Quinte+ Vincennes, 15.12.2021 - 13.55h
Gerade einmal 4jährige Stuten mit weniger als 100.000 Euro Gewinnsumme sind nicht einfach zu sortieren, weshalb sie auch nur die Notlösung für die Quinte-Prüfung darstellen. Einige gute Teilnehmerinnen finden sich aber dennoch unter den vierzehn Ladies. So kommt man schwer an Huwaga (14) vorbei. Die Farbe von Jean Michel Bazire hat im letzten Winter schon drei Erfolge erzielen können und steht jetzt vor dem ersten Treffer in diesem Meeting. Die Herausforderung wird vom Champion gesteuert. Eric Raffin hat sich zuletzt mit Hussy Rainbow (1) gegen eine Gegnerin, die wohl demnächst auf Gruppe-Niveau aufkreuzen wird, lange wehren können. Neben den weiteren Formpferden sind mit Harina Dream (9) und Hannah (6) noch zwei gute Außenseiter zu nennen.
Prix De L´Angoumois / 13.55h / 38.000 Euro - 2.700m Bänderstart
HUSSY RAINBOW (1) ist zwar die Gewinnärmste Teilnehmerin in der Partie, bringt aber den zweitbesten Rekord mit. Und mit dem Champion im Sulky hat die Stute zwar auch einen Ausfall, aber ansonsten eine fast makellose Bilanz. Ende Oktober musste sie beim Sieg in Vincennes, der fast Start-Ziel ausfiel, nicht einmal alle Karten aufdecken. Im ersten Bogen zog Raffin mit Macht in Front und beschleunigte aus dem Bogen zum leichten Sieg in 13,2. Über diesen Weg war das Gespann auch zu Beginn der Schlussrunde an der Spitze und machte wieder spät richtig Fahrt auf. Gegen die heiße Favoritin an diesem Tag war aber kein Kraut gewachsen. Mit so viel guten Ergebnissen in den letzten Monaten muss sie auch heute auf den Schein.
Zu Beginn diesen Jahres hat HUPERLA MAG (2) noch auf Bahn und Distanz gewinnen können. Aber zum einen war dafür nur eine 16,7 nötig, und zum anderen hat die Stute in den letzten Monaten viel von ihrer Form verloren. Allein vier der letzten acht Starts endeten am Turm. Aber bei den letzten Starts war die Stute, bis auf den Ausfall am 02. November, schon ein wenig trittfester. Und bei dieser roten Karte stolperte sie über das Rad des Vordermannes. Am 02. Dezember wurde sie 800 Meter vor dem Ziel aus dem Hintergrund zum Angriff herausgenommen und 500 Meter vor dem Ziel schon am Ende der Kräfte. Deshalb dürfte auch ein glattes Auftreten kaum weiterhelfen.
Schon ewig wartet der Stall von Björn auf einen Sieg in Vincennes. Aber mit ein paar kleinen Platzierungen scheint diese Wintersaison schon jetzt erfolgreicher zu werden, als die vorherige. HARMONIE MERITE (3) aber selbst hat in Vincennes nun sechs Gelder in Folge eingesammelt. Im November waren es sogar zwei dritte Plätze. Am 02. November agierte die Tucson-Tochter zuerst lange an der Spitze, ließ sich später ablösen und kämpfte sich aus dem Rücken auf das Podium. Zwei Wochen darauf verteidigte sie aus dem Mittelfeld knapp Rang Drei. Zuletzt war die 4jährige zwei Kategorien höher in einem kleinen Feld auf der letzten Halben am Limit angekommen und konnte an der Innenkante nur das sechste Geld verteidigen. Hier sollte sie wieder Chancen rund um Platz Vier besitzen.
HINGALA VRIE (4) hat seit dem Ende des Vorjahres eine ungemein positive Entwicklung genommen. Eine ganze Reihe vorderer Platzierungen führte im Frühjahr erst zum Sieg in Vincennes, ehe der Rekord siegreich in Caen auf 12,3 gedrückt wurde. Kurz darauf wurde eine Pause eingelegt, die nun mit zwei Starts schon als beendet gilt. Am 07. November wurde der Stute rundum beschlagen nur die Piste gezeigt. Nur unwesentlich ernster ging es dann am 09. Dezember zur Sache. Mathieu Mottier versteckte die 4jährige lange an der Innenkante und schien auch ohne Lücke zufrieden zu sein. Zumindest war sie bis ins Ziel als Neunte immer auf Zug, was die obere Grenze der aktuellen Leistungsfähigkeit noch nicht aufgedeckt hat. Ein Kreuz in den erweiterten Wetten wäre angebracht.
Erst im September kehrte HIGHNESS KALOUMA (5) aus einer Pause zurück. Die Stute hat sich aber schnell wieder in guter Rennform gezeigt. Nach dem vierten Rang am 02. November siegte sie auf diesem Weg in Vincennes sehr eindrucksvoll, wenn auch nur in 15,3. Dabei hatte Romain Derieux auch einen unheimlich perfekten Verlauf erwischt. Im Hintergrund in zweiter Spur gestartet, wurde das Gespann bis in den Schlussbogen immer weiter nach vorne gespült und konnte mit einer kurzen Attacke dann den Favoriten leicht überlaufen. So passend kommt es nicht immer, aber Reserven waren deutlich erkennbar, was die beiden unverzichtbar macht.
Auch HANNAH (6) wurde gezielt auf den Winter vorbereitet. Immerhin verzichtete Trainer Jean Francois Senet auf die zweite Hälfte des Sommers. Ende Oktober und Mitte November galten die ersten Versuche mit vollem Beschlag noch der Eingewöhnung nach der Auszeit. Am 25. November dann die Abnahme der Eisen, aber der Rennverlauf war gegen die 4jährige. Schon 1.500 Meter vor dem Ziel landete die Vulcain De Vandel-Tochter in der Todesspur und geriet im Schlussbogen unter Druck. Aber die 4jährige kämpfte sehr tapfer und war als Sechste nur eine halbe Länge hinter der Drittplatzierten. Das macht sie zu mehr als einer chancenreichen Außenseiterin.
Schon die Fahrerverteilung von den beiden Startern aus dem Stall von Laurent Michel David deutet im Fall von HOUELE DE RIVIERE (7) auf eine klare zweite Farbe. Die Stute kehrte bis jetzt mit zwei Starts nach einer Auszeit zurück, konnte aber Ende November auch mit vier Eisen überhaupt nicht gefallen. Nach einem verdeckten Rennen spannte sie schon Mitte des letzten Bogens völlig aus und war im Ziel weit zurück. Auch wenn der Beschlag heute fehlt, scheint der Rückstand zu groß.
Zwei sehr unterschiedliche Leistungen bot HIGH ENERGY (8) im November an. Am 02. hat die Stute auf dem Weg in den letzten Bogen im Mittelfeld in zweiter Spur schon leichte Schwierigkeiten gehabt, reagierte dann aber hervorragend auf die gezogenen Klappen und zog im Einlauf über die vorderen Pferde hinweg. Am 25. lag sie auch im Mittelfeld, diesmal aber an der Innenkante. Und wieder wollte sich die 4jährige die letzte Halbe am liebsten sparen und verlor den Kontakt zum vor ihr liegenden Pferd. Die Klappen waren erneut Motivation, aber mehr als Rang Sieben war nicht mehr drin. In einem relativ kleinen Feld sollten die ersten Fünf aber machbar sein.
Genau wie die Stallgefährtin kehrt auch HARINA DREAM (9) nach zwei Prepare zur Ernsthaftigkeit zurück. Der ersten Farbe traut man insgesamt aber etwas mehr zu. Im August war sie immerhin schon Vierte in einem Gruppe II- Rennen. Dabei wurde auch der Rekord von 12,7 erzielt. Und obwohl sie beim zweiten Vorbereitungsrennen am Start patzte und erst einmal einen Rückstand aufzuholen hatte, war sie im Ziel deutlich vor ihrer Trainingspartnerin und nicht weit von den Geldern entfernt. Auch als Außenseiterin ein Muss in der Wette.
Der Jahresbeginn verlief für HALOWIE RENARDIER (10) mit einem Sieg noch sehr vielversprechend. Danach kam die Stute bei 14 Starts aber nur auf ein paar kleine Gelder und hat sich vor allem in Vinennes nicht mehr in ausreichender Form präsentiert. Am 04. November sprang sie auf der Schlussrunde in Beaumont De Lomagne, lag da aber schon an letzter Stelle. Ende des gleichen Monats wurde sie noch einmal zur Nichtstarterin erklärt. Alles keine guten Vorzeichen für heute.
Nachdem HELENA BAROSSO (11) in den ersten Monaten dieser Saison überhaupt nicht in Schwung gekommen ist, pausierte die 4jährige von Mitte April bis in den November. Zum Comeback fiel sie noch aus, aber nach zwei fünften Plätzen scheint die gute Stallform langsam auf sie abzufärben. In einer etwas besseren Klasse lag die Stute am 04. Dezember immer am Ende des kleinen Feldes, wurde von Franck Nivard im Einlauf weit außen zum Angriff genommen und konnte spät mit viel Speed noch Rang Fünf rausholen. Das sollte sie weiter gefördert haben.
Nur zehn Saisonstarts, aber schon vier Siege sprechen eindeutig für HALICIA BELLA (12). Die Stute steckte sogar die Sommerpause perfekt weg und war nur bei Prepare im November in diesem Jahr einmal nicht im Geld. Und die beste Referenz ist natürlich der aktuellste Start. Am 09. Dezember parkte Antoine Wiels die Stute im Mittelfeld und legte sich mit einem kurzen Vorstoß zu Beginn der Gegenseite neben den Führenden, den er im Schlussbogen leicht passierte. Eine kurze Aufforderung reichte dann, um zwei, drei Längen zwischen sich und die Verfolger legen zu können. An der Marmion-Farbe kommt man schwer vorbei.
HARLEY DU GUEZ (13) beendete den vorherigen und erfolgreichen Winter schon Mitte Januar, was auf Probleme hingewiesen hat. Die Stute bekam dann ab September gleich vier Möglichkeiten sich wieder an den Rennbetrieb zu gewöhnen. Da die ersten beiden mit roten Karten endeten, wurde die Einschätzung für Außenstehende erschwert. Bei vier weiteren Starts ohne Eisen konnte sie aber auch noch nicht annähernd an die gute Vergangenheit anknüpfen. Nach einem vierten Rang in Laval folgten in Vincennes ebenfalls zwei kleine Gelder und ein erneuter Ausfall. Zuletzt war sie zwischenzeitlich etwas offensiver unterwegs, konnte sich dann aber an der Innenkante schonen. Es half nichts. Im letzten Bogen drohte sie den Anschluss zu verlieren und sammelte einige Längen zurück nur das siebte Geld ein. Sie ist in der Pflicht was zu zeigen.
HURELLA (14) hat im letzten Winter mit drei Siegen und drei Geldern eine erfolgreiche kalte Jahreszeit gehabt. Danach konnte sie sich lange erholen und hat bei den ersten Versuchen nun schon wieder Form erkennen lassen, auch wenn der erste Start im Wintermeeting noch am Turm endete. Am 04. Dezember wagte sich die Offshore Dream-Tochter auf Course B-Ebene und konnte als Zweite überzeugen. Früh die Führung übernommen wurde sie zwar von der starken Siegerin deutlich einkassiert, konnte den Ehrenplatz aber sicher verteidigen. Die Favoritin ist gefunden.
Tipp:
HURELLA (14)
HUSSY RAINBOW (1)
HALICIA BELLA (12)
HIGHNESS KALOUMA (5)
HARINA DREAM (9)
Für die Kombinationen: HANNAH (6) - HELENA BAROSSO (11) - HARMONIE MERITE (3)