News Galopp, 21.07.23
(baden-baden-press) Triumphale Rückkehr von Championjockey Bauyrzhan Murzabayev nach Deutschland: Auf dem von Andreas Wöhler in Spexard bei Gütersloh für das Gestüt Schlenderhan trainierten fünfjährigen Hengst Northern Ruler siegte der Top-Reiter im Highlight des Frühjahrs-Meeting am Sonntag auf der Galopprennbahn in Baden-Baden eindrucksvoll. Vor 12.000 Zuschauern bewies der gebürtige Kasache, der seit diesem Jahr bei dem französischen Startrainer André Fabre in Chantilly arbeitet, seine Klasse und sicherte dem 7:1-Außenseiter den mit 40.000 Euro Preisgeld honorierten Erfolg im Grossen Preis der Badischen Wirtschaft (Gruppe II, 70.000 Euro, 2.200 m).
Es war trotz der nur sechs Teilnehmer ein zügig gelaufenes Rennen, wobei der Außenseiter Mansour vor dem späteren Gewinner stets einen guten Vorsprung hatte. Dahinter sah man Best of Lips vor Mendocino, dem Sieger im WETTSTAR.de – Grosser Preis von Baden, Derby-Held Sammarco und dem Favoriten Assistent.
Während die drei gemeinten Pferde auch in Richtung der Zielgeraden noch hinten ausmachen waren, orientierte sich Murzabayev bald schon an Mansour und löste den wacker weiterziehenden Piloten schnell ab. Im Handumdrehen hatte er einen guten Vorsprung herausgearbeitet, der nie mehr in Gefahr geriet. Der Sieg von Northern Ruler, dessen Trainer Andreas Wöhler beim Derby Italiano in Rom weilte, stand schon weit vor dem Ziel fest. Anderthalb Längen trennten Northern Ruler im Ziel von dem stark anpackenden Best of Lips, der Platz zwei knapp gegen den ebenfalls noch gut aufkommenden Mendocino und den erst spät nachlassenden Mansour eroberte. Sammarco und Assistent kamen über die beiden letzten Plätze nicht hinaus, sie konnten die Lücke nach vorne nie schließen.
STIMMEN:
Bauyrzhan Murzabayev (Jockey von Northern Ruler): „Ich hatte großen Mumm auf das Pferd und freue mich, dass ich ihn für meinen früheren Chef Andreas Wöhler reiten durfte. Mit so einer starken Leistung hatte ich nicht gerechnet, aber mit einer guten Vorstellung. Wir hatten das perfekte Rennen hinter dem Führpferd, es hat alles toll geklappt.“
Philip Baron von Ullmann (Besitzer von Northern Ruler): „Der Boden und der Start zuvor sowie das hohe Tempo haben Northern Ruler geholfen. Wir wussten, was er kann, denn er hatte ja im Prix du Lys einst gute Pferde geschlagen, die später im Arc gut liefen. Auch die Form zu Torquator Tasso im Hansa-Preis konnte sich sehen lassen. In Berlin war er letztes Jahr wohl nicht auf hundert Prozent. Es war eine Klasse-Vorstellung heute. Den weiteren Plan werden wir in Ruhe besprechen.“
Augustin Madamet (Jockey von Best of Lips): „Der Sieger ging immer weiter, aber auch mein Pferd hate viel Mumm und sich den zweiten Platz mit viel Kampfgeist geholt. Er ist ein sehr gutes Pferd.“
Andreas Suborics (Trainer von Best of Lips): „Eine tolle Vorstellung von unserem Pferd. Er hat bis zum Schluss bestens durchgezogen. Mailand könnte nun ein Ziel sein, aber das Hauptaugenmerk gilt dem Dallmayr-Preis in München.“
Sarah Steinberg (Trainerin von Mendocino): „Alles in Ordnung. Ihm fehlte noch eine Arbeit zu Hause. Wir steuern nun den Hansa-Preis in Hamburg an.“
Pavel Vovcenko (Trainer von Mansour): „Die Strecke war die Grenze für ihn, 2.000 Meter sind seine optimale Distanz. Mansour hat sich tapfer geschlagen, er war nicht weit vom zweiten und dritten Platz weg. Magdeburg oder Hamburg ist das nächste Ziel.“
Adrie de Vries (Jockey von Sammarco): „Schon seine Arbeit war nicht so überzeugend. Er brauchte das Rennen in jedem Fall noch. Von diesem Start dürfte er stark profitieren.“
Peter Schiergen (Trainer von Sammarco): „Heute hat er enttäuscht, doch war es sein erster Start in diesem Jahr.“
Eckhard Sauren (Besitzer von Assistent): „Wir haben keine richtige Erklärung. Er war sehr schnell geschlagen, die drei gemeinten Pferde haben alle nicht mehr hin.“
Charity-Aktion
Der Renntag stand unter dem Motto „Badische Wirtschaft meets Herzenssache“. Die Partner des Grossen Preises der Badischen Wirtschaft unterstützten auch den gemeinnützigen Verein „Herzenssache“. Die Kinderhilfsaktion, an der auch der Südwestrundfunk (SWR) beteiligt ist, setzt sich für benachteiligte Kinder und Jugendliche in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und im Saarland ein.