Quinte+ Enghien, 11.03.2022 - 20.15h
Nach und nach kommen jetzt die Pisten aus der Winterpause. An diesem Freitag ist es Enghien, die wieder Vierbeiner, Aktive und Zuschauer begrüßen. Und mit dem Course Europeenne in der Quinte sind auch zahlreiche Auswärtige am ersten Renntag des Jahres am Start. Dabei sind die Italiener in der Überzahl und könnten mit den Debütanten in Frankreich gleich vorne dabei sein. Das gilt auf jeden Fall für Boccadamo (8) und Biagio Jet (4), die in der Heimat starke Bilanzen haben. Die lediglich drei Einheimischen werden wohl nichts mit dem Sieg zu tun haben.
Prix Quick Williams / 20.15h / 44.000 Euro - 2.150m Autostart
Trainer Maik Esper setzte im Wintermeeting auch auf HEAVEN QUICK (1). Aber bei den sieben Versuchen holte der Wallach lediglich nur einen dritten Platz und zwei weitere kleine Prämien. Beim siebten Rang Mitte Dezember gab es auf der Mitteldistanz immerhin noch einen neuen Rekord von 12,2. An diesem Tag lag er bis zum Einlauf noch ohne freie Fahrt fast an letzter Stelle und wurde von Mathieu Mottier am Ende gar nicht mehr gefordert, machte aber dennoch Boden gut. Ende Februar sprang er kurz nach dem Start, war aber entschuldigt. Der 5jährige wurde von einem Konkurrenten irritiert und konnte durch Francois Lagadeuc nicht mehr abgefangen werden. Er dürfte Chancen als leichter Außenseiter besitzen.
Der überlegene Sieg vom 05. Februar aus der Krieau war das absolute Minimum, dass man DIAMANT VENUS (2) hier kleine Chancen einräumen kann. Trainer und Fahrer Wolfgang Ruth wartete nach dem Start aus der zweiten Reihe im Hintergrund bis zur letzten Überseite und ließ den Wallach dann mit Macht antreten. Am Feld vorbei geflogen hatte er sofort einen Vorteil von mehreren Längen und brachte die Partie in 15,6 nach Hause. Bei drei Versuchen in Frankreich fehlte aber bislang jede Möglichkeit. Ende Januar reichte es auf dem langen Weg bei weitem nicht. Aber zum Einen wechselt er von Vincennes nach Enghien und zum Anderen auf einen kürzeren Weg. Und bei 244 Euro unter der Gewinnsummengrenze bleibt dem Ausbilder auch keine andere Wahl, als es erneut zu versuchen.
Mit zwei Siegen aus vier Starts hat HIGH FIRE DAIRPET (3) jetzt schon fast die Gewinnsumme des gesamten Vorjahres erreicht. Zu Beginn der neuen Saison entschied der Wallach die Aufgabe in Nantes im letzten Bogen sehr eindrucksvoll, als er in dritter Spur an den führenden Pferden vorbeigezogen ist. Danach war er nicht mehr anzutasten. Noch früher war er am 21. Februar im Nachwuchsfahren an der Spitze zu sehen, obwohl er auch an diesem Tag eine Zulage gegen sich hatte. Das Niveau steigt heute aber natürlich an, weshalb die Referenz vom 29. Januar stammt. Dort landete er in Vincennes auf der Mitteldistanz auf der Gegenseite sehr aufwendig in der Todesspur, zog aber in 12,8 sehr tapfer für den vierten Platz durch. Er ist keine Bank, hat sich aber sein Kreuz auf dem Schein verdient.
Zehn Siege und neunzehn Platzierungen aus der italienischen Heimat sind eine mehr als gute Referenz für BIAGIO JET (4) beim Debüt in Frankreich. Mitte Januar siegte er sicher in Neapel. Zuvor und danach landete der Maharajah-Sohn aber am Turm, was für heute ein wenig Vorsicht mitbringen sollte. Allerdings wird er nicht umsonst die Reise auf nehmen.
HIPPOCRATE DU TRIO (5) hat relativ wenig Rennerfahrung, aber schon genügend Erfolg gehabt, dass er in diese Klasse aufgestiegen ist. Er ist auch sicher mehr als die zweite Farbe aus dem Stall von Bruno Marie. Genau wie der Stallgefährte gewann auch der Wallach zuletzt ein Nachwuchsfahren mit Alexandre Guillemin. In Graignes machte er seine Zulage erst auf der letzten Überseite wett und klärte die Partie endgültig im letzten Bogen. Danach war er sicher voraus, was aber noch nicht die ganz große Herausforderung war. Zu Beginn des Wintermeetings hat er aber auch schon mit einem dritten und vierten Platz in Paris mithalten können. Heute muss er aber in Sachen Schnelligkeit etwas drauflegen. Mit der geringen Erfahrung auf einem kürzeren Weg steht er erst bei einer Bestmarke von 13,9.
In Frankreich war JANK SUMMERLAND (6) erst dreimal zu sehen. Aber der Auftritt im letzten Sommer auf dieser Piste konnte schon gefallen, auch wenn er unglücklich verlief. Aus der zweiten Reihe hat sich Jaap Van Rijn im Hintergrund ein wenig festgefahren und musste bis weit in den Einlauf warten, um den Speed zum vierten Platz zu zünden. Ende Februar trat er aus dem Band in Vincennes zwar sehr gut ein, rollte sich dann aber in einen Fehler, der zum Aus führte. Zwischenzeitlich war der Hengst in den gut besetzten PMU-Rennen in Wolvega eine Stütze des Stalles Langeweg und siegte so auch am 27. Februar gegen Deon W, der hier keinen Startplatz gefunden hat. Man kann dem Offshore Dream-Sohn eine gute Rolle zutrauen.
Für den Großteil des Wintermeetings war AMOUR DEL RONCO (7) unter der Obhut von Salvatore Minopoli. Der konnte für den Italiener aber auch nur ein Rennen auf der Mitteldistanz finden, welches er mit einem sechsten Platz in guten 11,4 abgeschlossen hat. Danach gab es aber mit zwei Ausfällen und einem neunten Platz erst einmal nichts positives zu vermelden. Es brauchte dann schon einen Jean Michel Bazire, der dem Wallach sogar auf dem langen Weg im Finish noch einige Reserven abringen konnte und als Dritter bis auf eine Länge an den Sieger herankam. Danach war wieder Salvatore Ciotola verantwortlich und musste Ende Februar eine weitere Disqualifikation hinnehmen. In dem Gruppe III war der 6jährige aber auch früh überfordert. Hier wird er wieder stärker zu beachten sein.
Für die Jahrgangsspitze hat es bei BOCCADAMO (8) nicht gereicht. Aber der Hengst hat meist im besseren Rahmen 13 seiner 27 Rennen auf diversen Distanzen gewonnen. Zuletzt war er in Mailand über 2.720 Meter in 14,5 leicht voraus und kann heute auch noch von der Buchung des Champions profitieren. Wie schon in der Heimat, bleibt der 5jährige vollständig beschlagen. Trainer Gennaro Cassilo hat mit seinen Schützlingen eine gute Bilanz in Frankreich und kann sicher einschätzen, ob sich die Anreise lohnt. Er darf als sofort als Sieganwärter gehandelt werden.
Schon Ende 2020 war BACCO DEL RONCO (9) in Frankreich zu Gast. Dabei trabte er als Dritter in einem Gruppe III in Vincennes 11,9. Unter dem 12er-Schnitt blieb er danach nur noch einmal und zwar bei seinem ersten barfüßigen Auftritt am 18. Februar in Mailand. In einem kleinen Feld deklassierte er in 11,8 die Konkurrenz und dürfte auch aufgrund dieses Auftritts hier genannt worden sein. Pietro Gubellini hat man lange nicht mehr in Frankreich im Sulky gesehen. Er wird hier aber mit dem Owen´s Club-Sohn gute Chancen anmelden, auch wenn die Ausgangslage nicht die beste ist.
Der Ecurie Quick Star ging mit HOWDY QUICK (10) neue Wege und registrierte den Hengst in Schweden, wo er auch einen Großteil seiner Karriere verbrachte. In kleineren Jahrgangsrennen hat der Up And Quick-Sohn auch schöne Platzierungen geholt, drang aber nicht annähernd in die Spitze durch. Seit Ende November ist er in der Heimat des Stalles bei Maik Esper am Ablauf und hat sich bei seinen fünf Starts stets gesteigert. Ende Januar reichte es schon für einen dritten Platz, aber Anfang diesen Monats wurde er von Gabi Gelormini goldrichtig zu Beginn des letzten Bogens eingesetzt. Auch wenn er kurzfristig in die vierte Spur ausweichen musste, zog er sofort bis zur Spitze durch und löste sich gleich um einige Längen. Das reichte sehr sicher bis ins Ziel. Mit einem Rekord von nur 12,8 muss er heute aber sicher noch etwas drauflegen.
Mit durchwachsenen Formen kam BLUE EYES BAR (11) zum Ende des Jahres bei Matthieu Abrivard ins Training. Mit einem umsichtigen Vortrag von Cousin Alexandre konnte der Wallach gleich in Vincennes anschlagen. Dabei profitierte er wohl auch von der kleinen Piste, denn die beiden nächsten Starts wurden auf der großen Bahn absolviert und dort fehlte dem 5jährigen etwas, wobei er am 10. Februar nach früher Führung aus dem Feld sich in der Entscheidung nicht ganz entfalten konnte. Der Wechsel nach Enghien wird dem Trixton-Sohn helfen.
Wie schon meist in Italien, tritt ALCARRO LIGHT (12) auch beim Debüt in Frankreich ohne Eisen an. Der Iglesias-Sohn war zuletzt in Mailand auf dem kurzen Weg als Einziger mit einer Zulage angetreten. Das reichte nicht für den 5jährigen, der als Sechster der letzte trabende Kontrahent war. Zuvor startete er über die Meile und holte sich mit 11,9 eine neue Bestmarke. Dabei kam er aber ebenfalls nicht über den sechsten Rang hinaus. gepaart mit der zweiten Reihe wird er damit zu den leichten Außenseitern zählen.
Der Gewinnärmste GWAII HAANAS (13) wird wohl nicht unbedingt Ehre für seine Schweizer Heimat einlegen. In Frankreich war er bisher am besten, als er Ende Oktober in Vincennes als Vierter in 13,2 abgeschlossen hat. Dabei holte der Donato Hanover-Sohn auch seine Rekordmarke, die heute dringend fallen muss. Zuletzt lief er noch spät ins Kleingeld, wurde dann aber nachträglich wegen unreiner Gangart disqualifiziert. Vermutlich wird er auch deshalb heute nur vorne mit leichtem Beschlag aufgeboten.
In Belgien war NEW EXPRESS (14) meist nicht anzutasten und konnte Ende Oktober den mit 29.000 Euro dotierten Prix Htair für sich entscheiden. Dabei kontrollierte er früh an der Spitze jederzeit das Geschehen und machte sich am Ende sehr leicht frei. In Frankreich hat er noch nicht annähernd dieses Geld verdienen können. Das beste Resultat liegt mit einem vierten Platz schon über ein Jahr zurück. Am 22. Februar kam er aus der zweiten Reihe nur kurzzeitig im letzten Bogen bis ins Mittelfeld, ging dann aber wieder schnell rückwärts und endete unplatziert. Er wird es schwer haben.
Zum Ende des Vorjahres konnte sich HIGOR DAIRPET (15) stabilisieren und erzielte gute Platzierungen. Dennoch wurde er von Trainer Donati zwei Monate aus dem Rennbetrieb genommen und konnte bei seiner Rückkehr schon wieder zwei kleiner Gelder mitnehmen. Am 02. Februar reichte mit vollem Beschlag schon zu Rang Sechs. Deutlich anspruchsvoller war aber der Start am 25. Februar. Als Siebter musste der Wallach seine Bestmarke um über eine Sekunde drücken, um die kleinste Prämie mitnehmen zu können. Benjamin Rochard verließ den Windschatten erst zu Beginn des Einlaufs und war schon auf dem vierten Platz angekommen. Bis ins Ziel hat er aber wieder drei Plätze verloren und hinterließ insgesamt auch keinen guten Eindruck.
Mit Geschwindigkeit kennt sich ARIEL FERM (16) aus. Der Italiener hat in der Heimat im Oktober in 11,6 gewinnen können. Dabei kämpfte er sich gegen Vaprio nach Hause, der im Wintermeeting gefallen konnte. Dem Ganymede-Sohn fehlten in Frankreich aber bislang die Ergebnisse. Am 02. Februar war er im Mittelfeld schon auf der Gegenseite aufgefordert worden. Francois Lagadeuc ließ den 5jährigen schnell in Ruhe und dennoch lief sein Partner aus der Hand noch auf einen neunten Platz in 13,5 auf dem langen Weg. Auch wenn er heute auf vier Eisen bleibt, ist er in den Kombinationen ein Kreuz wert.
Tipp:
BOCCADAMO (8)
BIAGIO JET (4)
AMOUR DEL RONCO (7)
JANK SUMMERLAND (6)
HIGH FIRE DAIRPET (3)
Für die Kombinationen: ARIEL FERM (16) - BLUE EYES BAR (11)