Quinte+ Cabourg, 20.08.2021 - 20.15h
Die Königswette am Freitagabend hat eine klare Favoritin. French Way Of Life (12) hat ihre beiden bisherigen Starts in Cabourg mit einem Ehrenplatz und einem Sieg gut gemeistert. Und auch nach einer verdienten Pause im Frühjahr hat sich die Stute schnell wieder in den Rennbetrieb eingewöhnt. Für die eigentliche Frontrennerin wird heute aus dem zweiten Band viel erwartet. In Enghien kam sie zuletzt zu spät und hat heute einen noch kürzeren Einlauf zur Verfügung. Deshalb kann man von Yoann Lebourgeois womöglich eine frühere Offensive sehen, was gegen Kontrahenten wie Elvira Sautonne (2) und Feuille D´Erable (3) an der Grundmarke die richtige Taktik sein könnte.
Prix De Villedieu-Les-Poeles / 20.15h / 29.000 Euro - 2.750m Bänderstart
-----2.750m-----
LIVI MAJESTY (1) ist sicher das große Fragezeichen des Rennens. Beim Debüt in Frankreich geht es gleich barfuß auf einen Rechtskurs. Und als wenn das noch nicht genug wäre, gibt es auch eine Pause von zwei Monaten zu überwinden. Der letzte Versuch in der Heimat in Schweden wurde sehr sicher siegreich gestaltet. In einem Nachwuchsfahren lag der Wallach aus dem zweiten Band an der Innenkante, kam aber anderthalb Kilometer vor dem Ziel sehr glücklich in die zweite Spur. Erst im Schlussbogen gab es dann einen Angriff, der sofort alle Fronten klärte. Hier dürfte es für den 7jährigen etwas schwerer werden. Die Gesamtform der laufenden Saison reicht aber für die Kombinationen.
Aus den Grasprovinzen kehrt ELVIRA SAUTONNE (2) mit guter Form auf Sand zurück. Bei den letzten beiden Starts war das Niveau in Amateurfahren dann sogar noch geringer. Am 11. August war die Stute aus dem Mittelfeld mit einem großen Angriff im letzten Bogen schnell mit der Nase in Front. Der letzte Gegner, der sich noch wehren konnte, patzte dann Mitte des Einlaufs. Damit reichte es nach fast einem Jahr wieder zu einem Sieg, aber die regelmäßigen Gelder zeigen eine gute Verfassung an. Der letzte Start auf Sand wurde am 11. Juli mit dem heutigen Steuermann Franck Nivard absolviert. In La Capelle glückte der Bänderstart gut, aber nach dem Abgeben der Führung wurde sie im kleinen Feld weit nach hinten geschoben. Mit dem langen Einlauf wäre das kein Problem, aber der Einsatz auf den letzten Metern war nicht durchdringend genug und reichte nur für die kleinste Prämie. Da muss etwas mehr kommen. Das sollte mit guten Ergebnissen in Cabourg und Franck Nivard an den Leinen immer möglich sein.
In Cabourg scheint sich FEUILLE D´ERABLE (3) besonders wohl zu fühlen. Die Bilanz war ohnehin schon gut, aber in diesem Sommer endeten die letzten beiden Versuche auf dieser Piste mit einem Sieg im Nachwuchsfahren und Rang Drei. Beide Partien wurden hinter dem Auto gestartet und mit einem guten Beginn lag die Stute schnell in vorderer Linie. Während die Royal Dream-Tochter am 23. Juli teilweise der Todesspur trotzte und leicht siegte, wurde sie mit David Thomain am 06. August an der Innenkante fast bis ans Ende des Feldes geschoben. Aus dem Schlussbogen setzte sich die Siegerin inzwischen ab, aber von weit hinten flog die 6jährige noch auf das Podium. Es kann nicht schaden, wenn sie heute auch aus dem Band so gut wie hinter dem Auto eintritt. Mit Thomain, der in Cabourg in diesem Sommer eine sehr gute Form hat, sollte aber so oder so auch der Sieg möglich sein.
Mit Amateurtrainer hat sich DAGUET D´OMBLAIS (4) auch in Amateurfahren nicht mit Ruhm bekleckert. Am 12. August war in Chateaubriant der Startwagen defekt. Den fliegenden Start meisterte der Wallach am besten und kam schnell an die Spitze. Die Führung gab er aber sofort wieder ab und konnte sich im Laufe der Partie schonen. In der Distanz war er aber erfasst und im Ziel nur der Beste außerhalb der Gelder. Auf provinziellen Grasbahnen scheint er besser aufgehoben.
In diesem Winter siedelte MELLBY GUARD (5) mit Vorschusslorbeeren nach Frankreich über. Nach sechs Starts gab es aber sehr unterschiedliche Ergebnisse. Am 12. März machte er mit einem Ehrenplatz in Enghien auf sich aufmerksam und Mai siegte er in einer passenden Aufgabe in Grenade. Dort war das Niveau aber auch recht gering. Anfang Juni hatte der 6jährige in Vincennes eine schon deutlich größere Herausforderung angenommen. Aus der zweiten Reihe versteckte er sich im Hintergrund an der Innenkante und spannte im Schlussbogen völlig aus. Dazu kommt die Abwesenheit seit diesem Tag. Das macht ihn zum Außenseiter.
Auch wenn EXPERT CASTELETS (6) in den letzten Monaten einige Gelder eingesammelt hat, waren die Referenzen auf kleinen Grasbahnen nicht wirklich wichtig. Anfang Juni und am 08. Juli war der Wallach in Pontchateau und in Graignes auch auf Sand unterwegs. Als Achter und Siebter hielt sich der Erfolg auch hier in Grenzen. In Graignes hat er es an der Innenkante sehr geschont angetroffen, konnte der Pace auf den finalen Metern aber nicht mehr folgen. Das dürfte nicht für heute reichen.
Mit einem Quinte-Sieg im April in Vincennes hat FASLIYEN D´ORGERES (7) eine der besten Empfehlungen aus der Vergangenjeit anzubieten. Aber kurz danach pausierte der Wallach bis heute und ließ zu Beginn dieses Monats auch noch einen Start in Carentan aus. Der Love You-Sohn hat Mitte Januar auch mit Eisen und in Trainerhand gezeigt, dass er sehr gut wettbewerbsfähig ist. An diesem Tag waren für den Sieg allerdings auch nur schmale 17,6 nötig. In den erweiterten Wetten ist er gut aufgehoben.
Bisher war Cabourg nicht der ideale Schauplatz für FORREST D´EM (8). Aber der Wallach hat sonst auch auf dem Rechtskurs eine gute Form und dürfte hier in der Entscheidung zu finden sein. Seinen letzten Start vor der Pause konnte er in Toulouse siegreich gestalten, wobei er erst spät auf freie Bahn gefunden hat. Ein halbes später verpatzte er sein Comeback in Langon. Eine Runde vor dem Ziel schien er im Hintergrund etwas zu übermotiviert und machte einen Fehler. Offiziell erstmals mit rundum leichten Beschlag wird man den Fuchs auch ohne Referenz einplanen können.
In dieser Saison kam FINGER DES BORDES (9) richtig ins Rollen. Der Wallach verdiente seit April über 40.000 Euro und damit mehr als die Hälfte seiner aktuellen Gewinnsumme. Dabei spielte der Untergrund bei den Treffern keine Rolle. Sowohl auf Gras in Rambouillet, Franchville und La Ferte war der Fuchs siegreich, als auch in Chartres, Pornichet und sogar in Enghien. Der Triumph in Enghien am 15. Juli war besonders beeindruckend. Der Rocklyn-Sohn ließ sich kaum aufhalten, stiefelte früh in Front und war in 15,5 nicht mehr anzutatsten. Aktuell fand er nicht auf die Beine und patzte kurz nach dem Eindrehen über Gras. In dieser perfekt ausgesuchten Prüfung sollte er sich korrigieren.
-----2.775----
Nach über einem halben Jahr Auszeit braucht man sich nicht länger mit CAIUS (10) aus dem Ecurie Danover beschäftigen. Der 9jährige wird nicht viel Anlauf brauchen, aber mindestens dieses Rennen wird er noch nötig haben.
Nach einem guten Winter hat sich CECTAR (11) eine dreimonatige Pause gegönnt und kommt nach sechs Starts aber noch nicht richtig in Schwung. Allerdings waren unter diesen Versuchen auch Grasbahnauftritte dabei. Die Referenz, die man bedingt für heute zu Rate ziehen kann, stammt vom 17. Juni aus Amiens. Aus dem Zulagenband blieb der Wallach lange im Hintergrund liegen und startete kurz vor dem Schlussbogen einen überfallartigen Angriff. Der Vorstoß verpuffte aber wenige Meter weiter in der dritten Spur und im Einlauf war der 9jährige wieder auf dem Rückzug. Nach dieser Niederlage bekam er Mitte diesen Monats noch ein Prepare und sollte für heute besser gerüstet sein. Auf den kleinen Plätzen der Königswette ist er zu einzuplanen.
Mit zwölf Siegen aus 24 Rennen ist FRENCH WAY OF LIFE (12) das Pferd mit der meisten Klasse im Feld. Nach einem sehr starken Winter pausierte die Stute drei Monate und war nach einem Prepare in Argentan sofort wieder auf der Siegerstraße zu finden. Und Yoann Lebourgeois hat beim echten Comeback in Caen eine sehr aufwendige Anfangsphase gefahren und konnte dennoch leicht triumphieren. Zwölf Tage später war die Vaillant Cash-Tochter dann als heiße Favoritin in Vincennes geschlagen. Diesmal mehr aus der Defensive musste sie den zweiten Kilometer außen herum, was zur Niederlage beigetragen hat. Ende Juli musste die 6jährige eine Zulage in Enghien auf sich nehmen, die sich als zu großes Handicap rausstellte. Lebourgeois wartete sehr geduldig ab und hatte an der letzten Ecke noch achte Kontrahenten vor sich. Erst auf den letzte hundert Metern zündete er den Turbo der Stute, was noch reichte, um eine halbe Länge an die Siegerin heran zu laufen. Hier warten auch wieder 25 Meter, aber die Aufgabe scheint insgesamt machbarer.
Die deutlich absteigende Form im Winter führte bei FIESTA DU BELVER (13) zur Pause. Seit Ende Januar war die Stute nicht mehr am Ablauf und behält ihre Schuhe an. Angesichts der ordentlichen Konkurrenz sollte sie vom Schein verbannt werden.
Das DIVA DU CIEU (14) so gut in die Partie passt, ist nur ein Teil der Geschichte. Die Stute hat im Sulky schon länger kein Geld mehr verdient. Die 8jährige bleibt beschlagen und wird auch nach Trainereinschätzung nichts mit dem Ausgang zu tun haben.
Tipp:
FRENCH WAY OF LIFE (12)
ELVIRA SAUTONNE (2)
FEUILLE D´ERABLE (3)
FINGER DES BORDES (9)
CECTAR (11)
Für die Kombinationen: FORREST D´EM (8) - FASLIYEN D´ORGERES (7) - LIVI MAJESTY (1)