Quinte+ Vincennes, 02.07.2021 - 20.15h
Ein Vergleich zwischen 4 und 5jährigen Europäern bringt durch die vier Italiener, die allesamt aus der zweiten Reihe starten, einige Fragezeichen mit. Immer wieder erlebt man auch viele Fans der Südländer am Totalisator, die sich aber dennoch oft als nicht konkurrenzfähig erweisen. Dazu kommt noch der spanische Jahrgangsleader Gin Tonic Duran (2), der sich aber erst einmal auf diesem Niveau zu beweisen hat. Die Einheimischen werden durch Howdy Partner (4) gut vertreten. Die Stallgefährten Galileo Bello (1) und Hyacinto Bello (3) werden es dem Favoriten aber nicht leichtmachen.
Prix Nemausa / 20.15h / 43.000 Euro - 2.100m Autostart
Zur Wettabgabe: https://www.trotto.de/rennen/Trab/Frankreich/Vincennes/020721030203
Noch zu Beginn der Karriere waren GALILEO BELLO (1) und Eric Raffin schon einmal vereint. Damals endete der Start mit einer Disqualifikation. Auch fats drei Jahre später ist Hengst noch nicht ganz trabsicher. Im Frühjahr fiel der 5jährige zweimal in Folge aus. Zu Beginn des Wintermeetings hat die Donati-Farbe aber mit zwei dritten Plätzen die Tauglichkeit für Vincennes bewiesen. Dabei gab es auch den bis heute gültigen Rekord von 11,7 auf diesem Weg. Zuletzt fand er über die Mitteldistanz in Enghien einen sehr guten Transport, konnte dann aber den schon errungenen dritten Rang nicht verteidigen. Die lange Gerade warf ihn wieder auf Platz Fünf zurück. Er ist startschnell genug, um sich von ganz innen zu verteidigen, wird aber wohl aus dem Feld seine Chance suchen.
Der Spanier GIN TONIC DURAN (2) tritt erstmals auf französischem Boden an. Er gilt in der Heimat als der Beste der Generation 2016 und hat alle großen Aufgaben der letzten Zwit für sich entschieden. Das es für Vincennes reicht darf man aber anzweifeln.
HYACINTO BELLO (3) ist im Stall Donati die zweite Farbe, besitzt aber dennoch gute Möglichkeiten. Der Hengst hat seit Oktober viel Erfahrung in Vincennes sammeln können und hat sich schon mehrfach bewiesen. Am 20. April hat er sich nach früher Führung ziehen lassen können. Der neue Pacemaker machte richtig Fahrt auf und sprang aus dem letzten Bogen heraus weg, was den perfekten Verlauf für den 4jährigen ausmachte, der zum Sieg in 13,2 verhalf. Zehn Tage später lief er auf Course A- Ebene sogar mit vollem Beschlag seinen Rekord von 12,9 über den langen Weg, der heute aber dringend getoppt werden muss, wenn man in der Wette auftauchen will. Das sollte sicherlich gelingen. Bei der Generalprobe bestimmte er in Enghien auf regennasser Bahn lange das Kommando, wurde dann deutlich überlaufen, kämpfte aber sehr tapfer in 13,7 für Rang Drei.
Das Quartier von Tomas Malmqvist ist schon lange auf dem Höhenflug, wozu auch HOWDY PARTNER (4) beigetragen hat. Anfang März besuchte er erstmals Gruppe-Parkett und fiel ganz früh fehlerhaft aus. Aus einer kleinen Pause kam er aber in Argentan siegriech zurück und holte sich mit einem Ehrenplatz in Vincennes das nötige Sselbstvertrauen für den Semi-Klassiker am 28. Mai. Der Hengst wurde von Adrien Lamy aus dem Mittelfeld an der letzten Ecke in großer Haltung ins Rennen geworfen. Es reichte zwei Längen hinter dem Sieger aber nur für Platz Vier, der nach Überprüfung der Gangart aber wieder hergegeben werden musste. Offensichtlich kann er aber läuferisch hier sehr gut mithalten. Immerhin hätte er den langen Weg in guten 12,5 beendet. Unter der 12er-Marke zu finishen sollte möglich sein, was ihn auch zum Sieganwärter macht.
HANDY BOURBON (5) startete grandios in die Karriere. Mit sieben Siegen aus den ersten acht Starts hat der Hengst die Ansprüche des Umfelds hoch geschraubt und ist jetzt auch Dauergast in Vincennes. Mit den Besuchen im Tempel wurden aber natürlich die Gegner besser. Vor allem der Auftritt im Criterium der 3jährigen im letzten Dezember war eine harte Aufgabe. Aber selbst dort nahm er Kleingeld mit. Ende April kehrte er aus einer Pause zurück und holte, mittlerweile barfuß unterwegs, zwei vierte Ränge. Am 15. Mai war er über die Mittelditanz unterwegs und investierte in der Anfangsphase auf klebriger Piste recht viel. Nachdem er die Spitze an den späteren Sieger weitergab, kam er in der Distanz nicht gänzlich frei und wurde auch von Howdy Partner überholt. Als Vierter war der Kaisy Dream-Sohn aber gut unterwegs und dürfte mit einem zweiten Rennen im Bauch mehr Möglichkeiten besitzen.
In Richtung startete GOLD MENCOURT (6) sehr unregelmäßig und verlor auch seine Form. Eine Pause bis in den April beseitigte scheinbar alle Probleme. Schon Ende des Monats kündigte er sich als Vierter in Vincennes an, um drei Wochen später siegreich in Caen seine Marke auf 11,7 zu drücken. Aus der zweiten Reihe startete er im Schlussbogen einen großen und war schon an der letzten Ecke in Front. Von da an gab es keine Gegner mehr für den leichten Außenseiter. Den letzten Start absolvierte er über Bahn und Distanz und ließ sich dabei an zweiter Stelle vom heißen Favoriten ziehen. Bis ins Ziel änderte sich nichts an der Reihenfolge. Der Bird Parker-Sohn trabte 12,3 über die Linie und zeigte erneut Kampfgeist in einer flotten Pace. So wird er sicher in der Wette erwartet.
HAKIM GRIFF (7) hat lediglich sein Debüt 2jährig gewonnen. Danach hat sich der Hengst auch mit einer Reihe vorderen Plätzen eine gute Karriere angekündigt. Aber kurz nach dem Start in die Gruppe-Rennen begannen die ersten Unsicherheit und in den letzten Monaten tut er sich auch zunehmend schwerer überhaupt in die Prämien zu laufen. Am 19. Juni lag er aus dem zweiten Band in Enghien immer im Hintergrund und konnte auch im Einlauf keinen der vor ihm liegenden Gegner passieren. Das es noch Rang Sieben reichte, lag an fehlerhaften Gegnern. Mitte Mai war er von der Eins hinter dem Auto sofort in vorderer Linie zu sehen, hat dann aber auf dem Weg in die Senke aus dem Nichts einen Fehler eingestreut. Von weiter außen wird er sicherlich erst einmal weiter hinten liegen und es dann schwer haben. Das Komplettieren der Quinte ist aber nicht auszuschließen.
Aus Skandinavien kam AMOUR AS (8) erst im Frühjahr in den Stall Bazire. Der Trainer äußerte sich schnell positiv über den Varenne-Sohn und steuerte ihn am 11. Juni auch erstmals selbst im Rennen. In einem kleinen Feld gab es einige taktische Führungswechsel. Auch der 5jährige war kurzzeitig an der Spitze zu sehen, ließ sich dann aber den Weg zeigen. Gerade noch rechtzeitig die Lücke gefunden, teilte er sich eine Länge hinter dem Sieger den Ehrenplatz. Nach diesem Auftreten wird es sicher noch ein paar kleine Veränderungen geben. Die beste Änderung ist aber der kürzere Weg, der dem Hengst helfen sollte.
Achtzehn Starts, drei Siege und immer im Geld...HEY QUICK (9) ist die Zuverlässigkeit auf vier Beinen. Bei schwierigen Bedingungen in Enghien nahm der Up And Quick-Sohn schnell die Führung an sich, ließ sich dann aber an dritter und vierter Position ziehen. Im Einlauf konnte Jean Philippe Monclin schnell genügend Platz für einen Angriff finden, konnte den Wallach aber nur bedingt beschleunigen. Auf den letzten Metern stellte er noch Hyacinto Bello zum Kampf für den kleinsten Podestplatz, verlor diesen Fight aber knapp. Die positive Gesamtbilanz bringt ihn hier aber sicher ins Spiel.
Der Italiener BRILLANT FERM (10) hat schon früh in der Karriere mit Unsicherheiten zu kämpfen gehabt. Sein einziger Start auf Bahn und Distanz endete im letzten September auch mit der roten Karte, wobei dabei eine späte Behinderung vorausging. Seit dem Frühjahr ist der 4jährige wieder zurück in Frankreich und hat sich bei vier Versuchen vor allem zuletzt ein wenig angekündigt. Mit vollem Beschlag griff er aus dem Mittelfeld noch spät ins Geschehen in Enghien ein. Als Fünfter war er nur einen Kopf hinter den vor ihm kämpfenden Hyacinto Bello und Hey Quick. Heute fehlen über eine besser passende Distanz die Vordereisen und Pierre Vercruysse steht ein guter Pilot zur Verfügung.
Während seiner langen Pause wechselte HAPPY BOY (11) von Laurent Claude Abrivard zu Ronny Kuiper. Beim späten Jahresdebüt fehlt natürlich der Glaube an genügend Konkurrenzfähigkeit. Ob diese überhaupt zurückkehrt, wird sich erst in den nächsten Wochen zeigen.
Für Jan Van Dooyeweerd und JILT FLEVO (12) wird die zweite Reihe nur eines von diversen Problemen sein. Der Wallach tourte in diesem Jahr bei nur drei Versuchen durch Europa. Im März fiel er als Favorit in Berlin aus. Einen Monat später brachte er es in einem PMU-Rennen in Wolvega auch nicht über Rang Fünf hinaus. Auch diesmal war die Unterstützung am Toto groß. Das Debüt für den From Above-Sohn in Frankreich war am 15. Juni schon beim Endrehen in Bordeaux beendet. Nach diesen drei Versuchen in 2021 gibt es noch keine Referenzen dafür, dass man den 5jährigen heute unter den ersten Fünf erwarten kann.
Ob es nur an Jean Michel Bazire lag? BY LUCA DI VENERE (13) war am Amerique-Sonntag schon einmal zu Gast in Vincennes und wurde zu einem Kurs von 6,3 zu 1 groß unterstützt. Aber die Beurteilung blieb nach der Disqualifikation aus. Zurück in der Heimat zeigte der Hengst wieder seine Klasse mit drei Siegen und einem Ehrenplatz aus vier Starts, obwohl er zuvor eine Pause einlegte. Aktuell siegte er in Mailand überlegen und wird über die Mitteldistanz in jedem Fall mehr Beachtung finden müssen. Aber wie so oft sind die italienischen Formen immer schwer auf das Plateau De Gravelle zu übertragen.
Für AMOUR DEL RONCO (14) spricht die vor allem eine der drei Formen aus den Starts in Frankreich. Am 15. Mai musste der Wallach schon einmal aus der zweiten Reihe über Bahn und Distanz antreten und ging im letzten Bogen weite Wege, beim Versuch die Position zu verbessern. Das er in dem kleinen Feld als Sechster in 12,5 nicht durchdrang, konnte verkraftet werden. Die Bestätigung blieb aber aus, was vielleicht auch an dem Trainerwechsel lag. Er wird die Rolle als einer der Außenseiter einnehmen müssen.
Mit nur zehn Lebensstarts hat BODY N SOUL (15) mit die geringste Rennerfahrung. Der Sieger des Trostlaufs vom deutschen Derby des Vorjahres hat sich in seiner kurzen Karriere nur zweimal in Vincennes blicken lassen. Dabei konnte kein Geld mitnehmen. Ende April begann er erst seine Saison 2021 und holte sich in einem kleinen Rennen in Mons einen Sieg. Das war der letzte Test für die weitere Europatour, die mit einem Ehrenplatz nach Solvalla führte. Mike Lenders konnte sich aus der zweiten Reihe innen gut weiterarbeiten, verlor aber bei verschärfter Fahrt ein wenig den Kontakt. Der letzte Versuch noch ein Geld mitzunehmen, endete im Schlussbogen mit einem Fehler. Auch wenn er barfuß antritt, ist der Maharajah-Sohn in der Beweispflicht.
Im letzten Winter reiste BRAND ROC (16) mit guten Formen aus Italien für zwei Starts nach Frankreich. Der Hengst blieb aber ohne Geld. Nun ist die Papierform noch besser. Fünf Siege en suite aus dem besseren Tagesgeschäft in Italien garantieren aber noch keinen Erfolg in Vincennes. Wie bei einigen anderen Ausländern ist die Entwicklung am Toto mit Vorsicht zu beobachten. Die Treffer sollten aber ein Kreuz in den Kombinationen rechtfertigen.
Tipp:
HOWDY PARTNER (4)
GALILEO BELLO (1)
GOLD MENCOURT (6)
AMOUR AS (8)
HYACINTO BELLO (3)
Für die Kombinationen: HEY QUICK (9) - HANDY BOURBON (5) - BRAND ROC (16)