Nachschau Berlin-Mariendorf, Sonntag, 23.02.2025
Sah es wie bei der Bundestagswahl nach den ersten beiden Prüfungen ganz danach aus, als sollten sich die „Wetter-Prognosen“ punktgenau erfüllen, sprich sich im Mariendorfer Winner Circle die Favoriten die Klinke in die Hand geben, änderte sich dies trotz zumeist übersichtlicher Felder diametral frei nach dem Motto: Kleine Felder, große Gelder. War in den ersten beiden Prüfungen Deutschlands und Mariendorfs Bahnchampion Michael Nimczyk zum Geldwechsel-Kurs glasklar erste Wahl, schwenkte das Pendel im Laufe des Nachmittags immer mehr Richtung Thorsten Tietz um. Das Quartier des 47jährigen stellte mit Nicole Scott, Noor Flevo und John Graham drei „Winner“. Den größten Coup landete der „Berliner aus dem Ruhrpott“ allerdings mit einer Fremdfuhre für den Hamburger Fred König in der 10.000 Euro wertvollen Silber-Serie - einer der beiden Serien, mit denen die größere Saison eingeläutet wurde. „Glück hat auf Dauer nur der Tüchtige“, und viel Massel war beim Sieg des in der Ukraine gezüchteten, seit etwas mehr als zwei Jahren in Deutschland aktiven Parom dabei, mit dem Tietz im Kampf um die Spitze „Nimczyk Nummer 2“ Kronos Centaur vorbei ließ und nach dem zeitigen Führungswechsel zu „Nimczyk 1“ Villeneuf an dritter Stelle lag. Aus heiterem Himmel verlor Villeneuf im Schlussbogen die Aktion, der Ausweg war frei, und als er Kronos Centaur schwer am Wickel hatte, sprang auch dieser 150 Meter vorm Ziel. „Den hatte ich sicher im Griff, von hinten kam nix mehr“, weil Idefix sich außen rum müde gehechelt hatte - so simpel war der mit 4.700 Euro entlohnte bedeutendste von Paroms 14 Deutschland-Siegen für die Besitzergemeinschaft um Hamburgs Kult-Journalist Carsten Bock und Erich Rothe im Kasten, der für 13,8fache Sieg-Odds auch den letzten V7+-Wettern den Gar aus machte.
Unter sich verteilten die bei 23:10, 28:10 und 33:10 fast gleichauf notierten Wild Wild West S, Mr. Sheffield Mo und Uristo die Podestplätze in Lauf 1 der Newcomer-Serie um 6.000 Euro für Nachwuchstraber, die maximal 2.000 Euro gewonnen haben durften. Doch nicht Wild Wild West S schoss wie gedacht am besten, obwohl er, von Robbin Bot pfeilschnell auf die Kommandobrücke beordert, den besten Rennverlauf hatte. Wesentlich anspruchsvoller war der Part für Uristo, der tapfer die Todesspur beackerte und zudem die Lokomotive für Mr. Sheffield Mo spielte. Das machte dem großgewachsenen Lasbeker mit der langen breiten Blesse, der wie viele seiner Kollegen ohne Check aufgeboten wird, verblüffend wenig aus. „Ausgangs des Schlussbogens hatte ich noch viel Pferd in der Hand und wusste, wir würden nicht verlieren. Auch wenn’s am Ende nur eine halbe Länge gegen Wild Wild West S war, musste Uristo für seinen zweiten Sieg nicht an Grenzen gehen“, fasste Josef Franzl das Geschehen zusammen. Fünf Längen zurück bekam Mr. Sheffield Mo bei seiner ersten Niederlage kräftig unter die Nase gerieben, dass der Himmel so leicht nicht zu erstürmen ist.
Wer zum Auftakt im Preis der Bundestagswahl 2025 sein Kreuz bei Jeps de Guoz gesetzt hatte, lag goldrichtig. Es war allerdings keine „Atomwissenschaft“, den Wallach auszugucken, der nach drei Ehrenplätzen in Folge für 10:10 abging. Michael Nimczyk verpasste dem Timoko-Sohn einer bundesweit aufgestellten Besitzergemeinschaft ein defensives Regime, ließ sich von der mutigen Kazkova ziehen und gab der Füchsin im Einlauf leichtfüßig das Nachsehen.
Auch im anschließenden Preis des Wahlrechts gab’s im Grunde keine echte Wahl: Wieder trat der deutsche Goldhelm als 10:10-Chance an, duldete diesmal mit dem ersten Schritt keine Opposition, führte mit Limbo K Newport vor den Trainingskameradinnen ELUISE und Leonella und band den Sack ohne die geringste Widerrede diktatorisch zu. Zweiter Saisonstart, zweiter Sieg - Limbo tanzt die Erfolgsgeschichte der Vorjahre nahtlos fort und ist nun bei 15 Erfolgen aus 21 Auftritten angelangt.
Anschließend begann die V7+-Wette, und schon krachte es gewaltig am Wettmarkt: Beim Dauerduell der gemeinten Jaguar Gardenia (69:10) und Jingoborah (13:10) war Dennis Spangenberg mit der von Tietz vorbereiteten Nicole Scott der lachende Dritte, der aus deren Windschatten für 223:10 zuschlug und damit 95 Prozent aller V7+-Systeme in den Papierkorb entsorgte.
Die „Restanten“, also Übriggebliebenen hatten im ersten Amateurfahren im bei 13:10 notierten Tonga einen würdigen Statthalter, mit dem Amateurchampion Tom Karten die kurze und erfolgreiche Liaison mit dem Gestüt Lasbek fortführte. Als der schon beim Aufcantern wie ein König daherkommende Northern-Charm-Sohn nach 600 der 1.900 Meter Millennium Heyday auf dem Platz an der Sonne ablöste, schien die Sache früh in trockenen Tüchern. Ganz ohne Widerrede wollte sich Mariendorfs Traber des Jahres 2024 jedoch nicht von der Platte putzen lassen. Der Wallach hängte sich mit seinem Besitzer Andreas Marx gewaltig rein und lieferte dem Favoriten einen furiosen Kampf auf Biegen und Brechen, den Tonga mit einem „Hals“ Vorsprung gerade so überstand. Den kompletten Durchmarsch des Lasbeker Trios vereitelten im Preis der Wahlurne, dem zweiten Duell der Hobbyfahrer, in einer konzertierten Aktion zwei Berliner. In einem knallharten Duell setzte sich Sarah Kube mit John Graham gegen Undinia für die Spitze durch, und als einen Kilometer vorm Ziel Lady Million außen auftauchte, war die Falle für die norddeutsche Stute zugeschnappt. Das „Berlin City Girl“ ließ den Love-You-Wallach nur so weit von der Leine, dass Undinia nicht in Freiheit kam und mit Platz drei zufrieden sein musste. Sieben Starts, sechs Siege, ein Ehrenplatz - die Bilanz des von Thorsten Tietz geformten John Graham könnte kaum besser sein.
Nimczyks chronologisch drittem Treffer schob Tietz im Preis des Wahllokals einen dicken Riegel vor. Bis 400 Meter vorm Ziel durfte der deutsche Dauer-Goldhelm mit Tanitha die teils sehr gemächliche Schlagzahl vorgeben. Dann wurde Noor Flevo aus ihrem Windschatten nach außen lanciert und fegte in spektakulärer Manier vorbei einem Erfolg entgegen, der nicht der letzte gewesen sein dürfte. Es war zugleich Tietz‘ erster Sieg mit seinem nagelneuen „Yankee-Sulky“, einem Gefährt, das seit Jahren in Schweden gang und gäbe ist, es durch die Schubkraft den Pferden etwas leichter macht und nach dieser Demonstration wohl auch in hiesigen Landen bald häufiger zu sehen sein wird.
In der abschließenden Handicap-Prüfung machte dank eines Blitzstarts Bela Bartok kurzen Prozess mit den Rivalen, gab durchweg 20 bis 30 Meter voraus den quirligen Takt vor und brachte den Preis der Demokratie in der Hand von Victor Gentz turmhoch überlegen nach Hause. Es war der erste Sieg des Wallachs seit 1½ Jahren.
Geputzt waren die Wetter in der V7+-Wette dort schon längst; immerhin zwölf Systeme hatten für den zweiten Rang sechs Sieger auf dem Schirm; 7.346,28 Euro werden als Jackpot am nächsten Renntag ausgespielt.
Umsatz bei 9 Rennen: 92.499,66 Euro (incl. 66.378,36 Euro Außenumsatz), davon 14.554,70 Euro in der V7+-Wette
Nächster Renntag des BTV: Sonntag, 23. März 2025; Beginn der Gold-Serie
Schöner Sonntag schöne Überraschung.. aber eine katastrophenfahrt von Tom Karten...
Wie kann man sich mit so einer überstute sich hinter dem Favoriten Nummer zwei einordnen und dann spätestens als außen auftaucht immer noch drin bleiben was hat er gedacht, dass Frau Kube nachher noch losfährt? Diese Stute kann auch außen 1000 m gehen und auch jeden erdrücken in ihrer Klasse..... Sowas ist nicht vereinbar mit einem goldchampion der Amateure... Jeder macht Fehler aber man kann das Programm ja vorher mal durchlesen... Übrigens was ich noch beobachtet habe, was macht Marcel hauber sorry Marciano Hauber mit dem Mommert Traber Georg M.Mo???
Ohne Interesse in drinne bleiben???
Das nennt man trabrennsport, oder leistungsprüfung oder wenn ihr Pferde nur mal vorgestellt damit sie ein bisschen Luft schnappen das können Sie auch im Training machen das ist eine Verarschung der Wetter erster Sahne...
Ich sag nur früh Teufel wenn der Sport zu Ende geht und die Wetter die Schnauze voll haben... Mit freundlichen Grüßen eiswin 1
Sorry für die Orte grafischen Fehler wurde mit der spracherkennung gemacht.. da ich seit gestern immer noch sehr sauer bin ist habe ich auch keine Lust das zu korrigieren. Ich spreche nur aus was viele schon mir gestern in etlichen Telefonaten und E-Mails geschickt haben aber so feige sind das hier reinzuschreiben...