Quinte+ Vincennes, 16.01.2021 - 15.15h
Es war nur eine Frage der Zeit, bis Be One Des Thirons (6) auf die Siegerstraße zurückkehrt. Aber das der Wallach ausgerechnet einen starken Favoriten wie Brillant Madrik so leicht weghaut, war nicht unbedingt zu erwarten. Damit ist der 10jährige in absoluter Topform und muss heute selber die Favoritenrolle annehmen. In einem vollen Feld wird er in erster Linie Eclat De Gloire (10) und auch Colonel (15) und Diablo Du Noyer (5) fürchten müssen. Der durchschlagende Speed der Daugeard-Farbe könnte die Sache mit der Furcht aber auch schnell umdrehen.
Prix De Forez / 15.15h / 53.000 Euro - 2.700m Bänderstart
Zur Wettabgabe: https://www.trotto.de/rennen/Trab/Frankreich/Vincennes/160121030103
Von Anfang Juni an hat ET VOILA DE MUZE (1) zehn Starts absolviert und dabei meist gefallen können. Der Hengst lebte dabei von seiner Startschnelligkeit aus dem Band, wenn es nicht zu offensiv wurde. So gab es Mitte November das letzte gute Ergebnis auf einer der Etappen des Grand National Du Trot. Als Dritter hat er sich aus der Vordergruppe gut verteidigt. Dagegen liefen die beiden Starts im Dezember weniger zufriedenstellend. Jeweils in Cagnes-Sur-Mer sprang er sich am 12. zu Beginn des Rennens sofort aus der Partie und hatte es zwei Wochen später aus der zweiten Startreihe einfach zu schwer gegen gute Konkurrenz aufzurücken. Als Siebter war er aber nicht enttäuschend. Mit der Rückkehr nach Paris wird vor allem eine gute Ausgangslage wichtig sein. Dafür hat man mit Gabi Gelormini den richtigen Mann an Bord.
Das DIGNE ET DROIT (2) heute seine Schuhe anbehält sollte nicht das erste schlechteste Vorzeichen darstellen. Der Hengst kann auch in der Aufmachung mithalten. Aber insgesamt ist die Form nicht mehr so konstant, wie im letzten Sommer. Jetzt scheint es aber wieder einen kleinen Aufwärtstrend zu geben. Mitte Dezember konnte er über den kurzen Weg als Fünfter sehr gut mithalten. Und zu Beginn der neuen Saison hat Franck Nivard auf der letzten Halben mit weiten Wegen durch den Schlussbogen viel vom Hengst verlangt. Das brachte den The Best Madrik-Sohn bis in den Einlauf auch in die Nähe der guten Schecks. Auf den letzten hundert Metern machte sich der vorherige Kraftakt aber deutlich bemerkbar. Das Duo verlor wieder einige Längen und war als Sechster am Limit. Bei ansteigender Qualität der Konkurrenz muss er länger versteckt werden. Auch dann gibt es aber noch keine Garantie für die ersten Fünf.
In seinem Jahrgang hatte EPIC JULRY (3) in 2019 einige Sternstunden. Nach Rang Drei im Criterium holte er im September und Dezember zwei Grupperennen. Dden Sprung zu den Älteren hat der Fuchs aber nicht richtig bewältigen können. Auch in der Provinz hat der Nice Love-Sohn selten überzeugt. Als Zweiter war er in Marseille beim letzten Start vor dem Meeting mit einem Ansatz dabei. Das Trainer und Besitzer Jean Paul Gauvin dann David Thomain verpflichtete war auch ein Pluspunkt für den Start am 13. Dezember. Der Catchdriver musste aber ungewollt früh seine Deckung auf der Gegenseite verlassen und fand in dritter Spur keinen neuen Windschatten. Damit war der letzte Bogen einfach zu aufwendig. Das Verteidigen der kleinsten Prämie war schon das Maximum. Hier hat er noch weniger Luft nach oben, zumal Gauvin selber im Sulky sitzt.
Die Hoffnung war da, dass CARIOCA DE LOU (4) nach seinen vielen Ausfällen endlich eine neue Erfolgsgeschichte beginnen kann. Vor allem in den Trabreiten hat er offenbar seine Moral gestärkt. Bei beiden Starts im Dezember strahlte er nicht nur viel Sicherheit aus, sondern konnte auch zeigen, was er glattgehend leisten kann. Aber die Startphase aus der zweiten Reihe hinter dem Auto am 10. Januar war dann zu viel für den 9jährigen. Er sprang heftig und lange in alle Richtungen. Aus dem Band und mit der Rückkehr von Leo Abrivard in den Sulky sollte es für die erweiterten Wetten reichen.
Der sehr beständige DIABLO DU NOYER (5) ist seit seinem Comeback im Mai fast immer im Geld gewesen. Lediglich das Experiment unter dem Sattel endete knapp außerhalb der Prämien. Aber auf einen Sieg wartet der Hengst schon länger. Bei den letzten beiden Starts war sein bester Steuermann Eric Raffin nicht an Bord, was sich aber nicht negativ auswirkte. In Cagnes-Sur-Mer brachte David Baekert den Einlauf runter viel Speed mit und holte noch Rang Drei. Über die Mitteldistanz in Vincennes wurde er an der Innenkante weit zurückgeschoben und hätte es auf Umwegen fast doch noch in die Quinte geschafft. Als Sechster in 11,6 fehlte aber eine halbe Länge. Raffin ist heute wieder zurück im Sulky und bringt noch ein wenig mehr Vertrauen für ein Kreuz unter den ersten Fünf mit.
Mit BE ONE DES THIRONS (6) ist einer der wichtigsten Faktoren für die Königswette gegeben. Der Wallach agiert in absoluter Hochform und ist mitverantwortlich für die starke Form seines Quartiers. Nach Rang Zwei auf dem letzten Teilstück des Grand National Du Trot und im Finale, war der Wallach am 26. Dezember schon im Fokus der Wetter. Das er nach einem perfekten Vortrag seines Trainers Philippe Daugeard den großen Favoriten aber leicht überläuft, war nicht unbedingt vorauszusehen. Ohne den Roi Du Coq-Sohn kommt man hier nicht bis zur Auszahlkasse.
Im großen Weihnachtspreis hat ESTOLA (7) an der Innenkante, aber zu verstecktes Rennen gefunden. Martin Cormy hat an der letzten Ecke viele Reserven, aber wenig Platz zur Entfaltung gefunden. Als er freikam waren die besten Gelder schon vergeben. Als Sechste blieb sie aber im Bild und stärkte insgesamt die Moral für den Ausflug nach Paris. Einige Rennen, die jetzt im Trab beendet wurden, sind auch ein kleiner Lichtblick zum Jahresende gewesen, denn die Vorsaison verlief einfach nicht nach Wunsch. Hier gilt sie aber als größere Außenseiterin und wird mit einem kleinen Restrisiko eleminiert.
Dafür das CICERO NOA (8) das komplette Vorjahr auslassen musste, hat der Wallach seinen ersten Start nach der Mammutpause sehr gut absolviert. Naach einem flotten Start hinter dem Auto ließ sich Christophe Martens den Weg weisen, wurde aber weit nach hinten geschoben. Erst an der Einlaufecke kam der 9jährige wieder ans Tageslicht, aber nie ganz auf freie Bahn. Ohne große Hilfen nahm er in der Nähe der besseren Prämien die kleinste mit. Darauf lässt sich aufbauen. Ein Platz in den Kombinationen ist vertretbar, auch wenn die Klasse noch einmal ansteigt.
Der mit Abstand Krümmste im Feld war seit zehn Monaten nicht mehr am Start. Auch der Prix De Cornulier kommt wohl zu früh für EROS DU CHENE (9). Der Hengst hat aber sicher andere Trabreiten im Fokus, wenn er sich wieder an den Rennbetrieb gewöhnen kann.
ECLAT DE GLOIRE (10) ohne Eisen kennt keine schlechten Leistungen. Es spricht schon viel für ihn, weil sein Mentor Loris Garcia im heimischen Süden den Prix De La Cote D´Azur auslässt und nun zweimal in Vincennes startet. Nachdem der Wallach Ende Dezember kurz vor dem Schlussbogen das Kommando übernommen hat, war er nicht mehr zu boxen. In Vincennes ging er es über den kurzen Weg sehr viel defensiver an und fand von der Innenkante erst den Weg auf freie Bahn, als die ersten Beiden schon fast im Ziel waren. Für den dritten Rang musste Garcia aber aus dem Feld kaum etwas tun. Nahe an seinem Rekord ist die Rückkehr einen längeren Weg hilfreich. Das er nicht oft gewinnt, wird sich wohl auch hier zeigen. Aber schon auf den kleineren Podiumsplätzen ist er im Gespräch.
Nachdem BLUES D´OURVILLE (11) am 10. Oktober mit viel Speed Diablo Du Noyer in Laval überraschen konnte, war der Wallach auch in der Folge in deutlich schwereren Aufgaben sehr gut unterwegs. Allerdings war der letzte Start in Cagnes-Sur-Mer als Achter sehr enttäuschend, auch wenn der erste Kilometer recht aufwendig war. Auch die Trainerin dürfte nicht zufrieden gewesen sein und befreit den 10jährigen komplett von den Eisen. Das könnte noch einmal ein wenig Schub verschaffen.
Auch wenn BALZAC DE L´ITON (12) im Vorjahr kein Rennen für sich entscheiden konnte, war der günstige Kauf aus dem Sommer 2019 noch immer ein absoluter Gewinn. Ende Oktober fragte Nivard nicht alle Reserven des Wallachs in Argentan ab, weshalb Rang Acht nicht so schlecht zu bewerten war. Als unmittelbare Vorbereitung konnte der Start aber auch nicht gewertet werden, weil Fuchs dann sechs Wochen bis zum Start in Vincennes pausierte. Dieser Auftritt war eigentlich nach der Auslosung der Startplätze entschieden. Von ganz außen verzog sich der Panache De L´Iton-Sohn ans Ende des Feldes und fand keine Möglichkeit unblutig aufzurücken. Alleine kann er diesen Kraftakt nicht mehr bewältigen. Seit einiger Zeit hat der Trainer aber auch die Möglichkeit in ein Trabreiten auszuweichen, was im "Cornulier der Lehrlinge" mit Rang Zwei sehr gut funktionierte. Hier ist er bestenfalls für die Kombinationen vorgesehen.
CLIF DU POMMEREUX (13) ist schon in die Jahre gekommen und kann gerade in Vincennes nur noch wenige Akzente setzen. Zuletzt gelang ihm das als Dritter am 03. November in einer viel kleineren Kategorie. Danach hat er sich aber in dieser Klasse ergeben müssen. Großer Außenseiter.
EXPRESS JET (14) war bis 5jährig ein wirklich gutes Jahrgangspferd mit Volltreffern in drei Grupperennen. Seit dem letzten Jahr musste er sich vermehrt bis durchgängig den Älteren stellen und blieb erstmals eine Saison sieglos. Trotzdem hat der Goetmals Wood-Sohn mit einer Reihe an vorderen Platzierungen gefallen. So hat er zum Beispiel Ende August zwar keine Chance gegen Dorgos De Guez gehabt, aber ebenso Abstand zwischen sich und dem Rest des Feldes gelegt hat. Bis zum Start des Wintermeetings hat er kleine Pause gehabt. Da wird es sicher schon gesundheitliche Probleme gegeben haben. Denn im Prix De Cevennes war der Hengst am Ende des Feldes kaum auf den Beinen zu halten bis er sich in den Galopp rettete. Danach pausierte er noch einmal über zwei Monate und wirkte beim Comeback vor allem in den Bogen hinein nicht rund in seiner Aktion. Der Fehler war die logische Folge. Das er auf einen barfüßigen Auftritt wechselt scheint die Probleme erledigt zu haben. Die Vorsicht muss aber bestehen bleiben.
Das Modell ist bekannt. Nach einer langen Pause einige Rennen mit Eisen und heute soll es ohne Eisen wieder ernst werden. Wenn solch ein Starter dann aus dem Stall Bazire kommt und der Trainerchampion selbst im Sulky sitzt, ist die Unterstützung besonders groß. Die Vergangenheit hat das den Wettern beigebracht. Heute geht es um den lange verletzten COLONEL (15), der Ende Februar noch in 11,2 als Zweiter über die Linie lief. Den Wallach jetzt nach einem der sechs Starts mit Beschlag messen zu können, wäre ein Kunststück. Dabei hilft auch nicht der neunte Platz aus dem Amateurfahren mit Doppelzulage vom 30. Dezember. Der Toto wird das schon eher tun.
In diesem Winter wurde COACH FRANBLEU (16) bislang deutlich weniger präsentiert, als in den vergangenen Wintermeetings der Fall war. Aber von den beiden Starts im Fahren blieb nach zwei vierten Plätzen ein äußerst guter Eindruck. Beide Male war er der Schnellste im Einlauf, auch wenn er sich am 02. Januar in der Distanz etwas schwerer tat. Yoann Lebourgeois wartete lange im Rücken eines Gegners, was wohl genau der richtige Schachzug war. Vorne hatte sich ein Trio ohnehin schon gelöst und er selber musste nur noch wenig investieren. Der Reichste im Feld wird nicht unbedingt für den Sieg in Frage kommen, gehört aber erneut zu den Pferden für die Königswette.
Tipp:
BE ONE DES THIRONS (6)
ECLAT DE GLOIRE (10)
COACH FRANBLEU (16)
COLONEL (15)
DIABLO DU NOYER (5)
Für die Kombinationen: CARIOCA DE LOU (4) - CICERO NOA (8) - ET VOLIA DE MUZE (1)