News Schweden Trab, 23.11.2021
(nla) „Wegen der Liebe zurück nach Schweden!“
Hoofworld: Hi Benny, es war gar nicht so lange her, als wir Dich auf dem Gestüt Helenenhof bei der Familie Frahm getroffen haben – genau genommen im Februar. Wie kommt es, dass Du Deine Zelte in Deutschland wieder abgebrochen hast?
Benny Christensen: Hi Nico, vielen Dank für die erneute Interview-Anfrage. Es gab mehrere Gründe für den Rückgang nach Schweden:
1) In erster Linie war es für meine schwedischen Besitzer zu teuer Pferde in Deutschland zu halten im Vergleich zu den niedrigen Rennpreisen.
2) Ich bin fest überzeugt, dass meine Pferde in Schweden viel mehr Geld verdienen werden.
3) Es fallen viel zu viele Rennen und Renntage aus, so dass man die Pferde nicht gut managen kann.
4) Und natürlich der Liebe wegen, denn eine meiner Besitzer ist gleichzeitig auch meine Lebensgefährtin, die in Schweden wohnt und mich in meiner Entscheidung bestärkt hat.
HW: Wie sind die Trainingsmöglichkeiten in Solänget, wo Du stationiert bist?
BC: In Solänget haben wir perfekte Trainingsmöglichkeiten. Wir können zum einen auf der Rennbahn von Solänget trainieren, zum anderen auf der Rakbana (Geraden), Sandbana (tiefer Sand) oder verschiedene Waldwege (Skogsslingor). So können wir ein sehr abwechslungsreiches und individuelles Training anbieten. Insgesamt haben wir vier Intervall-Geraden, zwei davon sind 1000m lang und bergauf zum Schluss, so kann ich meine Pferde richtig stark machen. Wir können sowohl im Winter als auch im Sommer perfekt trainieren. Seit Ende Dezember bin ich nun auch offizieller A-Trainer mit Heimatstandort Solänget.
HW: Herzlichen Glückwunsch! Seit Deiner Rückkehr nach Schweden warst Du sofort erfolgreich. In kürzester Zeit hast Du jeweils drei Mal mit Prometheus und mit Oneiric Ocelot gewinnen können. Wie geht es den Pferden zurzeit?
BC: Ja, das war sehr schön und bestätigte mich in meiner Entscheidung zurück nach Schweden zu gehen. Das Geld hätten sie in Deutschland nicht so schnell verdienen können. Oneiric Ocelot hatte eine sanfte Erkältung, die nun auskuriert ist. Er wird am kommenden Freitag in Östersund starten. Das gleiche gilt für Flaming Ace Sisu. Prometheus hat sich beim letzten Start leicht verletzt, so dass wir etwas aussetzen mussten. Mittlerweile trainiert er aber wieder fleißig. Es sind alles wundervolle Pferde, die perfekt auf meine Trainingsmethode reagieren.
HW: Beim letzten Interview schwärmtes Du von einem Zweijährigen Kaltblut mit dem Namen Ingvild. Wie geht es ihr?
BC: Ingvild C.G. entwickelt sich prächtig. Sie absolvierte vier „baby races“ (Aufbaurennen/Probelauf) für Zweijährige hier in Solänget und konnte alle vier Rennen gewinnen. Ich bin absolut begeistert. Momentan befindet sie sich im Wintertrainingsmodus.
HW: Gibt es die Möglichkeit, dass auch deutsche oder holländische Besitzer Dir Pferde ins Training stellen, und was wird es kosten?
BC: Selbstverständlich, ich habe noch ein Paar Boxen frei. Nein, es ist überhaupt nicht teuer, wenn man bedenkt, dass die Rennpreise in Schweden deutlich höher sind als in Deutschland. Ich nehme monatlich 1100 Euro inkl. Schmied.
HW: Wie sind die Start- und Verdienstmöglichkeiten?
BC: Im Radius von insgesamt 250 Kilometer gibt es 182 Renntage im Jahr. An diesen Renntagen warten Dotationen von insgesamt 141,5 Millionen SEK. Darüber hinaus gibt es noch viel mehr Renntage, wenn man den Radius auf 500 Kilometer erhöht.
HW: Welche Pferde passen nicht in das schwedische Rennsystem?
BC: Das gibt es nicht. Jedes Pferd in jeder Klasse wird in Schweden seine Rennen finden und Geld verdienen. Momentan haben wir Pferde von Zweijährig bis Elfjährig und Pferde mit bis zu 1,4 Millionen SEK Gewinnsumme.
HW: Falls Interesse bei den holländischen oder deutschen Besitzern besteht, wie können Sie Dich kontaktieren?
BC: Ich würde mich sehr freuen! Sie dürfen mich gerne anrufen unter +46 728724519 oder per Mail an christensen.trotting@gmail.com!
HW: Vielen Dank für das
Gespräch, Benny! Viel Erfolg weiterhin!