Das Wintermeeting 2019/20 ist Geschichte. Nicht nur wegen der Pause in Vincennes geht es für die Traberquinte damit immer öfter auch in die Provinzen. Das bedeutet "Schwerstarbeit" für die Wetter. Um sich auf Rennbahnen wie Caen in Normandie einen Überblick zu verschaffen, ist die zeitliche Investition ungleich größer. Auch die Leistungsdichte liegt viel enger beisammen, womit Überraschungen vorprogrammiert sind. Der Wochenstart scheint aber noch überschaubar. Einige der Protagonisten des ersten Rennens haben über ihr Umfeld schon angedeutet, dass andere Aufgaben im Blickfeld stehen. Und der Favorit Doum Jenilou (12) hat in den letzten Monaten auch in Vincennes Geld verdient und damit schon genügend Klasse bewiesen um hier auch ganz vorne landen zu können. Zuerst muss der Wallach in der Hand von Anthony Barrier aber die 25 Meter Zulage überwinden. Im ersten Band werden Pferde wie Disco D´Occagnes (7) und Carioca (2) nicht auf den Kontrahenten warten.
Prix De Saint-Etienne / 13.50h / 32.000 Euro - 2.450m Bänderstart
Zur Wettabgabe: https://www.trotto.de/rennen/Trab/Frankreich/Caen/020320030101
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----- 2.450m -----
BRAVOURE D´ARZAL (1) kann offensichtlich mehr, als sich in der Heimat im Südosten zu verteidigen. Auch wenn die Stute zwischen dem vierten Rang Ende November und dem Ausflug nach Vincennes Mitte Januar nicht mehr am Start war, machte sie wiederum als Vierte eine gute Figur. Aus der zweiten Startreihe abgegangen, blieb die 9jährige unterwegs "im Verkehr" stecken. Mit viel Speed und im Slalom konnte sie David Thomain dennoch in die besseren Gelder steuern. Mit 13,1 war die Magnificent Rodney-Tochter sogar nahe an ihrem Lebensrekord. Für den Trip in die Normandie muss man die Stute auf dem Schein haben.
Mit CARIOCA (2) ist einer der ersten Starter unter Order, für den Pierre Levesque nach fast acht Jahren wieder selber zeichnet. Der Wallach war fast ein Jahr verletzungsbedingt von den Rennbahnen verschwunden, gehört aber mittlerweile auf den Rechtskursen in der Provinz mit stabilen Leistungen auch heute zu den Gemeinten Pferden. Zuletzt überlief er im Nachwuchsfahren in Vire noch Caprice Du Bisson. Am 30. Dezember trat der Jag De Bellouet-Sohn letztmals in der Hand des Chefs an. In 15,4 flog er in Nantes den Einlauf herunter auf den dritten Platz. Ein geplantes Engagement am 16. Februar wurde als Nichtstarter ausgelassen.
APACHE DE CHENU (3) sollte schon letzten Freitag sein Comeback nach der langen Pause geben. Aber Laval musste er aufgrund der zu geringen Gewinnsumme eleminiert werden. Nun steht die Rückkehr für heute an, wobei man sich auch hier nur kleine Chancen ausrechnen dürfte. Trotzdem bringt der neue Trainer Provoost den 10järigen ohne Vordereisen an den Ablauf und rechnet sich womöglich Ambitionen aus.
Im letzten Frühjahr und Sommer hat DESIREE DES LANDES (4) mit vielen Platzierungen und einem Sieg in der Provinz für eine gute Form gesorgt. Trainer Sebastien Hardy nahm das Familienpferd dann auch mit nach Vincennes. Von außen betrachtet gab es Zweifel, ob die Paisy Dream-Tochter weiterhin in die Gelder laufen könnte. Sie zerstreute aber vom ersten Start Ende Oktober die Bedenken und holte aus fünf Starts vier Gelder. Dabei half der 7jährigen auch ihre Startschnelligkeit, die ihr auch heute eine gute Lage bescheren sollte. Aber ausgerechnet beim letzten Start im Wintermeeting fand sie aus dem Band nicht schnell genug auf die Beine und konnte aus dem hinteren Mittelfeld, wie gewohnt, auf den finalen Metern keinen Boden gut machen. Der Wechsel der Piste wird sehr hilfreich sein.
CAPRICE DU BISSON (5) hat in den letzten Monaten so einige Ställe kennengelernt. Seit dem Sommer wechselte er von Franck Terry über Franck Anne und Stephane Cingland zu Vincent Maillard. Eines war bei den Starts unter den aktuellen Ausbildern aber fast immer gleich. Der Wallach trat mit vier Eisen an und wechselt heute auf einen barfüßigen Auftritt. Nachwuchsfahrer Luca Gelormini hat den 8jährigen schon am 09. Februar in Vire gesteuert. Nachdem das Duo die Zulage bis hin zur Führung überwunden hat, wurden die beiden im Einlauf deutlich kürzer und konnten sich nur auf Rang Fünf retten.
Im letzten Sommer war DIVA BEAUREGARD (6) noch Seriensiegerin in Amateurfahren. Trainer Van Eeckhaute suchte daraufhin neue Herausforderungen und schickte die Stute auch in offene Rennen. Der Mut wurde schnell belohnt. Ende November holte sich Otello Pierji-Tochter sogar den Sieg in einer Quinte. Eine Bestätigung dieser Leistung blieb aus, aber die harten Starts in Vincennes können auch müde machen. Der Ausflug nach Caen kann den Optimismus des Trainers rechtfertigen. Dennoch wird sie vorsichtig eingeplant.
DISCO D´OCCAGNES (7) gibt ein spätes Jahresdebüt. Für Trainer Pierre Edouard Mary kann sich das Warten aber auszahlen. Sein Schützling ist ein Spezialist für den Rechtskurs und hat den einzigen Start auf dieser Piste gewonnen. Das war vor einem guten Jahr und dabei hat der Kiwi-Sohn auch noch eine Zulage ausgleichen müssen. Nach sechs Wochen Auszeit kann man nicht mehr von einer frischen Form sprechen, aber Ende Dezember in Cabourg fand er es auf einem sehr schnellen letzten Kilometer zu schwer vor, aus dem zweiten Band vorzurücken. Das er direkt wieder ohne Eisen antritt, sagt viel über die Ambitionen aus.
DUDU DU NOYER (8) ist seit Ende Oktober nicht mehr auf der Rennbahn zu sehen gewesen. Aber heute hat er zumindest ein passendes Rennen für die Rückkehr gefunden. Er passt perfekt in das erste Band und nimmt daher diese Prüfung wahr. Mit vollem Beschlag wird man aber auf den Wallach verzichten können.
----- 2.475m -----
Noch länger war ANDIAMO DE MONCHEL (9) nicht mehr im Rennbetrieb. Als erster im zweiten Band, vollem Beschlag und mit dem Trainer im Sulky kann man ihn getrost vom Wettschein verbannen.
Im letzten Jahr hat sich EXTRA LIGHT (10) vielfach in Grupperennen gezeigt. Auf Jahrgangsebene hat sich die Stute auch mehrfach gut gehalten und einen schönen Kontostand erlaufen. Aber in der neuen Saison ist es als 6jährige anspruchsvoller geworden. Die Village Mystic-Tochter muss regelmäßig gegen die Älteren ran, was ihr deutlich schwerer fällt. Ende Januar verlor sie nach geschontem Rennen im Prix Helen Johansson im Einlauf den Kontakt zum Feld und auch Anfang Februar war sie als Achte die Letzte im Ziel. Heute geht es wieder gegen die ältere Generation, aber in einer viel niedrigen Kategorie muss man ihr eine Chance auf dem Wettschein geben.
DREAM DE NILREM (11) galt einst als einer der Hoffnungen im Jahrgang 2013. Aber immer wiederkehrende gesundheitliche Probleme warfen den Wallach weit zurück. Das er mittlerweile von einem zum anderen Trainer "tingelt" und vermehrt in den Verkaufsrennen auftritt, spricht für das aktuelle Niveau. Es dürfte für heute zu niedrig sein.
BLOOMER (12) gehörte eigentlich immer zu den Spezialisten im Trabreiten. Gelegentlich konnte der Wallach aber auch im Sulky glänzen. Das letzte Mal war das aber im Sommer in Le Mans der Fall. Aktuell enttäuschte er im Fahren Ende Januar in Vincennes, als er aus dem Schlussbogen heraus den Anschluss verloren hat. Auch wenn der Niky-Sohn es heute deutlich leichter antrifft, muss man ihn, wenn überhaupt, vorsichtig einplanen.
CRESCENDIS (13) hat schon vier Starts in dieser Saison hinter sich. Dabei lief es noch sehr abwechslungsreich. Zum Start und Ende Januar gab es nach ihren kämpferischen Vorstellungen noch die Plätze Zwei und Drei. Dazwischen enttäuschte sie in Agen, als sie nach einem eigentlichen idealem Verlauf in der Distanz unterging. Anfang Februar bekam sie von Trainer und Stammfahrer jean Francois Senet ein verdecktes Rennen serviert, verlor aber im Schlussbogen in dritter Spur ihr Fühpferd. Von dem Moment an musste die 8jährige an ihre Grenze gehen, welche Mitte des Einlaufs erreicht waren. Das kleine Geld versprang sie. Heute tritt sie in einer absolut machbaren Aufgabe an, aber die vier Eisen lassen auf eine andere Aufgabe schließen, die im Vordergrund stehen soll. Zum Beispiel besitzt sie eine Nennung für den 13. März in Enghien.
DOUM JENILOU (14) wird nur sehr selten aus den Geldern verdrängt. Seit fast einem Jahr war er lediglich Ende November in einer anspruchsvollen Aufgabe als Achter im Ziel und bei der Generalprobe für heute mit Eisen bewusst unplatziert gesteuert worden. Seine Bestleistungen aus diesem Winter lassen ihn aber hier als unbedingten Sieganwärter gelten. Mitte Dezember hat er aus der zweiten Reihe praktisch keine Chance besessen sich gegen die gute Gesellschaft in einer im schneller werdenden Partie mehr als den fünften Platz zu sichern. Anfang dieser Saison führte Wallach das Feld den ganzen Weg an wurde aber im langen Einlauf noch auf den kleinsten Podestplatz verwiesen.
Mit seinen elf Jahren könnte VERSO DE CRENNES (15) eigentlich schon seine Rente genießen. Trainer Erno Szirmay hat aber andere Pläne und hat den Wallach noch einmal für zwei oder drei Starts "angeschmissen". Dabei kann er natürlich keine Zeit verlieren. Schon in Agen verzichtete er wie heute auf die Vordereisen. Nach fast einem halben Jahr Rennpause konnte er aber nur das kleinste Geld einsammeln. Mit einem Start mehr in den Beinen wird er heute schon wieder ein Stück weiter an seine Bestform anknüpfen können. Aber der höllische Speed, für den er bekannt war, wird noch nicht abrufbar sein. Zudem war Caen, bis auf seine Quali, kein gutes Pflaster. Bei sieben Starts reichte es nie für die ersten Fünf.
Nachdem die tolle Form von CALOU RENARDIERE (16) im Sommer langsam abwärts zeigte, nahm Trainer Jean Michel Baudouin den Wallach ein wenig aus der Schusslinie. Mit Eric reichte es dann Mitte Januar immerhin wieder zum vierten Geld in Vincennes. Die Gruppe III-Prüfung über die Mitteldistanz am Amerique-Sonntag war aber eine Kategorie zu hoch. Es reichte nur zur kleinsten Prämie. Heute wird er mit Eisen und dem Ausbilder selbst im Sulky für den Start am 13. März in Enghien vorbereitet.
Tipp:
DOUM JENILOU (14)
DISCO D´OCCAGNES (7)
CARIOCA (2)
EXTRA LIGHT (10)
DESIREE DES LANDES (4)
DOUM JENILOU (14)
DISCO D´OCCAGNES (7)
CARIOCA (2)
EXTRA LIGHT (10)
DESIREE DES LANDES (4)
Für die Kombinationen: BRAVOURE D´ARZAL (1) - DIVA BEAUREGARD (6) - VERSO DE CRENNES (15)