Quinte+ Vincennes, 22.11.2021 - 13.50h
Ein relativ kleines, aber sehr feines Feld ist für die Quinte zum Start in die neue Woche zusammengekommen. Mit Delfino (14) steht einer der Aufsteiger der Saison vor der Korrektur der letzten Form. Im Sommer hat er so sehr überzeugt, dass der unglückliche Ausfall hier kaum eine Rolle spielen dürfte. Gegen Fairplay D´Urzy (7) und den frischen Doppelsieger Victor Ferm (6) darf die Mottier-Farbe sich aber keine Schwäche erlauben.
Prix De Montignac-Charente / 13.50h / 80.000 Euro - 2.700m Bänderstart
Nach über drei Monaten Auszeit bekam FIABLE (1) drei Aufbaustarts. Trotz der vier Eisen, musste man immer ein kleines Auge auf die Stute werfen, denn auch in dieser Aufmachung hat sie schon überraschen können. Ende Oktober war sie in Caen zwar nur Neunte, in 12,1 aber flott unterwegs und auch nicht weit geschlagen. Grund genug die Herausforderungen etwas anzuheben. Im Nachwuchsfahren am 09. November, welches sehr gut besetzt war, wurde der Beschlag schon deutlich erleichtert. Von Vincent Lebarque bekam sie einen sehr umsichtigen Vortrag serviert, lag immer in vorderer Linie und nahm ein ordentliches fünftes Geld mit. Heute bleibt sie hinten beschlagen und hat es deutlich anspruchsvoller. Aber mit ihrer Startqualität wird sie zumindest in der ersten Hälfte des Rennens vorne auftreten können. Ob sie sich dort festbeißen kann, muss bezweifelt werden.
Trainer Maik Esper steigt selten selbst in den Sulky. Vor allem in Vincennes. Mit FUN QUICK (2), der seit Ende April ausgesetzt hat, verfolgt er andere Ziele, als in der Wette aufzutauchen.
Das SOBEL CONWAY (3) den Stall Bazire verlassen hat, ist an sich schon einmal kein gutes Zeichen für die Zukunft. Ob der Wallach sich bei Philippe Daugeard weiterentwickeln kann, werden wohl die nächsten Monate zeigen. Der erste Versuch am 08. November unter neuer Leitung sah ganz ordentlich aus, aber auch heute bleibt der 8jährige beschlagen und vom Wettschein fern, zumal die Distanz nicht seine ist.
Nachdem VALZER DI POGGIO (4) erst am 11. August wieder zurückkehrte, hat der Fuchs schon ein ganz schönes Programm absolviert. Insgesamt waren es sieben Rennen, aber teilweise mit harten Rennverläufen und zuletzt am Limit. Ende August musste er ein Stück durch die Todesspur marschieren, bevor er die Spitze übernehmen konnte. Als Fünfter war er dann schon deutlich geschlagen. Und Ende September verlor er genau im letzten Bogen seine Deckung und konnte in der sehr schnellen Endphase gegen mehrere Gruppe I-Pferde nur ein kleines Geld mitnehmen. Das hinderte die Wetter nicht daran den Fuchs am 08. November als Favorit auf die Reise zu schicken, zumal der Trainer JMB selbst im Sulky saß und es wieder auf die passende Distanz ging. Allerdings war schon die Halbzeit des Rennens erreicht, als der Love You-Sohn endlich die Führung an sich reißen konnte. Obwohl Bazire dann noch einmal abbremsen konnte, war sein Partner früh und sehr deutlich geschlagen. Das er heute schon wieder am Ablauf ist, spricht für eine gute Erholung. Aber insgesamt wird man ihn vorsichtiger einsetzen müssen.
Nach drei Prepare mit leichter werdenden Beschlägen, hat sich Trainer Jean Luc Bigeon entschieden FOR YOU MADRIK (5) heute wieder barfuß an den Start zu bringen. Ein nachvollziehbarer Schritt, denn der Hengst hat sich im Prix De Cevennes am Ende des kleinen Pulks bei der sehr flotten letzten Halben ausgezeichnet gehalten. Unter leichten Hilfen von Benoit Robin blieb er als Achter gegen sehr viel Qualität im Bilde. Ob man den 6jährigen schon an den Bestleistungen aus dem letzten Winter messen kann, bleibt abzuwarten. Aber für die Königswette ist er sehr interessant.
Als diesjähriger Amerique-Starter hat VICTOR FERM (6) die Ziele für diesen Winter selbst ein wenig höher gelegt. Und die beiden kämpferisch starken Siege waren jetzt schon mehr als erwartet. Am 22. Oktober holte er sich unterwegs gegen Valzer Di Poggio die Tete und wehrte sich im Einlauf gegen zwei Gegner bis zum Treffer. Auch am 08. November war er nominell nur die zweite Farbe gegen den gleichen Stallgefährten. Und wieder trumpfte am Ende der Nad Al Sheba-Sohn auf. Diesmal war er auf dem kürzeren Weg aus der Deckung erfolgreich. Heute ist er erneut nicht die erste Wahl vom Trainer, was für die Wetter aber keine Rolle spielen darf. Seine Chancen reichen auch für ganz vorne.
Mit zwei Ausfällen verabschiedete sich FAIRPLAY D'URZY (7) Ende März in eine Pause. Seitdem war er auch zweimal in Vincennes zu sehen, hat sich aber nur am 06. November in Chatellailon einen Volltreffer holen können. Aus dem zweiten Band lag der Hengst schnell im Mittelfeld, machte auf der Schlussrunde selbst die zweite Spur auf und drückte sich noch vor dem letzten Bogen in Front. Danach war er ohne Hilfen in 13,6 leicht voraus. Der Trainer fährt den Ready Cash-Sohn heute erstmals nach der Pause selbst und dürfte große Unterstützung von den Wettern bekommen. Für das Podium wird es auch immer reichen, aber nicht zwingend für den Sieg.
Vor anderthalb Jahren gehörte DIABLO DU NOYER (8) Auch zu den Siegern des Wintermeetings. Im letzten Winter reichte es zwar zu ein paar Platzierungen, aber schon Mitte Januar verschwand der Hengst in eine lange Pause. Emilien Raulline brachte den 8jährigen als Verantwortlicher wieder für zwei Prepare heraus. Der eigentliche Ausbilder William Bigeon überzeugte sich bei einer dritten Trainingseinheit unter Rennbedingungen über den Zustand und spannt ihn heute deutlich leichter im Beschlag für Eric Raffin an. Das muss Beachtung finden, auch wenn der letzte Start für Außenstehende noch keinen Aufschluss geben konnte.
Vier Siege holte ECUREUIL JENILOU (9) im letzten Winter in Cagnes-Sur-Mer, die teilweise sehr eindrucksvoll waren. Auch durch den Sommer war der Wallach sehr erfolgreich im Süden unterwegs, ehe der Fuchs in eine Pause verschwunden ist. Heute startet der 7jährige noch mit Eisen, was ihn für die Wetten nicht kategorisch ausschließt. Aber Trainer Louis Baudron ist auch eher negativ eingestellt.
Auch wenn DEXTER CHATHO (10) im letzten Winter nur ein Rennen gewinnen konnte, war er mit einer Reihe von Podiumsplätzen einer der Leistungsträger im Stall Bigeon. Der Wallach lief dann noch ungewöhnlich lange in den Sommer hinein, bis die abnehmende Form in eine Auszeit führte. Nach einem reinen Prepare war der Wallach zuletzt schon etwas leichter am Ablauf und rückte auf der letzten Runde aus dem Hintergrund weit nach vorne. Man merkte ihm dann aber noch den Rückstand an, als er im Schlussbogen in der Deckung verschwand. Unplatziert war er aber nicht weit entfernt und wird heute nicht nur barfuß, sondern noch einmal gefördert antreten.
Seit FLORE DE JANEIRO (11) zum Abschluss des letzten Wintermeetings als Vierte im Prix De Selection auftrumpfte, muss man die Stute auch wieder im Sulky ernst nehmen. Nach einer Pause hat sie nun drei Starts im Bauch und tritt heute erstmals wieder barfuß an. Das macht die Einschätzung schwer und letztlich wird ihre große Zukunft wohl auch in den Trabreiten liegen. Für ein Kreuz in de Kombinationen ist die 6jährige aber nicht aus der Welt.
Das CARNIVAL DU VIVIER (12) in dieser Saison zwei Disqualifikationen im Formenspiegel hat, sollte auf keine Fall gegen ihn sprechen. Die Streichform aus dem Mai ging nach einer Behinderung und anschließender Herausnahme als Sieger nicht auf sein Konto. Und Mitte September sprang er unerwartet nach dem Eindrehen an, was der sonst so zuverlässige Wallach aber bei den nächsten Starts sofort korrigieren konnte. Am 06. Oktober holte er hinter Cleangame einen guten zweiten Rang auf Gruppe-Ebene. Nur neun Tage später traf er in Feurs auf sehr gute Kontrahenten und nahm einen ordentlichen vierten Platz mit, auch wenn er an diesem Tag seinen Speed ein wenig vermissen ließ. Seine Unabhängigkeit vom Rennverlauf ist das große Plus. Der 9jährige ist für die Quinte gesetzt.
BARON DU BOURG (13) hat es in seiner Heimat recht schwer, weshalb der Weg ins Ausland während der Trotteur Francais Tour eine logische Folge war. Nach zwei dritten Plätzen, hat der Wallach auch am 23. Oktober im Finale auf dem kleinsten Podestplatz überrascht. Damit war der Schritt in den Preis der Giganten auch vertretbar. Dort fand der 10jährige aber in der schnellen Endphase keine Passage und war als Sechster etwas unter Wert geschlagen. Mit seiner so großen Zuverlässigkeit dürfte er auch in der Königswette nicht komplett überraschen.
DELFINO (14) startete sehr spät, aber eindrucksvoll in die Saison. Nach einem Prepare hat er gleich zwei Course A an seine Fahnen geheftet und dabei eine noch nicht bekannte Sicherheit ausgestrahlt. Der Sieg Mitte September war dann mit das Beste, was vom Speedy Blue-Sohn gesehen hat. Mathieu Mottier übernahm mit dem 8jährigen, der nicht besonders schnell aus dem Band kommt, zur Halbzeit des Rennens das Kommando. Aus dem letzten Bogen heraus erhöhte er genau in dem Moment die Fahrt, als Valzer Di Poggio zu ihm aufschließen wollte. Ohne auch nur die Hand aufzumachen, löste sich das Duo aber zum spielerischen Treffer. Damit war die Vorbereitung für den Grand National Du Trot geglückt, aber in La Capelle patzte er spät. Dabei sollte er aber nicht zu hart kritisiert werden. Er hatte, wie viele gute Kandidaten eine Zulage hinter sich zu bringen. Und das erste Band teilte die Fahrt vorne sehr gut ein, sodass es kein Teilnehmer mit 25 oder mehr Metern unter die ersten Fünf schaffte. Delfino war bis zum Fehler noch auf einem guten Wege Dritter werden zu können. Hier sollte er einiges gerade stellen können.
Tipp:
DELFINO (14)
FAIRPLAY D'URZY (7)
VICTOR FERM (6)
CARNIVAL DU VIVIER (12)
FOR YOU MADRIK (5)
Für die Kombinationen: VALZER DI POGGIO (4) - DIABLO DU NOYER (8)