Nachschau Berlin-Hoppegarten, 13.08.2023

(press-bh) Lange durfte New London unter Jockey James Doyle (Siegquote 4,3:1) aus dem Stall des "Titelverteidigers" Godolphin die Führungsarbeit leisten. Doch als der favorisierte Simca Mille auf der Zielgeraden beschleunigte, waren die Fronten schnell geklärt. Der Franzose setzte sich unter Alexis Pouchin (hoher Favorit mit einer Siegquote 1,5:1) souverän ab und kam auch durch die starke Schlussattacke des deutschen Derbysiegers von 2021, Sisfahan (18,2:1), nicht mehr in Gefahr. Dahinter holte sich mit Assistent (10,1:1) die stärkste inländische Waffe der bisherigen Saison mit viel Speed den dritten Platz vor dem wieder sehr ordentlich laufenden Derbysieger des Vorjahres, Sammarco. 

Stephane Wattel, Trainer von Simca Mille: „Es ist ein großartiges Ergebnis für das Pferd und ich gebe zu, auch ein tolles Ergebnis für mich. Nach mehr als 30 Trainer-Jahren ist dies mein erster Gruppe-I-Sieg, und dass hier in Berlin vor diesem fantastischen Publikum. Als nächstes werden wir mit Simca Mille den Prix de l’Arc de Triomphe in Paris angehen. Es haben bereits viele Sieger des Großen Preises von Berlin in Paris gewonnen, also möchten wir das auch versuchen.“

Franziska Giffey, Berlins Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe, hat in Vertretung des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Kai Wegner, die Rennpreise für den Großen Preis von Berlin übergeben. „Es ist wieder eine wunderbare Stimmung hier mit einem großen Familienfest und großartigen sportlichen Leistungen. Wir haben tolle Pferde und Reiter gesehen. Ich kann allen, die das hier in Hoppegarten organsiert haben, nur danken und gratulieren zu diesem schönen Erfolg.“

Marian Ziburske, Westminster-Geschäftsführer und Sponsor des 133. Großen Preises von Berlin: „Ich freue mich total, dass wir so ein hochwertiges Rennen nach Hoppegarten holen konnten. Es ist tolles Wetter, die Rennbahn ist voll und wir hatten ein großartiges Starterfeld mit Pferden nicht nur aus England und Frankreich, sondern auch aus Polen. Wir werden weiter daran arbeiten, dass wir irgendwann auch mal einen Gewinner aus Brandenburg hier im Großen Preis von Berlin präsentieren können.“

Hoppegartener Stutenpreis | Listenrennen (A), 2.000 m, 25.000 Euro

Nach Frankreich ging der Hoppegartener Stutenpreis. Mit Andromede setzte sich die Favoritin leicht durch. Schon Mitte der Zielgeraden attackierte die von Adrie de Vries gerittene Favoritin souverän die lange führende Außenseiterin Nina's Lob, die tapfer den zweiten Platz verteidigte. Dritter wurde mit Nepalina eine weiter am Toto wenig beachtete Kandidatin. 

Klappte die Start-Ziel-Taktik von Eddy Pedroza im ersten Listenrennen des Tages nicht ganz, funktionierte diese im Hongkong Jockey Club Sprint umso besser. Ohne jemals in Gefahr zu kommen, siegte Danelo von vorne sehr leicht gegen den favorisierten französischen Gast Art of Magic. Dritter wurde die über sich hinauswachsende Blueridge Silver, die ihre beste Karriereleistung zeigte.

Hoppegartener Steherpreis | Listenrennen (A), 2.800 m, 25.000 Euro

Auch im dritten Listenrennen funktionierte die Taktik, das Rennen von vorne zu kontrollieren. Der große Außenseiter Akua'rius sicherte sich nach wenigen hundert Metern die Spitze im Hoppegartener Steherpreis und gab diese bis in das Ziel nicht mehr ab. Waldadler flog wie vor drei Wochen im Fürstenberg-Rennen zum Schluss heran, konnte aber den Führenden, auf dem Jockey Adrie de Vries geschickt das Tempo verschleppt hatte, nicht mehr erreichen. Der Holländer sicherte sich damit sein zweites Listenrennen an diesem Tag.

Viel Kunst und Kinderspaß im Rahmenprogramm

Westminster als Partner des Großen Preis von Berlin präsentierte in der Tribüne II zwei Kunstausstellungen. Die Westminster Art Collection umfasst eine Sammlung von über 200 Werken des sozialistischen Realismus. In Hoppegarten gezeigt wurden 25 Exponate bedeutender Künstler aus der Ukraine, Polen und Deutschland, darunter Willi Sitte, Tetyana Yablonska, Karp Trokhimenko, Helena und Juliusz Krajewski und Aleksander Kobzdej.

Die bekannte Glaskünstlerin Beate Bolender, aus dem brandenburgischen Kasel-Golzig, zeigte verschiedene Glasskulpturen unter dem Titel „Offene Gesellschaft“. Die Künstlerin hat auch die Ehrenpreise für den Westminster 133. Großen Preis von Berlin geschaffen, die dem Siegerteam durch Franziska Giffey überreicht wurden.

Neben den zahlreichen Familien- und Kinder-Aktionen wurde nach dem Florida-Eis-Rennen (7. Rennen) der siegreiche Jockey Lukas Delozier in Eis aufgewogen. Gut 58 Kilogramm Florida-Eis wurden dann kostenfrei an die anwesenden Kinder verteilt.