Quinte+ Cabourg, 09.07.2021 - 20.15 Uhr
Am letzten Dienstag startete in Cabourg in der Normandie das Sommermeeting. Jeden Dienstag und Freitag ist die Piste Schauplatz von schönem Provinzsport. Nur die sonst üblichen Zuschauermassen werden in diesem Jahr, wie schon in der vorherigen Saison, deutlich geringer ausfallen. Genau wie in Caen ist auch hier eine vordere Position sehr wichtig, was heute das erste Band ins Spiel bringt. Helia De Fromentin (2) und Holga Land (3) sind damit die ersten Anwärter auf den Sieg bei den 4 und 5jährigen Stuten. Aber auch eine Gipsy Des Caillons (15) könnte ganz nach vorne laufen. Sie kennt die Zulagen bereits und hat zuletzt als Vierte viel Eindruck gemacht.
Prix De Granville / 20.15h / 32.000 Euro - 2.750m Bänderstart
Zur Wettabgabe: https://www.trotto.de/rennen/Trab/Frankreich/Cabourg/090721030203
-----2.750m-----
Philippe Daugeard bringt seine Starter eigentlich immer fertig ins Rennen, aber bei GONTCHAROV (1) muss man Zweifel mitbringen. Es wird für die Stute derzeit in Frankreich auch kaum Rennen geben, die sie als chancenreich ansehen lassen würden. Ende Mai musste die 5jährige nämlich erst einmal eine halbjährige Pause überbrücken und ist nach zwei Nullnummern über Gras auch hier zunächst als Außenseiterin anzusehen.
Lediglich neun Lebensstarts brachten HELIA DE FROMENTIN (2) schon drei Siege ein. Und die Bilanz wird immer besser, weil die 4jährige sich seit fünf Auftritten nun auch jeglichen Fehler verkniffen hat und noch drei Ehrenplätze eingesammelt hat. Besonders beeindruckend war der letzte Versuch in Argentan, weil die Scipion Du Goutier-Tochter fast den ganzen Weg alleine außen herum musste und dann dennoch um den Sieg kämpfte. Mit 14,8 erzielte sie sogar einen neuen Rekord und kann heute auf Franck Nivard vertrauen, der sich am Mittwoch die letzte Traber-Quinte einverleibte.
Ihre Fähigkeiten auf dem Rechtskurs hat HOLGA LAND (3) am 22. Juni in Caen unterstrichen. Nach früher Führung konnte sich die 4jährige von Helia De Baffais länger den Weg zeigen lassen und hat im Einlauf schnell die Weichen auf Sieg gestellt. Die 14,8 auf der MItteldistanz sind auf der schnellen Piste in Caen nicht unglaublich flott, aber waren auf der klebrigen Piste auch eine gute Marke. Viel wichtiger war die Leichtigkeit, mit der sie unterwegs war. Das war auch der erste gemeinsame Auftritt mit Gabi Gelormini, dem heute gleich der zweite folgt.
GRANNY QUICK (4) hat sich bei den letzten beiden Starts in Nachwuchsfahren präsentiert und muss heute erst einmal den Sprung in diese Kategorie verkraften. Während die Stute am 03. Juni schon früh fehlerhaft aus dem Rennen flog, konnte sich elf Tage später immer in vorderer Linie aufhalten und setzte im Finish gut nach. Für mehr als Rang Vier reichte es dennoch nicht. Auch zuvor in offenen Partien war die Quick Star-Farbe nur in kleineren Aufgaben unterwegs, konnte aber im April in Lisieux einen Treffer erringen. Dennoch bleibt der Trainer Maik Esper eher negativ eingestellt.
Die beiden Thomain-Farben in einer Reihenfolge einzuordnen, wird nicht so leicht fallen. Nach Fahrerverteilung ist es nicht zwingend HURGA DE VANDEL (5), aber die Stute hat mit ihren vier Podestplatzierungen in Folge eine Menge Konstanz bewiesen. Seit zwei Starts ist die 4jährige barfuß unterwegs, was noch einen Schub gegeben hat. Aktuell hat sie sich sogar in Vincennes bewiesen und übernahm dort auf der Überseite das Kommando. Im Einlauf wurde sie dann schnell und deutlich von der späteren Siegerin passiert, konnte den Ehrenplatz aber sicher verteidigen. Das sollte für die Wette reichen.
Egal auf Gras oder auf Sand. GEORGIA DU PONT (6) hat in diesem Jahr schon mit einem Sieg und diversen Platzierungen ihren Kontostand nach oben geschraubt. Natürlich war es bislang nur die Provinz, aber auch dort gibt es Geld zu verdienen. Am 28. Juni lief es in einem kleinen Feld in Le Croise-Laroche nicht besonders rund, weil die Stute vom zweiten Platz an der Innenkante nach hinten geschoben, Genau als Enzo Lelievre wieder freikam, zog die Fahrt vorne an. Mit einem guten Schlussakkord arbeitete sich das Duo dennoch zurück auf den dritten Platz. Der Sieg wird nicht über sie gehen, aber eine Platzierung unter den ersten Fünf ist in Reichweite.
Für diese Piste ist HELIA DE BAFFAIS (7) wohl die beste Wahl. Im letzten Sommer war die Stute zweimal in Cabourg zu Gast und gewann beide Engagements. Direkt danach begann aber eine Pause, die bis Mitte März andauerte. Zulange als das es sich nur um eine Auszeit handeln könnte. Da müssen auch gesundheitliche Probleme mitgespielt haben. Beim Comeback war sie natürlich noch nicht rennfertig, aber schon Mitte Mai holte sie als Dritte in Caen wieder einen Podiumsplatz. Am 22. Juni stellte sie David Thomain wieder mit viel Selbstvertrauen vor und übernahm auf der Gegenseite gegen Holga Land das Kommando. Von der erneuten Gegnerin wurde man im Einlauf dann wieder deutlich gekontert. Der Rest vom Peloton wurde aber sicher gehalten.
Von einem Dutzend Starts fiel HAPPY D´AIMTE (8) nur einmal aus, war sonst aber immer in den Geldern. In diesem Frühjahr gab es schon zwei Treffer, von denen der in Vichy ein starker Auftritt war. Charles Antoine Mary versteckte sich lange und setzte alles auf den Speed der Fuchsstute. Als er im letzten Bogen den Weg von der Innenkante gefunden hat, hatte er noch sechs Gegner vor sich. Als er im Einlauf aber die Klappen zog, schaltete die 4jährige sofort zwei Gänge höher und war früh als Siegerin auszumachen. Diese Endgeschwindigkeit blieb zuletzt in Lisieux ein wenig aus. Aber bis in die Endgerade hat sie auch schon eine Zulage wettmachen müssen.
HAILEY D´OURVILLE (9) war am 19. Juni in Enghien nach fliegendem Start sofort an der Spitze zu sehen und hat sich dann an zweiter Position führen lassen. Ab dem Schlussbogen zeichnete sich schon ab, dass Pierre Houel im Sulky der Stute keinen Platz zum Angriff finden würde. Das blieb auch bis zum Ziel so und beim vierten Platz waren noch einige Reserven vorhanden. Das könnte sich nun als Glücksfall herausstellen, denn 60 Euro unter der Gewinnsummengrenze für das erste Band, passt die Booster Winner-Tochter perfekt an die Grundmarke. Für dieses Rennen tritt sie auch zum ersten Mal barfuß an und kann nach fünf Geldern in Folge vom ersten Saisontreffer träumen.
-----2.775m-----
Auch wenn HISTOIRE MODERNE (10) die Ärmste im zweiten Band ist, besitzt sie wohl die meiste Klasse des ganzen Feldes. Am 05. Mai hat Jean Philippe Dubois den Sieg mit einer unglaublich defensiven Fahrt verschenkt und am Ende sogar mit einem fast blinden Angriff die Disqualifikation herausgefordert. Danach war die Victoria Dreams-Farbe aus dem Hintergrund im Topspeed drückend überlegen. Dabei wurde auch der aktuelle Rekord von 12,8 erzielt. Mitte Juni wurde sie auch als Favoritin gehandelt, wobei die Kategorie C ein wenig zu viel für ihre Fähigkeiten war. Aus der Lage hat sie bei beschleunigter Fahrt auf der letzten Halben ihre Fähigkeiten nicht ausspielen können und musste als Dritte ein wenig abreißen lassen. Heute ist die Qualität mit vollem Beschlag und Nachwuchsfahrer auch ein wenig eingeschränkt. Sie wäre aber dennoch als Siegerin vorstellbar.
Wenn sich Trainer Jean Philippe Raffegeau selbst in den Sulky setzt, geht es meist um ein Prepare für die Zukunft. Das wird wohl auch auf HISA DU MARGAS (11) zutreffen. Die Stute hat mit zwei Siegen im Wintermeeting schon viel Klasse gezeigt, war nach dem Finaltg des Meetings im März als Vierte dann aber lange abwesend. Beim Comeback bleibt sie beschlagen und damit auch vom Schein verbannt.
Selbst die letzte Disqualifikation von HARMONY LOVE (12) war gute Werbung in eigener Sache. Zwar ließ sich die Stute im Hintergrund an der Innenkante immer nur mitziehen, aber bis weit in den Einlauf hatte sie reichlich Reserven anzubieten. Beim verzweifelten Versuch eine Lücke zu finden wurde es dann aber zu eng. In einer niedrigen 15er-Zeit wäre die Uncilove-Tochter im jeden Fall in den Geldern zu finden gewesen. Auch der Rechtskurs scheint ihr gut zu liegen, was die beiden fünften Plätze aus Caen belegen. Rund um Rang Fünf ist alles möglich.
Ein Pferd aus dem Stall von Sebastien Guarato ist nie zu vernachlässigen. HARRAH DIBAH (13) bringt aber nicht genügend Form mit, als dass man ihr den Sieg oder das Podest zutrauen würde. Die Stute besitzt zwar auch einen Rekord von 12,6 , der beim drittletzten Start in Caen als Vierte erzielt wurde, konnte auf dem langen Weg aber noch nie unter 16,0 finishen. Der Trend zeigt aber seit dem Wechsel in den Championatsstall nach oben. Die Ausfälle wurden beiseitigt und so gab es drei Prämien bei den drei Versuchen im neuen Quartier. Aktuell war in einem kleinen Feld aber nur der sechste Rang drin, wobei kaum was gehalten wurde.
Bis in den April diesen Jahres zeigte sich HATHA JOSSELYN (14) nur beschlagen auf der Rennbahn. Dabei gab es im letzten Sommer noch drei Ausfälle und im Anschluss eine lange Pause. Nach dem Comeback im März trat sie dann ohne Hintereisen an und holte mit dem heutigen Steuermann Romin Coignard gleich das fünfte Geld. Zeit genug für den Trainer Jean Michel Bazire sich auch mal in den Sulky zu setzen. Überlegen und Start-Ziel gab es über die Mitteldistanz einen neuen Rekord. Zurück auf vier Eisen scheint die Wiederholung aber ausgeschlossen.
GIPSY DES CAILLONS (15) hat sich fast ein Jahr lang Zeit gelassen, um wieder eine Glanzleistung abzurufen. Zwar reichte es in Agen nur für den vierten Platz, aber der Rennverlauf war auch nicht auf der Seite der Stute. Jean Loic Dersoir griff aus dem zweiten Band auf der Überseite an und wurde wohl zu spät in dritter Spur in Empfang genommen. Die 5jährige reagierte mit einem Fehler, fiel weit zurück, schlug aber mit einem höllischen Zwischensprint wieder zurück. Sie blieb dann aber auch den finalen Bogen in dritter Spur hängen und verbrauchte zu viel Kraft, die im Endkampf fehlte. Schon im letzten Sommer musste sie in Cabourg zweimal mit Zulage antreten und konnte einen Sieg und einen dritten Platz mitnehmen. Das könnte sich heute wiederholen.
Tipp:
HELIA DE FROMENTIN (2)
HOLGA LAND (3)
GIPSY DES CAILLONS (15)
HELIA DE BAFFAIS (7)
HAILEY D´OURVILLE (9)
Für die Kombinationen: HURGA DE VANDEL (5) - HAPPY D´AIMTE (8)