Quinte+ Vincennes, 19.10.2021 - 13.50h
Vincennes beginnt an diesem Dienstag schon außergewöhnlich früh. Und schon im ersten Rennen werden in der Quinte die größten Gelder ausgeschüttet. Um da ranzukommen sollte man sich an den Champion halten. Der steuert heute erstmals Rocky Tilly (10), der in den letzten Monaten immer wieder mit seinem Speed beeindrucken konnte, aber immer noch einen Tick zu spät kam. Das kann sich heute ändern. Die zweite Reihe dürfte nicht das Problem für das Gespann sein. Ausgerechnet der sonstige Steuermann Matthieu Abrivard dürfte mit Dick Des Malberaux (4) einer der Hauptgegner werden. Der 8jährige wird sich nach zwei Prepares für heute wieder barfuß und in voller Stärke präsentieren.
Prix Algorah / 13.50h / 51.000 Euro - 2.100m Autostart
Nach einer längeren Pause hat DREAM ALONG (1) nicht lange gebraucht, um wieder in Form zu kommen. Der Wallach nutzte die beiden Rennen in Marseille, die hinter dem Auto gestartet wurde, für vordere Platzierungen in schnellen Zeiten. Am 09. September war er hinter der Spitze zu Beginn des Einlaufs zwar erfasst, konnte aber den fünften Platz mitnehmen. Drei Wochen später trat er dann auch wieder barfuß an und sorgte an der Spitze selber für die flotte Fahrt. Der 8jährige wurde in der Endgeraden schnell passiert, hat den kleinsten Podiumsplatz dann aber gut verteidigt. Hier wird es anspruchsvoller und somit wird er nur für einen kleinen Platz vorgesehen.
Bis auf einen Ausfall in diesem Jahr konnte FELLI ELEVEN (2) immer in die Gelder laufen und hat im Gegensatz zu vielen anderen Gegnern schon in Vincennes gewinnen können. Der gelang erst kürzlich. Am 04. September hat der Hengst nach dem Ausgleichen der Zulage auf der Gegenseite im Rush den Führenden abgelöst und war danach nicht mehr anzutasten. In 12,9 eine beeindruckende Leistung. Davor und danach war der 6jährige auf der MItteldistanz unterwegs und beide Male im Einlauf einigen Boden verloren. Mitte August kam er in Enghien aus dem Feld als Sechster nicht mehr weiter und nach der frühen Führung in Mauquenchy wurde er in der Distanz noch deutlich passiert. Dabei sprang aber noch Platz Vier heraus. Hier sollte man mit ihm in der Königswette rechnen.
ERASME WILLIAMS (3) fühlt sich auf dem Rechtkurs ein wenig wohler, kann aber auch hier mithalten. Über die Mitteldistanz auf der großen Bahn in Vincennes absolvierte der Hengst zwei Versuche. Ein fünfter Platz und ein Sieg in 12,4 sprechen für seine Tauglichkeit für die heutige Herausforderung. Zuletzt wurde die Partie auf dem langen Weg, bis auf einen Ausreißer, sehr taktisch geprägt. In der schnellen Endphase konnte sich der 7jährige nicht mehr verbessern und wurde Fünfter. Dabei könnte aber auch schon dieser Start im Vordergrund gestanden haben. In jedem Fall gehört er für die Top Fünf auf den Schein.
Das grandiose Vorjahr hat bei DICK DES MALBERAUX (4) mit über 80.000 an Renngewinnen wohl Spuren hinterlassen. Nach zehn Monaten Auszeit hat der Wallach nun zwei Rennen im Bauch und wird heute von Trainer Matthieu Abrivard von seinen Fesseln befreit. Aber selbst zuletzt mit vollem Beschlag zeigte der Echo-Sohn viel Laufbereitschaft und setzte vom Ende des großen Feldes noch bis auf Platz Acht nach. Das konnte mächtig beeindrucken und dürfte heute für die Königswette reichen, auch wenn er selten auf einem kurzen Weg zu sehen war.
Im Frühjahr hat CARTHAGO D´ELA (5) das Quartier von Christian Bigeon verlassen, was an sich schon ein schlechtes Zeichen ist. Die drei Disqualifikationen, die nach der Pause folgten erst recht. Dazu hat der Wallach noch einmal das Quartier gewechselt. Am 04. Oktober absolvierte er den zweiten Start unter der Order von Nicolas Delamarre und konnte als Sechster über die Mitteldistanz in 136,2 überzeugen. Bis zum Kleingeld bekam er an der Innenkante aber auch alles sehr passend serviert. Am Ende wäre sogar noch ein wenig mehr drin gewesen, wenn der 9jährige etwas früher freigekommen wäre. Hier gilt er als chancenreicher Außenseiter.
In diesem Frühjahr wechselte CIMARRON (6) in den Stall von Matthieu Varin und hat nach kurzer Zeit seine Papierform stetig verbessert. Im August waren es noch zwei Verkaufsrennen, die einen fünften und vierten Platz brachten, Seitdem stieg das Niveau aber an und die Ergebnisse wurden mit drei Podiumsplätzen nun sehr effektiv. Und die beste Referenz stammt vom 19. September. Über Bahn und Distanz holte der Wallach nicht nur einen neuen Rekord von 12,5. Und der Wallach machte auf den letzten 700 Metern mächtig Druck auf den späteren Sieger. Der löste sich dann auf den finalen Metern wieder, aber Cimarron blieb sehr tapfer für den Ehrenplatz. In einem Course C holte er noch einen dritten Platz in Vincennes. Einen Minuspunkt für heute gibt es dann aber doch. Matthieu Abrivard steht nicht zur Verfügung, aber er gehört zu den frischesten Empfehlungen.
Im letzten Winter glänzte EXPRESS DU GERS (7) mit seinem Laufvermögen, hat im Laufe des Jahres aber eine lange und schlechte Phase mitgemacht. Mitte September lag er unterwegs weit hinten im Feld. Das lag natürlich an der äußeren Nummer hinter dem Auto. Im Speed blühte der Wallach aber mächtig auf. In 12,5 war er nur ein Zehntel hinter Cimarron, verbuchte ebenfalls einen neuen Rekord und war nur nach Foto vom Podest zu verdrängen. In der Provinz bestätigte mit einem Sieg in Angers die stark ansteigende Form. Er gehört auf jeden Schein.
Nach fast einem Jahr Auszeit wurde DAGUET NORMAND (8) von Junior Guelpa beim ersten Start unter der neuen Regie nicht geschont. Der Wallach hatte mit der Acht hinter dem Auto keine gute Ausgangslage und landete in der Todesspur. Bis in den Schlussbogen machte er noch eine recht gute Figur, schmiss dann im Einlauf aber alles hin und endete weit außerhalb der Gelder. Mit diesem Rennen mehr im Bauch dürfte er ganz anders auftreten. An der Rolle als Außenseiter kommt er nicht vorbei, aber das Quartier ist bekannt dafür die Schützlinge schnell zu verbessern.
Über einen langen Zeitraum hat ZELOV (9) nun schon zwanzig Starts in Frankreich absolviert. Ein Sieg fehlt immer noch, aber das erneute Übersiedeln nach Frankreich hat diesen Sommer sehr gute Ergebnisse gebracht. Und im Gegensatz zu den letzten beiden Engagements darf der Love You-Sohn diesmal aus der ersten Startreihe abgehen, wobei er heute ganz außen los muss. In Amiens lag er ständig im Hintergrund ohne Möglichkeit mangels Platz den Rang zu verbessern. Gabi Gelormini, der heute auch im Sulky ist, nahm rechtzeitig die Hände runter. Davon profitierte Gabriel Pou Pou, der in Enghien eine bessere Partie fand und im Finish den dritten Platz erkämpfen konnte. Mit dem Sieg wird es wohl wieder nichts, aber die Quinte kann er sehr gut erreichen.
Das ROCKY TILLY (10) aus der zweiten Reihe in die Partie startet, macht bei seinem Speed nicht so viel aus. Der Wallach flog im September zweimal den Einlauf herunter und verpasste als Dritter und Zweiter den Erfolg nur knapp. Am 11. September stellte er mit 11,0 auch noch einen starken Rekord auf. Zuletzt war er in Laval zu defensiv unterwegs und konnte in der schnellen Endphase seinen Speed nicht voll einsetzen. Es reichte nur für Rang Fünf. Heute sitzt erstmals Eric Raffin im Sulky des 7jährigen. Er muss zusehen rechtzeitig die Innenkante zu verlassen. Aber wenn das Problem gelöst ist, kann die Flugshow beginnen und sollte ohne Umwege in die Königswette führen.
Trainer Rodolphe Rucinski wird seine Gründe gehabt haben, warum er BAMBOU DE CALVI (11) für den letzten Sonntag in Beaumont-De-Lomagne gestrichen hat, und den Wallach hier aufbietet. Zuletzt in Angers hat der Wallach sich weit zurück einfach festgelaufen, war aber ewig weit vom siegreichen Express Du Gers entfernt. In diesem Sommer konnte er aber auch schon in Vincennes gefallen. Ende August griff er auf der Überseite auf weiten Wegen an. wurde gekontert und konnte sich dennoch auf den zweiten Rang als riesiger Außenseiter retten. Hier wird er auch nicht so viele Unterstützer bekommen. Wenn der 10jährige in der Quinte auftaucht, darf man sich aber nicht wundern.
Seinen eigenen ENJOLEUR LEMAN (12) hat Franck Nivard über den Sommer mit Erfolg über diverse Grasbahnen geschickt. Zwischenzeitlich startete er den Wallach aber selber in Vincennes und konnte als Sechster in 12,6 nur ein Zehntel über seinem Rekord die Linie passieren. Aus dem Mittelfeld konnte er sich im Referenzrennen in einem engen Finish gut halten und sollte heute von seiner Startnummer ein geschontes Rennen bekommen. Das kann in seiner Form schon für einen vierten oder fünften Platz reichen. In Caen traf er auf sehr viel Qualität und hat sich mit einem späten Finish den vierten Platz geholt.
Nach über drei Jahren kehrte VA´ PENSIERO GAR (13) im September wieder nach Frankreich zurück. Der Hengst hatte in seiner Heimat Italien keine besondere Form mehr anzubieten und auch noch eine Pause gegen sich, was die Chancen bei den ersten beiden Starts ohnehin limitierte. In Amiens machte Yoann Lebourgeois mit seiner viel zu offensiven Fahrt die restlichen Möglichkeiten zunichte. Am 04. Oktober wurde Joel Van Eeckhaute als Catchdriver gewählt und ging es sehr viel defensiver an. Dafür bedankte sich der Varenne-Sohn im Einlauf und verbesserte sich unter leichten Hilfen auf den fünften Rang. Sehr viel mehr war aber nicht drin, weshalb er als Außenseiter agiert.
Schnell war UMA D´ASTI (14) schon immer. Aber die Stute hat es lange Zeit in Frankreich nur ins Kleindgeld gebracht. Ende Juni gelang ihr dann aber ein großer Coup. Auf den 2.100 Metern in Vincennes lag sie rechtzeitig in vorderer Position und konnte den Aufwand des Favoriten ausnutzen, um selber zu aus der Deckung zu gewinnen. Dabei spielte ihr auch die recht langsame Partie für diese Klasse in die Karten. Am Ende stand aber der Treffer und die knapp 19.000 Euro Siegprämie. Insgesamt wird sie aber nach den nächsten kleinen Platzierungen nicht als Sieganwärterin gehandelt. In den Kombinationen entscheidet das Budget, ob die 8jährige dort vorkommt.
Auch wenn die Papierform von ESTEBAN JIEL (15) nicht glänzen kann, muss man dem Wallach alles zutrauen. Am 18. Juni fegte er im Schlussbogen an die Spitze und setzte sich in deutlich unter der 12er-Marke zum Sieg ab. Aber bei dem Manöver hat Matthieu Abrivard, kurz nachdem er die Führung übernahm, zwei Pylonen innen umfahren. Die Rennleitung hat natürlich keinen Druck von außen erkennen können, weshalb sie das Gespann disqualifizieren mussten. Auch im Referenzrennen war der Cocktail Jet-Sohn unterwegs, konnte diesmal aber nicht die Pace mitgehen. Aus dem letzten Bogen geriet er in Nöte und rettete sich in den Fehler. Anfang Oktober hat er sich bei der Schlammschlacht in Amiens zurückgemeldet. Aus dem Feld gehörte er zu den schnellsten Pferden auf der letzten Halben und holte noch einen sehr sicheren dritten Rang. Er dürfte hier etwas länger stehen, als es die Möglichkeiten aussagen.
Auch wenn ELAN DE DOMPIERRE (16) selten in Vincennes zu sehen ist, ist der Treffer von Ende Mai auf Bahn und Distanz noch in guter Erinnerung. Dabei wurde er auf der Gegenseite immer weiter nach vorne gespült und griff im Schlussbogen schon den Führenden an. Ein kleiner Kontakt zwischen den Rädern brachte ihn aber aus dem Schwung und fast in den Fehler. Das er in dieser Szene nicht angesprungen ist, war ihm schon hoch anzurechnen. Noch höher, dass der Hengst, nachdem der sich wieder gefangen hat, den Turbo erneut aufgenommen hat. Und das reichte zum Sieg in 12,1. Danach war der NIky-Sohn bei fünf weiteren Starts immer voll beschlagen und konnte kaum überzeugen. Das ändert sich heute deutlich leichter sicherlich.
Tipp:
ROCKY TILLY (10)
DICK DES MALBERAUX (4)
EXPRESS DU GERS (7)
ERASME WILLIAMS (3)
FELLI ELEVEN (2)
Für die Kombinationen: ESTEBAN JIEL (15) - ENJOLEUR LEMAN (12) - CIMARRON (6)