Nachschau Galopp, 12.01.2020
3.100 Besucher beim Mülheimer Winterrenntag. Drei Erfolge für die heimischen Trainer, 16-jähriger Leon Wolff mit erstem Karrieretreffer.
Was für ein Heimdebüt für Jean Pierre Carvalho! Der 47-jährige Franzose trainiert seit dem 1. Januar auf der Mülheimer Galopprennbahn und startete am Sonntag gleich mit zwei Siegen seiner vier Starter. Dabei holte sich Star Gypsy mit der jungen Maike Riehl im Sattel einen überlegenen Erfolg. „So darf es ruhig weitergehen. Der Wallach stand allerdings auch zum Sieg, weil er beim Mülheimer Weihnachtsrenntag bereits stark gelaufen war. Er mag das schwere Geläuf“, kommentierte Carvalho zufrieden. Knapp zwei Stunden später gelang auch Sea the Sunrise für das Gestüt Hönyhof (Oberaula) unter seinem Reiter Michael Cadeddu ein weiterer Erfolg für den Mülheimer Neutrainer. „Ich bin sehr froh, dass die Stute heute gewonnen hat, sie wechselt nunmehr in die Zucht und reist nach Irland“.
Keine Opposition für Lady Maxi beim Familien-Einlauf
Noch eindrucksvoller fiel der dritte Mülheimer Tageserfolg aus. Lady Maxi ging auf dem schweren Geläuf in einem über 2.300 Meter führenden Handicap spazieren und siegte für Trainer Marian Falk Weißmeier hochüberlegen mit 7(!) Längen. Rang zwei ging an Germanwings, der im niederrheinischen Sonsbeck von Regine Weißmeier, der Mutter des Siegtrainers, vorbereitet wird. Familiensache sozusagen.
Leon Wolff mit erstem Karrieretreffer
Der erst 16-jährige Leon Wolff aus Köln wiegt nur 46 Kilos und wurde bei der Siegerehrung vom Mülheimer Publikum lautstark gefeiert. Im racebets Winter-Preis über 2.000 Meter gelang dem Schüler, der mit einer Amateurlizenz reitet, beim sechsten Start sein erster Sieg. Mit der Stute Ole Colonia (Trainerin Carmen Fuchs, Weislerswist, die das Rennen aus dem Thailand-Urlaub via Internet beobachtete), wehrte der talentierte Reiter alle Angriffe von Kontrahent Iniesta ab und behielt einen knappen Vorteil bis ins Ziel. „Ein unbeschreibliches Gefühl. Ich mache nach der Schule jetzt eine Ausbildung zum Rennreiter“. Die Voraussetzungen eines Jockeys bringt Leon Wolff zweifellos mit.
Warrior kämpft sich zum Sieg
Das Eröffnungsrennen ging an den vierjährigen Wallach Warrior. Sein Trainer Uwe Schwinn trainiert insgesamt 16 Pferde im saarländischen Beckingen. Eines seiner hoffnungsvollsten heißt Warrior. Der Halbbruder der klassischen Diana-Siegerin Well Timed ließ sein Können beim Eröffnungsrennen des Raffelberger Winterrenntages eindrucksvoll aufblitzen. Im Sattel saß der Italiener Michael Cadeddu. 5,0:1 gab es als Siegtoto.
Die beiden sportlich wertvollsten Prüfungen gingen an auswärtige Trainer. Im mittleren Handicap über 2100 Meter siegte Scalero (Trainer Christian von der Recke, Weilerswist) unter Jockey Maxim Pecheur. Während im finalen 1400 Meter-Rennen Rollicking für Trainer Frank Fuhrman (Möser bei Magdeburg) unter der Schweizer Amateurin Nathalie Heller das spannendste Finish des Tages für sich entschied.
Trotz widriger Bedingungen, zeitweise begleitete kalter Regen die Veranstaltung, war das Zuschauerinteresse bemerkenswert. 3.100 Besucher kamen auf die Mülheimer Galopprennbahn. Erfolgreichste Aktiven des Tages waren Trainer Jean Pierre Carvalho sowie die Jockeys Lukas Delozier und Michael Cadeddu. Allen gelangen zwei Tageserfolge. Der Wettumsatz betrug 130.000 Euro. Die nächste Galopp-Veranstaltung, ein After Work-Renntag, findet übrigens am Montag, 6. April statt.