Quinte+ Vincennes, 18.12.2020 - 13.50h
Kurz vor einem großen sportlichen Wochenende gibt es am heutigen Freitag noch relative "Normalkost" auf der Speisekarte von Vincennes. Der Wettlust wird das aber keinen Abbruch tun, denn das volle Feld in der Quinte bietet in beiden Bändern reichlich Kandidaten für die Fünferwette. Vorne muss ein Don Juan Du Houley (3) seinen Ausrutscher vom letzten Start wieder ausbügeln. Das kann schon für ganz vorne reichen. Aus dem zweiten Band machen sich aber Darling Berry (15) und Diva Du Granit (13) auf die Verfolgung. Und der Champion Eric Raffin? Der steuert den Teilnehmer mit der kleinsten Gewinnsumme. Aber auch bei Destin De Star (1) gibt es Hinweise, die in Richtung Königswette deuten.
Prix De Tourcoing / 13.50h / 44.000 Euro - 2.850m Bänderstart
Zur Wettabgabe: https://www.trotto.de/rennen/Trab/Frankreich/Vincennes/181220030101
-----2.850m-----
Der Gewinnärmste bringt auch keine gute Form mit. Aber trotzdem muss DESTIN DE STAR (1) hier als wichtige Stütze für die Quinte eingesetzt werden. Der 7jährige hatte einen guten Sommer, fiel im September aber in ein kleines Loch. Trainer Rynwalt-Boulard gönnte dem Love You-Sohn eine kleine Pause und ließ ihn Ende November erst einmal mit Eisen zurückkehren. Am Montag sollte es in Le Mans ernster werden. Aber dort herrschten auch sehr schlechte Bahnbedingungen, was für ein echtes Comeback nicht hilfreich war. Stets in der vorderen Gruppe platziert, bekam er im letzten Bogen schon deutliche Schwierigkeiten. Das bis dahin gesprengte Feld ermöglichte auch weit hinter dem Sieger noch das sechste Geld. Mit noch einem Rennen mehr im Bauch kommt heute Eric Raffin zum Einsatz, dem zur Zeit scheinbar alles gelingt. Er kann den Wallach auch wieder zur Form des Sommers führen.
Neun Starts ohne Geld und jetzt der Sprung aus der Provinz nach Vincennes. Das kann im Falle von DOSSIMO (2) kaum in der Wette enden. Großer Außenseiter.
Von Anfang Oktober bis zum 11. November erzielte DON JUAN DU HOULEY (3) einen starken Hattrick. Vor allem der Sieg in La Capelle war herausragend von Pferd und Fahrer Anthony Barrier. Im Einlauf zirkelte er den Wallach durch eine enge Lücke, der alles mitmachte und sofort wieder anzog, als die Bahn frei war. Ausgerechnet der heutige Steuermann Gabi Gelormini beendete in Amiens die Serie. Nach einem Patzer auf den ersten Metern folgte er am Ende des Feldes und kam danach nie in die Partie. Das unplatzierte Abschneiden soll heute umgehend korrigiert werden. Und dann gehört er auch zu den Sieganwärtern, obwohl ihm die große Bahn noch nie sonderlich gefallen hat. Jetzt reist er aber mit einer anderen Form an.
Auch wenn CECTAR (4) noch nie auf der großen Bahn unterwegs war, schenkt Franck Nivard dem Wallach wieder das Vertrauen. Der 8jährige tritt selten barfuß an, hat in dieser Konstellation aber eine gute Bilanz. So war er auch Ende November in Amiens unterwegs. Bis ins Ziel konnte er als Zweiter den Sieger ein wenig unter Druck setzen, obwohl der vorherige Verlauf recht aufwendig war. Lange in Todesspur gefangen, sah sich Franck Nivard gezwungen zwischenzeitlich die Spitze zu übernehmen. Erst mit dem Abgeben der Führung begann eine kurze Erholungsphase. Der Lebensrekord von 13,9 wird heute für die ersten Fünf womöglich unterboten werden.
In diesem Jahr war COLIBRI DES PINS (5) nur einmal in Vincennes am Start. Im Frühjahr kam er in einem Amateurfahren dabei nicht über einen siebten Platz hinaus. Seitdem hat er sich unglaublich konstant in den Geldern gehalten, aber kehrte nicht mehr als Sieger von der Piste. Ende November hätte es in Cherbourg fast wieder gereicht. Nach langer Führung kämpfte er bis kurz vor dem Ziel, machte aber einen Fehler. Vielleicht trat er auch deshalb in Graignes und heute mit Eisen an. Dort war der fünfte Rang nicht schlecht. Im Schlussbogen saß er zu lange fest und kam erst frei, als die besser Platzierten schon entflohen waren.
Der Sieg von DJADO (6) am 23. Oktober in Vincennes hat sich im Vorfeld schon ein wenig angekündigt. In Les Sables D´Olonne hat man sehr unglücklich festgesessen und mit Abstand schnellstes Pferd im Einlauf. Dann brauchte es aber schon einen Eric Raffin, der den Sieg mit einem unnachahmlichen Finish rausholte. Aktuell war es wieder der Trainer, der den 7jährigen steuerte. Dabei darf man den siebten Rang in Reims nicht als schwache Vorstellung abtun. Jean Philippe Borodajko war nur am "spazieren Fahren". Im Einlauf konnte man förmlich sehen wie er die vorderen Pferde abzählte, um nicht durch nachträgliche Herausnahmen diese schöne Ausschreibung zu riskieren. Damit wurde mit Sicherheit die Moral weiter gestärkt.
DUC D'OR (7) hat Vincennes lange nicht besucht. Im letzten Winter war der Wallach hier aber zweimal in den vorderen Geldern zu finden. Auch diese Saison war, abgesehen von häufigeren Auftreten von Ausfällen, weiterhin stabil in den Prämien beendet worden. Die beste Leistung der letzten Wochen gab es Mitte Oktober in Enghien. Aus dem Mittelfeld griff der 7jährige in großer Haltung an der letzten Ecke an und schien schon über die Gegner hinwegzulaufen. In einem engen Finish fehlte dann aber als Dritter eine halbe Länge zum Sieg. Aktuell gab es wieder eine rote Karte. Aus dem zweiten Band tat er sich beim späten Angriff von weit hinten schwer. Loic Guinoseau schaffte es dennoch bis in den Einlauf ins Kleingeld. Dann wollte er aber mehr, was im Fehler mündete.
Im Sulky und in Vincennes hat DELSA DERANGERE (8) schon ewig nichts Ansprechendes mehr angeboten. Aktuell war sie auch unter dem Sattel als Siebte recht blass unterwegs. Heute fehlen zwar die Vordereisen, dass ändert aber nichts am Status als große Außenseiterin.
Mit seinen sieben Jahren gibt DUC DU VIVIER (9) ein sehr spätes Debüt in Vincennes. Eigentlich spricht aber nur die Ausschreibung und die Tatsache, dass man Matthieu Abrivard verpflichten konnte für diesen Schritt. Anfang November war er in Saint-Galmier als Mitfavorit viel zu deutlich geschlagen, auch wenn er praktisch den ganzen Weg durch die Todesspur absolvierte. Zuletzt sprang er in Lyon im Einlauf an. Zu diesem Zeitpunkt hatte er aber auch keine Möglichkeit auf ein besseres Geld. Abrivard wird sich viel einfallen lassen müssen.
Ähnlich wie bei Bandgefährte Duc Du Vivier wird auch bei CHORISTE DE TRIO (10) die Hauptambition in der Ausschreibung liegen. Der Wallach hat im Gegensatz zum Widersacher aber schon reichlich und dringend benötigte Erfahrung in Vincennes gesammelt, was die Entscheidung zumindest in diesem Duell bringen sollte. Der volle Beschlag ist dabei Nebensache. Der Fuchs ist häufig so unterwegs. Auf die Form vom 13. November lässt sich aufbauen. In Le Croise-Laroche hat Franck Ouvrie im Schlussbogen einen guten Angriff gestartet, der ihn kurzzeitig als möglichen Sieger aussehen ließ. Aber schon zu Beginn des langen Einlaufs war die Höchstgeschwindigkeit erreicht. Es reichte aber noch um einen ordentlichen dritten Rang zu verteidigen. Der folgende Auftritt, ebenfalls in Le Croise-Laroche, war unheimlich unglücklich verlaufen. Hinter dem Auto gab es den Startplatz in der zweiten Reihe ganz innen, von wo aus man sich bis Mitte Einlauf nicht mehr befreien konnte. Als Neunter war der 8jährige dermaßen unter Wert geschlagen, dass man ihm heute mehr Rennglück wünscht.
-----2.875m-----
BRAQUO (11) galt schon oft als chancenreicher Außenseiter. Gerade aber in Vincennes fehlten dazu meist die passenden Ergebnisse. Seit dem Herbst erlebt der 9jährige aber seinen zweiten oder gar dritten Frühling. In Les Sables D'Olonne fand Trainer Dabouis eine passende Aufgabe, die von Sohn Antoine vollstreckt wurde. Noch wertvoller war aber der vierte Platz zuletzt in Vincennes. Alleine auf weiten Wegen durch den Schlussbogen kämpfte der Wallach dennoch um das Podest. Das dieser Fight in 13,0 knapp verloren ging, änderte nichts am Resümee der starken Leistung.
Schon seit Beginn der Karriere ist DELTA FAC (12) viel stärker unter dem Sattel. Und genau in dieser Disziplin soll der Wallach am 31. Dezember zuschlagen. Hier ist er zu streichen.
Trotz der schlechten Form von DIVA DU GRANIT (13) hatte Tony Le Beller Ende Oktober in Argentan entweder ein gutes Gefühl oder eine klare Order. Mit Macht steuerte er sie in Front und kontrollierte das Feld bis in den Einlauf nach Belieben. Den Schwung des Erfolgs nahm Jean Philippe Monclin mit nach Nantes. Die Taktik musste aus dem zweiten Band aber geändert werden. Auch im Speed konnte die Stute gefallen und erreichte einen dritten Rang. Für das Montedebüt am 06. Dezember in Vincennes wurde Anthony Barrier verpflichtet. Der konnte die 7jährige aber nicht in der richtigen Gangart halten. Nach 700 Metern wurde sie am Ende des Feldes blau rausgehangen. Das sollte sich nicht negativ auf die Berechnung der Chancen auswirken.
Bei den letzten Versuchen fehlte CRAZY CHARM (14) der Drive. Mitte November traf er in Lyon auf seine Klasse, konnte aber aus dem zweiten nie besser im Rennen liegen als im Ziel. Das reichte für das siebte Geld. Über den kurzen Weg in Vincennes war er nach geschontem Verlauf auch früh geschlagen und endete unplatziert. Heute muss er auch noch auf den gesperrten Trainer Pierre Vercruysse verzichten. Er wird durch den ersten Mann Bryan Coppens vertreten.
DARLING BERRY (15) pausierte von Februar bis Oktober. Die Rückkehr war natürlich nicht so ernsthaft angegangen worden, dennoch patzte die Stute bei den ersten Versuchen. In einem gut dotierten Nachwuchsfahren schlug sie dann aber klar favorisiert zu. Dort mussten die Wetter aber bis ins Ziel den Zweiten fürchten. Ende November war im offenen Rennen die Luft schon dünner. Nach einem wenig aufwendigen Rennen im Mittelfeld konnte die 7jährige nicht mehr in die Gelder vordringen. Die Disqualifikation im Trabreiten darf nicht auf die Goldwaage gelegt werden. Dafür ist die volle Konzentration des Trainers Jean Michel Bazire auf die Stute viel höher zu bewerten.
Die Pause von DATCHA (16) war schon lang, aber sie hat dann schon ungewöhnlich viel Zeit bekommen, um sich wieder an den Rennbetrieb zu gewöhnen. Von Mitte Oktober bis Mitte November absolvierte die reichste im Feld vier Starts und war nun wohl wieder konkurrenzfähig. Mit Yoann Lebourgeois, dafür ohne Eisen, ging es Ende des Vormonats früh in Front. Der Catchdriver entschied sich dann aber für die zweite Position, was sich als richtig erwies. Denn auch nach dem langen Aufenthalt im Windschatten war sie in der Entscheidung nicht mehr voll auf der Höhe. Lebourgeois nahm sie zwar aus dem letzten Bogen noch einmal heraus, hatte aber 100 Meter vor dem Ziel nur noch die Leine in der Hand. Rang Sechs ging für den ersten Start in dieser Montur in Ordnung. Heute reicht es deshalb für die erweiterten Wetten.
Tipp:
DON JUAN DU HOULEY (3)
DARLING BERRY (15)
DIVA DU GRANIT (13)
DESTIN DE STAR (1)
CECTAR (4)
Für die Kombinationen: CHORISTE DE TRIO (10) - BRAQUO (11) - DJADO (6)