News Frankreich Trab, 21.04.2025
(hen) Er ist einer der vielen Menschen hinter der Kamera und liefert schon lange die Bilder zum Rennsport. Valentin Desbriel ist aber auch Besitzer und Züchter aktiv. Von seinem Leben auf der Rennbahn hat er mit dem ParisTurf gesprochen.
Wer jemals auf einer Pariser Rennbahn war, wird ihn sicherlich bemerkt haben. Weil Valentin Desbriel ein freundlicher und aufgeschlossener Mensch ist, kommt man schnell mit ihm in Kontakt, auch wenn man ihn noch nicht kennt. Lange bevor er zu einer der Säulen der Fotoagentur Scoop Dyga wurde, deren Fotografien täglich im "ParisTurf" erscheinen, gehörte Desbriel bereits zur Rennwelt dazu. "Ich bin 40 Jahre alt und man könnte sagen, ich gehe seit 40 Jahren auf Rennbahnen", erzählt er. Man muss dazu sagen, dass sein Vater Eric, der inzwischen im Ruhestand ist, als Reporter für den Paris Turf tätig war. "Ich glaube, ich habe meine ersten Schritte buchstäblich im Presseraum gemacht", sagt der Fotograf. "Bevor ich überhaupt angefangen habe zu arbeiten, habe ich schon alle gekannt".
Als Jugendlicher folgte Desbriel schon längst in jeder freien Minute seiner Leidenschaft. Am Freitag nahm er nach der Schule den Zug, um nach Vincennes zu fahren, wo sein Vater bereits der Arbeit nachgegangen ist. Auch nach Deauville fuhr er mit seiner Kamera, um die Helden seiner Jugend im Foto zu verewigen.
"Lolo (Laurent) Dyga hat meine Bilder gesehen. Er ermutigte mich und kaufte sogar einige von ihnen. Eines Tages bot er mir an, mich seiner Agentur anzuschließen. So ist das alles gelaufen. Es war großartig, weil ich mir meinen Traum erfüllte, in der Rennwelt zu arbeiten." Sein Traum? Zumindest ein Teil davon. Denn Valentin Desbriel ermöglichte sich auch einen anderen Traum - Ein Rennpferd zu besitzen. Er wird durch seinen Paten, Jean-Paul Andre, einem engen Freund seines Vaters, zum Besitzer. Der ehemalige Fahrer von Lutin D'Isigny (Prix d'Amerique 1985) ermutigte ihn, sich an Traber zu beteiligen. Die Anfänge verlaufen unauffällig, unterstrichen aber seinen Wunsch, seine eigenen Farben zu haben. Das wurde mit El Fuego De Bez realisiert, der aus der Zucht seines Freundes Maxime Bezier stammte und ihm seine ersten Siege bescheren wird. Gleichzeitig begann eine gewisse Vitoria La Chancel, die zunächst von Jean-Paul Andre trainiert wurde, ihre Rennkarriere. In der Folge ging sie in das Training von Maxime Bezier und schaffte es auch nach Enghien. "Aber sie hatte mit 7 Jahren ein Problem mit einem Ballen", sagt Valentin Desbriel. "Zusammen mit Maxime beschlossen wir, sie operieren zu lassen, damit sie ihre Rennkarriere wieder aufnehmen konnte. Aber angesichts all dessen, was sie uns gebracht hatte, dachten wir, dass sie es verdient hatte, sich vom Sport zurückzuziehen. Also haben wir sie ins Gestüt geschickt." Das Mitgefühl war eine kluge Entscheidung des Besitzers, die belohnt wird, weil sich Vitoria La Chancel als gute Mutterstute erweisen sollte. Innerhalb von vier Jahren brachte die Stute ihrem neuen Züchter Igo Clea, Krack Clea und Lutin Clea.
Bereits fünf Siege in diesem Jahr
Der Älteste der eigenen Zucht, Igo Clea, sorgte auch für den ersten Sieg in Vincennes. Das jüngste aktive Produkt ist Lutin Clea, der seinem großen Bruder nachahmen könnte. Zu Beginn diesen Monats hat der Speedy Blue-Sohn seinen ersten Erfolg in Nort-Sur-Erdre geholt. "Ich habe das Glück, dass meine Pferde seit Jahresbeginn schon fünfmal gewonnen haben und ich als Besitzer sogar auf drei Siege in Folge komme! Ich bin glücklich, weil dies meine Farben sind, die von meiner Tochter Clea gewählt wurden. Aber ich bin nicht der einzige auf dieser Reise. Wir sind viele Partner, und das ist es, was ich liebe, Pferde zu haben, zu teilen. Wir begießen die Siege, aber wir trinken auch den Champagner für die manchmal weniger schmeichelhaften Ergebnisse. Meine größte Sorge ist es, nach dem Rennen einen Anruf zu erhalten, um mir mitzuteilen, dass das Pferd verletzt wurde. Dies ist mir schon einmal passiert, es ist schrecklich..."
Im laufenden Jahr bleibt Desbriel von solchen Nachrichten glücklicherweise verschont. Das Gegenteil ist sogar der Fall. Nachdem Vitoria La Chancel nur Hengste zur Welt gebracht hat, die früh kastriert wurden, hat sie kürzlich eine Stute gebracht. "Die Stute wurde am Tag des zweiten Sieges von Krack Clea in Vincennes geboren. Wir hoffen, dass sie im Wettbewerb gut abschneiden wird, aber selbst wenn sie es nicht tut, wissen wir, dass wir sie als zukünftige Mutterstute behalten. Der Nachwuchs ist gesichert."
Während die Zucht der Pferde also gesichert ist, scheint sich auch in der Familie Desbriel die Fortsetzung der Begeisterung für den Rennsport abzuzeichnen. "Clea ist schon sehr engagiert, aber ihr kleiner Bruder Celestin, der erst zwei Jahre alt ist, erkennt die Pferde bereits auf den Fotos und weiß, wie man sie unterscheidet. Es erfüllt mich mit Freude, denn ehrlich gesagt möchte ich nicht alle diese Momente allein in meiner Ecke erleben."
Und um diese Freude der Familien für die Pferde zu symbolisieren, soll die Stute, die im Frühjahr geboren wurde, Petite Celestin Clea heißen. "Sie wird also nach meinen Kindern benannt. Diese Geschichte ist wunderschön", ergänzt Valentin Desbriel als Besitzer und glücklicher Vater.
Was ist mit der Fortsetzung?
Bei drei erfolgreichen Pferden gibt es eine große Versuchung, den Bestand zu erhöhen. Doch Desbriel will erst die Zukunft seiner Vertreter und seiner Familie sichern: "Natürlich habe ich vor, andere Pferde zu besitzen. Wenn man gewinnt, scheint alles so einfach zu sein. Doch es wird Pferde geben, die niemals gewinnen werden, und andere, die weniger erfolgreich sein werden. Was machen wir dann mit ihnen? Sie verdienen nach dem Rennsport genauso eine Zukunft, wie die anderen. Ich wohne in einer Wohnung. Ich habe keine Koppeln hinter meinem Haus. Aber ich möchte weiterhin für ein Pferd bezahlen können, welches seinen Hafer nicht verdient, ohne meiner Familie sagen zu müssen: "Wir müssen unsere Wohnung zurückgeben, weil wir die Rechnungen des Pferdes bezahlen müssen. Also, andere Pferde, ja, aber die Investition muss durchdacht sein."