Quinte+ Caen, 14.05.2022 - 15.15h
Auch wenn die beiden Gruppe I-Trabreiten erstmals zu einem anderen Termin stattfinden, ist der Renntag rund um den "Ducs De Normandie" der größte Tag für die Highspeedpiste in Caen. Mit einem Volksfest rund um den Renntag wird die ganze Stadt auf den Beinen sein. Und die Besetzung ist in in der Spitze einfach kaum zu toppen. Vorjahressieger Etonnant (13) wird sich wohl wieder an der Spitze versuchen und will mit einer hohen Pace hochklassigen Gegnern wie Cleangame (14) und Ampia Mede SM (7) den Wind aus den Segeln nehmen. Diese beiden waren erst im Vormonat in einem epischen Duell aufeinander getroffen, mit dem besseren Ende für die Italienerin. Allerdings hat sie diesmal nicht die Vorgabe von 25 Metern.
Prix Des Ducs De Normandie / 15.15h / 150.000 Euro - 2.450m Bänderstart
HIDALGO DES NOES (1) entwickelt sich langsam zum Aushängeschild für den Ecurie Danover. Aber er hat auch nach einem guten Winter eine Gewinnsumme, mit der hier unterlegen ist. Noch dazu bleibt der Wallach beschlagen.
Die sechs Monate Abwesenheit bis in den April konnte DARSHAN (2) natürlich noch nicht mit einem Start kompensieren. Selbst in dem Amateurfahren war er weit distanziert und bleibt auf vier Eisen und weg vom Schein.
Mit dem Erwerb von DERBY DU DOLLAR (3) bleibt der Ecurie Danover seiner Linie treu und kaufte einen älteren und ehemaligen guten Traber. Nach zwei Starts fehlt noch die Phantasie, wie er hier mithalten sollte. Das dürfte auch gar nicht das Ziel sein. Viel eher werden wohl künftige Starts auf der Grasbahn ins Auge gefasst.
Bis zum 01. Mai hat DOLLAR DI SOYER (4) fünfzehn Starts in Folge absolviert, ohne unter die ersten Fünf zu kommen. Insofern war der fünfte Platz am 05. Mai in Bordeaux schon ein deutlicher Aufwärtstrend. Dabei machte er bis zum Ende der Gegenseite die Zulage wett und lag in dem Moment als Zweiter neben dem Führenden. In den Einlauf hinein wurde die Luft dann aber deutlich dünner und verlor noch einige Längen. Heute kann er aber von der Fahrership des Champions profitieren, wobei die Herausforderung aber auch immens größer wird.
Bis Mitte des Vorjahres hatte DIGNE ET DROIT (5), aber seit dem vorigen Sommer ist der Hengst nur noch sehr unsicher und blass unterwegs. Lediglich am 10. April reichte es noch für einen sechsten Rang in einem Amateurfahren in der Provinz. Dennoch wagte er sich am 23. und am 30. April auf hohes Parkett und kassierte zwei frühe rote Karten. Auch glattgehend ist er aber schwer in der Wette vorstellbar.
GANGSTER DU WALLON (6) wurde im letzten Jahr erfolgreich umgeschult und gehört nach einem früheren Gruppe I-Sieg im Trabreiten nun im Sulky zu den guten Pferden in dieser Kategorie. Nach nur einem Prepare im März nach einem halben Jahr Auszeit, hat der Hengst in Lyon trotz der Zulage und der vier Eisen zugeschlagen. Alexis Collette konnte dem 6jährigen eine gute Partie servieren und brachte ihn in einem Dreikampf knapp nach Hause. Mit dem Start am 22. April in Vincennes stieg das Niveau nochmals deutlich an, aber als Dritter hielt sich der Let´s Go Along-Sohn sehr ordentlich. Am Toto viel stärker beachtet war er auch offensiver unterwegs und kam nach früher Führung an zweiter Stelle zu liegen. Zu den ersten beiden Pferden hatte er dann im Finish eine kleine Lücke gelassen und konnte sich ebenso auf das Podium retten. Hier darf er in den Kombinationen einen Platz finden.
Bis auf den Ausfall in der Qualifikation für den Prix D´Amerique hat sich AMPIA MEDE SM (7) in Frankreich immer in ganz starker Form präsentiert. Ende Februar übernahm sie sogar die Favoritenrolle im Prix De Paris, war dort aber sehr unglücklich festgesessen und schloss mit Reserven als Vierte ab. Danach war sie zweimal wieder auf der Siegerstraße. Am 26. März besiegte die Stute in einem großen Finish Cleangame mit einer ganz starken letzten Halben. An dem Tag stand sie aber 25 Meter besser. Dennoch traut man ihr den erneuten Erfolg zu.
Wenn sich CASH DU RIB (8) mit diesen großen Namen messen will, ist der Rechtskurs sicher hilfreich. Der Wallach ist in den Quinte-Prüfungen Stammgast, hat aber selten Gegner diesen Formats. Seine große Schwäche ist aber in der Regel der Start, bei dem er einfach zu viele Längen auf die vorderen Pferde verliert. Wenn er aber den richtigen Zug erwischt, ist ihm das Komplettieren der Königswette zuzutrauen. Anfang April hat der Ready Cash-Sohn an Angers im Rahmen des Grand National Du Trot eine passende Zugmaschine gefunden und verpasste das Podest nur um eine Länge. Das er Mitte des gleichen Monats auf der Graspiste in Ecommoy in Richtung Schlussbogen ausgefallen ist, sollte man ihm verzeihen. Hier hat der Wallach in den Kombinationen sein Kreuz verdient.
Einst galt ELVIS DU VALLON (9) als Speedmonster in dieser Klasse. Aber mit zunehmendem Alter ist die Endgeschwindigkeit auch nicht mehr durchweg vorhanden. Die schwächere Gesamtform ist aber auch teils den zu schweren Aufgaben im Wintermeeting geschuldet. Mitte April konnte der Hengst auf Gras nur die kleinste Prämie einsammeln, war aber in Argentan trotz ungünstiger Ausgangslage über die Meile am Ende noch einmal auf Zug. Zur Belohnung gab es das fünfte Geld und mit 10,5 eine neue Bestmarke. Er kann vom langen Einlauf profitieren und darf ab Rang Vier eingeplant werden.
Die sonst so trabsichere REBELLA MATTERS (10) hat in diesem Jahr schon drei Ausfälle gesammelt. Im Finish des Amerique war die Stute natürlich entschuldigt und ganz besonders am 23. April, als Romain Congard die 7jährige auf dem Weg hinter das Auto in Enghien nicht regulieren konnte und mit viel Schwung gegen den Flügel gefahren ist. Dabei sind auch schon andere angesprungen. Eine Woche später saß Stammfahrer Christophe Martens wieder im Sulky und orientierte sich unterwegs rechtzeitig am späteren Sieger. Hinter diesem war er im Einlauf lange eingesperrt. Genau als die Lücke kam und man auf einen guten Angriff wartete, sprang die Explosive Matters-Tochter wieder an. Dieses Mal kaum entschuldbar, erwartet man die Rehabilitation.
Nach einem verpatzten Winter kam FAKIR DU LORAULT (11) auf dieser Piste zu einem dritten Platz. Nach der Ausschreibung handelte es sich an diesem Tag "um die Verlierer des Wintermeetings". Allerdings landete Stammfahrer Francois Lecanu dort, wo er sich anscheinend am wohlsten fühlt - in der Todesspur. So verpasste er das Podium knapp. Im April hat der Hengst, trotz schweren Verlaufs, aber zwei gute Leistungen gebracht. Am 09. April wehrte er sich an der Spitze lange gegen Cleangame, bis dieser zu Beginn des Einlaufs einen Fehler machte. Die Vorstellung hätte mehr als den fünften Platz verdient, aber kirz vor der Linie verlor er dann noch zwei Ränge. Seine ansteigende Form unterstrich der Vaillant Cash-Sohn dann im Criterium in Argentan, als er, natürlich außen herum, in 10,3 den zweiten Platz erkämpfte. Der Rechtskurs ist natürlich kein Problem, sondern eher förderlich. Das gilt auch für den lange Einlauf, sollte er mal versteckt werden können.
GU D'HERIPRE (12) bleibt weiterhin eine Wundertüte. Nach seinem hoffnungsvollen Comeback am 02. Januar als Fünfter war er mehrmals enttäuschend aufgetreten und verlor seine Anhänger nach und nach. Ende März trat er aber wieder mit einem dritten Platz in den Vordergrund. Im stark besetzten Rennen griff er an der letzten Ecke für einen Moment Cleangame und Ampia Mede SM an. Die beiden distanzierten sich dann wieder ein wenig von ihm, dass Podium hielt er aber sicher fest. Am 09. April wurde er aus dem Feld ein wenig später eingesetzt und packte noch deutlich mehr Speed aus. Wieder war der Fuchs Dritter und damit auch im "L'Atlantique" unter Beobachtung. Mit dem hohen Tempo und dem klebrigen Boden kam der Cocktail Jet-Sohn aber weniger zurecht und hielt als Achter kaum etwas. Das größte Problem für heute könnte aber der Rechtskurs sein. Sein einziges Rennen rechtsherum hat er vor drei Jahren hier absolviert. Da sprang er an der Spitze, aber erst im Einlauf an. Seitdem ist er natürlich viel mehr gereift und insgesamt sollte ihm der lange Einlauf entgegen kommen.
Der Favorit des diesjährigen Amerique's enttäuschte an Tag X. Aber ETONNANT (13) holte für Richard Westerink schon einige Trostpflaster. Jeweils ein zweiter Platz im Prix De Paris und im "L'Atlantique" waren stark, aber der Sieg gegen Vivid Wise As auf dessen "Hausbahn" in Cagnes-Sur-Mer war herausragend. Natürlich holte er sich damit eine Einladung zum Elitlopp ab, aber bevor er ins härteste Meilenrennen Europas geht, will der Hengst hier seinen Titel verteidigen. Im Vorjahr legte er an der Spitze eine hohe Pace vor und konnte dennoch in 10,4 ausreichend zulegen. Die Taktik wird sicher die gleiche sein. In solch einer Form wäre er auch für die beiden Schwergewichte Ampia Mede SM und Cleangame schwer zu boxen.
Die ganz große Konstanz aus früheren Jahren hat CLEANGAME (14) nicht mehr. Kein Wunder, muss der Wallach doch immer wieder ein oder zwei Zulagen wegstecken. Das ist heute einmal nicht der Fall und so ist die Bazire-Farbe natürlich der Favorit und kann an Ampia Mede SM Revanche nehmen. Am 26. März stand er gegen die erneute Gegnerin und verlor in einem epischen Duell nur nach Foto. Beim Start darauf war das eine Band zu viel für den 10jährigen, der zu Beginn des Einlaufs unter Druck geriet und dann patzte. Jean Michel Bazire hat Fehler eingestanden und seinen Partner danach vorne wieder leicht beschlagen aufgeboten. Das machte in Chateaubriant offenbar den Unterschied. In 11,9 dominierte er die Gegnerschaft auch mit zwei Zulagen. An diesem Platz hat er einen Sieg und einen siebten Rang geholt. Der siebte Platz war in der Ausgabe dieses Rennens 2020. Da sprang er im Schlussbogen kurz an, aber im Normalfall bereitet ihm der Rechtskurs keine Probleme.
Tipp:
CLEANGAME (14)
ETONNANT (13)
AMPIA MEDE SM (7)
REBELLA MATTERS (10)
ELVIS DU VALLON (9)
Für die Kombinationen: GU D'HERIPRE (12) - GANGSTER DU WALLON (6)