News

Willkommen im News-Channel! Hier finden Sie die neusten Beiträge zu Ihren Lieblingsthemen.
Viel Spaß!

Westerink: "Wir haben Einladungen von überall"

0

News Trab, 03.06.22

 

(hen) Nach seinem großartigen Wochenende mit dem Sieg von Etonnant im Elitlopp ist Richard Westerink wieder im Alltag angekommen. Über seine Eindrücke der Reise und dem Erfolg hat er sich mit 24H Au Trot unterhalten.

24H: "Ihr Wochenende begann mit der Anreise. Gab es Befürchtungen hinsichtlich der ersten Flugreise von Etonnant?"

RW: "Jegliche Zweifel wurden schnell beseitigt. Das Boarding am Flugahfen Lüttich war zwar lang und kompliziert, weil es Probleme mit einigen Boxen gab. Dabei haben wir zwei Stunden verloren, aber alle Pferde sind sehr ruhig geblieben. Ich war dann überrascht, dass Etonnant seinen Kopf während des Fluges auf den Rücken von Vivid Wise As ablegte, der in der Box nebenan stand und sich trotzdem niemand bewegte."

24H: "Die Reise war also nicht kompliziert für Ihr Pferd?"

RW: "Absolut nicht. Er kam in einer guten Verfassung in Schweden an, ohne von der langen Reise gezeichnet zu sein. Das war offensichtlich wesentlich für den Erfolg."

24H: "Kommen wir auf den Sonntag. Wie haben Sie die Zeit vor den Rennen erlebt?"

RW: "Wir waren mit Anthony (Barrier) konzentriert bei der Arbeit, aber nicht gestresst. Die Präsentation der Fahrer war ein schöner Moment mit dem Publikum. Etonnnt war im Heat sehr ruhig. Dann kam sein Vorlauf, wobei das Wichtigste war, ihn zu qualifizieren, was er tat, ohne sich zu sehr anzustrengen. Die Erholung verlief sehr gut und so ging er entspannt ins Finale."

24H: "Beim Autostart war er in Frankreich schon sehr viel komplizierter aufgetreten. Wie haben Sie die gute Entwicklung hinbekommen?"

RW: "Die Starts in Solvalla sind anders. In Frankreich wartet das Auto auf die Pferde, während die Pferde in Schweden das Auto einholen. Anthony konnte daher mit seiner Nummer Sieben gut starten. Etonnant hatte keine Zeit sich aufzuregen. Ich war ziemlich zufrieden mit dem Vorlauf. Im Finale hätten wir uns auch bei einer besseren Platzierung für die 6 oder 7 entschieden. Zweifellos hätten uns dann alle für verrückt gehalten (lacht)."

24H: "Und dann kam das Finale. In welcher emotionalen Verfassung haben Sie sich befunden?"

RW: "Ich hatte Vertrauen in mein Pferd, also war ich ruhig. Ein wenig angespannt, aber gelassen. Ich sah ihn sehr ruhig im Kreis, bevor es auf die Piste ging. Die Konzentration war auf dem Höhepunkt. Er startete gut und fand eine ordentliche Position. Als sich das Feld der Kurve nähert und er anspringt fällt mir der Himmel auf den Kopf. Anthony holt ihn wieder in den Trab und ich sehe sofort, dass sich das Verhalten von Etonnant ändert. Er war sofort wieder unter Spannung und das war wohl der Grund für den Sieg. Ich stehe auf der Innenbahn und sehe wie er Geschwindigkeit aufnimmt. Als er an mir vorbei ist, hatte er noch keinen Vorteil. Dann drehe ich mich um und sehe auf der Leinwand wie Anthony jubelt, als er den Pfosten passiert. Ich realisiere, dass er gewonnen hat, aber ich konnte es noch nicht glauben."

24H: "Diesen Sieg im Elitlopp haben Sie bereits zweimal mit Timoko erlebet. Was war mit Etonnant anders?"

RW: "Timoko war eine Trabmaschine. Mit ihm konnte nichts passieren. Wir waren die ganze Zeit ruhig. Bei seinem Sohn ist es ganz anders. Er ist sicherlich schwieriger. Und auch als er sicherer geworden ist, haben wir bis ins Ziel noch nie etwas gewonnen. Das Einzige wo ich mir sicher bin, dass er mit dem Vorlaufmodus noch besser ist. Wir sollten mal ein drittes Rennen versuchen (lacht)."

24H: "Wie hat er sich erholt?"

RW: "Sehr gut. Er war müde, was nach solchen Anstrengungen normal ist, aber nicht mehr. Das Boarding ging sehr schnell und nach 30 Minuten waren wir bereit zum Abflug. Der Flug verlief gut und der Weg nach Mayenne war für mich länger als für ihn. Er war froh wieder in seinem Paddock in Haras D´Avireau zu sein."

24H: "Die letzten französischen Teilnehmer im Etitlopp hatten oft Schwierigkeiten bei der Rückkehr. Wir denken natürlich in erster Linie an Earl Simon, der danach lange aussetzte. Wie gehen Sie mit der Rückkehr um. Wird Etonnant besondere Pflege erhalten?"

RW: "Nein. Er kehrt ins Gestüt zurück, wo er schon mehrere Monate stationiert war. Nun hat er eine kleine Pause. In den nächsten fünfzehn Tagen wird er völlig in Ruhe gelassen."

24H: "Das Pferd ist seit Beginn der Saison bei Franck Leblanc stationiert. Wie läuft die Organisation?"

RW: "Er ist bei Franck, weil er eine besondere Piste hat. Auch in der Arbeit trägt er einen geschlossenen Zaum, weil er sonst auch bei voller Geschwindigkeit nicht aufhört zu wiehern. Im Allgemeinen komme ich alle zehn Tage, um ihn in der Arbeit zu testen. Die restliche Zeit geht er auf die Koppel und in den Wassertrainer. Er ist kein Pferd, dass viel arbeitet. Zwischen Caen und Solvalla hat er nur eine Arbeit gehabt. Nach den Rennen gönne ich ihm immer eine volle Ruhezeit von etwa zehn Tagen. Ich habe das Gleiche mit Timoko gemacht. Ich möchte an dieser Stelle auch den Mitarbeitern von Franck Leblanc danken, denn dieser Erfolg ist auch ihr Sieg."

24H: "Lassen Sie uns jetzt über etwas sprechen, wovon wir wissen, dass es für Sie schwierig ist. Haben Sie noch einen bitteren Nachgeschmack vom letzten Amerique?"

RW: "Ja, absolut. Wir waren Favoriten und das Ergebnis war Null. Ich bin nicht von seinem Verhalten enttäuscht, sondern von seiner Platzierung. Es war schwer zu verdauen, aber wir werden stärker zurückkommen."

24H: "Und die Fortsetzung? Wie genau nimmt sie Gestalt an?"

RW: "Etonnant wird es uns sagen. Wie bereits erwähnt hat er jetzt fünfzehn Tage Ruhe. In Planung ist der Rene Balliere am 26. Juni. Den Rest werden wir uns überlegen. Wir werden Entscheidungen im Laufe der Zeit treffen. Wir haben Einladungen von überall erhalten: Aus Finnland, den USA, Kanada, Schweden. Wir warten ab."

24H: Ist Etonnant besser als Timoko?"

RW: "Sie sind zwei große Champions, die sehr unterschiedlich sind. Ich hatte das Glcük auf Timoko zu stoßen. Große Freude hatte ich auch mit Dreammoko, mit dem wir im Elitlopp den dritten Platz belegten. Mit einem Pferd wie Etonnant ist es aber einfach unglaublich. Ich muss in einem früheren Leben sehr gute Dinge getan haben, um so viel Glück zu haben. Timoko war ein frühreifes Pferd. Und obwohl er auch Charakter hatte, war er zeimlich einfach. Im Vergleich dazu gab uns Etonnant sehr viel Arbeit mit auf den Weg. Er hat seinen starken Charakter und kann immer Unfug anstellen. Was er am Sonntag getan hat, könnte sein Vater nicht anstellen. Ich möchte keinen Vergleich zwischen meinen Cracks starten, weil sie wirklich sehr unterschiedlich sind."

24H: "So ein Sieg! War das ein guter Grund zu feiern?"

RW: "Oh ja! Machen Sie sich darüber keine Sorgen. Wir haben diesen Sieg am Abend in Stockholm mit Familie, Freunden und dem französischen Team gefeiert. Unser 8jähriger Sohn hatte sogar seine erste Party in einem Club. Es war toll einige meiner Lieben an meiner Seite zu haben. Wir müssen jetzt einen weiteren Abend organisieren, um all den Menschen zu danken, die Teil des Abenteuers waren. Meinen Mitarbeitern Quentin Machet und Etienne Clozier, meinen Pflegern, den Tierärzten, den Osteopathen, die sich täglich um meine Pferde kümmern. Ich möchte auch meiner Familie, meinen Freunden und all den Fans von Etonnant danken."

Kommentare(0)
arrow