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Jezabelle Bie, die Rot-Schwarze aus dem Süden

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News Frankreich Trab, 18.01.2025

 

(hen) Dies ist eine der großartigen Geschichten des Wintermeetings 2024/25. Vier Tage vor dem Prix De Cornulier trafen Reporter von 24H Au Trot JEZABELLE BIE , die Siegerin des Prix Bilibili (GR I), und die Männer, die derzeit für ihre Ausbildung zuständig sind, Michael Izzo und Michel Lenoir.

Michael Izzo, den alle nur Mike nennen, war in seiner Jugend viel mehr dem Fußball zugewandt und trainierte noch lange im Trainingszentrum des OGC Nizza. Erst im Alter von 17 Jahren hat er sein erstes Pferd angespannt. Damals konnte noch keiner etwas von der späteren Gruppe I-Siegerin Jezabelle Bie erahnen. Die Stute hat drei Züchter. Martine Bounieux, Jean-Philippe Izzo, Mikes Vater, und Jean-Pierre Ensch, weshalb auch der Namenszusatz "BIE" entstanden ist. Die Dijon-Tochter ist aber auch eine Enkelin von Missrev, die schon im Besitz von Jean-Philippe Izzo und lief und viel Einfluss auf den Lebensweg von Mike Izzo hatte, wie er selbst erzählt: "Ich begann mich durch Missrev wirklich für den Rennsport zu interessieren." Missrev gewann 2006 eine Quinte in Vincennes mit dem damaligen Fahrer und Trainer Nicolas Ensch. Doch im Gegensatz zu ihrer Großmutter, die zehn Rennen auf der Rennbahn an der Cote D'Azur gewann, mag Jezabelle Bie den Südosten nicht sonderlich. Fernab von Sonne und Mittelmeer machte sie sich als junge Stute auf in das Departement Sarthe, genauer gesagt nach Rouesse-Fontaine, wo Trainer Michel Lenoir ansässig ist. Lenoir, der Schwiegervater von Mike Izzo, erinnert sich an die Ankunft von Jezabelle Bie: "Sie kam aus Cagnes, wo sie die Qualifikation bereits zwei oder dreimal nicht bestehen konnte. Am Anfang war sie sehr kompliziert. Ich sagte sogar zu Mike: "Wir werden sie nicht behalten." Nach drei Wochen hatte sie aber gute Arbeit geleistet und es wurde immer besser. Sie hat sich dann in Le Mans gut qualifiziert."

Aber auch in der Folge traten wieder Probleme auf, wie ihr Trainer Mike Izzo beschreibt: "Sie ist wie ich, sie hat eine besondere Reise hinter sich. Es war lange nicht geplant, dass sie dort ankommt, wo sie jetzt ist. Sie hatte gesundheitliche Probleme und wird erst jetzt erwachsen. Vor einem Jahr nahm sie am Meeting in Cagnes teil, ich konnte sie nicht auf dem Linkskurs fahren. Ich habe nur Fehler gemacht. Wenn mir damals jemand gesagt hätte, dass sie am Cornulier teilnehmen würde, hätte ich ihm gesagt, dass er verrückt ist."

Aber nach und nach läuft die Maschine an. "Als sie letztes Jahr mit Paul (Ploquin) in Mont-Saint-Michel in einer Zeit von knapp unter 13,0 gewinnt, wurde mir klar, dass sie außergewöhnlich ist", erklärt Michel Lenoir. So außergewöhnlich, dass sie nur wenige Monate später und mit etwas weniger als 70.000 Euro auf dem Konto als Dritte im Prix Edmond Henry in Vincennes an die Türen des Gruppeparketts klopfte. "Wir haben in einem Gruppe II den 3. Platz belegt. Ich war zufrieden, aber Paul (Ploquin) war von der Platzierung enttäuscht. Als er von der Stute stieg, sagte er zu mir: „Wir werden sie wiedersehen, wir haben das gleiche Niveau wie die Pferde vor uns. Er ist ein großartiger Jockey. Er hat sich nicht geirrt", erzählt MIke Izzo begeistert.

Glück und Stolz

Und sie machten es besser. Zunächst war die Stute Zweite im Prix Joseph Lafosse (GR II) und überquerte am 15. Dezember sogar als Siegerin die Linie im Prix Bilibili (GR I) in Vincennes. Für Mike Izzo, der zu diesem Zeitpunkt gerade einmal zweieinhalb Jahre Trainer war, war es die erste Teilnahme an einem Gruppe I-Rennen. Mike Izzo war überwältigt von seinen Gefühlen: "Die Erde stand still", erinnert sich der 33jährige. "Es war schon toll in einem Gruppe I am Start zu sein. Die Zielgerade war magisch. Es war unglaublich, es mit meinem Vater, meiner Lebensgefährtin Juliane, Paul auf der Stute und einer kleinen Gruppe von meinen Freunden erlebt zu haben. Es hat eine Weile gedauert, bis es mir bewusst wurde." Und nicht nur die Jugend war begeistert. Was Michel Lenoir betrifft, so hat trotz der zahlreichen Erfolge auf diesem Niveau die Emotion gefühlt, wenn er über diesen prestigeträchtigen und familiären Erfolg spricht: "Das war stark. Zu sehen, wie mein Schwiegersohn und meine Tochter auf diesem Niveau glänzen. Das sind tolle Momente. Ich habe mich sehr für sie gefreut. Sie unternehmen große Anstrengungen. Es gibt nichts Besseres als Siege in diesen Rennen, um ein gutes Image zu vermitteln. Dies könnte ein Wendepunkt in ihrer Karriere sein. Das wünsche ich ihnen."

Die Träume werden größer

Am Sonntag muss Jezabelle Bie mehrere neue Schritte gehen, um größere Träume war werden zu lassen. Seit ihrem letzten Erfolg im Prix Bilibili am 15. Dezember, wurde sie nicht mehr im Rennen gesehen. Ihr Umfeld hat das nächste Qualifikationsrennen aber bewusst ausgelassen. "Die Stute war nach ihrem Kampf etwas angeschlagen", erzählt Mike Izzo. "Dies war das erste Mal, dass sie über den langen Weg so schnell gelaufen ist (11,7). Wir haben ihr Zeit gegeben. Ich wollte den Prix Du Calvados nicht angehen, weil wir in Cagnes waren und ich sie gerne frisch präsentieren möchte. Ich denke, sie ist genauso gut wie vor dem Prix Bilibili. Sie zeigt, dass sie es will. Sie ist sehr flexibel. Meine Arbeit ist erledigt. Ich bin von Natur aus recht optimistisch. Wir geben unser Bestes!"

Zuddem weiß Mike Izzo, dass er auf Michel Lenoir zählen kann, dessen Erfahrung bei diesen Großveranstaltungen ein wertvolles Gut ist. "Ihn an meiner Seite zu haben ist außergewöhnlich", sagt er. "Persönlich hat er mir viel beigebracht. Das beruhigt mich auch. Im Fußball gibt es Zidane, Ronaldo, Maradona...Im Rennsport ist Michel Lenoir eine der Legenden dieses Berufs. Er ist Klasse."

Bleibt aber noch der Fakt, dass das Team auf Paul Ploquin verzichten muss, der natürlich Ideale Du Chene reiten wird. Also kam man auf Adrien Lamy zurück, der bereits im Sommer 2023 in Cabourg mit Jezabelle Bie ein Rennen gewinnen konnte. Und wie schon bei ihrem Sieg im Gruppe I wird sie hinten barfuß laufen und vorne nur leicht beschagen sein. "Wir gehen mit einem guten Gefühl an den Start", ergänzt Mike Izzo. "Es ist nur ein Bonus. Pro Jahr nehmen nur 18 Pferde an diesem Rennen teil. Es ist schon toll, am Start zu sein. Auch wenn wir Außenseiter sind, dürfen wir uns nicht verstecken. Wenn Jezabelle Bie unter die ersten Fünf kommt, wäre das sehr gut. Ich denke, dass Ideale du Chene eine erste Chance hat, genau wie Ina du Rib und Gazelle De Val. Mein Motto? Bereue es nicht und hab Spaß!"

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