Vorschau Frankreich Trab, 25.11.21 - Quinte 13.50h Vincennes
(hen) Was Epsom D´Herifraie (4) im letzten Winter für grandiose Vorstellungen geboten hat, ist noch in guter Erinnerung. Die Baudouin-Farbe hat nun nach einem Prepare und einem verpatzten Nachwuchsfahren aber eine fast perfekte Vorbereitung erlebt und dürfte heute in alter Stärke antreten. An guten Herausfordern mangelt es mit Eliot D´Ambri (10), C D (3) und Equinoxe (16) aber bei weitem nicht. Für eine spannende Partie zu Beginn des Renntages ist also gesorgt.
Prix De Sille Le Guillaume / 13.50h / 58.000 Euro - 2.850m Bänderstart
Trainer Vincent Martens hat mit seinem roten Smiley deutlich zum Ausdruck gebracht, was er von den Chancen von DEKO DE TILOU (1) hält. Der Wallach startet seit dem 31. März zum ersten Mal und bleibt natürlich rundum beschlagen.
Mit zehn Jahren sind die Möglichkeiten von SAY THAT AGAIN (2) stark eingeschränkt. Der Wallach kehrte im Mai nach einer Pause zurück und hat es seitdem bei acht Starts nur zweimal unter die ersten Fünf geschafft. Ein Ehrenplatz über Gras bringt ih hier weniger Symphatien ein. Und der vierte Rang am 18. August in Enghien war in einem kleinen Feld in 14,9 über die Mitteldistanz auch nicht sonderlich stark einzuschätzen. Die aktuellen Ergebnisse spiegelten auch die schwache Stallform wieder.
Von vier Starts nach der Auszeit hat CD (3) nur einmal ohne Eisen ihre Qualität zeigen dürfen. Am 17. Oktober musste die Stute in Beaumont De Lomagne eine Zulage in Kauf nehmen. Jean Michel Bazire schickte die 7jährige erst auf der Gegenseite richtig los, als sich vorne schon zwei Pferde lösten. Bis zur Einlaufecke konnten die beiden einen der Kontrahenten einkassieren, hatten aber auch den späteren Zweiten im Schlepptau. Für die meisten Wetter war das Abschneiden sicher ein wenig enttäuschend. Die Zeit bis zum nächsten geplanten Start war mit knapp sechs Wochen wohl ein wenig lang, weshalb die Stute erst am Sonntag noch einmal ein Prepare erhalten hat. Dabei machte sie im Hintergrund eine motivierte Figur und dürfte heute für die Königswette gesetzt sein.
EPSOM D´HERFRAIE (4) gehörte mit sechs Siegen im letzten Winter zu den Pferden des Meetings. Dabei war seine Überlegenheit immer wieder beeindruckend. Danach mussten neue Herausforderungen her, die der Wallach im Grand National Du Trot fand. Ein zweiter Platz Ende März war dann aber das Ende seiner Saison. Nach dem Comeback-Rennen am 26. Oktober fand er in einem Nachwuchsfahren einen vermeintlich guten Einstand. Er kam auch mit der Führung in den Schlussbogen, patzte dann aber ohne Anzeichen 500 vor dem Ziel. Das wird mit noch mehr Rennroutine im Bauch und Eric Raffin im Sulky sicherlich nicht passieren. Er ist der Favorit.
CALIU DES BOSC (5) kämpft schon ewig mit seiner Form und ist lange nicht mehr das Pferd vom Winter 19/20. Auch die Auszeiten brachten den Wallach nicht mehr nach vorne. im Frühjahr gab es zwar kleine Ansätze, aber seit Mitte August pausierte er wieder über zwei Monate. Jetzt hat er zwei Rennen in den Beinen und war in Nachwuchshand zweimal deutlich hinter dem Feld. Dabei war er in Argentan aber schon in besserer Haltung unterwegs, bleibt heute auf Eisen. Das dennoch ein Fahrer wie Franck Nivard zum Einsatz kommt, irritiert ein wenig. Aber ein wenig Vorsicht sollte schon angebracht sein.
Schon beim Comeback mit Eisen konnte EILEEN (6) mächtig Eindruck hinterlassen und war dann in Enghien, in einem sehr gut ausgesuchten Rennen, auch zurecht große Favoritin. Am Ende siegte sie überlegen und fand drei Wochen später in einer anspruchsvolleren Aufgabe in Vincennes auch ihre Anhänger. Die Stute landete dann in der Todesspur und gab schon im Schlussbogen früh und sehr deutlich auf. Irgendwo zwischen diesen beiden Formen sollte ihre tatsächliche Leistungsfähigkeit liegen. Für die ersten Fünf darf man sie aber wieder einplanen, zumal sie mit einer möglichen Deckung sehr viel besser agieren wird.
Zwei Siege im Sommer sehen auf dem Papier natürlich erst einmal gut aus. Aber DREAM CASH (7) punktete nur in zwei Verkaufsrennen, was das praktisch das kleinste Niveau im Sport darstellt. Nach dem zweiten Treffer wechselte er für 16.888 Euro den Besitzer und landete im Stall von Patrick Terry, der sich auf Pferde aus Reclamer spezialisiert hat. Nach dem verpatzten Start im Trabreiten überraschte er als Fünfter in einem Lauf zum GNT. An diesem Tag konnte er aber auch davon profitieren, dass das zweite und dritte Band mit einer druchweg guten Pace völlig aus dem Rennen genommen wurde. Zuletzt holte er einen sechsten Rang in einer gut besetzten Partie in Vincennes. Dabei war er von den vorderen Pferden schon weit entfernt und hielt selbst auch nicht mehr viel. Aber im Einlauf musste er sich auch erst aus der Deckung befreien und sprintete dementsprechend erst spät los. Insgesamt ist er aber Außenseiter.
Das EIRE D´HELIOS (8) am 04. September am Start ausfiel, war eine der großen Ausnahmen. Die Stute ist sonst sehr trabsicher und zuverlässig. Auch die unplatzierte Leistung am 23. Oktober in Caen war eine der besseren Leistungen. Mit der hohen Nummer hinter dem Auto hatte sie aber eine zu aufwendige Anfangsphase und lag dann doch zu weit hinten. Im Einlauf kam sie zurück und war dann nur drei Längen hinter dem Dritten in einem engen Finish. Für die Moral war der Start in jedem Fall gut, was die 7jährige im GNT am 10. November bewiesen hat. Dort konnte sie ihre dringend notwendige Deckung finden und kämpfte sich in 12,3 auf das Podium und hielt dabei einiges an Prominenz. Wieder einmal wird sie ihre lange sieglose Serie wohl nicht beenden, gehört aber rund um Platz Vier in alle Überlegungen.
Vincennes war eher selten der passende Schauplatz für CONCERTO COINTERIE (9). Ein vierter Platz, der schon lange zurückliegt, war die Bestleistung aus neun Besuchen. Aber die Form des Wallachs aus den Provinzen stimmt derzeit. Anfang September bewies Thibaut Dromigny im Einlauf ein sehr gutes Auge und ließ den 9jährigen auf den letzten Metern ohne einen Handschlag zum Sieg mit einem kurzen Kopf laufen. Auch einen Monat später musste er in Paray-Le-Monial nicht wirklich was tun, um das Feld im Speed zu kontrollieren. Ebenso in Auch gehörte er zu den schnellsten Pferden im Einlauf, lag bis dahin aber schon zu weit aus dem Rennen, um mehr als den siebten Platz mitzunehmen. Auf dem Niveau muss aber schon mehr passen.
Von den drei aktuellen Podestplätzen konnte ELIOT D´AMBRI (10) am 23. Oktober in Caen besonders gefallen. Der Wallach hatte an diesem Tag erst einmal mit viel Aufwand die zweite Reihe kompensieren müssen und rochierte sich in die zweite Position. Dort wurde er im Rücken des Siegers Eadshot Josselyn taktisch verhaftet und in 11,6 immer noch sehr gut als Zweiter unterwegs. Zuletzt lag er im Mittelfeld in Vincennes lange im Mittelfeld im Rücken von Eadshot Josselyn und fand auf der Überseite eine neue Zugmaschine auf dem Weg nach vorne. Auch wenn er dann einen Moment den Anschluss verloren hat, zog er bis zum Ziel voll durch und war als Dritter in 12,5 auch auf dem langen Weg unter den ersten Drei. Die längeren Wege in Vincennes waren ohnehin immer eine gute Distanz für den Ti Punch River-Sohn. Er ist gesetzt für die Quinte.
Bei den letzten beiden Starts traf EADSHOT JOSSELYN (11) schon zweimal auf Eliot D´Ambri. Dabei gab es zwei sehr unterschiedliche Ergebnisse. Am 23. Oktober konnte der Wallach seine Startschnelligkeit voll ausspielen und führte, bis auf eine Rochade gegen den erneuten Gegner, Start-Ziel und gewann in Rekordzeit. Beim letzten Start hatte er Eliot wieder im Rücken. Diesmal aber im Mittelfeld. Als dieser vorbeizog verpasste Lebourgeois den richtigen Moment um mitzufahren und wurde von der müden Eileen völlig aus dem Rennen geschoben. Als Siebter war er damit uter Wet geschlagen und dürfte sich heute wieder in der Wette präsentieren.
Von seinen vier Siegen im Vorjahr hat EZALYO SMART (12) auch zwei im Sulky erzielen können. Die Treffer im Attele gab es aber im Gegensatz zu denen im Trabreiten nicht in Vincennes, sondern in der tieferen Provinz. Aktuell hat der Hengst aber ohnehin an einer längeren Pause zu knabbern und nun drei Starts in den Beinen. Beim Versuch am 03. November war er als Achter in 13,5 immerhin schon wieder in der Platzierung, aber sehr weit entfernt von Eliot D´Ambri und Deus Ex Machina. Etwas leichter beschlagen soll die Lücke heute zumindest verkleinert werden. Das macht ihn zum Außenseiter mit Ambitionen, aber noch nicht unbedingt mehr.
Die Festigkeit ist bei DEUS EX MACHINA (13) auch mit acht Jahren noch immer nicht erreicht. Nachdem der Wallach im Sommer einen Hattrick in Vincennes vollenden konnte, schien er endlich etwas weiser geworden zu sein. Aber danach fiel er wieder zweimal aus. Wenn er auf der letzten Halben über seine Grenze gehen muss, ist er immer für einen Fehler gut. Am 03. November war diese Grenze noch lange nicht erreicht, auch nicht als der Wallach als einziger Verfolger dem ausreißenden Sieger auf den Fersen blieb. Auf den letzten Metern konnte er dann nicht mehr gegenhalten und verlor gegen Eliot D´Ambri den dritten Rang. Insgesamt konnte Herve Sionneau aber ungewöhnlich lange ins Finish eingreifen, ohne das ein Fehler drohte. Dennoch ist er in den Kombinationen am besten aufgehoben.
In Vincennes ist DIMO D´OCCAGNES (14) wahrscheinlich derzeit ein wenig überfordert, aber der Wallach bringt aus der Provinz eine sehr ordentliche Form mit. Mitte Oktober konnte er in Le Croise-Laroche aus der Deckung den Führenden auf den letzten 700 Metern angreifen und sehr leicht vorbeiziehen. Am 14. November lag er nach dem Ausgleichen der Zulage schnell in der Spitzengruppe und stellte die Weichen im Einlauf sofort auf Sieg und triumphierte noch deutlicher. Hier wird das Niveau aber deutlich angehoben.
Nach dem Sieg im Sommer in Enghien hat PROSPERUS (15) nur drei weitere Rennen absolviert. Seine Klasse konnte er dabei nicht unter Beweis stellen. Dem Ausfall in Waregem folgte in Amiens eine unglückliche Disqualifikation in Amiens. In dem kleinen Feld lag der Wallach im letzten Bogen am Ende des Feldes in guter Haltung, überging sich aber, bevor er zum Angriff ansetzen konnte. Zuletzt konnte er im Preis der Giganten aus dem Feld nur um Platz Drei kämpfen. Mit einer haben Länge Rückstand musste er aber noch zwei Kontrahenten die Oberhand lassen. Von der Kategorie her ist er hier sehr gut untergekommen, trifft aber auf ein paar absolute Formpferde. Die Ergebnisse in Vincennes konnten aber gefallen.
Obwohl EQUINOXE (16) in seiner Karriere schon zweimal lange aussetzen musste, kam der Hengst wieder zurück. Im Sommer gab es wieder eine kleine Auszeit, die der Texas Charm-Sohn mit zwei Prepare offenbar sehr gut beenden konnte. Am 13. November musste er lange durch die Todesspur und drückte sich aus dem letzten Bogen heraus an die Spitze und wurde nur von einem geschonten Gegner spät kassiert. Die erzielten 13.3 waren für die zwischenzeitlich ruhige Pace eine sehr gute Gesamtzeit. Mit diesem Rennen im Bauch muss er auf den Schein. Erst recht weil Trainer Bruneau heute erstmals auf die Vordereisen verzichtet.
Tipp:
EPSOM D´HERFRAIE (4)
ELIOT D´AMBRI (10)
CD (3)
EQUINOXE (16)
PROSPERUS (15)
Für die Kombinationen: EIRE D´HELIOS (8) - EADSHOT JOSSELYN (11) - DEUS EX MACHINA (13)