Quinte+ Vincennes, 22.02.2021 - 13.50h
Der Wochenstart spricht in der Königswette eine ungewöhnlich kleine Klasse an. In den anderen möglichen Rennen kamen aber nicht genügend Pferde zusammen, weshalb sich die Wetter mit den Unwägbarkeiten der 4jährigen zu Jahresbeginn auseinander setzen müssen. Sechs Teilnehmer sind in einer neuer Konstellation unterwegs, was den Beschlag, beziehungsweise fehlende Eisen angeht. Was die Abnahme aller Eisen bewirken kann, konnte man an Hety Du Goutier (13) sehen. Der Hengst trat sofort ganz anders auf und gehört wieder zu den Gemeinten. Auch ein Hugo Du Bourg (11) und Horatius D'Ela (12) verbesserten sich schnell. Besonders der Letztgenannte hat sicher sehr viel mehr Potential, als er bisher abgerufen hat. Er scheint noch nicht ganz fest zu sein, kann aber viel laufen.
Prix De Challans / 13.50h / 38.000 Euro - 2.700m Bänderstart
Zur Wettabgabe: https://www.trotto.de/rennen/Trab/Frankreich/Vincennes/220221030401
Nach den kleinen Platzierungen war es für Trainer Jean Pierre Thomain mit HASARD D'ERABLE (1) Zeit den nächsten Schritt zu gehen. Am 04. Februar startete der Hengst erstmals ohne Eisen. Nach einem guten Start war er aber schnell in der Luft und landete am Turm. Sicherlich soll er heute mit den Vordereisen ein wenig mehr Sicherheit mitbringen. Wenn dies gelingt, ist auch der Gewinnärmste nicht chancenlos. Am 17. Januar legte er auf der kleinen Piste einen guten Schlusskilometer auf dem Weg zu Rang Vier hin. Dabei lief er 14,5 , was hier ein ausreichender Wert ist.
Die beste Platzierung der letzten Wochen von HELIUM (2) war der vierte Rang am 23. Januar, wobei der Hengst dabei auch nicht so viel Werbung in eigener Sache machen konnte. In einem kleinen Feld fand er früh eine Position, konnte die Beschleunigung im Schlussbogen nicht mehr mitgehen. Letztlich hielt er nur einen tragenden Gegner. Nur die fehlenden Vordereisen sind zwar eine neue Konstellation, aber barfuß war er schon einmal unterwegs. An dem Tag kam auch zu wenig, um hier mithalten zu können.
HELLO DE LIGNY (3) besitzt die geringste Rennerfahrung aller Teilnehmer, was auch der geringeren Gewinnsummen rechtfertigt. Allerdings verlief die junge Karriere des Wallachs bislang nahezu optimal. Drei Siege aus sechs Starts. Seit dem dritten Treffer ist auch der heutige Steuermann Matthieu Abrivard an Bord, der den 4jährigen im Trabreiten half seinen Rekord enorm zu steigern. Der knappe Sieg vom 06. Januar wurde drei Wochen später als Zweiter vollauf bestätigt. Heute muss das Duo aber auch im Sulky harmonieren. In dieser Disziplin steht immer noch eine Bestmarke von 17,8. Diese stammt aber aus der Qualifikation, ein Jahr zurückliegt. Erstmals ohne Eisen wird es wohl wieder einen neuen Rekord geben.
Auch wenn HEROE WINNER (4) bislang sehr blass unterwegs war, lässt man einen Starter von Jean Michel Bazire ungerne aus, zumal der Trainer persönlich die Leinen in die Hand nimmt. Speziell dieses Jahr fehlte noch viel für einen Platz in den Wetten. Am 16. Januar verlor er im Schneegestöber auf der Überseite völlig den Kontakt und war abgeschlagen im Ziel. Eine Woche später war er hinter Helium der letzte trabende Teilnehmer und "verdiente" sich das fünfte Geld. Zuletzt startete er erstmals ohne Hintereisen und war zumindest bis zur Einlaufecke konkurrenzfähig. Letztlich war er als Achter ohne Geld, aber nicht so weit weg. Die erzielten 15,7 müssen heute aber dringend unterboten werden.
Vor neun Tagen trat HOPE FOR QUICK (5) als zweite Farbe und großer Außenseiter an. Wenn auch am Ende des Feldes, machte er auf dem Weg in den Einlauf nicht den schlechtesten Eindruck. Als Trainer Maik Esper ihn aber leicht forderte, wurde das Geläuf schlechter. Einen Moment entstand auch der Eindruck der Niky-Sohn liege "auf dem Sprung". Er trabte dann den Einlauf herunter, blieb aber Letzter. Zuvor hat er in der Hand eines Piloten einen sehr viel besseren Eindruck hinterlassen. Durch die Todesspur drückte sich der Hengst mit Franck Nivard ausgangs des letzten Bogens in Front und kämpfte, trotz der Anstrengungen, tapfer für das vierte Geld. Mit Gabi Gelormini wird er sicher ähnlich gut unterwegs sein, auch wenn Trainer Esper den roten Smiley gesetzt hat und damit eher pessimistisch eingestellt ist.
Der prominent gezogene HUGO SPEED (6) startete schon 2jährig erfolgreich in die Karriere, verschwand aber nach einem Start im Januar 2020 für ein Jahr von der Bildfläche. In der Zeit wechselte er auch in den Stall von Philippe Billard, der den Hengst nach der langen Pause sehr stark rausbrachte. Obwohl der Ready Cash-Sohn auf den letzten 1.200 Metern die Todesspur anführte, hielt er den Drittplatzierten Horatius D'Ela sehr sicher. Gegen den überlegenen Sieger war kein Kraut gewachsen. Eine weitere Steigerung ist zu erwarten, was auch in die Wetten führen muss.
Als Züchter, Besitzer, Trainer und Fahrer ist Franck Anne in der alleinigen Verantwortung für HEDEN LILA (7). Derzeit zeigt der Trend beim Hengst aber etwas abwärts, was vielleicht auch den ganzen sechzehn Starts in der Vorsaison liegen dürfte. Das neue Jahr begann in jedem Fall sehr schlecht. Erstmals barfuß angetreten, wurde auf der Überseite aus dem Hintertreffen ein Angriff forciert, der schnell fehlerhaft endete. Am 13. Februar war er auch immer am Ende zu sehen und verlor auf der letzten Halben den Kontakt zum Vordermann. Immerhin fehlen heute wieder die Eisen, was etwas mehr Kräfte freisetzen sollte. Aber damit steigt auch die Fehleranfälligkeit.
Die Hälfte seiner sechzehn Lebensstarts hat HIC DU MOUCHEL (8) am Turm beendet. Mit dem heute gebuchten Eric Raffin ist die Bilanz aber eher positiv. Zwar hat auch er zwei Ausfälle nicht verhindern können, bei den anderen gemeinsamen vier Starts, gab es aber vier Podiumsplätze. Am 23. Januar kam die beiden hinter dem Auto sehr schleppend weg, verbesserten sich aber auf der Gegenseite im Rush. Bei den vorderen Pferden angekommen, wurde die Pace aber noch einmal deutlich verschärft, was die Briand-Farbe nicht mitgehen konnte. Das es überhaupt noch für Rang Drei reichte, lag daran, dass einer des ersten Trios einen Fehler einlegte. Er selbst war schon weit distanziert und trabte nur magere 15,2 auf der Mitteldistanz. Da muss sich der Champion was einfallen lassen. Mit der Abnahme aller Eisen ist an Anfang getan, aber in dieser Aufmachung gab es auch die letzte Disqualifikation.
Gleich den Starts als 4jähriger sollte HISTORIEN DE LARRE (9) ohne Eisen bestreiten. Der Auftritt dauerte aber nur wenige Meter. Nach einem eigentlich sicheren Start verabschiedete sich der Wallach mit einer Galopoade. Yoann Lebourgeois ließ ihn dann noch hinter dem Feld eine Arbeit absolvieren, die lange Zeit recht ordentlich aussah. Trainer Nicolas Bridault bleibt bei der barfüßigen Aufmachung und kann insgesamt auf eine gute Form seines Schützlings bauen. Mit der erworbenen Härte von einigen Starts auf dieser Piste, reichte es trotz eines schlechten Starts Ende Dezember zu einem sicheren vierten Rang.
Für HORACE DU GOUTIER (10) gibt es heute gleich mehrere Debüts. Der erste Jahresstart ist auch der erste überhaupt in Vincennes. Und weil es erst seit diesem Jahr für ihn die Möglichkeit gibt ohne Eisen aufzulaufen, nutzt Trainer Sebastien Guarato auch diese Maßnahme. Die lange Pause seit August drückt natürlich auf die Chancen, aber wenn man bedenkt, dass der Ready Cash-Sohn schon im letzten Sommer einen Rekord von 14,6 hatte, ist er mehr als wettbewerbsfähig. Herve Langlois steuert in der Provinz einige der jungen Pferde aus dem Stall und war in diesem Jahr mit vier Siegen auch schon recht erfolgreich.
Das sich Jeremy van Eeckhaute jetzt öfter einen Catchdriver in den Stall holt, machte sich im Fall von HUGO DU BOURG (11) schon positiv bemerkbar. Christophe Martens, der auch heute an Bord ist, holte die besten Resultate der letzten Monate heraus. Mitte Januar konnte er sich auf der Überseite im Rücken des späteren Siegers Horatius D'Ela festsaugen und holte neben dem Ehrenplatz auch noch einen neuen Rekord. Auch in einer europäischen Prüfung am Amerique-Wochenende kämpften sich die beiden aus dem Rücken von Hope For Quick auf das Podest. Anfang Februar wirkte der Hengst in Trainerhand nicht annähernd so spritzig und sprang an der letzten Ecke als Fünfter weg. Dabei wirkte er auch schon erfasst.
Die Abnahme der Eisen brachte HORATIUS D'ELA (12) nochmal einen riesigen Schritt weiter. Zwar trat der Hengst am 17. Januar immer noch sehr schlecht ein, aber auf der kleinen Piste konnte Franck Ouvrie eine Runde vor dem Ziel einen großen Vorstoß bis zur Spitze fahren. Danach kontrollierte er das Feld und den Zweiten Hugo Du Bourg sehr sicher. Sein Partner wirkte aber noch ein wenig grün, nicht nur weil er dann eine Spur nach außen lief. Einen Monat später verhielt sich Ouvrie in einem großen Feld deutlich defensiver und setzte auf den Schlussspurt. Aus dem Rücken des späteren Siegers konnte er aber im Einlauf weit außen nichts riskieren. Der 4jährige nahm trotzdem viel Geschwindigkeit auf und konnte mit dem dritten Platz den Zweiten Hugo Speed zumindest ein wenig ärgern. Der Brillantissime-Sohn hat offenbar Potenzial, kann aber noch nicht alles abrufen.
Mit dem 01. Januar probierte Trainer Jean Michel Baudouin seinen HETY DU GOUTIER (13) gleich mal ohne Eisen aus. Nach einem starken Vortrag von Sohn Louis gab es dann auch einen knappen, aber sicheren Sieg zu bejubeln. Der Ready Cash-Sohn lag immer in zweiter Spur mit Führpferd und wurde bis zur letzten Ecke in Position gezogen. Beim Rausnehmen konnte man schon die Reserven erkennen, die noch vorhanden waren, um den Favoriten ohne wirklichen Kampf in den Griff zu bekommen. Um diese perfekte Ausschreibung wahrnehmen zu können durfte der Hengst seitdem aber kein Geld mehr aufnehmen. Weil die Startpause aber zu lang gewesen wäre, fuhr der Chef Anfang Februar noch einmal "spazieren". Heute wird wieder ernst gemacht.
Tipp:
HORATIUS D'ELA (12)
HORACE DU GOUTIER (10)
HUGO SPEED (6)
HELLO DE LIGNY (3)
HETY DU GOUTIER (13)
Für die Kombinationen: HISTORIEN DE LARRE (9) - HUGO DU BOURG (11)