Quinté+ Caen, 17.03.2022
Auch wenn Histoire Moderne (7) schon länger keinen vollen Erfolg mehr feiern konnte, war die Stute im Wintermeeting, wenn leichter beschlagen, gut unterwegs. Das galt auch für den letzten Auftritt, bei dem Jean Philippe Dubois unglaublich defensiv zu Werke ging. Zum Einen kennt man solche Fahrten aus dem Quartier, aber zum Anderen gab es die Auflösung mit der Starterangabe für heute. Die 5jährige passt hier sehr gut an die Grundmarke und hat vor gut einem Jahr, wenn auch auf deutlich kleinerem Niveau, an dieser Stelle sehr souverän gewonnen. Diese Geschichte kann sich heute wiederholen.
Prix De Canapville / 13.50h / 34.000 Euro - 2.450m Bänderstart
-----2.450m-----
Wenn auch nicht auf höchster Ebene, konnte BOSTON LUIS (1) in seiner italienischen Heimat auch in den Jahrgangsrennen sehr gut mithalten, was neben vielen Platzierungen auch zu elf Siegen führte. Die Karriere in Frankreich verlief aber noch nicht so rund. Im letzten Sommer hat er schon ein Gastspiel gegeben, welches am Turm endete. Mitte Februar tauchte er dann im Wintermeeting auf und konnte mit Jean Michel Bazire Rang Fünf holen. Nach einem schwachen Start, hatte der Hengst einen sehr aufwendigen zweiten Kilometer und hatte in der Entscheidung nicht mehr viel zuzusetzen. Bis zum nächsten Auftritt am 22. Februar wechselte mit Vitale Ciotola der Verantwortliche. Der musste aber gleich einen weiteren Ausfall mitnehmen. Am Ende des Feldes hatte der Look De Star-Sohn schon einige Meter vor dem Fehler auf der letzten Halben Schwierigkeiten das Geläuf zu halten. Jetzt muss er erstmals eine längere Distanz als 2.200 Meter in Kauf nehmen. Ein größerers Problem kann aber der Start aus dem Band darstellen. Dennoch ist er aufrund seiner eigentlichen Qualität nicht zu streichen.
Gleich bei seinem Debüt in Frankreich, wurde BILO JEPSON (2) von den Wettern stark beachtet. Die Anhänger konnten lange auf einen Erfolg hoffen, aber nach ständiger Führung wurde er noch von einem mittlerweile zweifachen Vincennes-Sieger abgefangen. Den Ehrenplatz hat der Timoko-Sohn aber sicher verteidigen können. Vermutlich blieb er dann gleich in Frankreich und wurde sehr sorgfältig auf den Start am 10. Februar vorbereitet. Diesmal war er aufgrund der sechswöchigen Pause weniger am Toto beachtet, aber über den langen Weg im Speed eingesetzt worden. David Thomain wartete im Hintergrund sehr lange und geduldig, konnte dann aber einen großen Speed abrufen. Das führte zum leichten Treffer und damit auch den Beweis, dass dieser Italiener einen längeren Weg kann. Damit ist er auch die erste Farbe des Stalles Ciotola.
Der Weg von BON TON GSO (3) in den Stall von Jean Michel Bazire hat sich schon jetzt ausbezahlt. Von den sechs Starts im Winter, wurde die Stute viermal in leichter Aufmachung aufgeboten und holte zwei Siege und zwei Platzierungen. Jetzt muss sie erst einmal zeigen, ob sie auch den Rechtskurs beherrscht. Mitte Februar war sie in einer Stutenprüfung zu Beginn der Schlussrunde an die Spitze gezogen, dann aber von zwei starken Gegnerinnen im Einlauf deutlich passiert worden. Auf gleichem Level scheint es hier insgesamt etwas einfacher zu sein, obwohl das starke Geschlecht und Europäer dazukommen. Formfahrer Alexandre Abrivard sollte die 5jährige aber in die Wette führen.
Im letzten Sommer wechselte BELLA WINNER (4) aus Italien in den Stall von Sebastien Guarato. Nach zwei Disqualifikationen setzte die Stute aber länger aus und wurde nun von Patrick Terry ausgebildet. Aber auch beim neuen Trainer konnte sie noch nicht an die an sich gute Form in Italien anschließen, weil sie beim eigentlichen Comeback im Februar mit Fieber gestrichen werden musste. Trotz der Pause kommt sie nun ohne Eisen heraus, aber die Auszeit und die fehlende Referenz in Frankreich müssen zur Vorsicht mahnen. Der Totokurs steht trotzdem unter Beobachtung.
Im Gegensatz zu den Ausländern hat HOLD UP DU DIGEON (5) schon längst den Rechtskurs kennen und schätzen gelernt. Auch auf dieser Piste war er im letzten Sommer schon Vierter, allerdings im Reiten. Wenn er in seiner Karriere keinen Fehler gemacht hat, war er immer im Geld und speziell in den letzten Monaten dann auch immer weit vorne. Anfang Dezember übernahm der Bold Eagle-Sohn in Vincennes nach einem Kilometer das Kommando und konnte sich dann als Außenseiter nach Hause kämpfen. Es gibt aber auch die Schattenseiten. Anfang diesen Monats hatte er eigentlich gerade seine Position eingenommen, als er im ersten Bogen plötzlich patzte. Wenn er auf den Beinen bleibt, muss er aber zu den Sieganwärtern gehören.
Seine einzigen beiden Ausflüge auf einem Rechtskurs gab es für HIATUS (6) im Jahr 2020. Mit einem Sieg und einem zweiten Platz schloss er diese Aufgaben aber hervorragend ab. Aktuell fiel der Schützling von Bruno Bourgoin aber mehr durch Unsicherheiten auf. Am 17. Februar sprang er im Einlauf spät, als er an der Innenkante verzweifelt nach einer Lücke suchte. Zuletzt dann aber schon kurz nach dem Eindrehen. Die vielen Rennen in Vincennes werden ihm aber auch eine gewisse Härte mitgegeben haben, die er in der Provinz ausspielen kann. Mit Matthieu Abrivard wurde zudem eine gute Hand gebucht.
Einen starken Sieg erzielte HISTOIRE MODERNE (7) vor einem Jahr auf diesem Kurs. Seitdem hat sie aber an Gewinnsumme zugelegt und konnte das Geld nicht immer verteidigen. Gerade im letzten Herbst war sie häufig mit vollem Beschlag aufgeboten worden und konnte sich in dieser Konfiguration nicht annähernd entfalten. Mit einem zweiten, dritten und fünften Platz war ihr Winzer aber insgesamt so gut, dass man hier schwer an der Prodigious-Tochter vorbeikommt. Am 05. März versteckte sie Jean Philippe Dubois derart, dass gar nicht mehr als der fünfte Scheck möglich war. Da dürfte diese Ausschreibung, auf einer bereits erprobten Piste, eine Rolle gespielt haben. Das kann zum Sieg reichen.
Nach drei Monaten Abwesenheit wurde HELIOS SOMOLLI (8) von seinem Trainer Jean Paul Fichaux mit zwei Prepare sehr gut auf den Start am 24. Februar vorbereitet. Mathias Dudouit "vollstreckte" die Abfahrt, die sich durch sie erste Abnahme der Eisen andeutete. Auf der Überseite nahm er den Wallach so spät wie möglich aus dem Windschatten und war schnell der einzige Verfolger des Führenden, den er bis zur Linie niedergerungen hat. Beim erst 19. Lebensstart tritt er heute wieder beschlagen an, wird aber auch in dieser Aufmachung ein Wort um den Sieg mitsprechen können.
-----2.475m-----
Sowohl HURRICANE WAY (9), als auch HOLLYWOOD NIGHT (10) sind unter dem Sattel viel besser aufgehoben. Deshalb stört es die Trainer bei diesem Prepare auch nicht, dass sie mit etwas über 3.000 Euro über dem ersten Band unnötig Meter verschenken. Das ist aber auch ein weiteres Argument, das Duo nicht auf dem Wettschein unterzubringen.
Bei den Stuten gehörte BERENICE BI (11) zum erweiterten Kreis in ihrem Jahrgang in Italien. Allein ein vierter Rang im Stutenderby sprach für eine gute Zukunft. Im vorigen Sommer tauchte sie dann in Frankreich auf und konnte bei den ersten zehn Starts unter Vitale Ciotola nur mitlaufen und gelegentlich kleine Gelder einsammeln. Zwischen den Ausfällen Ende Januar und im Februar, wechselte die 5jährige zu Romain Christian Larue. Der neue Trainer brachte sie zuerst sogar mit Eisen an den Start, musste aber den Ausfall zu Beginn des Einlaufs hinnehmen, als sie nach einigem Aufwand aber schon geschlagen war. Sie bleibt beschlagen und ist zudem genauso schlecht untergebracht, wie die beiden Vorgenannten.
Mit großer Zuverlässigkeit ist HIDALGO DES NOES (12) im Wintermeeting in die vorderen Gelder gelaufen. Nur zuletzt endete er sehr unglücklich als Neunter. Unterwegs gab Gabi Gelormini die Spitze ab und saß dann an dritter Position an der Innenkante rettungslos fest. Der Wallach lief mit Reserven dennoch dicht an seinen Rekord heran. Heute tritt er aber mit vollem Beschlag an, was bei ihm kein völliges Ausschlusskriterium ist. Aber er ist wohl deutlich die zweite Farbe des Quartiers und wird wieder bessere Aufgaben finden.
Für HAZIELLA D´AMOUR (13) fing das Wintermeeting mit einem zweiten Platz sehr gut an. Danach blieb die Stute aus dem Stall Abrivard mehrfach blass, hatte aber auch teilweise zu hohes Niveau besucht. Am 22. Februar war sie aber auf der Mitteldistanz nach früher Führung, die von Leo Abrivard abgegeben wurde, wieder voll da. Unterwegs weit nach hinten durchgereicht, bekam die 5jährige im Einlauf innen eine zweite Chance und stieß sofort sehr willig durch. Aber der Führende und der spätere Zweite hatten viel mehr Zeit Geschwindigkeit aufzunehmen. In neuer Rekordzeit von 11,5 reichte es aber noch für einen guten dritten Rang. Das wird sich heute mit vier Eisen und Christophe Clin im Sulky aber wohl nur bei diversen Ausfällen der Gemeinten wiederholen.
Die Zuverlässigkeit, die HAMILTON RENKA (14) mittlerweile an den Tag legt, war zu Beginn der Karriere noch bei weitem nicht absehbar. Und gerade in den letzten Monaten des alten Jahres hat der Wallach auch sehr erfolgreich den Weg in die besseren Gelder gefunden, wobei die Auftritte unter dem Sattel etwas besser waren. So konnte er sich auch zuletzt noch einmal spät an das vordere Trio heranarbeiten und ein ordentliches viertes Geld mitnehmen. Zuvor tat er sich als Achter im Sulky etwas schwerer, war aber auf der Mitteldistanz in 12,5 dennoch flott unterwegs. Insgesamt wird man hier aber andere vorziehen müssen.
Die Meinung aus dem Quartier von HARIBO DU LOISIR (15) muss eine gute sein. Zwischendurch wird der Hengst von Laurent Claude Abrivard auch in Grupperennen geschickt, wo er vor einem Jahr sogar schon einen Treffer holte. Aktuell gelang das aber nicht. In einem kleinen Feld gegen Teile der Jahrgangsspitze fiel er im Kampf um das Podium im Einlauf aus. Beim Start zuvor in Vincennes war er aber in absoluter Bestform unterwegs und zog zum Ende der Gegenseite mit Macht in Front und kam in neuer Rekordzeit von 11,5 sogar leicht nach Hause. Vermutlich sollen die vier Eisen heute für etwas mehr Sicherheit sorgen. Allerdings werden diese aber auch auf Kosten der Geschwindigkeit gehen.
Schon am 10. März war HERMINE GIRL (16) in Caen zu Gast und holte einen guten Ehrenplatz. An dem Tag flog sie aus dem Band an die Spitze und ließ dann den Favoriten passieren. Diesen konnte sie zwar nicht gefährden, aber der zweite Platz wurde gut sichergestellt. Im Gegensatz dazu sind die 25 Meter Zulage natürlich eine andere Herausforderung, aber mit einem ebenso guten Start, sollte sie ihre Möglichkeiten besitzen. Das Quartier hatte am heutigen Tag auch eine andere Prüfung in Aussicht, entschied sich aber für diese Aufgabe. Aber das Wichtigste ist, dass mit Gabi Gelormini eine gute Hand an Bord bleibt.
Tipp:
HISTOIRE MODERNE (7)
HOLD UP DU DIGEON (5)
BILO JEPSON (2)
BON TON GSO (3)
HELIOS SOMOLLI (8)
Für die Kombinationen: HERMINE GIRL (16) - BOSTON LUIS (1)