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Christophe Bridault: "Trainer haben nicht genug Zeit, um mit ihren Kunden zu kommunizieren"

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News Frankreich Trab, 29.03.2025

(hen) So langsam wird es Frühling und in Frankreich wird in den nächsten Monaten der Abstand zwischen den Auktionen immer kürzer. Auch die Gestüte trennen sich von einer Reihe von Jährlingen. Insofern arbeiten die Agenten längst auf Hochtouren. Sie begleiten diverse Besitzer auf der Suche nach dem nächsten Crack. LeTrot besuchte drei von ihnen, um mehr über die Arbeit der Agenten zu erfahren. Was schnell klar wurde: Kommunikation spielt in jedem Fall eine große Rolle.

Christophe Bridault ist der Sohn eines Traber-Enthusiasten. Seit seiner Kindheit kam er mit der Welt des Rennsports in Berührung. Zunächst arbeitete er fünfzehn Jahre lang im Einzelhandel, bevor er acht Jahre bei Audi war. Nebenher war er selbst Besitzer. Vor sieben Jahren beschloss er den Sprung zu wagen. "Ich wollte das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden", sagt er. "Damals gab es weniger Agenten als heute und meine Erfahrung in meinen früheren Positionen war ein Pluspunkt. Ich begann mit dem Verkauf von zwei oder drei Freisprüngen für einen Freund und einigen Hengstanteilen, die ich selbst besaß. 2017 habe ich wirklich angefangen. Im ersten Jahr habe ich 20 Sprünge verkauft. Bis heute hat es sich auf 700 summiert. Parallel dazu erhöhte ich meinen Bestand an Mutterstuten auf 16. Ich habe auch "espace-trot.com" erstellt, eine Plattform, die Käufer und Verkäufer von Sprüngen oder Hengstanteilen verbindet. Sie ist natürlich rund um die Uhr verfügbar."

Sein Unternehmen sei strukturiert und entwickelt sich ständig weiter, sagt Christophe Bridault: "Meine Rolle als Agent ermöglicht es mir, viele Menschen zu treffen und auf meiner Ebene dieses Umfeld zu kennenzulernen. Mit zwei Freunden außerhalb des Berufsstandes haben wir den Ecurie BCC Racing (Anm.: BBC für Bridault, Chelbabi und Canteri) gegründet.

Die 16 Pferde, die wir schon vor mehreren Wochen, wie Leia Princess oder Marathon Man, um nur einige zu nennen, erworben haben, sollten in den Farben des Stalles laufen gehen, sobald er eingetragen ist." Was ist die Idee hinter dem Stall? "Die Anteile dieser Pferde neuen Kunden anzubieten und sie durch regelmäßige Kommunikation in den Alltag der Pferde einzubeziehen", sagt der Agent aus dem Norden. "Trainer haben nicht genug Zeit, um mit ihren Kunden zu kommunizieren. Unser Ziel ist es auch, neue bekannte Menschen wie Schauspieler oder Sportler in die Rennwelt zu bringen und sie unsere Leidenschaft entdecken zu lassen", fährt er fort. In einer Zeit, in der sich einige Besitzer vom Rennsport abwenden, ist diese zusätzliche Öffnung des Berufs, um neue Besitzer zu gewinnen, unerlässlich."

Hubert Smadja: "Kommunikation ist zentral"

Eine weitere bekannte Persönlichkeit in den Stallgassen von Vincennes ist Hubert Smadja. Seit vielen Jahren ist er auch in der Nähe von Philippe Allaire zu finden, kreuz und quer über die Rennbahnen und seit mehr als fünfzig Jahren im Sport. "Ich bin das Bindeglied zwischen Besitzern und Trainern", sagt er. "Ich berate die Besitzer beim Ankauf von Pferden und leite sie an die Trainer weiter, mit denen sie ein Vertrauensverhältnis aufbauen können. Man muss den zukünftigen Investor und seine Ziele kennen. Wenn er nur kommt, um zu investieren, ohne die Leidenschaft für die Pferde zu haben, rate ich ihm, seinen Weg zu gehen, denn in diesem Beruf muss man sich von Anfang an der Risiken bewusst sein, die im Rahmen einer Arbeit mit den Lebewesen entstehen. Aber wenn sie durchhalten, entdecken sie das Adrenalin im Rennen und das Teilen rund um das Pferd. Ich bin regelmäßig bei den Rennen und meine Erfahrung erlaubt mir, ihnen meine Analyse nahe zu bringen und sie zu beraten."

Doch die Rolle von Hubert Smadja ist nicht nur ein einfaches Treffen und ein Prozentsatz auf den Verkauf, wie er erklärt: "Die großen Teams haben keine Zeit, mit ihren Kunden zu kommunizieren. Aber das ist grundlegend! Trainer werden ständig zwischen Training, Rennen, Papierkram und anderen Aufgaben, die ein Unternehmen zu erledigen hat, umworben. Wenn es keinen regelmäßigen Austausch gibt und der Eigentümer nur da ist, um die Arbeit zu bezahlen, kommt eine Zeit, in der er müde wird und aufhört zu investieren. Wir sollten den Trainern nicht die Schuld geben, weil sie viel zu tun haben. Aber Kommunikation ist das Schlagwort."

Um sich besser verständlich zu machen, nennt Hubert Smadja das Beispiel seiner Zusammenarbeit mit dem Stall der Familie Chavatte (Alain und Arnaud). "Ich bin seit mehreren Saisons bei ihnen und alle Kunden, die ich ihnen vorstellen konnte, sind mit dieser Zusammenarbeit sehr zufrieden. Sie sind aufrechte Menschen und wir arbeiten mit Zuversicht zusammen", führt Smadja weiter aus. "Man muss wissen, wie man den Besitzern sagt, wenn alles gut läuft, und auch umgekehrt, wenn es nicht wie geplant läuft, und vor allem nicht ihr Vertrauen ausnutzt. Ich verstehe nicht, warum die großen Trainieranstalten keinen Manager haben, der sie begleitet und sie von all diesem Austausch von Informationen befreit, die, in unserer Zeit mit den sozialen Netzwerken, von grundlegender Bedeutung sind. Es geht so einfach und schnell Informationen per Telefonen weiterzugeben."

Gaetano Pezone: "Erfolg ist normal, aber Enttäuschung gehört dazu"

Die Philosophie von Hubert Smadja wird nicht nur von den Franzosen in diesem Berufsstand geteilt. Auch ein italienischer Agent geht nach einer ähnlichen Arbeitsweise vor. In den letzten Jahren ist Gaetano Pezone zum privilegierten Gesprächspartner der italienischen Besitzer in Frankreich geworden. "Als Kind habe ich dreihundert Meter entfernt von einer Rennbahn in Italien gewohnt und bin regelmäßig mit meinem Großvater dorthin gefahren", erzählt er und teilt seine Erinnerungen.

"Ich mochte den Rennsport und folgte den Pferden. Parallel zu meinem Studium an der Universität , habe ich die Besitzer beraten. So hat es angefangen."

Aus seiner Leidenschaft hat Gaetano Pezone einen Job gemacht. "Eine Chance", stimmt er zu, nachdem er einst die Zusammenarbeit mit den italienischen Organisationen für Jährlingsauktionen "ITS" begonnen hat. Diese Kooperation besteht mit Erfolg seit mittlerweile fünfundzwanzig Jahren. 

Auch sein Kundenstamm besteht aus einem treuen Kern von Besitzern, obwohl der italienische Rennsport eine lange Krise durchmacht hat. "Vor sieben Jahren kam ich durch die Scuderia Bivans und dem Bruni Racing Team nach Frankreich", erzählt er. "Ich hatte die Chance, beim epischen Face Time Bourbon dabei zu sein und bin auf Pferde wie Vivid Wise As, Fabulous Wood und Follow You getroffen. Ich habe mich dann entschieden, in Frankreich zu bleiben, wo es mehr Möglichkeiten gibt, als in Italien."

Die genannten Möglichkeiten beschreibt Pezone genauer: "Der Markt für Sprünge und Hengstanteile ist hier wichtig. Während ich meine italienische Kundschaft behielt, hatte ich seitdem die Möglichkeit, französische und belgische Kunden zu gewinnen. Für einige bin ich nur ein Agent. Für andere erfülle ich auch die Funktion des Managers. Die Trainer haben nicht viel Zeit, um mit den Besitzern zu kommunizieren, und meine Aufgabe ist es, sie über die Form des Pferdes und das Programm, dass der Trainer rausgesucht hat, auf dem Laufenden zu halten und gleichzeitig die Ansicht der anderen Partei zu respektieren."

Aktuell wurde der Erfolg durch den einstigen Jährlingsankauf von Jabalpur unterstrichen. Aber auch wenn die Erfolgswelle dieser letzten Monate des Booster Winner-Sohnes Teil der angenehmen Seiten des Handels ist, gibt es hinter den Kulissen auch andere Zeiten: "Die Arbeit mit Pferden ist nicht einfach. Unsere Empfehlungen sind nicht immer gut", gibt er zu. "Ich danke meinen Kunden, dass sie mir weiterhin vertrauen. Dies ist wahrscheinlich das Komplizierteste an diesem Geschäft: Nicht die richtige Akquisition für eine Person gemacht zu haben. Erfolg ist normal, aber Enttäuschung gehört auch zum Job und ich gebe zu, dass ich damit nicht besonders gut umgehen kann."

Mit der Ankunft der sonnigen Tage wird Gaetano Pezone regelmäßig auf Reisen und auf der Suche nach neuen Cracks sein. "Ab April reise ich zu den verschiedenen Gestüten, um die Fohlen zu sehen, ihnen zu folgen, um ihre Entwicklung zu beobachten", sagt er. "Ich hatte das Glück, gute Trainer kennenzulernen, aber ich lerne von den Trainern und Fahrern, mit denen ich täglich zusammenarbeite, kontinuierlich dazu, weil ihre Ratschläge wertvoll sind."

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