Quinte+ Vincennes, 11.12.2020 - 13.50h
Eine Frage ist vor dieser Quinte schnell beantwortet. Der Sieger sollte aus dem kleinen zweiten Band kommen. Gerade die drei Traber mit den höchsten Nummern müssen da Berücksichtigung finden. Letztlich bekommt Effigie Royale (15) mit dem besten Bahn- und Distanzrekord den Zuschlag, auch wenn sie mit ihrem Speed stark vom Verlauf abhängig ist. Echo De Chanlecy (16) und Espoir Wic (14) würden ganz oben auf dem Treppchen aber genauso wenig überraschen. Danach ist hier insgesamt aber viel möglich. Die Pferde von der Grundmarke sind nicht leicht zu sortieren, weil auch die Quervergleiche fehlen. Nahezu das komplette erste Band hat wenig bis gar keine Erfahrung in Vincennes. Dream De Birdy (5) erscheint das erste Mal auf dem Plateau De Gravelle, bringt aber eine tolle Geamtform mit. Ein Kreuz in der Spalte von Election Coquine (10) ist aber ebenso vertretbar, wie beim von Björn Goop gesteuerte Delado (12).
Prix De Castelnaudary / 13.50h / 37.000 Euro - 2.850m Bänderstart
Zur Wettabgabe: https://www.trotto.de/rennen/Trab/Frankreich/Vincennes/111220030201
-----2.850m-----
Von den drei Starts in Vincennes hat der Gewinnärmste ENGOULVENT DU LYS (1) einen dritten Rang und zwei Ausfälle mitgebracht. Somit hat man die Edelpiste lange gemieden, kehrt aber nach der ordentlichen Sommerform wieder nach Paris zurück. In der Provinz hat es zweimal geklingelt, aber mittlerweile zeigt die Formkurve schon wieder ein wenig abwärts. Mitte Oktober war er als Achter nicht in der Lage in die Prämien zu laufen. In Caen kam er von weit hinten gar nicht ins Rennen und blieb unplatziert. Damit scheint der Sprung bis nach Vincennes erst recht als zu groß.
Die starke Gesamtform von ECLAT DE L´ITON (2) rechtfertigt natürlich den ersten Lebensstart in Vincennes. Beide Starts im Vormonat wurden in voller Montur bestritten, dennoch wurde man als Vierter in Laval und und Zweiter in Cherbourg mit guten Geldern belohnt. In Laval war er in einem engen Finish nicht einmal vollständig freigekommen, war aber auch nah an seinem Limit. Der Trainer setzt heute auf Alexandre Abrivard und nimmt wieder die Vordereisen ab. Auch mit deutlich weniger Gewinnsumme als viele seiner Konkurrenten, ist ihm eine wichtige Rolle zuzutrauen.
Auch wenn sich ECUSSON DU CORTA (3) jetzt mehrfach in den Geldern wiedergefunden hat, ist der Wallach hier auch in der Hand von Matthieu Abrivard deutlich eher in zweiter Linie zu bewetten. Als vierstelliger Außenseiter hat er sich Ende November in Toulouse mit den letzten Kräften zum fünften Rang gekämpft. Ein wenig Hoffnung gibt aber der letzte Start in heutiger Hand. Anfang November kam er spät auf freie Bahn und erreichte im Foto noch das Podium. Dabei war er aber schon einige Längen hinter dem überlegen siegreichen Dream De Birdy.
Bei acht Starts hat es DIVA DE BRION (4) nur einmal unter die Top Fünf geschafft. Und das war zu Beginn der Karriere. Vor fünf Tagen konnte die Stute noch als Zweite leicht aufhorchen lassen. Bei der deutlichen Niederlage handelte es sich aber um ein Nachwuchsfahren in der tiefen Provinz. Kein Maßstab für heute. Der vierte Platz als große Außenseiterin am 24. November darf dann schon eher als Referenz herangezogen werden. Erst im Schlussbogen aus dem Hintertreffen von der Innenkante befreit, nahm sie im Einlauf noch viel Geschwindigkeit auf. Das vordere Trio war zu dem Zeitpunkt schon entwischt, aber der bis dahin Vierte wurde noch leicht eingesammelt.
Neun Siege in diesem Jahr, aber noch nie Vincennes gesehen. Keine Frage, es wird höchste Zeit DREAM DE BIRDY (5) die Grande Piste zu zeigen. Vor allem weil der Wallach am 08. November so überzeugend in Beaumont De Lomagne gesiegt hat. In den Schlussbogen machte Pierrick Le Moel ernst und übernahm auf "nimmer wiedersehen" das Kommando. Ohne im Einlauf seinen Partner noch auffordern zu müssen, löste er sich vom Verfolgerfeld, zu dem auch der Dritte Ecusson Du Corta gehörte. An Agen hatte es Le Moel mit vier Eisen weniger eilig. Erst ganz spät in der Distanz gab er dem Riesling-Sohn den Kopf frei und ließ ihn ohne einen Handschlag zur kleinsten Prämie sprinten.
Das Vincennes noch einmal eine andere Nummer ist, musste EAWY D´EOLE (6) am 20. November feststellen. Mit dem Sieg aus Chartres und Rang Vier in Laval empfohlen sprang der Wallach im letzten Bogen aus der Partie. Wenn er vom Start besser in der Partie gelegen hätte. wäre wohl ein kleines Geld drin gewesen. Aber von weit hinten machte sich der 6jährige auf dem letzten Kilometer alleine nach vorne auf und war dann vor dem Patzer unter Druck. Für eine Platzierung rund um Rang Fünf darf man sich aber sicher mit ihm beschäftigen.
Im Tagesgeschäft hat sich DISCO DARLING (7) in Italien und Wien gut gehalten. Aber der letzte Start in Ebreichsdorf vor dem Ausfall in Lyon endete auch bereits am Turm. In Lyon war der 7jährige aber dann vermutlich zu entschuldigen. In einer engen Situation in den ersten Bogen hinein stolperte der Sam Bourbon-Sohn so heftig, dass der Check riss und sich die Galoppade nicht vermeiden ließ. Aber auch in der richtigen Gangart scheint er zu weit von den ersten Fünf entfernt.
Auch ECHO DE STAR (8) hat mit Vincennes keine guten Erfahrungen gemacht. Bei vier Versuchen in der Hauptstadt konnte der Wallach noch keinen Euro mitnehmen. In den letzten Monaten war er sehr sparsam gestartet worden, hat sich aber in eine gute Form gelaufen. Aktuell hat er "nur" ein Nachwuchsfahren lösen können, war dabei aber sehr überlegen unterwegs. Das hatte er auch seinem Steuermann Pierre Ventura zu verdanken, der ihn mit viel Übersicht aus dem zweiten Band in Position brachte und den finalen Angriff in den Schlussbogen hinein perfekt getimed hat. Schnell an der Spitze zu sehen verabschiedete er sich, ohne sichtlich unterstützt zu werden. Bei einer Rekordmarke von 14,4 muss er aber noch einmal nachbessern, wenn es für die Quinte reichen soll.
Eine der wenigen Stuten in diesem Feld ist bei den letzten drei Starts nicht mehr barfuß an den Start gegangen. Nun wird ELLORA DU CEDRE (9) aber von allen "Fesseln" befreit, was immer noch nicht automatisch für ein Kreuz in ihrer Spalte taugt. In Graignes hat sie aus dem Mittelfeld zuletzt schon zu Beginn der Schlussrunde erste Aufmunterungen gebraucht. Die finale Runde wurde auch zusehends schneller, was sie hinderte in den Endkampf einzugreifen. Das sie aber einige Längen zum Vordermann verlor, war kein gutes Zeichen. Ein ähnliches Problem hatte sie auch in der heutigen Hand von David Thomain in Argentan. Dort hat die 6jährige auf der finalen Halben nur noch mit Mühe die Position halten können. Gegen viele der Bandgefährten hat sie aber deutlich mehr positive Erfahrungen in Vincennes gesammelt.
Zum Bewerten der Chancen von ELECTION COQUINE (10) fehlt das wahre Ergebnis vom 27. November auf dieser Piste. Nach einer Behinderung wurde die Stute schon sehr früh in der Partie umgefahren und landete am Turm. Zuvor war sie im Nachwuchsfahren auf der gleichen Piste bis zur Linie weit hinten eingesperrt. In Angers konnte sie aber noch vor sechs Tagen nach einem langen Sprint den sechsten Scheck mitnehmen. Zu Beginn des Einlaufs machte sie noch den Eindruck das Podest erreichen zu können, aber die finale Gerade war einfach zu lang. Es wartet aber eine Außenseiterin mit viel Potential.
Am 30. Oktober wurde ELFE PIERJI (11) von Formfahrer Gabi Gelormini perfekt gesteuert worden. Aus dem Windschatten an zweiter Stelle erkannte der Italiener rechtzeitig das der Führende einen Schwächemoment hatte und löste den müden Kontrahenten 700 Meter vor dem Ziel ab. Damit zog er aber selber den starken Favoriten in den Einlauf und wurde knapp gestellt. Damit war der Weg für ein gutes Abschneiden im Nachwuchsfahren frei. Aber unglücklicher hätte es kaum laufen können. Aus dem letzten Bogen griff der Wallach an, wurde aber von einem ausscherenden Gegner bis in die Nähe der Barriere getragen und dann auch zur Disqualifikation. Dieses Unglück sollte Francois Lagadeuc heute wieder gerade stellen.
Nachwuchsfahrer Enzo Lelievre hat im Sulky von DELADO (12) eine Runde vor dem Ziel einen starken Vorstoß hingelegt und in den vorletzten Bogen hinein praktisch schon das Kommando übernommen. Aber das nach unten Ziehen gelang nicht mehr ohne Fehler, der zum Abschluss führte. Damit wurde eine gute Chance vertan das erste Mal in diesem Jahr auf die Siegerstraße zu gehen. Wenn der Ausfall aber etwas Gutes hatte, dann ist es diese Ausschreibung. Der Wallach passt noch perfekt in das erste Band und bekommt mit Björn Goop eine gute Hand zur Seite gestellt. Der Start zuvor machte richtig Eindruck, auch wenn es nur für das fünfte Geld reichte. Auf der Mitteldistanz musste David Thomain im Einlauf ewig warten bis er eine Lücke fand, um noch in den Kampf der Gelder eingreifen zu können.
-----2.875m-----
Der sonst so sichere DEXTER DES BAUX (13) sprang sich am Nikolaustag sofort aus die Partie. Deshalb sollte man ihn heute nicht ausschließen. In der Hand von Franck Nivard war der Wallach zuvor eine feste Größe und auch in Le Croise-Laroche als Zweiter in starken 12,4 unterwegs. Damit konnte man die gute Vorbereitung von Trainer Leblanc erkennen. Das Gespann ist heute nicht für den Sieg eingeplant, aber wichtig für die Königswette.
Offensichtlich hatte Jean Michel Bazire ESPOIR WIC (14) für den ersten Start im Wintermeeting am 28. Oktober perfekt vorbereitet. In den letzten zwei Minuten vor dem Start kam unheimlich viel Geld, so dass der Hengst plötzlich als deutlicher Favorit auf die Reise ging. Und aus dem Vorderfeld machte der 6jährige auch perfekt mit. Mit einem starken Angriff aus dem Schlussbogen setzte er sich sofort mit mehreren Längen ab und brachte den Vorteil ins Ziel. Diese Fähigkeit auf einen Ruck beschleunigen zu können, nutzte auch David Thomain Ende November aus. Diesmal schon auf der Gegenseite im Rush in Fron gezogen, wurde es bis zur Linie knapper. Aber der Doppelschlag wurde perfekt gemacht. Erst vor fünf Tagen dann der letzte Start, der natürlich als Favorit absolviert wurde. Doch diesmal musste er auf der letzten Halben an der Seite des Führenden bleiben und wurde im Einlauf von zwei guten Gegnern überlaufen. Im stark besetzten zweiten Band gehört er zu den Gemeinten.
Auf Bahn und Distanz war bislang keiner schneller unterwegs als EFFIGIE ROYALE (15). Am 23. Oktober fegte die Stute den Einlauf herunter und kassierte auf den letzten Metern noch das halbe Feld ein. Mit einem solch starken Speedpferd ist man aber auch stark auf den Rennverlauf angewiesen. Bei den folgenden Starts war die Echo-Tochter auf der letzten Halben genauso schnell, beziehungsweise eine Sekunde schneller im Kilometerschnitt unterwegs. Weil die Pace an der Spitze aber ebenfalls anzog, reichte es nur für die Ränge Vier und Fünf. Zuletzt war das Rennen aber auch sehr viel stärker besetzt, als es heute der Fall ist. Sie muss als erste Kandidatin für den Sieg gelten.
Wenn Trainer Eric Blot alle Eisen bei ECHO DE CHANLECY (16) abnimmt und Tony Le Beller dazuruft, ist die Form sehr stark. In dieser Konstellation gab es bei sechs Versuchen drei Siege und drei weitere vordere Platzierungen. Auf dem Weg zu einem weiteren Erfolg muss heute aber erst einmal eine Zulage von 25 Metern wettgemacht werden. Die Pferde im ersten Band sollte der 6jährige in Topform aber alle im Griff haben. Nach drei Novemberstarts ist aber noch Luft nach oben. Ende November war er in voller Montur noch nicht "entfesselt", was den sechsten Rang erklärt. Zuvor war er mit Le Beller Mitte der Gegenseite aus der Not der Todesspur gezwungen in Front zu fahren und wurde erst kurz vor dem Ziel von zwei der Gegner abgefangen. Anhand der Ausschreibung scheint dieser Start aber das Ziel des Winters zu sein.
Tipp:
EFFIGIE ROYALE (15)
ECHO DE CHANLECY (16)
ESPOIR WIC (14)
DREAM DE BIRDY (5)
DEXTER DES BAUX (13)
Für die Kombinationen: ECLAT DE L´ITON (2) - ELECTION COQUINE (10) - DELADO (12)