Vorschau Hamburg-Bahrenfeld, 09.07.2020
Das kompakte, lediglich sechs Prüfungen umfassende und um 18.00 Uhr beginnende Programm am Donnerstag in Bahrenfeld löst gleich mehrfach Freude aus: Hohes sportliches Niveau wird ebenso wie attraktive Wettanreize mit u.a. einer V6 (Garantieauszahlung 6.000 Euro) und drei Viererwetten, davon eine mit fast 2.000 Euro im Jackpot, geboten. Vor Allem aber dürfen erstmals seit mehr als vier Monaten wieder Zuschauer vor Ort sein und beim Renngeschehen live mitfiebern. Natürlich werden die in Corona-Zeiten fast schon selbstverständlichen Regeln und Formalitäten gefordert (Selbstauskunft auf hamburgtrab.de), aber immerhin: Die lange vermisste Stimmung kehrt zurück.
Auftakt mit V6
Selten war frühes Erscheinen so wichtig wie diesmal. Wer will schon die Chance auf mindestens 6.000 Euro verpassen, die einem alleinigen Gewinner in der V6 das Portemonnaie füllen würden? Die V6-Wette startet schon mit der Auftaktprüfung, und in diesem Amateurfahren wird es nicht nur wegen der Sprintstrecke von 1.680 Metern vom Fleck weg heiß hergehen. Sieggewohnte Pferde, die etwas gutzumachen haben wie Porto (Hans-Jürgen von Holdt) oder Milkos (Günther Lühring), treffen auf solche mit besseren Formen, aber schlechteren Startplätzen wie Unicorn Diamant (Jörg Hafer) oder Kjeld von Haithabu (Joachim Hay). Zum Beben gebracht würde der Winnercircle, falls Nordic Jaycee gewänne, was keineswegs unmöglich ist, mit dem Bahnsprecher Carsten Borck nach 17-jähriger Amateurfahrerpause wieder ins Geschehen eingreift.
Eher leicht zu „lesen“ scheint das 2. Rennen zu sein, wo der Sieger einer aus dem antretenden Dreijährigen-Trio sein dürfte und Kansas Dream (Jaap van Rijn) bei vielen Wettern den Vorzug gegenüber Cunningham (Michael Nimczyk) und Lampard (Kornelius Kluth) erhalten wird.
Zum Zunge schnalzen
Besonders attraktiv ist das Rennen der besten Klasse besetzt, gibt hier doch der immer schon hoch eingeschätzte Emilion (Michael Nimczyk) sein Comeback. Der mitunter diffizile Hengst tritt zwar mit einem Formenspiegel an, der viele Disqualifikationen aufweist, war aber im In- und Ausland teilweise auch auf höchstem Niveau engagiert. Tritt er nach neunmonatiger Pause voll konzentriert an, muss er auch Klassepferde wie Hamburgs Star Larsson (Heiner Christiansen), Orkan von Haithabu (Thorsten Tietz) und Kiss Me Bo (Jaap van Rijn) in Schach halten können.
G4-Jackpot
Die zweite Hälfte des Programms, in dessen Renntiteln wegen des am Sonntag in der Hansestadt anstehenden Galopp-Derbys an frühere Sieger dieses Jahreshöhepunkts erinnert wird, beginnt mit einem Jackpot in der Viererwette von fast 2.000 Euro. Knapp die Hälfte der elf Teilnehmer könnten für den Sieg in Betracht kommen, der engere Kreis der Anwärter beschränkt sich aber auf die stark verbesserte Red Girl (Kornelius Kluth) und den bereits dreifachen Saisonsieger Ni Hao (Sönke Gedaschko). Doch auch von Schweden-Heimkehrerin Jacky Greenwood (Michael Nimczyk), die Anfang März vor ihrer Abreise am Volkspark gewann, oder dem im Februar doppelt erfolgreichen Powerful PS (Marciano Hauber) werden sich die Wetter nur ungern überraschen lassen wollen.
Kurz oder lang?
Nicht leicht zu enträtseln ist das vorletzte Rennen für die Anfängerklasse, in dem sich auf den ersten Blick niemand wirklich aufdrängt. Dem großrahmigen Franzosen Fakir de Quattro (Robbin Bot) galten vor Ort beim missglückten Debüt schon einige Hoffnungen, vier Monate später könnte er weit genug sein. Auch Glide be Lucky AS (Jaap van Rijn), die in Mönchengladbach beim ersten Auftritt schon nicht allzu weit geschlagen war, wird es auf die meisten Wettscheine schaffen.
Zum Abschluss, wenn noch einmal die Amateure engagiert sind und nach dem 1. und 4. Rennen ein weiteres Mal die Viererwette gespielt werden kann, werden mutige Wetter mit dem ebenso laufstarken wie unsicheren Highlander Boko (Hans-Jürgen von Holdt) auskommen oder sich vielleicht mit Fantomas (Sönke Gedaschko) abdecken wollen, der zuletzt das eine oder andere Mal an wenig glücklichen Rennverläufen scheiterte. Wer eher auf Nummer Sicher gehen möchte, wird aber nicht umhin kommen, sich auch mit formstarken und zuverlässigen Pferden wie Amaja (Tom Karten), Its Race Time (Sven Bartels), Drachenblut (Andre Pögel), Ian Greenwood (Jan Maurix) oder Vampire Hunter (Eyk Hilgen) zu befassen.
Der nächste Hamburger Renntag findet am Sonntag 26. Juli statt und ist wie der folgende 9. August zusätzlich ins Jahresprogramm genommen worden, da die vorgesehenen C-Bahn-Veranstaltungen in Stove und Hooksiel bekanntlich abgesagt werden mussten.