Quinte+ Vincennes, 03.03.2022 - 13.50h
Auch wenn diese Partie nicht die erste Wahl für die Quinte war, ist das Gruppe III die richtige Bühne, um die Königswette auszutragen. Und mit Inmarosa (13) wird man der Reichsten der Aufgabe viel Vertrauen schenken müssen. Die Stute hat sich auf diesem Niveau etabliert und war in einem der Referenzrennen nach sehr aufwendigem Verlauf dennoch in der Lage Instinct D´Am (11) auf den dritten Rang zu verweisen. Der Hengst bekommt mit If I Tell You (7) noch die Unterstützung vom Stallgefährten, für den mit Jean Michel Bazire eine prominente Fahrerwahl gefunden wurde.
Prix Vindex / 13.50h / 90.000 Euro - 2.700m Bänderstart
INTEGRE (1) kann sich noch zu einem Jahrgangspferd entwickeln, aber derzeit scheint ihm noch etwas zu fehlen. Am 30. Januar fand er im Tagesgeschäft immerhin ein perfektes Rennen und konnte im Sprint hinter einer I Pay Cash noch dem großen Favoriten der Aufgabe den zweiten Platz abringen. Am 13. Februar zeichnete sich aber beim Debüt unter dem Sattel eine mögliche neue Karriere ab. Wenn auch schon ein Stück zurück, war er als Vierter der stärkste Verfolger eines Trios, welches in dieser Klasse etabliert ist. Jetzt muss er auch bei der Rückkehr in den Sulky Gruppeniveau beweisen.
Auch wenn der Sieg von I PAY CASH (2) am 19. Januar in Agen sehr sicher, wenn auch nur mit einer halben Länge, ausgefallen ist, war der Sprung nach Vincennes im Rahmenprogramm des Amerique eigentlich zu groß. Das war aber nicht der Plan vom 4jährigen, der im letzten Bogen eigentlich zu viele Gegner vor sich hatte. Aber mir einem tollen Sprint den Einlauf runter, fing er nicht nur den großen Favoriten ab, sondern auch Integre, der schon einen deutlichen Vorteil hatte. Am Django Riff-Sohn konnte man aber erkennen, wie schwierig es ist, den Schritt aus dem besseren Tagesgeschäft in ein Gruppe II zu schaffen. Diesen zweiten Schritt schaffte er nicht. Im Hintergrund hatte er zwar nicht immer freie Fahrt, machte aber als Achter auch nicht den Eindruck, dass er mit freier Bahn viel bewegen konnte. Er holte aber einen neuen Rekord und wird eine Stufe niedriger wieder seine Möglichkeiten besitzen.
ISLA BONITA (3) ist ganz klar nur die zweite Farbe im Stall Allaire. Die Stute hat ihre letzten drei Rennen mit einer Disqualifikation beendet und ein wenig Bedenkpause erhalten. Dennoch bleibt sie barfuß und wird auch etwas Unterstützung erfahren. Schließlich war die Love You-Tochter im letzten Mai noch Zweite auf Gruppe II-Ebene. Vorsicht muss aber gegeben sein. Beim letzten Start lag die 4jährige als Drittes Pferd an der Innenkante lange in guter Haltung. Aber aus dem letzten Bogen heraus verlor sie innerhalb weniger Meter die Sicherheit und dann auch die Aktion.
INEXESS BLEU (4) besitzt zwar sehr wenig Rennerfahrung, hat sich aber mit guten Ergebnissen in diese Klasse gearbeitet. Obwohl er zwischen dem ersten und dem zweiten Start in den Grupperennen drei Monate pausierte, war der Wallach bereit am 12. Dezember als Zweiter seinen Rekord zu brechen. Und das obwohl er lange durch die Todesspur marschieren musste. Den lange Führenden bekam er in den Griff, aber er selbst wurde kurz vor der Linie abgefangen. Am 05. Februar war er im Einlauf im Kampf um das Podium von den Beinen gekommen. Den Vierten Intouchable hätte er wohl sicher gehabt. Heute wird er erstmals sehr viel leichter präsentiert, was noch einen kräftigen Schub geben dürfte.
Nach dem tollen Speed, den IQUEM (5) am 05. Januar zum Sieg hingelegt hat, traute man dem Hengst im Winter noch sehr viel mehr zu. Aber drei Ausfälle in Folge ließen die Erwartungen zerplatzen. Im Referenzrennen am 20. Februar wechselte Trainer Franck Leblanc den Catchdriver. Eric Raffin übernahm für Franck Nivard und konnte dem 4jährigen mit einer Fahrt "auf Ankommen" viel Sicherheit vermitteln. Für Rang Fünf forderte er ihn sehr dosiert auf. An diesem Tag hatte er vorne aber auch einen leichten Beschlag mitgeführt, der heute wieder fehlt. Die Ambitionen sind heute offenbar wieder größer.
Das Vertrauen in IMAGINE DARLING (6) war nach dem Sieg am 01. Juni in Vincennes vom Umfeld des Hengstes offenbar sehr groß. In der Folge startete der 4jährige nur noch auf Gruppe-Ebene, was sich mit einigen guten Prämien zunächst auch auszahlte. Allerdings ist er nun schon einige Monate auf einem Abwärtstrend und hat bei den letzten fünf Starts gar kein Geld mehr verdienen können. Zuletzt wurde er lange an der Innenkante versteckt, hatte in der Entscheidung aber keine Antwort und war als Neunter im Referenzrennen sehr blass geblieben. Erstmals ohne Hintereisen soll er sich heute wieder besser präsentieren. Aber wird das reichen?
Da Gabi Gelormini der Stammfahrer von zwei Startern aus dem Stall Bondo ist, kann man davon ausgehen, dass er die bessere Wahl getroffen hat. Für IF I TELL YOU (7) hat der Däne aber mit Jean Michel Bazire einen perfekten Ersatz gefunden. Und nach fünf guten Geldern aus den letzten fünf Starts ist der Hengst sicher auch nicht weit entfernt von einem Podestplatz. Wie auch der Stallgefährte, kann der Love You-Sohn auch gut eintreten. Am 05. Februar war er auf dem letzten Kilometer an der Spitze zu sehen. Gelormini hielt die Pace hoch und wurde erst 100 Meter vor den Ziel deutlich kürzer. Bis dahin hatte er sich einen kleinen Vorteil erarbeitet, den ihm nur Inmarosa abnehmen konnte. Die erneute Gegnerin war dann mit Schwung sogar deutlich vorbei, aber für den Ehrenplatz reichte es noch. Auch er sollte mit seiner Sicherheit eine gute Option für die Köngswette werden.
An Gelegenheiten sich auszuzeichnen mangelte es IKAKOU DES CINTY (8) in diesem Winter nicht. Aber der Hengst hat sich nur am 23. Januar über die Mitteldistanz etwas hervorgetan. Auf der Überseite hängte er sich an Intouchable heran und hatte das Glück, dass der Kontrahent in der dritten Spur bleiben musste. So hatte er noch länger einen Windschatten, konnte aber mit dem besseren Rennen nicht wirklich am Rücken bleiben. Als Vierter trabte er auf dem kurzen Weg auch nur 13,2. Und selbst dafür blieb die Bestätigung bei den letzten beiden Versuchen aus. Das lag aber auch ein wenig an seinem Trainer, der als Steuermann eine unglückliche Figur machte. Am 05. Februar hätte es noch locker für ein Geld aus dem Feld gereicht, aber Gabriel Pou Pou steuerte seinen Partner auf das Rad des Vordermannes. Und zwei Wochen später kam er nach dem Start sehr weit außen zu liegen und musste ganz ans Ende des Feldes zurückgenommen werden. Danach war aus der Position nichts mehr zu holen. Heute ist er mit Pierre Yves Verva aber auch leichter Außenseiter.
Nach sieben teilweise guten Geldern in Folge in Vincennes, hätte sich INTOUCHABLE (9) einen Sieg verdient. Vor allem die Leistung am 23. Januar war sehr stark. Obwohl die Fahrt auf der Mitteldistanz schon frei war, griff Mathieu Abrivard auf der Überseite an. Es reichte ganz knapp nicht, um in die zweite Spur zu kommen. Das kostete durch den ganzen Schlussbogen viele Reserven und am Ende konnte man sich gegen Iron Meslois nicht mehr wehren. Damit hatte er am 05. Februar die Favoritenrolle eingenommen, musste dort aber den zweiten und letzten Kilometer durch die Todesspur. Weil vorne die Fahrt nicht mehr abflaute, konnte es nur noch um die kleineren Gelder gehen. Als Vierter nahm er ein gutes Stück hinter der siegreichen Inmarosa noch eine neue Bestmarke von 11,9 mit. Mit seiner Trabsicherheit gehört er auf den Schein, vor allem weil er auf dem langen Weg eine noch bessere Bilanz hat.
Die gelegentlichen Unsicherheiten von IRON MESLOIS (10) trüben den sonst so guten Formenspiegel deutlich. Am 23. Januar feierte der junge Alexis Collete mit dem Sieg im Gruppe III den mit Abstand größten persönlichen Erfolg. Dabei zeigte er auf der Mitteldistanz starke Nerven. Auf der Überseite verlor er seinen Windschatten und anstatt in Front zu fahren, nahm er noch einmal auf und holte sich noch einen Windschatten. Etwas glücklich freigekommen, siegte er dann gegen Intouchable sehr sicher. Eine Stufe höher hätte er auch im Semi-Klassiker Chancen besessen. Aus der perfekten Position sollte er an der letzten Ecke angreifen. Dabei zeigte sich dann aber, dass der 4jährige nicht ganz einfach ist. Er nahm den Kopf immer höher und ließ sich kurz danach nicht mehr auf den Beinen halten. Im Referenzrennen hatte er den Rücken von Inmarosa, verlor diesen aber bei der Beschleunigung der Stute. Ein Stück zurück sicherte er aber den vierten Platz und hat auch heute seine Chancen auf die Köngswette.
Das INSTINCT D'AM (11) auf dem Niveau ein Wort um den Sieg mitreden kann, hat er schon bewiesen. Er kann mit etwas Verzögerung, dann aber mit Autorität die Führung übernehmen, die Stammfahrer Gabi Gelormini dann auch gerne wieder abgibt. So reichte es Mitte Oktober in einer vergleichbaren Aufgabe zum sicheren Treffer. Damit wurde schon früh die grandiose Form des Stalles Bondo unterstrichen, aber auch die Ansprüche vom Bold Eagle-Sohn stiegen gleichzeitig an. Auf den nächsthöheren Ebenen reichte es dann nur noch ins Kleingeld, aber zuletzt wurde die bewährte Taktik wieder recht gut praktiziert. Gelormini übernahm früh die Spitze und wartete schon fast etwas ungeduldig auf den später siegreichen Favoriten. Dahinter entbrannte der Kampf um den Ehrenplatz, den Inmarosa knapp für sich entschieden hat, obwohl der Rennverlauf vom Hengst deutlich besser war. Diese Form wird sich heute wohl nicht wieder drehen, aber für die Wetten ist er sehr interessant.
Die Zusammenarbeit von Catchdriver Francois Lagadeuc und Trainer Philippe Allaire hat schon einige Erfolge gebracht. Für IT'S NOW OR NEVER (12) wird es nach der Pause wohl nicht für ganz vorne reichen. Die Stute startete sehr gut in die Karriere, hat sich aber kurz nach dem Start auf die nächste Ebene einige Ausfälle geleistet. In der zweiten Hälfte des Vorjahres hat sie sich wieder stabilisiert und Mitte November als Dritte in einem Gruppe II überrascht. Aber genau als man die Vorbereitung für die großen Rennen im Winter angehen wollte, patzte die 4jährige am 27. November in Führung liegend aus dem ersten Bogen heraus. Seitdem war sie nicht mehr auf der Piste und findet eher nur den Weg in die erweiterten Wetten.
INMAROSA (13) gibt Besitzer Jacques Cottel mal wieder die Möglichkeit ein ordentliches Jahrgangspferd zu haben. Den Großbesitzer fehlten in den letzten Jahren immer wieder die Spitzenpferde. Aber so wie sich die Stute über den Winter entwickelt hat, ist die Hoffnung berechtigt. Erst seit Beginn diesen Jahres darf sie ohne Beschlag antreten, nutzte gleich die erste Gelegenheit und lief als Zweite noch dicht zu einem späteren Sieger eines Semi-Klassikers heran. Volle Aufmerksamkeit erhielt die Amiral Sacha-Tochter aber nach dem Sieg am 05. Februar. Leo Abrivard versteckte die 4jährige lange, aber als im Einlauf die Lücke kam, explodierte sie und triumphierte noch leicht. Zwei Wochen später war sie auch in einer europäischen Prüfung engagiert, musste aber weite Wege durch den letzten Bogen alleine auf sich nehmen. Der heiße Favorit war dabei kaum anzutasten, aber nach einem guten Kampf hatte sie Instinct D'Am unter Kontrolle gebracht. Heute ist sie die Gewinnreichste und steht noch ein wenig mehr im Fokus. Sicherlich auch zurecht.
Tipp:
INMAROSA (13)
INSTINCT D'AM (11)
INTOUCHABLE (9)
IF I TELL YOU (7)
INEXESS BLEU (4)
Für die Kombinationen: IRON MESLOIS (10) - I PAY CASH (2)