Vorschau Wolvega, Freitag 08.11.2024
(hhü) Auf einen “gigantischen Renntag“ dürfen sich die Bahnbesucher und Zuschauer an den Bildschirmen am Freitag in Wolvega freuen. Zum Preis der Giganten hat sich mit Hohneck ein absoluter Superstar der Traberszene im friesländischen Schmuckkästchen angekündigt.
Nachdem Bahnmanager Ralf Dekker im vergangenen Monat nach 14-jähriger Tätigkeit auf eigenen Wunsch seinen Job an den Nagel gehängt hat und nun andere Projekte in Angriff nehmen will, ist es seinem Nachfolger Ferry Hollander gelungen mit Hohneck einen echten Superstar nach Wolvega zu locken. Der Elitelopp-Sieger 2023 wird mit Startplatz drei und Stammfahrer Gabriele Gelormini in den mit 60.000 € dotierten Preis der Giganten gehen. Am 27. Oktober trat der Allaire-Schützling in Mailand im Gran Premio delle Nazioni an, wo sich der Royal Dream-Sohn in der Todesspur die Zähne an dem von Magnus Djuse pilotierten Always Ek ausbiss. Dort schien Hohneck, als der Pilot im Schlussbogen in den nächsten Gang schaltete, bereits restlos geschlagen, aber der Siebenjährige gab nie auf und kämpfte verbissen um die besseren Plätze. Am Ende musste er sich mit Rang vier hinter dem Sieger Always EK sowie Go On Boy und Dolce Viky zufrieden geben. In Wolvega sollte Hohneck sich Start-Ziel den Preis der Giganten sichern ! Der frischgebackene Breeders Crown-Sieger Y Not Diamant (Micha Brouwer) hat mit Startplatz zwei eine perfekte Abschussrampe erwischt und könnte als rasanter Beginner die begehrte Lage im Rücken von Hohneck erhalten. Der ganz innen startende Oldie Cash Du Rib (Jean-Loic-Claude Dersoir) tritt eher behäbig ein und wird nicht viel Nutzen aus dem guten Startplatz ziehen können. Mit Hades De Vandel (Robin Bakker) ist hier ein weiterer Gruppe I Sieger am Ablauf. Der Franzose war zuletzt im Giganten-Trial andere Ware und sollte ebenfalls für die vorderen Plätze in Frage kommen. Mit dem schwedischen Kraftpaket Global Dubhe (Johan Untersteiner) ist ein weiterer enorm formstarker Kandidat für die Dreierwette zur Stelle. Der zweifache Sieger im Großen Preis von Deutschland muss mit Startplatz sieben auf eine passende Lage und viel Tempo im Rennen hoffen. Der deutsche Champion Michael Nimczyk bietet hier Jimmy Ferro BR auf, der nach seinem fehlerhaften Auftritt in der Breeders Crown in Deutschland geblieben ist und allein aus zweiter Reihe im (sehr wahrscheinlichen) Rücken von Y Not Diamant loslegen darf. Ob die aktuelle Verfassung allerdings ausreicht, um in diesem erlesenen Feld vorne mitzumischen, wird vom Chronisten etwas angezweifelt. Der Sensationssieger in der Tour Europeen de Trotteur Francaise Cicero Noa (Sydney van den Brande) ist hier genauso Außenseiter wie der formlose Heart of Steel (Rick Ebbinge) und El Greco Bello (Pierick le Moel), der es trotz konstant guter Leistungen mit äußeren Startplatz sehr schwer haben dürfte.
Der an achter Stelle der Tageskarte ausgetragene Preis der Giganten ist genauso PMU Premium Prüfung wie die drei ersten Rennen der um 16.35 Uhr beginnenden Veranstaltung. Zum Auftakt sollte in der Bronze Challenge der Franzosen, der unter der Regie von Michel Rothengatter enorm verbesserte Gabin Griff die besten Karten haben. Kashmir Prestance (Micha Brouwer) hat es hier etwas leichter als im TCT-Halali in Hamburg, wo er in einem kleinen Feld den Angreifer spielen musste und am Ende Rang vier von fünf Startern belegte. Die dreijährigen Lee Majors (Marciano Hauber) und LÁs des As (Bas Crebas) haben interessante Formspitzen, müssen aber hier zeigen, wo sie außerhalb des Jahrgangs stehen.
Danach steht mit einer 3.100 m Bänderstartprüfung der erste Leckerbissen des Tages auf dem Programm. Der frischgebackene Hunyady-Sieger Yahoo Diamant muss mit Michael Nimczyk 20 m auf den niederländischen Breeders Crown-Sieger Kenzo W (Finn Verkaik) aufholen, was angesichts der aktuellen Verfassung des Langeweg-Schützlings ein echtes Brett ist. Auch Toto Barosso (Johan Untersteiner) muss hier eine Zulage wettmachen. Der Rappe hat sich nach dem missglückten Wintermeeting nun wieder in eine exzellente Verfassung gelaufen und sollte hier eine sehr scharfe Klinge schlagen. Aus dem ersten Band sollte man noch Jaguar V Assum (Ruud Pools) beachten, der in Wien einen extrem aufwendigen Rennverlauf hatte und nun wieder mit seinem Lieblingsfahrer ins Rennen gehen kann. Crisper (Jeffrey Mieras) unterlag am letzten Donnerstag in Hamburg Major Ass und scheint hier mehr Platzgeld- denn Siegkandidat zu sein. Für den erst vierjährigen Ying Yang (Micha Brouwer) sollte diese Aufgabe nach langer Auszeit und dem Sieg in der ungleich bequemeren Breeders Crown Entlastung wohl zu anspruchsvoll sein.
Das dritte PMU Premium Rennen bestreiten die Amateure. Hier könnte sich der deutsche Champion Tom Karten mit dem de Vlieger-Schützling Napoli durchsetzen, der im Gegensatz zu seinen stärksten Konkurrent aus der ersten Reihe abgehen darf. Normaal (Yanick Mollema) oder Maylo (Ferry Hollander) scheinen die aussichtsreichsten Gegner für den Vierjährigen zu sein.
Hervorragend besetzt ist auch der Monte Giganten aus zwei Bändern über 2.600 m. Ronja Walter darf hier mit den Wieserhofer Enghien-Sieger Teatox aus dem ersten Band auf die Reise gehen. Von dort geht auch Seriensieger Mercedes Star (Susan Wiedijk) ab, der kürzlich ein Trabfahren ebenfalls in Enghien für sich entscheiden konnte. Der im Besitz von Hans Sinnige stehende Fünfjährige gewann bereits ein Trabreiten in Alkmaar und soll nach Auskunft seines Besitzers unter dem Sattel fast noch besser als vor dem Sulky sein ! Marlene Matzky trifft es hier im Sattel von Wingait Henke wohl zu schwer an. Selbstverständlich dürfen im Trabreiten auch die Pferde von Trainer Henk Grift nicht fehlen. Der am Heyberg tätige Niederländer schickt hier gleich das komplette aus drei Pferden bestehende zweite Band ins Rennen. Klare Nummer eins der Grift-Traber ist natürlich der pfeilschnelle Corps Et Ame (Quentin Seguin), der auch allerdings auf kürzeren Wegen sogar noch stärker einzuschätzen ist. Kate Baldwin (Hanna Schmitz) gibt immer ihr Bestes und sollte sich ein Platzgeld schnappen. Du Scion (Marloes Knopp) tut sich aktuell schwer sein volles Trabreitpotential abzurufen.
Danach will sich Michel Rothengatter für die Breeders Crown Niederlage mit Nortolanda gegen Naikey und Michael Nimczyk revanchieren. Diesmal bietet der Trainer aus Callantsoog die Stutenderbysiegerin Speedrise Lady S auf. Im Stutenderby überging sich Naikey bei einer wuchtigen Attacke, so dass man sich dann diesmal ein Bild vom Kräfteverhältnis der beiden Stuten machen kann. In diesem mit 20.000 € dotierten TCT Speedy Volita Cup (benannt nach einer der besten niederländischen Stuten der Siebzigerjahre) sind mit Ninetta Boko (Robbin Bot) und Niagara River (Micha Brouwer) zwei weitere enorm hocheinzuschätzende Traberdamen am Ablauf.
Hier der Link zum Rennprogramm: https://www.trotto.de/rennen/Trab/Niederlande/Wolvega/0811241201