Quinte Vincennes, 22.12.2021 - 13.55h
Ende November wurde Etoile De Quensny (13) wieder von ihren Fesseln befreit und konnte sofort gegen einige der heutigen Gegner zuschlagen. Dabei wurde der Stute das Rennen aber auch "in den Bauch" gefahren und die 7jährige musste auf der letzten Halben nur noch "Danke" sagen. Das es immer so glatt läuft, ist natürlich nicht anzunehmen. Aber diese Partie dürfte sie auch weiter gefördert haben, weshalb sie eine reelle Sieganwärterin ist. Der wieder in Bestform antretende El Presidente (10) will gerne die Treffer aus dem Frühjahr in Vincennes wiederholen, muss aber ebenso wie die Thomain-Farbe starke Gegner wie Diablo De Caponet (8) und Enzo D´Essarts (14) in Schach halten.
Prix De La Tremblade / 13.55h / 58.000 Euro - 2.850m Bänderstart
Offenbar ist CABERNET (1) in der Provinz sehr viel besser aufgehoben. Die letzten sieben Starts des Wallachs in Vincennes führten nicht einmal in die Prämien, aber nach einer kleinen Auszeit schaffte er es beim Comeback am 03. Oktober in Cordemais sofort wieder auf das Podium. Dabei wehrte er sich gegen einen qualitativ hochwertien Gegner, wenn auch auf kleinem Niveau. Nachdem es Ende des gleichen Monats in Enghien nicht für eine Platzierung reichte, war er auch am 05. Dezember in Vincennes ohne Möglichkeiten. Beim Versuch sich 700 Meter vor dem Ziel am Ende des Feldes in der dritten Spur an einen Zug anzuhängen, machte er noch einen Fehler und sortierte sich mit Rückstand wieder ein. Auch die unregelmäßige Startfolge spricht nicht unbedingt für ihn.
Zwiwchenzeitlich kann DIABLO D´HERFRAIE (2) immer mal einen Lichtblick anbieten. Im letzten halben Jahr gab es diese allerdings nur unter dem Sattel, und wenn auch ohne Eisen. Hier bleibt er beschlagen und darf vom Schein verbannt werden.
Für ein Pferd, welches im Herbst 2020 aus einem Verkaufsrennen erworben wurde, hat sich DREAM (3) sehr ordentlich entwickelt. Ende November stieg er in das Wintermeeting ein und musste in einer durchweg sehr flotten Partie und gut besetzten Quinte gleich alles geben. Matthieu Abrivard setzte Ende gegenüber im Rush nach und konnte die ermüdete Spitze ablösen. Der Versuch sich abzusetzen reichte aber nur bis Mitte des Einlaufs. Auf den finalen Metern wurde er selbst einkassiert, holte aber immer noch einen ordentlichen fünften Platz in 13,0. Auch am 11. Dezember war er in der Könisgwette unter Order. Diesmal über die Mitteldistanz konnte er sich zur Halbzeit der Aufgabe mit einem Zwischensprint eine gute Lage in vorderer Linie sichern. Aber wieder war Mitte der Endgeraden die Kraft erschöpft. Als Sechster gab er aber nie auf und gehört unbedingt zu den Kandidaten für einen vierten oder fünften Rang.
Auch wenn CADET (4) unter der Leitung von Benjamin Goetz nicht der große Durchbruch gelungen ist, ist es schon unglaublich, dass der neue Trainer den früher so unsicheren Wallach auch nach einem Dutzend Starts noch nie am Turm gesehen hat. Und immer wieder tauchte der 9jährige auch in den Geldern auf, auch wenn die Herausforderungen nicht immer einfach waren. Um seine volle Leistungsfähigkeit zu erfüllen muss er aber einen sehr verdeckten Verlauf finden. Das war am 20. Oktober in Les Sables D´Olonne nicht der Fall. Mit der Zulage ausgestattet musste er alleine in dritter Spur aufrücken und schaffte es damit nur auf Rang Sechs. Zuletzt war er im Trabreiten in Nachwuchshand einfach nicht zwingend genug und blieb in guter Zeit außerhalb der Gelder. Das kann ihm für heute dennoch ein wenig Moral zurückgebracht haben, aber er muss dringend etwas besser aus dem Band kommen. Für die Kombinationen reicht es aber immer.
Mit den letzten beiden Ergebnissen konnte Björn Goop als Besitzer von DANDY DE GODREL (5) einfach nicht zufrieden sein. Der Wallach stand die harte Pace Ende November an der Spitze nicht überraschend nicht durch und fand am 12. Dezember von ganz außen hinter dem Auto keine Lage und musste sich am Ende des Feldes einsortieren. Danach wurde er kaum gefordert und lief sogar noch dicht an die Gelder heran. Dennoch wird er heute auf "Null" zurückgesetzt und behält seine Schuhe an. Da werden andere Engagements im Vordergrund stehen.
Auch mit neun Jahren nimmt DREAM TO GIS (6) jede Herausforderung bestens an. Seine letzten drei Versuche waren alle in einer Quinte-Prüfung und endeten jeweils in der Königswette. Am 01. November konnte er seinen Speed in der schnellen Endphase in Laval nicht wirklich zünden und war als Vierter knapp hinter dem Podium. Ende des gleichen Monats war Vincennes der Schauplatz der Quinte und die flotte Partie war schon mehr nach seinem Geschmack. Auf dem letzten Kilometer fand er in der dritten Spur einen Windschatten, der ihn bis zur Einlaufecke trug. Ein gutes Stück hinter der siegreichen Etoile De Quesny reichte es für Rang Drei. Damit war er natürlich auch für die Wetter am 11. Dezember im Fokus und konnte fast die große Überraschung perfekt machen. Von der Eins hinter dem Auto gestartet fand er an der Innenkante eine Deckung und im Einlauf ganz einfach auf freie Bahn. Den Turbo zündete er einen Moment zu spät, weshalb er als Vierter nur einen kurzen Kopf hinter dem Sieger im Ziel war. Dabei verbesserte er seine Bestmarke um fast eine Sekunde und gehört zu den ganz wichtigen Faktoren auf dem Weg zu den ersten Fünf.
Die unheimlich trabsichere DAME DENFERT (7) scheint wirklich sehr unkompliziert zu sein. Fast jeden Start bekommt sie einen neuen Steuermann und ist dennoch sehr zuverlässig in den Geldern zu finden. Ende September war sie in einer ähnlichen Quinte als Vierte über die Linie getrabt. Dabei profitierte sie von ihren schnellen Beinen aus dem Band und konnte sofort als zweites Pferd an der Innenkante eine perfekte Lage finden. Im Finish hielt sie Cadet sicher mit einer Länge auf Distanz. Das sie zuletzt im Trabreiten mal ohne Geld blieb, sollte man ihr verzeihen. Nach fünf Jahren war das wohl eher ein missglückter Versuch.
Als der sonst recht trabsicher DIABLO DU CAPONET (8) im Sommer zweimal ausgefallen ist, kündigte sich eine Pause an. Während dieser Auszeit wechselte er in das Quartier von Laurent Claude Abrivard und kam stark und sicher zurück. Ende November hängte er sich Mitte der Gegenseite an den Rücken von Dream To Gis an und ließ sich vom erneuten Gegner bis in den Einlauf ziehen. Der Windschatten wurde zwar nicht überspurtet, aber als Vierter kassierte er Dream noch sicher ein. Auch beim Montedebüt am 12. Dezember konnte er überzeugen. Aus dem Feld sprintete er in 12,6 ohne große Unterstützung auf den kleinsten Podiumsplatz. Die Abwechslung dürfte seine Moral auch weiter geschärft haben. Ein Muss für die Wette mit kleinen Siegchancen.
Mit drei Siegen und reichlich Platzierungen in der laufenden Saison ist EASTWOOD PARK (9) wieder in guter Form angekommen. Allerdings gab es zuletzt einen kleinen Bruch. Mitte Oktober nahm er noch einen vierten Platz in Marseille mit, war seitdem aber nicht mehr auf der Rennpiste zu sehen. Am 13. November wurde er noch kurzfristig zum Nichtstarter erklärt, was leichte Zweifel hinterlässt. Mitte Juni hat er über diesen Weg als Dritter in 13,6 seine Wettbewerbsfähigkeit in Vincennes gezeigt, aber für heute wurde keine starke Hand verpflichtet, was angesichts der guten Konkurrenz auch zum Ausschluss führen kann.
EL PRESIDENTE (10) ist im Süden schon seit Jahren eine Macht und hat sich mit insgesamt 20 Karriereerfolgen einen Namen gemacht. Eine kleine Auszeit zum Ende des Sommers wurde mit zwei Prepare sehr gut überbrückt. Im November reichte es schon zu zwei Ehrenplätzen, ehe der Wallach in diesem Monat zwei Treffer in Marseille holte. Beide Male packte er auf der Schlussrunde seinen großen Antritt aus und war danach nicht mehr in Bedrängnis zu bringen. Höchste Zeit also die weitaus größere Herausforderung in Vincennes zu suchen. Im Frühjahr hat es hier auch zweimal gereicht, weshalb die Favoritenrolle mit Eric Raffin im Sulky Formsache ist. Allerdings sind die Gegner heute in der Spitze wohl ein wenig stärker als im Mai und Juni.
Nachdem CALIU DES BOSC (11) bis in den Herbst 2020 lange ausgesetzt hatte, ist der Wallach nicht mehr der Alte. Der 9jährige versuchte seitdem bei zahlreichen Versuchen auch nur annähernd in die Nähe der ersten Fünf zu kommen. Der Trend zeigte derzeit sogar eher abwärts, weshalb die Pou Pou-Farbe auch heute nicht auf dem Wettschein vorkommt.
Herve Sionneau zieht das Tempo bei DESIR DE BANNES (12) mit kürzeren Startabständen gewaltig an. Gute Ansätze waren im November in jedem Fall erkennbar. Am 21. November flog der Hengst spät in die Prämien und war dann auch fünf Tage später in Lyon mit viel Speed ausgestattet. Dort reichte es sogar für den Ehrenplatz, weshalb der 8jährige in der Quinte vor sechs Tagen zu den Gemeinten gehörte. Auf der Überseite musste er aber alleine in der dritten Spur aufrücken und war damit schon aus dem letzten Bogen heraus seiner Stärke beraubt. Er wurde wieder zurückgeschoben und landete außerhalb der Gelder. Das kann heute sicherlich korrigiert werden.
Ein Prepare reichte, um die Pause von ETOILE DE QUESNY (13) vollständig vergessen zu machen. Zwar war die Stute, die im Frühjahr zweimal so eindrucksvoll in Vincennes gewann, am Toto beachtet, aber nicht in der Favoritenrolle. Der Sieg wurde ihr dann aber auch auf dem Silbertablett serviert. An der Spitze machte Dandy De Godrel eine Fahrt auf, die ihn und andere Verfolger das Leben schwer machte und die Stute konnte ab der Überseite im Rücken von Dream auch noch im Windschatten aufrücken. Zu Beginn der Geraden sicherte sie sich schnell einen Vorteil und kam in starken 12,5 nach Hause. Der Erfolg wird sie aber weiter gefördert haben und kann sich wiederholen.
Am 04. Dezember wurde Formfahrer Francois Lagedeuc noch im Sulky von Familienpferd ENZO D´ESSARTS (14) von David Thomain ersetzt. Der Catchdriver machte seine Sache mit dem dritten Platz sehr ordentlich. In der schnellen Partie platzierte er den Wallach aus dem zweiten Band im Rücken der Siegerin sehr günstig und konnte sich bis in den Einlauf verstecken. Das der Royal Dream-Sohn dann nicht mehr die ersten beiden bedrängen konnte, dürfte auch auf einen kleinen Rückstand nach der Pause zurückzuführen sein. Jetzt hat er zwei Starts im Bauch und kommt erstmals ganz ohne Eisen an den Ablauf. Er dürfte für die Quinte unverzichtbar sein.
Auch DOCTEUR D´ERABLE (15) scheint hinter der Favoritin aus dem gleichen Stall nur eine bessere Begleitung zu sein. Der Wallach kehrte Ende Oktober zurück und sollte drei Wochen später im Nachwuchsfahren in Argentan wieder Geld verdienen. Dort war er als Neunter schon sehr weit zurück. Zeit ihm mit vier Eisen wieder etwas Moral zu verschaffen. So scheint es zumindest der Trainer zu sehen.
Die zwei Siege im Sommer von DREAM CASH (16) lesen sich natürlich ganz gut, aber kamen nur in zwei Verkaufsrennen zu Stande. Danach wechselte er das Quartier, konnte aber bei sechs Versuchen nicht überzeugen. Der fünfte Platz am 20. Oktober auf einer Etappe des Grand National Du Trot war schon ein positiver Hinweis, reicht aber nach den nächsten Schlappen nicht aus. Außerdem sind drei Ausfälle zu beklagen. Zuletzt lag er in einem kleinen Feld sofort in vorderer Linie und konnte sich in der Deckung schonen. Dennoch wurde er am Ende durchgereicht und war als Neunter schon Letzter.
Tipp:
ETOILE DE QUESNY (13)
EL PRESIDENTE (10)
DIABLO DU CAPONET (8)
ENZO D´ESSARTS (14)
DREAM TO GIS (6)
Für die Kombinationen: DREAM (3) - CADET (4) - DAME DENFERT (7)