Quinte+ Vincennes, 01.01.2022 - 15.15h
Wie schon in den Vorjahren geht die erste Quinte des Jahres in Vincennes über die Bühne. Und mit Gaspar De Brion (1) gibt es einen klaren Favoriten, der den Wettern den Weg zum ersten Ordre-Treffer der Saison erleichtern könnte. Aber dahinter gibt es jede Menge Möglichkeiten. Mit der Hagoort-Farbe Hades De Vandel (8) und Gina Mearas (3) sind zumindest zwei potentielle Steller gefunden, auch wenn Robin Bakker zuvor noch den ungünstigen Startplatz ausgleichen muss.
Prix Dominik Cordeau / 15.15h / 70.000 Euro - 2.100m Autostart
Es gibt nicht viel was gegen GASPAR DE BRION (1) spricht. Natürlich kann sich die Eins hinter dem Auto zu einem Problem entwickeln. Und auch die Hand wird durch die Verletzung vom Trainer Matthieu Abrivard noch einmal gewechselt. Allerdings hat Cousin Alexandre auch schon mit dem Wallach gewonnen und die Mitteldistanz ist genau die richtige Bühne für den 6jährigen. Nach seiner Pause hat er zwei Prepare erhalten und danach auf dem langen Weg gut gewonnen und auf dieser Distanz total dominiert. Anfang der Überseite übernahm er das Kommando und lieferte mit vollen Händen in 12,0 eine Demonstration ab. Seine Bestmarke liegt hier bei 10,5. Wer soll besser sein?
Auch wenn GUEVARA DU PONT (2) Anfang Oktober mit vier Eisen ein Rennen in Laval für sich entscheiden konnte, deutet hier alles auf ein Prepare. Auf die Meinung von den Bazire's kann man sich in der Regel auch verlassen. Der Hengst hat andere Aufgaben vor der Brust.
Die beste Referenz von GINA MEARAS (3) stammt vom 02. Dezember. An diesem Tag gab sie ihr Comeback in Frankreich und traf auf diesem Weg auch auf Gaspar De Brion. Zu Beginn des letzten Bogens lag sie noch weit hinten an der Innenkante und konnte sich auch nicht gleich befreien. Erst als es schon fast auf die letzte Gerade ging, hatte sie freie Fahrt und zündete einen Turbo, der sie noch auf Platz Drei trug. Und das nahe an einem guten 5jährigen, der noch kurz zuvor gute zehn Längen Vorsprung hatte. Trainer Untersteiner muss auch eine gute Meinung von der Stute haben. Schließlich spannte er sie danach im Gruppe III an, wo sie auf einem wohl zu langen Weg wieder auf viel Qualität traf. Nur mit leichten Hilfen verbesserte sie sich aus dem Feld auf Platz Sechs und dürfte heute ein wichtiger Faktor in der Quinte werden.
Dafür das BETTA ZACK (4) schon in der italienischen Heimat auf höchstem Niveau triumphieren konnte, fehlte er bei den ersten beiden Versuchen in Frankreich gehörig der Drive. Beide Male verlor sie auf dem letzten Kilometer aus dem Feld und aus der Deckung gehörig an Boden. Trainer Alessandro Gocciadoro lässt sie aber weiterhin barfuß antreten und konnte für heute Eric Raffin verpflichten. Es wird dennoch nicht viel leichter. Die Aufstellung kann aber zu Rang Fünf reichen.
Nach langer Abwesenheit kam HEARTBREAKER ONE (5) Ende September wieder raus. Dabei fehlte ihm noch deutlich was. Danach wechselte er in das Quartier von Freddy Degezelle, der dem ehemaligen Gruppe II-Sieger unter dem Sattel auch nicht entscheidend weiterhelfen konnte. Der dritte Rang aus Le Croise-Laroche ist einfach zu wenig. Immerhin tritt er erstmals vorne mit leichtem Beschlag an. Das dürfte aber trotzdem nicht reichen.
Wenn Jean Michel Bazire einen seiner Schützlinge nach sieben Monaten Pause fünfmal mit Eisen antreten lässt, dann hat er wohl genau auf dieses Rennen gewartet. Heute wird GLORIA BERRY (6) von ihren Fesseln befreit und muss gleich wieder ernst genommen werden. Allerdings gibt es als Referenz nur den Blick in Richtung Toto. Und auch der Rekord müsste für das Podium wohl fallen. Der wurde vor einem Jahr über Bahn und Distanz auch nur als Sechste in 12,3 aufgestellt.
Schon als 2jähriger musste HEART OF GOLD (7) bei Philippe Allaire mächtig treten. Das er dabei ein wenig Talent zeigte, machte ihm das Leben noch schwerer. Er ging die große Route und bekam nach und Schwierigkeiten. Im Frühjahr diesen Jahres wechselte er dann zu Nicolas Bridault, der dem Hengst dann zu fünf kleinen Geldern aus zehn Starts motivieren konnte. Immerhin war er am 02. Dezember als Sechster in der Nähe von Gina Mearas im Ziel. Allerdings nahm die Stute im Einlauf etliche Längen ab. Er kann bei ausreichendem Budget die erweiterten Wetten komplettieren.
Obwohl HADES DE VANDEL (8) der Reichste der Partie ist, fehlen ihm noch knapp 30.000 Euro zu Gewinnsummengrenze. Der Vertreter aus dem Stall Hagoort hat nicht den besten Rekord im Feld, aber seine 11,8 hat er siegreich über den langen Weg erzielt. Und auch auf dem Weg hat er schon Referenzen gezeigt. Am 21. November musste er aus der zweiten Reihe los, fand aber im Mittelfeld eine gute Partie. Im Einlauf kämpfte er aber vergeblich um Platz Drei und finishte auf klebriger Piste in 12,1. Am 11. diesen Monats trat er dann gegen die Spitze des Jahrgangs an und war auf der Überseite der erste Angreifer in der dritten Spur. Der Mut wurde nicht belohnt, denn den letzten Bogen musste er alleine auf weiten Wegen absolvieren, weshalb er im Einlauf den Kontakt zum ersten Quartett verloren hat. Heute spricht natürlich der äußere Startplatz ein wenig gegen ihn, aber die seine Klasse sollte ihn immer in die Wette führen.
Im Jahr 2020 war GIROLAMO (9) mit über 120.000 Euro an Renngewinnen noch ein absoluter Hoffnungsträger im Stall von Sylvain Roger. Die darauf folgende Saison verlief aber sehr viel schlechter. Schon nach den ersten vier Starts musste er aussetzen und war nach der Pause immer wieder fehleranfällig. Auch wenn er sich in der zweiten Jahreshälfte stabilisieren konnte, blieben nur gelegentliche kleine Gelder und keine 7.000 Euro in der gesamten Saison übrig. Am 18. Dezember trabte er zwar über Bahn und Distanz 11,8 , war dabei aus dem Feld aber schon deutlich geschlagen und fast Letzter. Damit ist er zu Jahresbeginn nur Außenseiter.
Ende Februar schockte ALLEGRA WF (10) noch die französischen Wetter mit einem Gruppe III-Sieg zu fast vierstelligen Odds. Die Bestätigung blieb bei den nächsten Starts aber aus und seit Anfang Mai pausierte die Stute bis Mitte Dezember. Beim ersten Versuch war ihr im Hintergrund noch deutlich die fehlende Kondition anzumerken. Und auch heute bleibt sie voll beschlagen und wird wohl wieder nichts mit den Wetten zu tun haben.
In seiner Karriere hat USAIN TOLL (11) bislang sehr selten mehr als die Mitteldistanz absolvieren müssen. Dennoch konnte er bei seinem Debüt in Vincennes gleich über die 2.850 Meter gewinnen. Aus dem Feld hatte der Wallach dabei zu Beginn des Einlaufs noch sechs Gegner vor sich, die aber allesamt zu tun hatten. Und der Googoo Gaagaa-Sohn reagierte hervorragend auf das Ziehen der Klappen und sprintete an den restlichen Kontrahenten sicher vorbei. Der Wechsl auf die 2.100 Meter dürften dem 6jährigen noch entgegen kommen. In Anbetracht der ansteigenden Qualität der Gegnerschaft, bleibt aber eher ein Platz rund um Rang Vier.
Nach nur einem Prepare Anfang September ist GAMIN JABA (12) wieder in Topform angekommen. Drei Siege und zwei Ehrenplätze waren die Ausbeute der nächsten Starts. Allerdings ist der Wallach heute rundum beschlagen unterwegs und wird sich wohl auf eine andere Prüfung vorbereiten.
Schon im letzten Winter hat sich BALSAMINE FONT (13) ein wenig angekündigt. Aber der fällige Treffer gelang ihr erst im letzten Sommer. Dafür hat sie in 10,9 einen hohen Maßstab gesetzt. Die Beständigkeit ist aber noch nicht ihre Sache. Ende Oktober fand die 5jährige in Enghien alles wieder sehr passend vor und konnte sich an zweiter Position bis weit in den Einlauf ziehen lassen. Von dort aus konnte sie zum leichten Treffer ansetzen. Aktuell war ihr der Weg wohl ein paar Meter zu weit. Aus der Lage versuchte Santo Mollo alles, aber konnte nur das kleinste Geld einsammeln. Zurück auf dem kurzen Weg muss sie wieder ernst genommen werden.
Zweimal schied GRANDE PRETRESSE (14) zuletzt auf Bahn und Distanz aus. Keine guten Vorzeichen, aber beim genauen Hinsehen war die Stute jeweils zu entschuldigen. Am 18. Dezember wurde sie von Francois Lecanu im Schlussbogen zu hart korrigiert, was den Fehler zur Folge hatte. Dabei wäre sie in einer sehr schnellen Partie wohl noch im Kleingeld zu finden gewesen. Und zehn Tage später wurde sie kurz nach dem Start behindert. Genügend Schnelligkeit bringt sie in jedem Fall mit, was der Sieg aus dem Mai in 11,7 beweist. Eine Außenseiterin, die besser als das Papier ist und die Wette lang machen kann.
Schon Mitte Oktober überraschte BERENICE BI (15) zu vierstelligen Odds als Vierte in der Multi-Wette. Und zwei Monate später trat die Stute einige Ebenen höher an und hätte zu ähnlichen Quoten fast wieder die Wetten erreicht. Im Semi-Klassiker flog sie als schnellstes Pferd den Einlauf herunter und nahm noch den fünften Platz mit. Damit hat sie schon zwei Ausrufungszeichen gesetzt, aber der Durchbruch in Frankreich muss bislang noch auf sich warten lassen. Heute sollte sie zumindest deutlich kürzer stehen und eine kleine Chance auf die ersten Fünf haben.
Tipp:
GASPAR DE BRION (1)
HADES DE VANDEL (8)
GINA MEARAS (3)
GLORIA BERRY (6)
BALSAMINE FONT (13)
Für die Kombinationen: USAIN TOLL (11) - GRANDE PRETRESSE (14)