Nachschau Wien-Krieau, 13.11.2022
Am Legenden-Renntag wurden insgesamt elf Bewerbe ausgetragen, sieben davon als PMU Premium Rennen, in denen in Frankreich knapp über 2 Millionen Euro Umsatz gemacht wurde. Dieses starke Ergebnis ist sicherlich der Wintermeeting-Veranstaltung in Paris-Vincennes als französische Parallelbahn ebenso geschuldet wie den hierzulande großen Starterfeldern. Am heimischen Wettmarkt durfte man mit knapp über 68.000 Euro ebenso zufrieden sein. Zudem konnten in der Super 76-Wette weder sieben noch sechs Richtige von einem Spieler oder einer Wettgemeinschaft aufs Ticket gebracht werden, womit am kommenden Renntag bereits ein Jackpot von 40.666,53 Euro wartet.
Den Renntag eingeleitet hatte ein Amateurfahren, in dem es mit dem ersten Lebenserfolg von Tobias Heizl mit seiner Divine Design doch einmal gleich eine große Überraschung gegeben hat. Divine Design fand aus den Bändern heraus hervorragend ins Rennen, legte an der Spitze immer wieder zu um in flotten 1:16,8/2100 Meter den Schlussangriff von der stets dahinter im Windschatten liegenden Adessa, die als größte Außenseiterin im Feld galt, abzuwehren. Monas Number One trabte stets als drittes Pferd innen, versuchte im Einlauf noch sein Glück, kam jedoch ein wenig zu spät auf Touren, womit es ebenso nur knapp zurück zu Rang drei reichte. Die letzten Gelder gingen an Zanetti Venus und Ladi Venus, auf Grund des nicht zu erwartenden Ergebnisses gab es gleich einmal zu Beginn einen Jackpot in der Viererwette.
Im Doppelsitzerbewerb wartet Karl Höbart im zweiten Paar außen ab um Mister Big Yankee im Schlussbogen in äußeren Spuren zu bringen. Nach kurzem Kampf mit den Führenden Seppi Barosso und den stets daneben in zweiter Spur ohne Führpferd trabenden Indian Mo, konnte man sich dann im Einlauf jedoch noch zu einem sicheren Erfolg durchsetzen, im Kampf um Rang zwei hatte Indian Mo noch knapp das bessere Ende gegen den Langzeitführenden Seppi Barosso. Für Karl Höbart war es übrigens der erste Sieg seit seinem schweren Sturz im vorigen Jahr in Baden.
Eine private Sponsorin und wohl großer Fan der Stute Grace Attack Venus dankte dieser mit einem Rennen, und prompt konnte die von Hubert Brandstätter pilotierte Insassin des Stalles Try my Best einen vollen Erfolg landen. Im vierten Paar aussen hinter Favorit Freeman Venus hatte man in diesem von Victorius ein Höllentempo vorgebenden Bewerb ein passendes Rennen vorgefunden, um im Schlussbogen zum Angriff überzugehen. Der Favorit hatte sich dort ebenfalls hinter den sich verbessernden Action Photo Star in dritter Spur in Lauerposition begeben, jedoch merkte man ihn im Finish trotz den idealen Bedingungen die fehlende Rennpraxis der letzten Monate an, wodurch es nur zu Rang drei reichte. Grace Attack Venus hingegen zog voll durch, um zum ersten Jahreserfolg zu gelangen. Vom Ende des Feldes rauschte im Einlauf noch Madness heran, der sich im Topspeed den Ehrenplatz sicherte.
Zum Auftakt in die Super 76-Wette machte Ghost und „Hansi“ Lichtenwörther gleich einige Spielergesichter bleich. Er rang im Finish nämlich den auf den meisten Wettkombinationen und als Favorit ins Rennen gegangen Lambo Fortuna im Finish noch nieder, um beim zweiten Österreich-Start für Familie Klettenhofer den ersten Sieg in seiner neuen Heimat zu holen. Während Lambo Fortuna das Rennen in zweiter Spur ohne Führpferd absolvieren musste, war Ghost im dritten Paar aussen, also an etwa sechster Stelle unterwegs auszunehmen. Christoph Fischer erhöhte auf der letzten Gegenseite den Druck auf den nach einer halben Runde in Führung gegangenen Aufunddavon, der im Schlussbogen nicht mehr dagegenhalten konnte. Prompt hatte Christoph Fischer versucht sich mit Lambo Fortuna abzusetzen, jedoch machte sich Ghost ab Mitte des Schlussbogens nun in dritter Spur auf, um nachzusetzen. Im Einlauf kam man schließlich Schritt für Schritt näher, um den Favoriten nach Kampf mit halber Länge Vorsprung abzufangen. Platz drei ging an Angel Face die im Hintertreffen in zweiter Spur liegend im letzten Rennviertel nun nachsetzte.
Mit der fünften Tagesprüfung ging es dann in die PMU-Rennen. Im Kampf um die Spitze setzte sich Undigious Diamant im Messebogen durch, dahinter sah man an der Innenkante Mentor Venus und Rammstein. Die zweite Spur wurde vom chancenreichen Fan d’Arifant angeführt, in seinem Rücken war Co-Favorit Diamant Venus zu sehen. Undigious Diamant diktierte das Geschehen bis tief in den Schlussbogen hinein, wo allerdings Fan d’Arifant immer mehr Druck ausübte. Dieser konnte sich im Einlauf auch gleich absetzen, um einen leichten Sieg mit drei Längen Vorsprung zu feiern. Der stets dahinter trabende Diamant Venus musste zwar in der Endgeraden ein wenig abreißen lassen, gefiel mit dem zweiten Rang jedoch sehr gut, ebenso wie der erst gegen Ende des Schlussbogens sich aus der Innenlage befreiende Rammstein der Platz drei holte.
Alles auf eine Karte gesetzt hatte Christoph Fischer mit Matrix Venus in der Startphase um mit Startnummer sieben an die Spitze zu gelangen. Bijou Noir war zunächst in zweiter Spur hängen geblieben, jedoch ließ Christoph Fischer gewähren, um nach einer Rochade Ende der ersten Gegenseite wieder selbst die Initiative zu übernehmen. Somit führte Matrix Venus das Feld als Führender durch die erste Runde, dahinter Bijour Noir während Virgil Venus nach gutem Start aus der zweiten Reihe das Rennen in zweiter Spur ohne Führpferd in Kauf nehmen musste. Etwa 1300 Meter vor dem Ziel schickte Rudi Haller Favorit Idefix vom Ende des Feldes nach vorne und löste 1100 Meter vor Beendigung des Rennens Virgil Venus in der „Todesspur“ ab. An den vorderen Positionen hatte sich in weiterer Folge bis in den Einlauf nichts mehr verändert, hier setzten sich Matrix Venus und Idefix von der Konkurrenz ein wenig ab und kämpften bis zur Ziellinie um den Sieg, den Matrix Venus mit halber Länge Vorsprung nach Hause brachte gegenüber Favorit Idefix. Bijou Noir zog an der Innenkante zu Platz drei durch.
Sehr flott ging es dann im siebenten Rennen des Tages her. The River H stürmte von weit aussen an die Spitze vor Glide Affair, während die chancenreiche Hofburg durch die zweite Spur ohne Führpferd gehen musste. Follow my Dreams hatte an der Innenseite eine gute Position vorgefunden und auch Toma Toma war mit der innersten Startnummer in der zweiten Reihe gut in den Bewerb gekommen und folgte als viertes Pferd an der Innenseite. Auf der letzten Gegenseite hatte sich ein Quintett mit The River H, Hofburg, Glide Affair, Follow my Dreams und Toma Toma vom Restfeld gelöst. Kurz vor dem Schlussbogen gab The River H nun aber stark nach womit Hofburg vorbei ging, dahinter hatte sich Follow my Dreams aus der Innenlage in zweiter Spur aufgemacht, um an Hofburg dran zu bleiben, und auch Toma Toma nahm nun die Verfolgung auf. Hofburg steuerte die Endgerade als Führende an, doch kam vor allem in dritter Spur Toma Toma immer besser auf und auch Zelistrohilla, die im Schlussbogen vom Ende des Feldes in äußeren Spuren angriff zog noch gefährlich auf. Toma Toma gelangte mit guter Leistung zum zweiten Jahreserfolg, vor Hofburg, die die heranstürmende Zelistrohilla noch mit halber Länge um Platz zwei auf Distanz halten konnte.
Mit gutem Start sicherte sich Power Adam das Kommando, vor Favoritin Lady Cash AS im Rücken und an der Außenseite Tusk, während Donata Victory zunächst keine Lage gefunden hatte aber in dritter Spur nun einen Vormarsch bis an die Spitze des Feldes machte. Auf der ersten Gegenseite hatte somit nun Donata Victory vor Power Adam die Partie angeführt, Tusk verweilte weiter als erstes Pferd in zweiter Spur ohne Führpferd. Ausgangs des Messebogens wurde die zuvor drei Mal in Serie siegreiche Dancing Star Venus aus dem Hintertreffen nach vorne geschickt, um sich vor den Tribünen an die Seite der Führenden Donata Victory vorzuarbeiten. Bis in den Schlussbogen hatte sich an den vorderen Positionen nichts getan, wo allerdings Dancing Star Venus den Druck auf Donata Victory erhöht hatte, die nun den aufwendigen Beginn des Rennens spürte und Mitte des Schlussbogens nichts mehr zuzusetzen hatte. Da dort auch Tusk in zweiter Spur genug hatte, kam Power Adam aus der Innenlage frei, dahinter versuchte auch Lady Cash AS sich zu befreien wurde allerdings von dem seit dem Stadionbogen in dritter Spur aufziehenden Varadero Venus blockiert, der sich aus dem hinteren Drittel des Feldes nach vorne gearbeitet hatte. Dancing Star Venus hatte sich kurzzeitig entfernt, wurde aber auf den letzten Metern kürzer, behielt bis ins Ziel aber noch einen Vorteil von einer halben Länge von der sich nicht ganz sauber befreienden Lady Cash AS und Power Adam. Auf Grund einer Situation Anfang des Einlaufes untersuchte die Rennleitung nochmals den Ausgang und setzte schließlich Lady Cash AS hinter den behinderten Varadero Venus zurück, womit Dancing Star Venus nun Sieg Nr. 4 in Folge vor Power Adam und Varadero Venus holte. Der gegen Ende des Rennens eingesetzte Co-Favorit Onyx flog den Einlauf förmlich herunter, überging sich jedoch vor der Ziellinie und verfiel mit Chancen auf Rang drei in Galopp, womit er gemaßregelt werden musste.
In der zweiten Amateurprüfung des Tages gab Daria sehr lange Zeit den Takt vor, wurde aber unentwegt von Miss Bemms unter Druck gesetzt. Favorit Vanessa’s Boy war stets an sechster Stelle an der Außenseite zu sehen, griff 600 Meter vor dem Ziel an und verbesserte sich stetig. Mitte des Schlussbogens gab in zweiter Spur Miss Bemms nach, jedoch sah sich die Führende Daria nun dem Schlussangriff von Vanessa’s Boy ausgesetzt, der wie beim Sieg zuvor in starker Manier vorbei ging um einen abermals überlegenen Triumph vor Daria zu feiern. Mit weiteren drei Längen zurück behielt Miss Bemms tapfer durchkämpfend Platz drei.
Die niedrigste Gewinnklasse des Tages führte Zoe Venus von Start weg bis in den Einlauf hin an, dahinter sah man immer Schneller Blitz L im Rücken. Hinter Look At Me, der die zweite Spur angeführt hatte, fand Dream Lobell Venus ein ideales Rennen vor, zog ab Mitte der letzten Gegenseite auf, um sich an die Führende Zoe Venus heranzuarbeiten um sich mit ihr im Einlauf den Sieg auszufechten. Die um ein Jahr ältere Dream Lobell Venus setzte sich schlussendlich nach Kampf mit halber Länge gegenüber Zoe Venus durch, während sich Schneller Blitz L ohne freie Fahrt dahinter mit Rang drei zufriedengeben musste. Favorit Abacco’s Prime hatte bei seiner Premiere als fünftes Pferd innen keine guten Voraussetzungen und konnte im letzten Rennviertel wo es schneller geworden war kaum Positionen gut machen, um nur im geschlagenen Feld zu landen.
Einen Favoritensieg gab es zum Abschluss durch den ersten Österreich-Sieg von Invictus Mencourt. Dieser hatte sich unterwegs an im dritten Paar außen aufgehalten, griff auf der letzten Gegenseite in dritter Spur an um sich im Schlussbogen an die Seite der von Start weg den Ton angebenden Fantastic Chalerie vorzuarbeiten. Invictus Mencourt bestätigte die letzte Leistung mit Rang drei im „Internationalen“ eindrucksvoll und gewann sicher vor dem in neuen Besitz angetretenen DJ D’Urfist, der erst im Schlussbogen nachsetzte und im Einlauf in äußeren Spuren zu Rang zwei herangeflogen war, vor der Langzeitführenden Fantastic Chalerie.
Bericht: Alexander Sokol
Redaktion: Andreas Binder
Fotos: Eddy Risavy (www.pferderennfoto.at)