Quinte+ Enghien, 04.07.2020 - 15.15h
In einem für eine Quinte recht kleinen Feld muss man ein Pferd sofort als potentiellen Sieganwärter nennen. Es spricht einfach zu viel für Calle Crown (9), der heute schon seinen dritten Jahreserfolg feiern könnte. Beim letzten Start musste sich der Schwede nur einem der Stars aus dem Hause Bazire geschlagen geben. Der Championatstrainer hat auch wieder eine gute Waffe im Rennen. Calaska De Guez (14) steht mit ihrer Zulage aber nicht so günstig in der Partie. Mit Classic Haufor (5) und Delfino (3) sind auch frische Sieger am Start. Die Bigeon-Farbe kommt für die ersten Fünf aber etwas eher in Frage, weil Delfino immer abheben kann. Vor allem linksherum ist der 7jährige noch ein wenig wackliger.
Referenzrennen:
Sonntag, 21. Juni, Vincennes
https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2020-06-21/7500/4
CALLE CROWN (9) - Zweiter
CALOU RENARDIERE (8) - Vierter
CLASSIC CONNECTION (10) - Fünfter
BACHAR (6) - Sechster
CASH DU RIB (7) - Siebter
Prix De La Manche / 15.15h / 67.000 Euro - 2.875m Bänderstart
Zur Wettabgabe: https://www.trotto.de/rennen/Trab/Frankreich/Enghien/040720030103
Das erste Mal seit weit über einem Jahr wird CONTREE D'ERABLE (1) von ihren vier "Fesseln" befreit. Bei den ersten vier Starts in der laufenden Saison trat sie sogar jeweils voll beschlagen an, was die Stute doch an einer Spitzenleistung hindert. Beim ersten Versuch nach Corona war sie das erste Mal unter dem Sattel am Start. Mittlerweile 8jährig wird das sicher keine neue favorisierte Disziplin für die Prince Gede-Tochter. Vielmehr stand die Rennroutine und ein abwechslungsreiches Auftreten im Vordergrund. Als Neunte setzte sie auch keine Akzente. Es wird nicht ganz einfach ihren Leistungsstand in dieser Aufmachung zu beurteilen, aber auf den ersten Blick scheint die Klasse auch wenig zu hoch. Über das relativ kleine Feld, ist sie aber natürlich in den Kombination ein Faktor.
Pierre Belloche hat seine DIVINE MESLOISE (2) wieder gut in Schwung gebracht. Kaum sprach er im Februar von einem möglichen Karriere-Ende, legte die Stute wieder einen Gang zu und vertagte das Mutterwerden um mindestens ein Jahr. Für heute werden die Ambitionen aber ein wenig geringer ausfallen, weil die 7jährige mit vier Eisen antritt. Das war auch vor nur sechs Tagen in Pontchateau der Fall. Dort war die Konkurrenz aber mit deutlich weniger Qualität ausgestattet. Als deutliche Führende kam die The Best Madrik-Tochter noch ein den Einlauf, wurde auf den letzten Metern aber noch auf Rang Vier verdrängt.
Dem talentierten DELFINO (3) gelan endlich wieder ein Doppelschlag. Zwei Dinge fielen dabei besonders auf. Auf dem Rechtskurs von Caen war der Hengst viel sicherer unterwegs und konnte die Partie überlegen gewinnen. Aber bei beiden Siegen konnte Mathieu Mottier den Speedy Blue-Sohn nicht einen Moment vom Gebiss lassen. In Lval machte er es besonders spannend und hatte erst genau auf der Linie einen minimalen Vorteil. Mehr als unbedingt nötig konnte er im Sulky des 7jährigen einfach nicht investieren. Die heutige Aufgabe ist noch einmal deutlich stärker besetzt und bekanntlich wieder linksherum. Das Limit muss ausgeschöpft werden und könnte auch zum Fehler führen.
Auch wenn ALL FEELING (4) in der Vergangenheit schon einmal nach einer Pause sehr schlagkräftig auftrat, gehört zu den größeren Außenseitern. Seine Form zeigte im Winter auch abwärts, weshalb er sich schon Mitte Januar in eine Auszeit verabschiedete.
CLASSIC HAUFOR (5) hat in der ersten Hälfte des Wintermeetings mit einer Reihe von Podestplatzierungen geglänzt. Aber dann geriet die Form mächtig ins Stocken. Trainer Christian Bigeon schaltete einen Gang zurück und ließ den Hengst mit vollem Beschlag wieder Moral tanken. Ende Mai trat er wieder barfuß auf, wurde aber in einem engen Finish nicht wirklich gefordert. Charles Bigeon gab sich im Sulky mit Rang Sechs zufrieden. Der Plan wurde am 12. Juni offensichtlich, denn dort passte Jag De Bellouet-Sohn besser ins Rennen. Auch die Qualität der Gegner war ein wenig übersichtlicher. Das es teilweise außen herum dann zu einem leichten Treffer reichte, überraschte dennoch. Heute wird es wieder anspruchsvoller. Einen Platz am Ende der Königswette scheint aber möglich.
Paul Philippe Ploquin hat schon im Referenzrennen am 21. Juni BACHAR (6) gesteuert. Nach der langen Auszeit traten die beiden natürlich als große Außenseiter an. Die Startschnelligkeit litt nicht nach der Pause und somit konnte der Catchdriver den Hengst in vorderer Linie parken. Auf den finalen Metern fehlte dann aber der Freiraum um die überraschend zahlreich vorhandenen Reserven abzufragen. Nicht weit hinter dem Sieger verlor das Duo den fünften Platz an Classic Connection. Die Ausgangslage ist heute mit diesem Rennen mehr im Bauch sehr viel besser, aber die Aufgabe wird heikler.
Es gibt nicht viele Pferde, die in hohem Alter und mit reichlich Gewinnsumme beladen, ständig mit vier Eisen tolle Leistungen abrufen können. CASH DU RIB (7) gehört in jedem Fall dazu, auch wenn der 8jährige schon über zwei Jahre nicht mehr gewinnen konnte. Für eine vordere Platzierung ist er immer zu beachten. Nach der Auszeit hat er ein Rennen über die Mitteldistanz in glatten 12,0 beendet und war bis ins Ziel auf Zug. Am 21. Juni war der Ready Cash-Sohn, wie meist vor dem Schlussbogen, schon ein wenig unter Druck. Bis ins Ziel zog er aber wiederum voll durch und nahm als Siebter in 12,9 das kleinste Geld mit. Der Kämpfer wird immer ein wenig unterschätzt, sollte die Quinte aber sicher komplettieren.
Trainer Jean Michel Baudouin und Eric Raffin im Sulky ist schon fast eine Garantie für ein erfolgreiches Auftreten. In bester Zusammenarbeit konnten die beiden CALOU RENARDIERE (8) aus einem Formtief herausführen und am 03. Juni eine Etappe des Grand National Du Trot in Laval entführen. Dazu bedurfte es auch einen Vortrag, der beim Champion Raffin derzeit fast garantiert scheint. Er ließ den Wallach immer mit einer Deckung laufen und fand im Einlauf trotzdem eine Lücke zum Angreifen. Diese Taktik stand auch am 21. Juni im Vordergrund. Aus einer vorderen Position an der Innenkante hat der 8jährige am Ende genügend Körner übrig gehabt, um zwei Längen hinter Calle Crown den vierten Rang mitzunehmen. Die Auftritte von der Spitze gehören offensichtlich der Vergangenheit an. Dafür fehlt dem 8jährigen mittlerweile wohl die Moral.
Wenn die Niederlage von CALLE CROWN (9) am 21. Juni etwas Gutes hatte, dann die Tatsache das er dadurch heute perfekt in das erste Band passt. Tomas Malmqvist hat sein Lot gut in Schuss und kann auf die Leistungen des 6jährigen in diesem Jahr sehr stolz sein. Lediglich am 02. Juni gab es eine unplatzierte Form in Vichy, die aber eindeutig auf den Rechtskurs zurückzuführen war. Das haben auch die meisten Wetter beim letzten Start erkannt und den Hengst gut unterstützt. Björn Goop machte seine Sache bestens, hat immer einen passenden Rücken gefunden, konnte den großen Favoriten aber nicht stürzen. Heute ist er wieder Sieganwärter. Sollte es nicht für ganz vorne reichen, ist er aber kaum aus der Quinte zu denken.
-----2.900m-----
Der deutsche CLASSIC CONNECTION (10) hat seine Gewinnsumme immer gut verteidigt. Am 26. Januar siegte der Hengst sensationell im Rahmen des Amerique auf Gruppe III-Ebene. Mitte Februar verabschiedete er sich aber mit einem Ausfall in die Pause. Jean Pierre Dubois übernahm höchstpersönlich die Rückkehr am 21. Juni und konnte ihn trotz vollen Beschalgs als Außenseiter in die Quinte führen. An Bachar vorbei machte er auf den letzten Metern den fünften Platz klar. Gegen einige der Kontrahenten vom letzten Start steht er heute 25 Meter schlechter und verzichtet weiter auf die Abnahme der Eisen. Damit wird es ein Stück weit anspruchsvoller, aber nicht unmöglich.
Ohne Zweifel gehört FAKIR DE LORAULT (11) zu den Besten der Generation 2015. Der Hengst aus dem Stall Charuel durchläuft derzeit aber eine ganz schlechte Phase. Fünf der letzten sechs Starts endeten am Turm. Und diese Bilanz ausgerechnet von einem bis dahin sehr sicheren Kandidaten. Den Ausfall am 26. Mai in einem Trabreiten konnte man ihm noch verzeihen, aber am 06. Juni machte er in Laval einen ganz schlechten Eindruck. Auf dem Weg in den vorletzten Bogen verfiel er erst in den Dreischlag und hob wenige Meter später heftig ab. Damit muss er heute einen Schritt rückwärts machen und mit vollem Beschlag erst seine Sicherheit wieder finden.
Alphonse Vanberghen ist bekannt dafür, dass er seine Starter immer rennfertig rausbringt. Aber in Sachen BALANDO (12) wiegt die Startpause seit Mitte November doch ganz schön schwer. Speziell in einer solchen Klasse kann man sich keinen Schwächemoment erlauben. Mit ein, zwei Rennen im Bauch gehört der 9jährige aber bald wieder zum Kreis derer, die für die ersten Fünf in Frage kommen.
AL CAPONE JET (13) steht heute auch unter Beobachtung. Aber vielmehr ob man den Hengst bei einem der künftigen Starts unter dem Sattel unterbringen kann. Mit seinen zehn Jahren hat er nämlich im Sulky kaum noch genügend Qualität, um hier zu bestehen.
Wenn Jean Michel Bazire ein Ziel für seine Stars gefunden hat, dann wird alles der perfekten Vorbereitung untergeordnet. Das "Prepare" lief im Falle von CALASKA DE GUEZ (14) eher unauffällig ab. Am 03. Juni sprang die Stute weit zurück im letzten Bogen an und wurde disqualifiziert. Vierzehn Tage später hatte sie mit der Doppelzulage und den vier Eisen ohnehin keine Chance und war im Ziel wieder eine Weile hinter den Prämien. Heute nimmt der Trainer aber alle Eisen ab und schickt Alexandre Abrivard nach Paris. Was kann die 8jährige daraus machen? Natürlich muss sie auch ganz vorne auf dem Wettschein stehen. Zu Beginn dieser Saison hat sie in Vincennes eine Quinte in Vincennes entführt und war danach Vierte im Prix De Paris. An der Klasse kann man also nicht zweifeln.
Tipp:
CALLE CROWN (9)
CALASKA DE GUEZ (14)
CLASSIC HAUFOR (5)
CALOU RENARDIERE (8)
CASH DU RIB (7)
Für die Kombinationen: DELFINO (3) - CLASSIC CONNECTION (10)