Vorschau Schweden Trab, Samstag 10.08.2024
Man hatte sich 2022 viel vorgenommen, als man den „Åby World Grand Prix“ aus der Taufe gehoben hat, der alle vier Jahre den sonst an diesem Wochenende stattfindenden „Åby Stora Pris“ ersetzen und somit zu einer Art „Weltmeisterschaft“ werden sollte. Doch nach über zwei Jahren Planung und einer Dotation von mehr als einer Millionen Euro, mehr als im „Prix d’Amerique“ und „Derby Italiano Trotto“, die immer mit einer glatten Millionen Euro überschrieben sind, fällt die erste Ausgabe doch ein wenig ernüchternd aus: Lediglich zehn Pferde konnten für das 3140 Meter Rennen gewonnen werden, das am kommenden Samstag erstmals ausgetragen wird. Zwar kann man über die Qualität der Pferde absolut nicht meckern, doch eine etwas stärkere Beteiligung, insbesondere aus Frankreich, hatte man schon erwartet.
Trotzdem erwartet am kommenden Samstag aus Åby, der Bahn südlich von Göteborg gelegen, die Fans wieder Spitzensport, denn auch die V75, die wie immer um 16:20 Uhr beginnt, hat es in sich. Und nach dem „Åby World Grand Prix“, welcher als elftes Rennen des Nachmittags gelaufen wird, verwandelt sich die „Åby Arena“ in ein riesiges Konzertgelände, denn die schwedische Rockband „Smash into Pieces“ wird nach den Rennen auftreten und für Stimmung sorgen.
V75-1:
Direkt zum Start der V75 um 16:20 Uhr geht es in der „Bronsdivision“ über 2140 Meter Autostart zur Sache. Jedoch sollte der Sieg nur über die Programmnummer 11 Chimi mit Björn Goop oder über die Programmnummer 3 Mateo di Quattro mit Johan Untersteiner gehen. Beide Schützlinge zeigten in ihren letzten Auftritten eine tolle Leistung, und insbesondere Chimi ist laut Aussage seines Trainers Björn Goop wieder in bombastischer Form, wie der Sieg in Jägersro am 30.07. zeigte. Aber auch Mateo di Quattro zeigte bei seinem vorletzten Auftritt in Jägersro, als man nach einem kleinen Test mit einem anderen Sulky wieder den „alten Wagen“ anspannte, eine bärenstarke Leistung, wurde nur von einem an diesem Tag „unschlagbaren Gegner“ besiegt und muss heute mit Johan Untersteiner im Sulky auf jeden Fall beachtet werden. Die ehemalige deutsche Stutenderbysiegerin Mose Eagle ist mit Startplatz 7 etwas gehandicapt, sollte aber mit Carl Johan Jepson in dieser Gesellschaft auf jeden Fall beachtet werden. Orlando Young mit dem norwegischen Shootingstar Magnus Teien Gundersen startet heute von Startplatz 8 und wird immer ein wenig unterschätzt und kann hier bei einem passenden Verlauf überraschen, und auch Jo Black, die Startnummer 2 mit Rick Ebbinge im Sulky, möchte das letzte Streichresultat aus Färjestad umgehend richtig stellen und kann heute vielleicht über den doppelten Open Stretch überraschen.
V75-2:
Im folgenden „Klass II“ Vorlauf über 2140 Meter Autostart sollte trotz schlechter Ausgangsposition der Sieg nur über die Programmnummer 7 Rough Tile mit Örjan Kihlström aus dem Stall des Norwegers Kristian Malmin gehen, auch wenn nach dem grandiosen Sieg in Biri Mitte Mai, als man im harten Kampf gewann und grandios gewann, die Form ein wenig gelitten zu haben scheint. Heute könnte der Trixton Sohn jedoch wieder auf die Siegesstraße zurückkehren, denn mit seinem heutigen Fahrer sieht die Gesamtkonstellation sehr günstig aus. Dart Kronos, die Programmnummer 2, ist heute wieder mit Johan Untersteiner am Ablauf, hat aber zuletzt mit seinem heutigen Fahrer mehrmals den Sieg knapp verpasst, zuletzt gab es einen vollen Erfolg mit Erik Adielsson im Wagen. Vielleicht schafft es der Father Patrick Sohn heute mit seinem Trainer im Sulky die Wende. Bring me the News hat es mit Startnummer 1 recht gut getroffen, da er sehr schnell loslegen und sogar auf den Open Stretch hoffen darf. Ob es heute für einen vollen Erfolg reicht, hängt auch etwas vom Rennverlauf ab, jedoch waren die Leistungen in den letzten Rennen stets sehr ansprechend, auch wenn sein Fahrer Jonas Moberg bei nicht sehr vielen Wettern viel Vertrauen genießt. Von den übrigen Teilnehmern sollte auf jeden Fall noch die Programmnummer 6 Koup Droit T.F. mit Carl Johan Jepson beachtet werden, denn auch bei ihm fiel der Sieg in Axevalla sehr überlegen aus, und auch die Programmnummer 5 Elita Jet mit Björn Goop aus dem Stall von Paul Hagoort darf nach zwei Siegen zuletzt hier auf keinem V75-Ticket fehlen.
V75-3:
Eine Bank in einem „Diamantstoet“-Rennen zu finden ist zwar stets sehr riskant, doch vielleicht kann dies in diesem Rennen sogar klappen, denn zu überzeugend waren die Leistungen der Programmnummer 7 Kitty Hawk mit Mats Djuse im Sulky im gesamten Juli, besonders der Sieg in Halmstad in den „Sto Sprintern“ über Ester Degli Dei war sensationell, so dass die vierjährige Fourth Dimension Tochter heute allererste Chancen auf den Sieg besitzen dürfte. In Acht nehmen muss sich die von Stefan P. Pettersson trainierte Stute vor allen Dingen vor der Programmnummer 1 Kaffeåchampagne mit Carl Johan Jepson, denn die letzten beiden Formen und insbesondere der Sieg in Axevalla Ende Juli haben Eindruck hinterlassen. Magnus Djuse steuert die Programmnummer 6 Esperia Font für Alessandro Gocciadoro, die hier zumindest Chancen auf ein gutes Platzgeld anmeldet und das Streichresultat aus Färjestad gerne korrigieren möchte, doch ob es heute für ganz vorne reichen kann, wird sich anhand des Rennverlaufs zeigen, Talent hat die italienische Face Time Bourbon Tochter allemal. Interessant ist noch die Programmnummer 10 Karaboudjan mit Dante Kolgjini im Sulky, die „Drottning Silvias Pokalen“ Siegerin aus dem Frühjahr hat aber seit diesem Triumph mehrfach enttäuscht und muss erst einmal wieder zu alter Form finden, trifft es aber heute auch um einige Längen einfacher als zuletzt an, zudem scheint ihr diese Bahn heute besonders zu liegen.
V75-4:
Ein (Alb-)Traum eines jeden Wetters ist das folgende vierte V75-Rennen, 12 mehr oder weniger erfahrene Pferde treten in dieser „Klass I“ über 2140 Meter an, und ein glasklarer Favorit sticht nicht heraus. Zwar kommt aus Norwegen Maharina Sun, die Startnummer 7 mit Magnus Teien Gundersen, nach Göteborg, die zuletzt nach mehreren Siegen in ihrer Heimat auch in Jägersro für Aufsehen sorgte, doch ob sie auch von diesem Startplatz ganz weit vorne landen kann, darf zumindest ein wenig angezweifelt werden. Auf einen möglichen Patzer spekuliert aber auch ihre Landsfrau Lobella, die Startnummer 1 mit Magnus Djuse. Die siebenjährige Gentle Tilly Tochter kommt mit zwei Siegen aus fünf Starts an den Ablauf und begeisterte zuletzt Anfang Juli in Jarlsberg im Rahmen der norwegischen V75, dass man sich heute auch in die schwedische V75 wagt. Mehrfach stark gewettet wurde zuletzt die Startnummer 12 See You McAllan mit Gustav Johansson, jedoch konnten die Erwartungen nicht erfüllt werden. Heute könnte der sechsjährige Make It Happen Sohn in dieser nicht allzu anspruchsvollen Partie leicht übersehen werden. Bases Loaded, die Startnummer 10 mit Erik Adielsson, und Make or Break Zaz, die Startnummer 4 mit Tyler Mifsud, sind wie Facetime Love, die Startnummer 5 mit Björn Goop, für eine Überraschung vorzumerken, denn alle drei genannten Pferde konnten bei ihren letzten Auftritten zwar nicht überzeugen, davor waren sie aber jeweils stets um den Sieg mit dabei.
V75-5:
Sehr offen kommt an fünfter Stelle der V75 die „Silverdivision“ über 2140 Meter Autostart daher, hier den einen Sieger zu finden, dürfte sehr schwer werden. Real Scotch, die Programmnummer 2 mit Johan Untersteiner, zeigte u.a. beim „Copenhagen Cup“-Wochenende in Charlottenlund, aber auch bei der V75 in Jägersro im April gute Leistungen und verpasste den Sieg nur knapp. Ob es heute für den ganz großen Coup funktionieren kann, hängt auch davon ab, wie der stets etwas behäbig in die Partie findende Readly Express Sohn während des Rennens unterkommt. Akilles Face, die Programmnummer 4 mit Magnus Djuse, gewann im Mai leicht in Jägersro, war danach aber in Mantorp nicht zum Traben zu bewegen, so dass der Schützling von Veikko Haapakangas hier auf jeden Fall in die engeren Berechnungen mit einbezogen werden muss, aber als Bank eher weniger geeignet erscheint. Don’t Say Gar, die Startnummer 9, kommt heute wieder mit ihrem Trainer Alessandro Gocciadoro im Sulky an den Ablauf und könnte ebenfalls ein Wörtchen um den Sieg mitreden, auch wenn die letzten beiden Starts alles andere als erfolgreich verliefen. Aber auch die Programmnummer 1 Mulberry mit Carl Johan Jepson und die Programmnummer 11 Draupner mit Stefan Persson müssen genauso wie Comes With Age, die Startnummer 5 mit Mats Djuse beachtet werden. Insgesamt scheint dies das offenste Rennen des Tages zu sein.
V75-6:
Ein vierjähriges Rennen mit einer Dotation von allein 30.000 Euro für den Sieger steht nun an sechster Stelle der V75 auf dem Programm. Normalerweise sollte sich diese Prüfung die Programmnummer 4 Devilish Hill mit Magnus Teien Gundersen sichern, denn dem vierjährigen Muscle Hill Sohn geht ein großer Ruf voraus und besonders der Sieg vor zwei Wochen in Jägersro in der V75 war so beeindruckend, dass nur wenige Zweifel bestehen dürften, dass der US-Amerikaner auch heute ganz weit vorne landen kann. Aber auch Crown, die Programmnummer 3, zeigte in den „Sprintermästeren“ eine tolle Leistung, war im Vorlauf Zweiter und im Finale etwas überraschend siegreich und sollte hier vorne mitmischen können, zudem sitzt heute wieder Örjan Kihlström, der Crown am besten kennt, im Sulky. Killiam Fromentro, die Programmnummer 10 mit Alessandro Gocciadoro, gewann seine letzten fünf Starts „wie er wollte“ und sollte hier sogar ganz vorne landen können, wäre da nicht die etwas ungünstige Startnummer 10. Für eine Überraschung sollte man auf jeden Fall Point of Perfect, die Startnummer 7 mit Mats Djuse im Auge behalten. Der vierjährige Walner Sohn verfügt über ein enormes Potential, macht aber leider auch immer wieder Fehler, doch glattgehend muss er hier keine Gegner fürchten. Stefan Persson hofft auf einen Sieg mit Nelson Greenwood, der Startnummer 9, hat jedoch das Handicap der zweiten Startreihe in Kauf zu nehmen, was auch für Nowhere Fast, die Startnummer 12 mit Erik Adielsson, zutrifft, der zweite Platz in Axevalla Ende Juli war jedoch sehr beeindruckend.
V75-7:
Das abschließende siebte V75-Rennen ist das absolute Tageshighlight, die erste Auflage des „Åby World Grand Prix“ 2024 über 3140 Meter, dotiert mit allein knapp 600.000 Euro für den Sieger. Natürlich muss die Programmnummer 7 Horsy Dream mit Eric Raffin in alle Überlegungen mit einbezogen werden, denn der „Elitloppet“-Sieger 2024 hat auch in Paris-Vincennes Ende Juni im „Prix René Balliere“ gezeigt, aus welchem Holz er geschnitzt ist und dass er aktuell eines der besten Pferde der Welt zu sein scheint. Dass der Scipion du Goutier Sohn auch diese langen Distanzen kann und mag, zeigte er bereits mehrfach in Vincennes, als er mehrere Rennen über 2850 Meter oder 3000 Meter gewinnen konnte, so dass Horsy Dream der Topfavorit in diesem Rennen sein dürfte. Ein großes Fragezeichen steht hinter San Moteur mit Björn Goop der von Startplatz 2 ins Rennen geht. Nach einer langen Verletzungspause meldete sich der Panne de Moteur Sohn in zwei „Alltagsrennen“ wieder, die er beide gewinnen konnte, aber auch beide Male knapp vor der Galoppade stand bzw. beim ersten Start nach der Pause auch beim Start zeigte, was zumindest leichte Zweifel zulässt, ob San Moteur diese Cracks eine Chance hat. Ein interessanter Kandidat aus aus dem Stall von Daniel Redén ist natürlich Francesco Zet mit Örjan Kihlström im Sulky, die vom innersten Startplatz 1 ins Rennen gehen. Zwar hatte man beim „Elitloppet“ gegen Horsy Dream nicht den Hauch einer Chance, Francesco Zet soll aber laut seinem Trainer Daniel Redén über die lange Distanz stärker sein und hat zudem mit dem Sieg im „Norrbottens Stora Pris“ Mitte Juni in Boden bewiesen, dass er immer noch zu den besten Pferden Skandinaviens gehört. Oracle Tile, die Programmnummer 3, gewann in beeindruckender Manier den „Axevalla Löpningen“ über 2640 Meter mit der halben Bahn, ob er jedoch heute gegen die genannten Stars auch bestehen kann, darf zumindest leicht angezweifelt werden. Außenseiter dürfte Get a Wish, die Programmnummer 9 mit Johan Untersteiner im Sulky sein. Der Sieg in Halmstad und der zweite Platz im „Hugo Åbergs Memorial“ zuletzt waren beide sehr imponierend, so dass man sich berechtigte Hoffnungen auf mehr macht. Ob es heute für den ganz großen Coup reicht?
Ein absoluter Spitzenrenntag mit Spitzensport, besonders im „Åby World Grand Prix 2024“, erwartet alle Fans und Freunde des schwedischen Trabrennsports, so dass mitwetten und dabei sein nahezu Pflicht ist. Auf www.trotto.de kann man alle Rennen aus Åby natürlich bewetten und im Livestream sehen, also auf jeden Fall einschalten!
Alle weiteren Informationen zu diesem Renntag und eine ausführliche Renntagsvorschau gibt es im Rahmen von „Jörns Swedish Racing World“ auf dem Youtube-Kanal von www.trotto.de und www.hoofworld.de – einfach mal reinklicken!