Quinte+ Le Mans, 24.11.2021 - 13.55h
Nur noch elf Tage bis zum großen Finale in Vincennes. Heute werden noch letzte Punkte vergeben, die eine gute Ausgangslage für das Finale verschaffen können, in dem die doppelte Punktzahl vergeben wird. Heute besonders gut untergekommen ist Gout Baroque (8), der sich wohl früh in vorderer Linie zeigen wird, die Führungsarbeit aber eher Fly Speed (3), Deganawidah (4) oder dem mit 25 Meter gehandicapten Fire Cracker (12) überlassen wird. Ebenfalls zu den Sieganwärtern gehört natürlich Eddy Du Vivier (1), der auf der letzten Etappe das beste Rennen bekommen hat und im Finish die meisten Reserven anbieten konnte.
Grand Nationl Du Trot XIV / 13.55h / 85.000 Euro - 2.950m Bänderstart
-----2.950m-----
Das war vor vierzehn Tagen eine Klasse Vorstellung von Pferd und Fahrer. EDDY DU VIVIER (1) lag in Nantes schnell an der Innenkante in vorderer Linie und konnte kurz nach Beginn der Schlussrunde in die zweite Spur hinter Fakir Merite wechseln. Bis in den Einlauf hinein hat Franck Nivard dem Wallach damit ein Führpferd gesichert und hätte wohl auch ohne den Fehler von Cleangame den Sieg geholt. Als der große Favorit dann aber wegsprang, war der Speed auf den finalen Metern sehr beeindruckend. Für die 12,2 hat der 7jährige nichts beigetragen, aber das er noch die höchste Endgeschwindigkeit abrufen konnte, machte Eindruck. Nivard sitzt heute hinter einem anderen Teilnehmer, wird aber durch Cedric Terry gut ersetzt. Die beiden kennen sich schon gut.
Auch FAKIR MERITE (2) war auf der Etappe in Nantes und damit im Referenzrennen am Ablauf. Aber der Hengst landete unglücklich und früh in der Todesspur. Bei der höllischen Fahrt hielt er sich lange sehr ordentlich, musste dann aber auf den letzten 150 Metern abreißen lassen. In 12,7 blieb ihm immer noch das kleinste Geld. Der Spezialist für die Rechtskurse im Südosten muss heute wieder andersherum sein Glück versuchen. Wie er schon so oft bewiesen hat, besitzt er einen großen Speed. Dafür muss er aber lange versteckt werden. Mit einem Catchdriver wie Franck Nivard im Sulky wird er den benötigten Windschatten wohl bekommen.
Die Befürchtung war schon vor dem Start präsent. Auf dem Teilstück in Nantes war relativ klar, dass FLY SPEED (3) das Kommando an sich reißen wird. 50 Meter vor dem großen Favoriten legte Jean Philippe Monclin dann eine harte Pace vor. Die Hoffnung den großen Cleangame zu besiegen, war groß. Das gelang auch, aber gleichzeitig nahm er sich mit dem formstarken Hengst auch aus dem Rennen. Der 6jährige hat in seiner grandiosen Saison bislang kaum Ausfälle zu verzeichnen gehabt. An diesem Tag blieb er im Einlauf aber ruckartig stehen. Heute muss er beweisen, dass er sich davon wieder erholt hat. Gemeinsam mit Deganawidah wird er sich wohl wieder um die Führung bewerben. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass er aus dem Feld aber so viel stärker wäre. Seine beste Saisonleistung konnte er nach dem Startfehler in Pornichet abrufen. An dem Tag war er gezwungen aus der Deckung zu agieren und machte erst auf den letzten 700 Metern so richtig Fahrt auf. Man darf auf die Taktik gespannt sein, kommt aber nicht ohne den Fuchs auf dem Wettschein aus.
Die beiden Vertreter vom Ecurie Danover sind Dauergäste in diesem Wettbewerb. DEGANAWIDAH (4) hat mit der heutigen Teilnahme wohl einen neuen Rekord aufgestellt. Unabhängig von der Ausschreibung war er immer mit am Start. Dabei zeichnete sich früh ab, dass er vor allem chancenreich ist, wenn er an der Grundmarke eindrehen darf. Heute passt der Zweite der Gesamtwertung noch leicht in das erste Band und wird sich wohl, wie schon in La Capelle, eher offensiv zeigen. An diesem Tag hat er den in der Außenspur laufenden Fly Speed nicht vorbeiziehen lassen, was am Ende für beide einen Platz gekostet haben dürfte. In Nantes fand er vor der Schlussrunde, nach einem kurzen Vorstoß aus dem zweiten Band, unglaublich glücklich eine Lage in der zweiten Spur. Dennoch war er auf dem letzten Kilometer mit der Pace überfordert. Hier wird er im Gegensatz zum Stallgefährten aber eine bessere Chance auf die ersten Fünf haben. BAD JULRY (5) hat in Nantes zwar nicht so schnell aufgegeben, aber aus der Deckung ewig weit zurück nur noch müde Gegner eingesammelt. Eine Überraschung wie der vierte Platz am 23. Juni kann letztlich aber nie ganz ausgeschlossen werden, wobei der Formtrend seitdem deutlich nach unten zeigt. Nach 25 Starts in der laufenden Saison auch nicht verwunderlich.
Nach einer langen Zeit mit vielen Niederlagen und Ausfällen wechselte CLASSIC HAUFOR (6) in den Stall von Patrick Terry. Das hat nach zwei Auftritten noch keine Verbesserung gebracht. Heute wird der Hengst nicht für die Wetten interessant sein, zumal er mit Eisen voll beschlagen bleibt.
Seit Ende September hat CRISTAL DU LUPIN (7) zwei große Leistungen auf das Parkett gezaubert. Der ehemalige Marmion-Schützling kam im Frühjahr bei Patrick Terry an und hat seitdem schon vierzehn Rennen absolviert. Gewonnen hat er noch nicht, aber die beiden Ehrenplätze aus dem Herbst konnten schon sehr gefallen. Am 29. September hat der Wallach den siegreichen Fire Cracker noch spät unter Druck setzen können. Und in der heißen Schlussphase am 31. Oktober in Lyon hat der 9jährige nur Cleangame vor sich anerkennen müssen. Für die Kombinationen ist die dritte Farbe im Stall ein reeller Anwärter.
Das Management von GOUT BAROQUE (8) macht in den letzten Monaten sehr viel richtig. Der Hengst aus dem Stall Raffegeau hat seit Mai nur an sieben Rennen teilgenommen. Ausschließlich auf Gruppeniveau ist der Hengst neben zwei Siegen immer in den besseren Geldern gewesen. Einer der Höhepunkte war der Sieg auf der zwölften Etappe in La Capelle. Weil Deganawidah die Spitze behalten wollte, konnte der Offshore Dream-Sohn im Rücken von Fly Speed einen optimalen Verlauf finden. Im Einlauf rang er den erneuten Gegner nieder und war seitdem nicht mehr am Ablauf. Dafür passt er heute perfekt in das erste Band, ist einer der Sieganwärter und jetzt schon ein heißer Kandidat für das Finale, welches er auch mit einem heutigen Sieg an der Grundmarke starten könnte.
-----2.975m-----
Mit zwei Siegen und einigen Platzierungen hat CRACK MONEY (9) den laufenden Grand National Du Trot zu seinem Wettbewerb gemacht. Der Fuchs liegt in der Gesamtwertung in Führung, muss aber schon seit einiger Zeit eine Zulage in Kauf nehmen, die ihm die Arbeit für ganz vorne zu schwer macht. Seine Bestleistung aus den letzten Monaten stammt vom 29. September. Mit einer gut durchdachten Defensive ließ sich der 9jährige auf dem letzten Kilometer von einem Gegner in Position ziehen und sprintete noch dicht an den siegreichen Fire Cracker und den Zweiten Cristal Du Lupin heran. Gegen Cristal Du Lupin zog die Terry-Farbe auch Ende Oktober in Lyon den Kürzeren. Um die letzte Ecke patzte er einen Moment, was ihn viel Schwung kostete. In Nantes versuchte er sich auf der letzten Halben an Cleangame ranzuhängen, was nicht gelang. Dennoch gab er als Sechster nie ganz auf und war in 12,0 auch entschuldigt. Rund um Platz Vier muss man mit ihm rechnen.
In jungen Jahren hat EROS DU CHENE (10) in allen Gruppe-Kategorien gewinnen können. Nach einem Start im Februar 2020 pausierte der Hengst aber lange und kam zu Beginn dieser Saison für nur vier Starts zurück, ehe er wieder aussetzte. Nach dem Prepare am 03. Oktober hat er sich jetzt zweimal besser als die höher eingestuften Stallgefährten präsentiert. In La Capelle gehörte er als Siebter zu den besten Pferden mit Zulagen. Und auch in Nantes machte er aus dem Hintergrund auf den letzten 700 Metern viel Boden gut und kämpfte sich als Außenseiter auf den fünften Platz in starken 11,9. Er dürfte heute weiter gefördert antreten und ist diesmal mindestens in den Kombinationen vertreten.
Das FALCAO DE LAURMA (11) nach der langen Auszeit überhaupt wieder auf die Strecke zurückkehrt, ist schon eine gute Nachricht für die Anhänger. Ende des letzten Jahres hieß es noch er wird im Frühjahr wieder zurückkommen. Einst hat der prächtige Fuchs den großen Face Time Bourbon reell geschlagen und versprach eine große Zukunft. Diese kann heute beginnen, aber endet sicher noch nicht in den Prämien.
Im Zuge der Verurteilung seines ehemaligen Trainers Gregory Thorel setzte FIRE CRACKER (12) anderthalb Monate nach dem Sieg in Argentan aus. An diesem Tag hat er seine Zulage schnell wettgemacht und übernahm die Führung. In seiner bekannten Manier hielt er dann das Tempo immer flott genug, um alle möglichen Angriffe im Keim zu ersticken. Erst im Einlauf wurde er dann ein wenig kürzer und ließ Cristal Du Lupin und Crack Money ein wenig näher kommen. Dabei geriet er aber nie in Gefahr. Auch am 13. November übernahm der 6jährige früh die Spitze in Vincennes. Dort traf er aber auf noch mehr Qualität und ließ den Favoriten das Tempo diktieren. Bei der letzten Beschleunigung konnte er nicht folgen, verlor ein paar Längen, war aber immer noch Fünfter. Hier wird die Taktik wohl wieder auf die Spitze ausgerichtet sein, wobei er gegen Fly Speed und Deganawidah auf Widerstand treffen könnte. Das kann auch ganz schiefgehen. Auf ihn verzichten kann man aber dennoch nicht.
Die Einordnung von BRILLANT MADRIK (13) fällt schwer. Der Wallach hat so einen tollen Winter erlebt, tauchte ab Mai aber in einem Formtief ab. Negativer Höhepunkt war der Ausfall am 17. Oktober, bei dem er nach dem Ziel auch noch fahrerlos wurde. Dennoch nahm Leo Abrivard den Wallach am 01. November in Laval auf der Überseite aus dem Hintergrund heraus, rückte auf weiten Wegen durch den Schlussbogen auf und zog zu Beginn des Einlaufs mit den Führenden gleich. Auf den finalen Metern musste er gegen den neben ihm liegenden Gegner mehrmals korrigiert werden und zog trotzdem immer wieder an. Eine fabelhafte Leistung, die ihn hier, bei Bestätigung sicher weit nach vorne bringen würde. Da ist aber immer noch die lange Durststrecke zuvor, die zur Vorsicht mahnt.
Der Auftakt zur Trotteur Francais Tour war für BLUES D´OURVILLE (14) mit dem Ehrenplatz in Wolvega noch gut gelaufen. Danach setzte es aber drei Schlappen. Da kam das Nachwuchsfahren in Vincennes am 09. November gerade recht. Die Partie war zwar außergewöhnlich gut besetzt, aber Noe Perron servierte dem Wallach einen guten Verlauf. und mit viel Speed konnte der Riesenaußenseiter den kleinsten Podiumsplatz holen. Wieder in der Wirklichkeit angekommen drücken aber seine Renngewinne und die damit verbundene Zulage auf die Möglichkeiten.
Auch wenn es im Finale auf der Trottuer Francais Tour nur zum vierten Platz reichte, konnte EXPRESS JET (15) genauso wie beim Sieg in Gelsenkirchen gefallen. Der Hengst aus dem Ecurie Hunter Valley hatte eine sehr aufwendige Schlussphase mit weiten Wegen durch den letzten Bogen. Zuürck in Vincennes hat der Goetmals Wood-Sohn erst einmal seine Startqualität unter Beweis gestellt und war sofort an der Spitze auszumachen. Das wird auch für heute wichtig werden. Danach ließ er Fire Cracker passieren, den er im Einlauf, ohne Chance auf das Podest zu laufen, leicht passierte. Im gut besetzten zweiten Band gehört er definitiv zu den Pferden mit den besseren Chancen.
Matthieu Abrivard und CLARCK SOTHO (16) haben bisher noch nicht sonderlich gut zusammengearbeitet. Der letzte Start gehörte aber nicht zu den Schlappen. Mit vier Eisen und 50 Meter in Nantes galt der Versuch noch einmal sich besser kennenzulernen und die Moral zu schärfen. Während der Trophee Vert hat der Wallach seinen Kontostand mit starken Ankünften kräftig verbessert. Das er diesen Speed nun auch auf Sand gegen viel Qualität abrufen kann, ist nicht sicher. Aber dieses Rennen ist ein Ziel vom 9jährigen, was in den Kombinationen berücksichtigt werden kann.
Tipp:
GOUT BAROQUE (8)
EDDY DU VIVIER (1)
FIRE CRACKER (12)
CRACK MONEY (9)
FLY SPEED (3)
Für die Kombinationen: EXPRESS JET (15) - EROS DU CHENE (10) - FAKIR MERITE (2)