News

Willkommen im News-Channel! Hier finden Sie die neusten Beiträge zu Ihren Lieblingsthemen.
Viel Spaß!

Mathieu Mottier: "Keep Going ist ein Pferd, dem ich vertraue!"

0

News Frankreich Trab, 24.01.2025

(hen) Das Jahr 2024 verlief für Mathieu Mottier schon außergewöhnlich. Und als Bonus für das vor allem starke letzte Quartal, ist der Trainer nun für zwei Pferde im Amerique verantwortlich. Zuvor hatte er als Trainer nie einen Starter in der  wichtigsten Prüfung des gesamten Rennkalenders. Nun sind es Keep Going (v. Follow You) und Fakir De Mahey (v. Reve de Beylev).

Zum ersten Mal überschritt er als Trainer die Marke von 100 Siegern. Zudem ist Mottier, zusammen mit Eric Raffin, der erfolgreichste Fahrer im laufenden Wintermeeting. Zu Beginn dieser Woche unterhielt sich 24H Au Trot ausführlich mit dem jungen Trainer, der sowohl fokussiert, aber auch entschlossen wirkte.

24H: "Glauben Sie, dass Sie die Dimension im Jahr 2024 verschoben haben?"

MM: Nein, nicht wirklich. 2023 war bereits ein sehr gutes Jahr und ehrlich gesagt habe ich nicht das Gefühl, dass ich viele Dinge verändert habe. Es ist nur die Qualität der Pferde, die sich verbessert hat. Je M'Envole hatte mir bereits im September 2023 einen Gruppe I-Sieg im Prix Des Elites beschert. Aber es stimmt, dass dieses Jahr auf höchstem Niveau unglaublich war. Keep Going (v. Follow You) erlaubte mir im Criterium der 4jährigen meinen ersten klassischen Sieg im Attele als Trainer zu holen. Es folgten der Erfolg von Little Orelie (v. Feeling Cash) in Caen im Saint-Leger Des Trotteurs und dank Keep Going auch das Criterium Continental im Dezember."

24H: "Hat dies dem Stall eine weitere Dynamik verliehen?"

MM: "Unweigerlich ziehen gute Pferde den Stall mehr in das Rampenlicht. Das bringt uns zusätzliches Vertrauen und oft auch andere gute Pferde. Sich auf den Lorbeeren auszuruhen liegt aber nicht in meiner Natur. Wir müssen wachsam bleiben. Wie auch immer, es ist ein Job, der uns schnell daran erinnert, dass nichts selbstverständlich ist. Es ist sehr gut, gute Pferde zu haben, aber es gibt noch mehr, die gewöhnlich sind. Und auch mit diesen Pferden muss man versuchen das Bestmögliche zu erreichen."

24H: "Wie sieht gestaltet sich diese hohe Anforderung in Ihrem Stall?"

MM: "Wir müssen immer versuchen, uns zu verbessern. Wir wollen immer mehr, ohne dass es zu einem Fehler führt. Es wird anderswo immer einen Besseren geben, also musst Du Dein Bestes geben. Alles wird ständig hinterfragt. Ich glaube nicht, dass ich zu perfektionistisch bin, aber es gibt auch Zeiten, in denen ich relativiere und mir sage, dass ich ruhig bleiben und versuchen soll, mich nicht zu sehr mit Nebensächlichkeiten zu beschäftigen. Dieser Job ist anspruchsvoll und ich kann nicht alles in meinem Stall mit mehr als 75 Pferden kontrollieren."

24H: "Sie werden zum ersten Mal als Trainer am Start des Prix D'Amerique sein. Und dann gleich mit zwei Pferden aus Ihrem Stall. Sie machen keine halben Sachen."

MM: "Fakir De Mahey war der erste, der sich über den Bourbonnais für den Amerique qualifizierte. Er war wirklich in guter Verfassung und hatte keine geschlossenen Rennen. Wir gingen das Rennen mit viel Selbstvertrauen an und sein Mut erlaubte es uns, unser Ticket zu bekommen. Dieser 4. Platz war gleichbedeutend mit einem Sieg und mit Freude reagierten wir positiv auf die Einladung. In seinem Alter wurde diese natürlich nicht abgelehnt! Für Keep Going musste es der Sieg im "Continental" sein, der ohnehin sein Ziel war. Er war an diesem Tag perfekt und schaffte es auch in das Starterfeld am Sonntag. Wir hatten die Wahl zwischen dem Prix Bold Eagle am Vortag und dem Prix D'Amerique. Wir haben uns für das "Legend Race" entschieden."

24H: "Was sind die Stärken von Keep Going?"

MM: "Zusätzlich zu seiner Qualität ist Keep Going ziemlich schnell und ist gut zu handeln, was im Amerique sehr wichtig ist. Es wäre leichter gewesen am Prix Bold Eagle teilzunehmen, ohne sicher zu sein, dass wir dieses Rennen hätten gewinnen könnten. Also sind wir am Sonntag als Herausforderer dabei und mit großer Freude am Start. Ich denke, er ist in der Lage, den besten Pferden mit einer Chance zu begegnen. Wir werden das Ergebnis sehen. Ich weiß nicht, ob er in einem Jahr besser wird und was die Zukunft bringt, aber er ist ein Pferd, dem ich vertraue."

24H: "Und was ist mit Fakir De Mahey?"

MM: "Beide haben ein anderes Profil. Keep Going ist sogar bereits ein Gruppe I-Sieger. "Fakir" hat seine Qualität und Härte aber schon über mehrere Jahre bewiesen. Die Jahre vergehen und er ist immer noch in Topform. Wir haben den Prix De Paris im letzten Winter ausprobiert und es lief nicht gut. Ich denke trotzdem er hat eine bessere Chance im Prix De Paris, als in einem Amerique. Aber er hat seinen Startplatz und egal, was sein Ergebnis ist, es wird ihm zum Ende des Winters zugute kommen. Wie auch immer, er ist wirklich in guter Verfassung."

24H: "Warum fiel die Wahl des Fahrers für Fakir De Mahey auf David Bekaert für den Schützling von Michel Soulas?"

MM: "Wir haben uns im Austausch mit dem Besitzer Michel Soulas entschieden, David Bekaert zu fragen. Er kennt das Pferd, weil er ihn zweimal gefahren hat. Und er ist einer der besten aktiven Fahrer. Auch wenn er hauptsächlich im Südosten fährt, beweist er jedem, dass er auch seinen Platz in Paris hat. Er ist seit vielen Saisons unter den ersten fünf Fahrern und wird "Fakir" das beste Rennen geben."

24H: "Wie gehen Sie mit diesem für Sie außergewöhnlichen Amerique um?"

MM: "Diese Konstellation schien mir vor wenigen Wochen noch undenkbar. Ich habe eine gute Erfolgsbilanz und gewinne regelmäßig Rennen, aber ich hatte das Gefühl, dass der Prix D'Amerique immer noch ein Niveau über meinem ist. Und nun werde ich dieses Jahr als Fahrer und als Trainer mit zwei Schützlingen meines Stalles dabei sein. Das erzeugt schon eine große Zufriedenheit. Jetzt kommt es darauf an nicht nur die Parade zu fahren. Man muss dorthin gehen, um aufzutreten. Ich wünsche mir ein klares Rennen und vor allem, dass ich am Ende nichts bereuen muss. Meine Pferde sind fit und ein paar Tage vor diesem mythischen Rennen bin ich ruhig."

24H: "Sie haben in den letzten Monaten zwei sehr unterschiedliche Situationen während der Erfolge in den Gruppe I-Rennen von Keep Going erlebt..."

24H: "Ehrlich gesagt ging es mir ziemlich gut damit zu sehen, wie Keep Going das Criterium der 4jährigen gewonnen hat. Meine 23 Tage Fahrverbot waren keine lästige Pflicht, und es war eigentlich ganz nett. Ich sage die ganze Zeit, dass ich, wenn ich wählen müsste, ausschließlich ein Trainer wäre. Ich wusste, dass mein Pferd für das Criterium in guter Verfassung war und wir hatten Eric Raffin im Sulky. Ich habe die Show vor der Tribüne genossen. Ich verheimliche aber nicht vor Ihnen, dass ich es auch genossen habe, mit ihm im Criterium Continental zu gewinnen. Ich habe immer noch eine konkurrenzfähige Seite (lacht). Dies sind zwei verschiedene und besondere Emotionen, aber beide Ereignisse waren sehr angenehm."

24H: "Sie wierden einen Gegner besser als die meisten anderen kennen: Justin Bold, den Sie qualifiziert haben."

MM: "In der Tat. Ich war nicht für den Sulky von Justin Bold eingeplant, aber Pierre-Yves (Verva), der zuerst Emeraude De Bais qualifizierte, entschied sich schließlich für Justin Bold. Er verkörpert an diesem Tag auch eine sehr gute Chance und ich freue mich sehr, dass sein Umfeld ihn im Amerique sehen kann."

24H: "Wie werden Sie Ihre Erfahrungen aus früheren Ausgaben des Prix D'Amerique nutzen können?"

MM: "Ich hatte die Möglichkeit in diesem Rennen zweimal ohne Druck zu starten. Ich hatte letztes Jahr Spaß mit Italiano Vero auf dem fünften Platz. Ich habe also einige Erfahrung in dieser Veranstaltung und das wird für mich am Sonntag profitabel sein. Es ist das einzige Rennen, bei dem trotz der verrückten Atmosphäre auf der Rennstrecke absolute Stille in den Startbereichen herrscht. Alle Fahrer konzentrieren sich auf ihr Rennen, sobald sie die Strecke betreten, was es zu einem der schwierigsten Rennen macht."

24H: "Was sind Ihre persönlichen Erinnerungen an den Prix D'Amerique?"

MM: "Ich interessierte mich schon immer für den Rennsport und bewunderte die Champions in den Tagen von Varenne, Jag De Bellouet und General De Pommeau. Sie waren in ihren erfolgreichen Jahren unschlagbar. Es war erstaunlich! In jüngerer Zeit habe ich das mit Bold Eagle gefühlt. Er stand so sehr über den anderen, dass ihn nichts aufhalten konnte. Dieses Jahr ist es anders, es gibt kein Pferd in dieser Position. Wir haben ein schönes Feld und die Tatsache, dass sich jetzt die ersten vier der B-Rennen qualifizieren, öffnet die Türen für die Pferde, die aktuell in guter Form sind. Das ergibt eine sehr interessante neue Dynamik."

Kommentare(0)
arrow