Quinte+ Vincennes, 11.01.2022 - 13.50h
Nach einigen europäischen Königswetten bleiben die Franzosen heute unter sich. Durch die Anwesenheit von Greatman Du Busset (6) aus dem Stall Langeweg bekommt die Quinte aber dann doch eine kleine internationale Note. Der Wallach hat in diesem Winter schon ein Rennen in Vincennes gewonnen und konnte zuletzt auch beim zweiten Platz nach aufwendigem Verlauf überzeugen. Somit wird man auf ihn hier kaum verzichten können, zumal er eine viel größere Sicherheit, als viele seiner Konkurrenten ausstrahlt.
Prix De Joinville / 13.50h / 44.000 Euro - 2.700m Bänderstart
Vincennes ist nicht der ideale Schauplatz für GREGORIO (1), aber der Wallach reist mit einem frischen Sieg aus Pontchateau an. An diesem 29. Dezember hat Antoine Dabouis die Fahrt an der Spitze sehr gut eingeteilt und musste den 6jährigen für eine Länge Vorteil nur bei Laune halten. Hier wird er sehr viel mehr gefordert sein. So war es auch in einer ähnlichen Aufgabe am 10. Dezember in Vincennes, als er aus dem Feld ebenso den fünften Platz erringen konnte und dabei einige Längen hinter Greatman De Busset im Ziel war.
Etwas mehr als fünfzig Prozent seiner Rennen beendete GOLD D´ECROVILLE (2) am Turm. Aber seine letzten beiden Rennen hat der Fuchs in Vincennes als Vierter gemeistert und darf glattgehend unbedingt eingeplant werden. Als riesiger Außenseiter hatte er am 15. Dezember Mitte des Schlussbogens noch dreizehn Gegner vor sich. Sein starker Speed trug ihn aber in die Wetten. Zwei Wochen später war er über einen langen Weg unheimlich offensiv unterwegs, pochte nach der Ablösung an der Spitze wieder auf das Kommando und wurde erst spät unter anderem von Greatman Du Busset passiert. Er hat viel Potential, kann aber auch wegspringen.
In einer deutlich leichteren Aufgabe reichte es Anfang November für GRIGRI BOY (3) noch zu einem zweiten Rang. Danach reichte es zweimal nicht für die Gelder, weshalb sich Mentor Yves Dreux etwas anderes hat einfallen lassen. Der Wallach gab ein siegreiches Debüt unter dem Sattel und ließ in der gleichen Disziplin noch einen dritten Platz folgen. Zurück im Sulky muss er erst die Form auch hier beweisen. Erst einmal bleibt er Außenseiter.
In letzter Zeit ist Jean Michel Bazire auch wieder etwas häufiger als Catchdriver aktiv. Heute muss er an der Leine vom schwierigen GUERRIER CASTELETS (4) zaubern. Von den letzten neun Starts kam der Wallach nur einmal trabend ins Ziel. Das reichte aber auch nur für einen dritten Platz in La Capelle. Der 6jährige kann gut beginnen und konnte zuletzt auch sehr lange mithalten. Aber als der dritte Platz am 24. Dezember schon sicher schien, machte der Uniclove-Sohn ohne wirkliche Aufforderung kurz vor dem Ziel einen Fehler. Das war für Trainer Guillaume Gillot sicher sehr ärgerlich, weil nach vorne nichts mehr ging und von hinten keine Gefahr mehr drohte. Jetzt muss der vielfache Champion auch die letzten Meter schaffen.
Auch GABO DI ROCCA (5) kommt mit vier roten Karten und damit wenig Vertrauen an den Start. Bevor der Wallach am 24. Dezember ausgefallen ist, hat er aber am Ende des Feldes schon den Anschluss verloren. Selbst wenn er heute glatt um den Kurs kommt, scheint der Rückstand zu groß.
Über einen längeren Zeitraum hat GREATMAN DE BUSSET (6) gezeigt, dass er in den PMU-Rennen in Holland meist überlegene Ware ist. Mit einem solchen Pferd suchte Trainer Hugo Langeweg dann natürlich neue Herausforderungen. Die konnte der Wallach mit seiner Gewinnsumme sehr gut in Frankreich finden. Trotz einer Pause reichte es Ende November schon für einen zweiten Platz in Le Croise-Laroche. Der Wechsel an der Fahrleine zu Franck Nivard und der Wechsel nach Vincennes waren dann schon eine andere Hausnummer. Aber auch das konnte der Texas Charm-Sohn bestens wegstecken. Nachdem er früh die Führung hatte, gab er die Spitze ab und kam an der letzten sehr passend frei. Das er die letzten Gegner im Sprint so leicht erledigte, war nicht unbedingt zu erwarten, dürfte aber für Groß Freude im Quartier gesorgt haben. Drei Wochen später war der Ehrenplatz eher noch besser, weil der 6jährige praktisch den ganzen Weg durch die Todesspur musste. Gegen den Gegner, den er zuvor noch besiegte, unterlag er erst nach Widerstand. Hier gehört er zu den Gemeinten.
Erst im letzten September hat GINO VIVA (7) die Piste in Vincennes entdeckt. Mit einem kurzen Sprint vom Ende des kleinen Feldes hat er über die Mitteldistanz in 12,1 beim zweiten Platz zum Favoriten einen neuen Rekord geholt. Nach einem weiteren Start als Vierter passierte er bis Mitte Dezember und meldete sich als Siebter zurück. Dabei hat der Fuchs aus der Lage hinter der Spitze zum Einlauf noch ein wenig Probleme gehabt. Heute dürfte er aber weiter sein und vor allem fehlen heute, im Vergleich zum letzten Versuch, auch die Hintereisen.
Erst im Dezember hat es Jean Etienne Abrivard mit seinem 50. Sieg zum Profi geschafft. Jetzt muss er auch mehr Verantwortung übernehmen und bekommt hier mit GOLFEUR DES LOYAUX (8) eine Chance sich in einer Quinte zu platzieren. Seine Bestleistung der letzten Wochen war der sechste Rang am 05. Dezember in Vincennes. Im Schlussbogen hatte der Memphis Du Rib-Sohn noch ein Dutzend Pferde vor sich, schlängelte sich im Einlauf aber nach und nach durch das Feld und endete in 13,3 noch richtig gut. Am 24. Dezember rückte der Fuchs sehr viel früher auf und war Mitte des letzten Bogens schon dabei den dritten Platz zu übernehmen, als er einen Fehler einstreute. Bleibt er heute auf den Beinen, ist er ab Platz Vier einzuplanen.
GEORGIO HAUFOR (9) konnte sich fast das ganze Jahr ausruhen und wurde ab Oktober "öffentlich" auf das Wintermeeting vorbereitet. Mit Prepare-Fahrer Didier Donfront patzte der Wallach noch zweimal mit Eisen. Dennoch war der Tiego D'Etang-Sohn beim wirklichen Comeback in Vincennes erstaunlich stark gewettet und wurde mit diesem Formenspiegel für eine Quote von 7/1 sehr kurz auf die Reise geschickt. Aus dem Feld hatte er seine Gegner dann zu Beginn des Einlaufs schnell im Griff und siegte leicht. Im gleichen Monat patzte er dann auch noch in Vincennes, hat dafür den Dezember mit zwei Podestplätzen sehr gut beendet. Allerdings war er beim dritten Rang am 24. Dezember schon sehr weit weg "von der Musik" und bekam den kleinsten Podestplatz nur durch zwei Ausfälle des führenden Quartetts geschenkt.
Schon in jungen Jahren hat GEORGES L'AVENTURE (10) viel Erfahrung in Vincennes gesammelt. Aber die Formen in der Zentrale wurden immer schlechter. Erst im letzten Jahr änderte sich das. Der Wallach hat im Mai einen Sieg geholt und war in diesem Meeting mit einem dritten und vierten Platz präsent. Beim dritten Platz war er lange in der Todesspur zu sehen und kämpfte dennoch bis zur Linie um den Sieg. Für die schlechten Bedingungen des Tages waren die 13,7 auf der Mitteldistanz eine gute Marke. Zwei Wochen später wurde der 6jährige versteckt vorgetragen und kam im Finish für mehr als den vierten Platz gar nicht richtig frei. Heute bekommt er erstmals die Unterstützung des Champions. Er sitzt nicht der erste Sieganwärter, kann aber kaum ausgelassen werden.
Die relativ großen Startabstände bei GOUROU (11) deuten gemeinsam mit den Unsicherheiten auf gesundheitliche Probleme beim Wallach. Im Oktober konnte er sich als Zweiter auf der Mitteldistanz in Enghien mit 12,6 noch eine gute Bestmarke holen, weshalb er auch für den letzten Versuch am 12. Dezember in Vincennes ebenfalls auf dem kurzen Weg ein wenig Vertrauen bekam. Die zweite Reihe erwies sich aber als zu großes Handicap. Aus dem letzte Bogen wurde er an siebtet Stelle noch in guter Haltung zum Angriff herausgenommen, aber in dem Moment sprang die Barjon-Farbe auch schon an. Eine Prämie rund um Platz Vier wäre wohl möglich gewesen. Hier darf er aufgrund seines Laufvermögens nicht fehlen, wird aber er in den Kombinationen eingeplant.
Schon der Sieg am 24. Juli hat die große Laufstärke von GARRY THORIS (12) verraten. Aber der Treffer hielt nur bis zur Sirene. Die letzten Meter fiel der Wallach völlig auseinander und wurde zurecht "gehangen". Es folgten vier weitere rote Karten, was Trainer Laurent Claude Abrivard zum Handeln zwangen. Der Village Mystic-Sohn erhielt seit 01. Oktober eine Bedenkpause und wird heute noch nicht in Rennaufmachung die Bahn betreten. Er ist für künftige Starts aber dennoch im Fokus.
Gegen einige dieser Gegner hatte GUEPARD DE TILLARD (13) beim letzten Start einige Probleme aus dem Hintergrund die Position zu verbessern. Der Hengst wurde im Schlussbogen in die dritte Spur genommen und konnte trotz gezogener Klappen und der Ohrenkappe keinen Boden gutmachen. Alexandre Abrivard hatte schnell ein Einsehen und ließ den 6jährigen auslaufen. Deutlich besser funktionierte er zuvor auf der kleinen Piste, als er aus ähnlicher Position ein wenig Speed anbringen konnte und als Fünfter in 13,2 über die Linie trabte. Aber dabei schien das Limit schon erreicht und außerdem muss er sich heute wieder mit dem Anstieg auf der großen Piste auseinandersetzen.
Bei seinen letzten fünf Starts im Sulky konnte GENIE DES LUCAS (14) kein Geld verdienen. Der Wallach ist mittlerweile viel besser im Monte unterwegs und wird wohl auch dort bessere Aufgaben haben.
Mit ein, zwei Starts mehr im Bauch wäre dieses Engagement für GRAND CANYON (15) sicher sehr viel interessanter. Aber nach den beiden Ausfällen zum Ende des Sommers blieb der Hengst über drei Monate den Rennpisten fern. Somit kann man über seine aktuelle Verfassung auch nur spekulieren. Was ein wenig Hoffnung macht ist der Wechsel auf den Linkskurs. Beim letzten Auftritt machte er zwei Fehler im Bogen bis die Stewards ihn ausgeschlossen haben.
Tipp:
GREATMAN DE BUSSET (6)
GOLD D´ECROVILLE (2)
GEORGIO HAUFOR (9)
GEORGES L'AVENTURE (10)
GOLFEUR DES LOYAUX (8)
Für die Kombinationen: GUERRIER CASTELETS (4) - GREGORIO (1)