Quinte+ Feurs, 07.09.2020 - 13.50h
Es war ein harter Kampf für den Veranstalter die ausgesuchte Prüfung zur Quinte zu machen. Am Ende wurden vermutlich zwei Augen zugedrückt, denn lediglich ein Dutzend an Startern wird der Königswette eigentlich nicht gerecht. Die einzelnen Teilnehmer bringen aber genug Klasse mit, um dieses Rennen zu einer sehr ansehnlichen Aufgabe zu machen.
Von den Verfolgern ist Calin De Morge (12) ein großer Name, der sich schon viel zu lange nicht mehr als Sieger auf den Rückweg in den Stall machen konnte. Es wird für Serge Peltier vor allem darauf ankommen, den 8jährigen relativ flüssig aus dem Band zu kriegen. Seine Leistungsfähigkeit auf dem letzten Kilometer ist sicher ausreichend. Von der Grundmarke sucht Djembe D´Orgeres (2) den Hattrick und wird kaum auf den Mitfavoriten warten. Für die Fünferwette gibt es ohnehin kaum Streicher, aber Stars wie Epic Julry (11) verdienen es unbedingt erwähnt zu werden. Der Hengst aus dem Stall Gauvin ist aber noch nicht in der Vorjahesform und lässt von einem Sieg bis zu einem Platz im Kleingeld viel Spekulationen zu.
Prix De La Ville De Feurs / 13.50h / 34.000 Euro - 2.850m Bänderstart
Zur Wettabgabe: https://www.trotto.de/rennen/Trab/Frankreich/Feurs/070920030101
-----2.850m-----
BLEVEN (1) ist mit Abstand der Gewinnärmste der Partie und trifft mit seinen neun Jahren auf viel mehr Klasse, als er in den letzten Wochen gesehen hat. Noch dazu steigt die Kategorie steil an. Ein wenig Luft nach oben hat der Wallach aber. Zuletzt in Saint-Galmier kam er spät frei, sicherte sich aber schnell den Vorteil, um den dritten Platz zu verteidigen. Dazu kommen heute die Vordereisen runter. Der Sprung in die Wetten scheint aber doch zu groß und wird wohl höchstens über das kleine Feld zu realisieren sein.
Nach den letzten Leistungen muss man DJEMBE D´ORGERES (2) den Hattrick durchaus zutrauen. Am 17. Juli konnte Pierre Callier dem Wallach einen traumhaften Verlauf servieren. Der bedankte sich im Einlauf mit einem trockenen Speed, der zum leichten Sieg reichte. David Bekaert wurde Anfang August, ebenfalls in Cagnes-Sur-Mer, nach einem mittelmäßigen Start in die vordere Gruppe gespült. Doch plötzlich verlor das Duo den perfekten Windschatten. Der Catchdriver blieb in Anbetracht der Klasse seines Partners aber total ruhig und fertigte die Konkurrenz spielerisch ab. Dabei blieb sogar ein neuer Rekord stehen. Genau genommen wurde die alte Marke um acht Zehntel pulverisiert. In Topform kann man sich den 7jährigen nicht außerhalb der Wetten vorstellen.
Nach der Corona-Pause war ELU DE DOMPIERRE (3) sofort wieder zur Stelle und hat in Vichy mit zwei Podestplätzen geglänzt. Dabei konnte der Hengst vor allem am 02. Juni gefallen. An der letzten Ecke hatte er noch acht Gegner vor sich. Beim ruckartigen Spurwechsel verlor der 6jährige fast das Geläuf, bewies aber absolute Trabsicherheit und flog kurz darauf auf einen Ruck an allen Kontrahenten, bis auf den siegreichen Favoriten, vorbei. Der Ausflug nach Vincennes in ein Gruppe III war dann aber doch zu hoch gegriffen. Björn Goop lag bis in den Einlauf im Hintertreffen. Erst dann nahm er den Hengst ein wenig heraus, konnte aber kaum Boden gutmachen. Als Bester ohne Geld war die Leistung aber in Ordnung. Für die Kombinationen darf das Budget hier auch erhöht werden.
Die letzte Disqualifikation von BERENICE DU LOISIR (4) geht nicht auf die Kosten der Stute. In einer durchweg schnell gelaufenen Partie über die Mitteldistanz lag die 9jährige an der letzten Ecke noch sehr weit im Hintertreffen. Trainer Georges Fournigault hatte eigentlich eine Menge Platz und noch mehr Zeit. Er "rasierte" beim Herausnehmen aber einen der Gegner, der fehlerhaft ausfiel. Dadurch war der Speed Jag De Bellouet-Tochter, der zum Ehrenplatz hinter Orlando Jet reichte, nur noch schön anzusehen. Die Sirene und die anschließende Überprüfung besiegelte das Schicksal. Zumindest die tolle Form wurde mehr als bestätigt. Beim Sieg zuvor packte die Stute ebenfalls eine unglaubliche Flugshow aus. Im Einlauf schnappte sie sich den schon vermeintlich sicheren Sieger, der auf gute fünf Längen enteilt war. Diesen Sprung in der Kategorie muss man ihr zutrauen.
BUZZ DE CAREL (5) hat am 05. August ein sehr spätes Jahresdebüt gegeben. Mit Eisen stand die Rennroutine im Vordergrund, aber der Wallach hatte fehlerhaft andere Pläne. Zwei Wochen später beendete der 9jährige das zweite Vorbereitungsrennen im Trab. Auf der letzten Halben verlor er aber komplett den Kontakt zum Feld und hinterließ zweifel, dass es ohne Eisen heute schon ausreichend Schub gibt.
Das Coach Nicolas Ensch den Sulky von EDEN BASQUE (6) gewählt hat, muss nicht unbedingt auf die erste Farbe deuten. Der Wallach hat im August zwei Rennen bestritten und dabei beim vierten Rang in Cagnes-Sur-Mer gut gefallen. Nach einem schnellen Start drohte der 6jährige an der Innenkante durchgereicht zu werden. Mit einem Schachzug eine Runde vor dem Ziel sicherte sich Ensch aber in der zweiten Spur den Rücken des großen Favoriten. Dieser konnte aber im Einlauf nur noch mit dem Fernglas beobachtet werden. Beim Versuch das Podest zu verteidigen hob der Singalo-Soh sogar fast ab. Der Trainer beschränkte sich darauf das Rennen im Trab zu beenden und nahm das vierte Geld mit. Die erzielten 13,3 waren eine gute Marke. Die ersten Fünf sind fest im Visier.
DOULOUREUSE (7) kennt sich auf dieser Ebene bestens aus. Die Stute dürfte unter den Damen die besten Chancen haben in die Königswette vorzudringen. Und auch die Taktik wird dabei wohl eher offensiv sein, wie man es von Trainer Richard Westerink gewöhnt ist. Quentin Machet ist mittlerweile Stammfahrer der Timoko-Tochter geworden und bestimmte zuletzt in Beaumont De Lomagne lange die Pace. Schon aus dem Schlussbogen heraus geriet die 7jährige aber kräftig unter Druck und konnte ebenso nur den vierten Rang verteidigen. Auf dem Podest waren aber keine No Names zu finden, weshalb die Leistung als positiv gewertet wurde. Rang Vier oder Fünf ist in der gut ausgewählten Aufgabe in Reichweite.
-----2.875m-----
In der zweiten Hälfte seiner letzten Rennsaison hat AMERICAN DOLLAR (8) mit Eisen sogar noch seinen Rekord leicht gedrückt. Als Sechster war der Hengst über die Mitteldistanz aber schon am Ende des Hauptfeldes unterwegs und letztlich nur "mitgezogen". Erneut verzichtet der Trainer auf die Abnahme der Eisen und hat wohl noch andere Aufgaben im Blick. Zuvor hat der Rocklyn-Sohn in ähnlichen Aufgaben keine Akzente mehr setzen können.
BACHERRA DU MOULIN (9) ist unter dem Sattel immer ein wenig gefährlicher gewesen, aber bei den vier Starts in diesem Jahr im Monte gab es kaum etwas zu holen. Gezwungenermaßen muss man sich mit den etwas minderen Qualitäten im Sulky messen. Am 09. August machte es die Stute, bis auf den Start in Divonne, aber sehr gut. Nach dem verbummelten Auftakt musste die 9jährige in der Folge sehr viel leisten. Vor allem der letzte Kilometer war sehr kräftezehrend. Der Einsatz reichte für den dritten Platz, wobei auf den letzten Metern nicht einmal die Luft raus war. Vielmehr war aber nach vorne nichts mehr möglich und der Abstand zu den Nächsten groß genug, um die Hände runter zu nehmen. In den erweiterten Wetten kann man für sie Platz machen.
Die Formen aus Cagnes-Sur-Mer täuschen manchmal über den wirklichen Leistungsstand hinweg. BLACK D´ARJEANC (10) bringt aus den letzten drei Rennen auch drei Podestplätze mit, aber in seinem Fall sollten die flotten Zeiten wirklich für Qualität stehen. Und der heutige Fahrer Jean Charles Feron hatte schon beim Sieg zuletzt seinen Spaß. Aus dem Zulagenband startete das Duo mit Abstand am besten und konnte sich dadurch eine gute Lage im vorderen Feld sichern. Dort verharrte feron bis in den Einlauf. Zwei, drei leichte Aufforderungen reichten um den Wallach sofort zu einem Vorteil zu bugsieren. Der Catchdriver bedankte mit einem Klaps auf den Schweif und dürfte diesem Start sehr positiv entgegen blicken.
EPIC JULRY (11) ist nicht der Gewinnreichste Teilnehmer, bringt aber wohl die größte Klasse mit. Als Dritter im Criterium der 5jährigen zündete der Hengst im Einlauf ein Feuerwerk ab und holte sich kurz danach auch einen verdienten Sieg. In der neuen Saison musste aber der Sprung aus dem Jahrgang kompensiert werden, was bei nur vier Starts, noch dazu auf höchstem Niveau, kaum gelingen. Der Fuchs bekam seine verdiente Auszeit und kehrte am 10. Juni in Marseille als Neunter wieder zurück. Die erneute Pause seitdem gibt zu denken. Aber Jean Paul Gauvin wird seinem Aushängeschild wohl heute wieder Beine machen.
Serge Peltier hatte von den beiden Startern des Trainers David Haon sicher die erste Wahl und hat sich für den hochklassigen CALIN DE MORGE (12) entschieden. Der 8jährige ist ein wenig in die Jahre gekommen, hatte aber schon immer einige Rennen zum warm werden nach einer Pause gebraucht. Nach dem Lockdown hat er nun vier Rennen im Bauch und sich stetig verbessert. Auf Gruppe-Parkett hat er zuletzt den Start verpennt und musste in einem kleinen Feld ganz alleine eine Lücke schließen. Dennoch sprintete er im EInlauf hinter sehr viel Qualität kurzzeitig auf den dritten Rang. Dann machte sich der Kraftakt aber bemerkbar und auf der Linie konnten es zwei Kontrahenten ganz knapp besser. Zuvor war bei höllischen 11,9 über den langen Weg nicht ganz überraschend die Grenze erreicht. Heute geht es aber um den Sieg.
Tipp:
CALIN DE MORGE (12)
DJEMBE D´ORGERES (2)
BLACK D´ARJEANC (10)
EDEN BASQUE (6)
DOULOUREUSE (7)
Für die Kombinationen: EPIC JULRY (11) - BERENICE DU LOISIR (4)