heute der Fall sein wird.
Seit dem Sommer hat sich CONFIDENCE (12) unheimlich gesteigert, aber bei den letzten vier Rennen immer ein bis zwei Bezwinger gefunden. In Graignes führte der Wallach den ganzen Weg an und wurde erst auf den letzten Metern mit einem Kopf abgefangen. Die beste Referenz stammt aber vom vorletzten Start, als der 6jährige aus der zweiten Position in Vincennes in starken 12,6 den dritten Platz verteidigen konnte. Grundlage für diesen Erfolg war aber der gute Start, der erst einmal an die Spitze führte. Adrien Lamy muss sich aus der zweiten Reihe die Taktik ein wenig umstellen. Für ein Kreuz in den Kombinationen reicht es aber sicherlich.
Die letzten beiden Starts ohne Eisen von CAPITAL CHARM (4) wurden am Turm beendet. Der Ausfall Ende September war kaum erklärbar. Im letzten Bogen lag der Wallach ohne Bedrängnis an vierter Stelle und sprang bei leichter Tempoverschärfung an. Am 12. Oktober wurde er für den Start eine Woche später in Enghien vorbereitet. Eric Raffin kam als viertes Gespann in den Einlauf und hatte noch reichlich zu verkaufen. Bis hin zum Sieg wäre sehr viel möglich gewesen. Aber in einer sehr engen Situation sprang der 8jährige ihm aus der Hand. Trotz der Gesamtform bleibt der gute Eindruck hängen und lässt dem Password-Sohn Chancen über.
DOUXOR DE GUEZ (9) dürfte als die dritte Farbe aus dem Stall Bazire gelten, ist aber keineswegs zum Spazierenfahren hierher gekommen. Das Rennen für die Moral hat der Wallach schon am 01. November in Laval bekommen. In den letzten Wochen hat der Wallach nur einmal enttäuscht. Der Start vom 14. Oktober, der zum achten Rang führte, war durch die Zulage schwer besser zu gestalten. Der 7jährige fand nie eine Möglichkeit aus dem Hintertreffen aufzurücken. Dafür waren die Siege in der Provinz Ausdruck genug der aktuellen Form. Lediglich die fehlende Referenz im Sprint fehlt noch.
Im Rücken vom großen Favoriten konnte SAY THAT AGAIN (10) kaum ein besseres Rennen finden. Bei für diese Klasse recht moderate Pace tat er sich aber dann sehr schwer den Ehrenplatz gegen Whole Lotta Love zu verteidigen. Der erneute Gegner hatte zu diesem Zeitpunkt noch viel zu verkaufen, konnte sich aber nicht entfalten. Von daher ist es unwahrscheinlich, dass die Goop-Farbe heute vor diesem Gegner im Ziel ist. Auch die Gesamtform lässt ein wenig zu wünschen übrig. Pierre Vercruysse muss wieder auf eine ruhige Pace an der Spitze hoffen. Das der Viking Kronos-Sohn deutlich unter 13,0 auf die Piste trommeln kann, muss bezweifelt werden.
Im September 2019 gewann ARAMIS DEIHA (2) über Bahn und Distanz mit dem heutigen Steuermann in starken 11,1. Zu dem Zeitpunkt hat der Wallach im Vorfeld aber auch ein wenig mehr anbieten können, als es jetzt der Fall ist. Aber der Start vom 12. Oktober war ein sehr hoffnungsvoller. Stets an der dritten, vierten Position an der Innenkante konnte Matthieu Abrivard nur zusehen, wie das Podest verteilt wurde. Er war den ganzen Einlauf herunter mit vollen Händen zur Tatenlosigkeit verbannt. Der Start in Cavaillon galt nur noch dem letzten Schliff für heute.
Dominik Locqueneux hat mit SPEEDY FACE (13) schon am 12. Oktober einiger dieser Gegner getroffen. Allerdings hat er entweder gar nichts zu verkaufen gehabt oder alles für heute aufgehoben. Die Wahrheit wird irgendwo dazwischen liegen. Am Ende des Feldes hat der Catchdriver für die Kolgjini´s den Hengst nie herausgenommen. In der sehr schnellen Endphase wäre der Angriff auf das Kleingeld aber wohl eh verpufft. Für das Komplettieren der Königswette kann man Joke Face-Sohn aber nicht ganz ausschließen.
Nach drei Monaten ohne Rennerfahrung wird es für DEXTER DES BAUX (15) schwer werden hier mitzumischen. Das dies auch nicht im Fokus von Trainer Franck Leblanc liegt, zeigen die vier Eisen. Lediglich die Buchung von Yoann Lebourgeois deutet auf kleine Ambitionen.
Mitte Juli hat AKIR DE MAI (6) noch für einen Toto von 188/1 überrascht. Auch danach schaffte es der 10jährige mehrfach in die Gelder. Heute geht er aber in eine Kategorie, die man ihm derzeit nicht zutraut.
CRONOS D´HAMELINE (5) passt gut in die Partie. Damit hört es aber auch schon auf. Der Wallach hat es bei den letzten fünf Starts nicht mehr in die Prämien geschafft und darf heute mit seinen Schuhen antreten.
EKIANGO DE NILE (11) tat sich nach dem ordentlichen dritten Rang beim zweiten Start nach der Rückkehr zu schwer. Er wird in diesem Winter bessere Ziele finden und genau wie CAVIAR DU VIVIER (16), der eine lange Pause zu überwinden hat, kaum Anhänger finden.
Tipp:
MARTIN DE BOS (14)
SOBEL CONWAY (1)
WHOLE LOTTA LOVE (7)
DESPERADO (3)
BELLE EMOTION (8)
Für die Kombinationen: CONFIDENCE (12) - CAPITAL CHARM (4) - DOUXOR DE GUEZ (9)