Nachschau Straubing, Freitag 07.02.2025
(trab-sr) Josef Franzl nach drei Jahren Pause wieder zu Gast in Straubing– Ois Tschikago empfiehlt sich für Vincennes und ist einer von drei TeamLila-Siegen
„Machst du dich rar, bist du der Star.“ Das mag sich Josef Franzl am Freitag beim Renntag in Straubing gedacht haben, als seine Fans ihn nach seinem überzeugenden Sieg mit Bladestorm S frenetisch feierten. Ganze drei Jahre war der gebürtige Oberbayer, der mittlerweile erfolgreich die Schützlinge von Günter Herz auf Gestüt Lasbek in Hamburger Gefilden trainiert, nicht mehr auf der Gäubodenbahn zu Gast, doch das Gewinnen dort hat „Seppi“ nicht verlernt und unter Beweis gestellt, dass seine Bayern-Dependance ebenfalls gut auf dem Posten ist. Er war gekommen, um zu siegen. Richtig Fahrt nimmt das Rennjahr nun für Trainer Robert Gramüller und den deutschen Silberhelm Christoph Schwarz auf, der weiterhin für das Team Lila fährt: Die Erfolgskombi konnte gleich drei Sieger stellen, wobei Ois Tschikago eindrucksvoll untermauerte, dass er für den Start in Paris-Vincennes gerüstet ist. Manfred Schub holte ein Trainerdouble.
„Wiedersehen macht Freude“, das gab Moderator Hartwig Thöne Josef Franzl bei der Siegerehrung von Bladestorm S quasi indirekt auf den Weg und leierte dem Lasbek-Coach aus den Rippen, das nächste Mal nicht mehr so lange von Straubing fernzubleiben. Guten Grund zum Wiederkommen hat Seppi Franzl, denn der Sieg von Bladestorm S fiel blitzsauber aus. Mit dem Wallach ließ er zunächst Tequila Sunrise ziehen, um die Top-Favoritin schließlich aus dem Windschatten vehement anzugreifen und die Hiendlmeier-Stute letztlich sicher in die Knie zu zwingen. Imagine Dragons sendete ein sehr positives Lebenszeichen, Jamal Raja BR komplettierte gefällig die Viererwette.
Einen zweiten Franzl-Trainerpunkt konnte Lasse Grundhöfer mit seinem Mercury Meadow nicht beisteuern, denn die beiden landeten in der Todesspur. In einem erbitterten Finish kämpften die auch in hoher Klasse stark gelaufene Unfinished Business und der enorm positiv überraschende Stormy Wood auf Biegen und Brechen um den Sieg, nach Kampf schließlich setzte sich die Schub-Stute durch und bescherte Christoph Fischer seinen Tagestreffer. Neuf du Pape, der zunächst keine rechte Lage fand, empfahl sich für den nächsten Start.
Einen zweiten Schub-Treffer lieferte Ocean Eyes mit Dr. Conny Schulz. Gleich im Auftaktrennen mussten die Rennsportfans nicht auf den erwarteten Fight zwischen dem ehemaligen Straubinger „Pferd des Jahres“ und dem starken Stallgefährten Lambo Fortuna verzichten, der den härteren Verlauf hatte und keinesfalls enttäuschte. Beide schenkten sich nichts und lieferten sich ein spannendes Duell. Crema di Nocci überzeugte auf Rang drei.
Die Attraktion des Tages war jedoch der Sieger in der höchsten Tagesklasse. Ois Tschikago gewann in so toller Manier, dass sein geplanter Start in Vincennes am 23. Februar nun wahrlich keine Utopie ist und Christoph Schwarz ließ durchblicken, dass er die ehemalige Derbyhoffnung vielleicht sogar selber pilotieren will auf der schwarzen Pariser Piste – wie bei seinem Sieg in Straubing. Er dominierte See the Moon, gewiss kein Gegner von Pappe. Dahinter führte sich Hyper Fast mit seinem neuen Besitzer Josef Eder bestens in Bayern ein, ging nach verhaltenem Start beim Angriff weite Wege und holte das dritte Geld hinter den beiden ehemaligen Jahrgangspferden. Der französische Hengst ist gerüstet für kommende Franzosen-Rennen.
Mit ruhiger Hand und dem nötigen Funken Geduld steuerte Christoph Schwarz danach die Ois Tschikago-Schwester Ultrablue zum überzeugenden Erfolg beim Start in die Vierjährigensaison. Er ließ Foreman die Führungsarbeit machen, fand als Vierter außen die perfekte Lage und kämpfte den Piloten im Ziel nieder. Drei Pferde kamen quasi auf einer Linie ein, bemerkenswert war, dass eines davon die lange Zeit nur kleine Platzgelder sammelnde Lady Aurora SR war. Die Stute profitierte von der kundigen Hand von Christoph Fischer, dem zurzeit fast alles gelingt, und zeigte einen echten Ansatz, sie war nur ganz knapp geschlagen. Die Straubinger Stute machte die Viererwette, die Shadow of Night komplettierte, richtig fett. Insgesamt drei von sieben Straubing-Siegern stammen übrigens von Orlando Vici ab: Neben Ultrablue und Ois Tschikago ist auch Unfinished Business eine Nachkommin des Orlando Jet-Vaters und guten französischen Vererbers.
Die V6 war dreimal getroffen, etliche Wetter wurden sicherlich in den zwei Anschlussprüfungen nach den PMU-Rennen aus dem Spiel gekickt. Überlegene Ware war diesmal Wingback Design mit Lukas Strobl, der die Favoritin Ontaria förmlich abhängte. Sein junger Fahrer gab Einblick, dass die letzte Leistung deshalb etwas schwächer gewesen war, weil der Walter-Mommert-Wallach erstens keine tiefe Bahn mag und zweitens danach einen Infekt ausgebrütet hat. Great Darkness Fire sicherte sich in ordentlicher Manier das dritte Geld.
Einen weiteren Walter-Mommert-Treffer vereitelte Christoph Schwarz. Nach zwei Aufbaustarts, davon zuletzt mit Fehler, sprach der Silberhelm heute Tacheles mit Negresco, der sich enorm gesteigert zeigte und schon mit komfortablem Vorsprung in den Schlussbogen kam, auf der Zielgerade seine Gegner regelrecht verlor und auch dem nachsetzenden Magic retouch, Haushoch-Favorit der Prüfung, überlegen davonzufahren. Severine Venus sammelte noch Glory CG ein. Die Uhren blieben bei Negresco in beachtlichen 17,8 stehen.
Nächster Renntag ist am Montag, 17. Februar, ab 10.30 Uhr.