Quinte+ Vincennes, 24.08.2020 - 13.50h
Vincennes übernimmt in Sachen Königswette den Wochenauftakt. Der Renntag ist aber nur das Aufwärmprogramm für das, was im Laufe der Woche noch erwartet wird. Die Fans dürfen sich schon jetzt auf den Samstag freuen, der einige Highlights bietet.
Heute werden noch kleinere Brötchen gebacken, aber für die Wetter kann dennoch einiges hängenbleiben. Die sechzehn Starter aus zwei Bändern haben keinen klaren Favoriten. In solch einer ausgeglichenen Partie kann man sich dann auch mal streng an den Fahrern orientieren und kommt dann zwangsläufig bei Eric Raffin an. Dem Champion gelingt seit einem langen Zeitraum praktisch alles. Und auch mit Eoilee Vrie (5) hat er schon ein paar Erfolge feiern können. Noch dazu trifft er die Stute aus dem Stall Baudron hier erstmals barfuß. Wenn sie nicht an Sicherheit einbüßt, muss man das Gespann weit vorne einplanen.
Prix De Mortain / 13.50h / 44.000 Euro - 2.850m Bänderstart
Zur Wettabgabe: https://www.trotto.de/rennen/Trab/Frankreich/Vincennes/240820030101
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EL COSTO DU BANNEY (1) hat sein Jahresdebüt erst nach der Corona-Pause gegeben. Der Einstieg war auch sofort der Beginn einer schn bis jetzt herausragenden Saison. Fünf Siege aus zehn Versuchen und immerhin eine 13,4 üer diesen Kurs, wenn auch nur als Sechster Ende Juni. Der Fleiß der vielen Starts hat sich bislang auch nicht negativ auf die Form ausgewirkt. Ende Juli flog er in Meslay-Du-Maine punktgenau zum Sieg. Einen Monat später hat er nach dem aufwendigen Ausgleichen der Zulage nur die Todesspur vorgefunden, weshalb er sich als Co-Favorit dem Favoriten der Aufgabe knapp geschlagen geben musste. Mit dem Sprung in der Kategorie kommt auch im Sulky mehr Qualität zum Einsatz. Mathieu Mottier übernimmt den Platz von Pascal Tijou.
Zumindest die Serie an Ausfällen konnte EGERIE QUESNOT (2) bei den Starts am 12. Juli und 12. August beenden. Der Einsatz der Stute war aber zu bescheiden, um hier dringend einen Platz unter den ersten Fünf zu reklamieren. Dabei muss man aber noch beachten, dass die 6jährige bei den letzten beiden Starts, im Gegensatz zu heute, nicht komplett barfuß antrat. In La Capelle fehlten nur die Hintereisen, was gute zehn Längen hinter dem Sieger am Limit zum sechsten Rang reichte. Mit vollem Beschlag konnte in Enghien auf den finalen Metern kaum der Kontakt zu den vorderen gehalten werden. Gegen die Sam Bourbon-Tochter spricht auch die nicht gebuchte fahrerische Qualität.
An David Thomain kommt man in einer Quinte nur schwer vorbei. Mit ELMIKA DE VIETTE (3) hat der Edel-Catchdriver aber eine harte Nuss zu knacken. Scheinbar müsste schon ein neuer Rekord, um es unter die ersten Fünf zu schaffen. Aktuell scheint die Stute aber nicht zwingend genug. Mitte Juli trat Bruno Marie auf der Grasbahn von Bernay nur das Nötigste um das siebte Geld zu verteidigen. In Vichy war der Anspruch zumindest zwischenzeitlich größer. Ab der Gegenseite riskierte der Trainer im Sulky alles und schickte die 6jährige offensichtlich zu früh in den Endkampf. Als Dritter in den Einlauf gekommen stand sie den anderen Teilnehmern nur im Weg, bis sie auf Rang Neun durchgereicht wurde.
DES NUITS D'AMOUR (4) hat sich nach einer ewig langen Pause vor allem über die Trabreiten in Erinnerung gebracht. Eine wirkliche Referenz fehlt im Sulky aber, was die Einschätzung schwer gestaltet. Der Auftritt am 29. Juli in Enghien war November recht ordentlich. Ohne wirklich gefordert zu werden, lief die Stute als Siebte noch dicht an die besseren Prämien heran. Der zweite Hinweis kommt über die gebuchte Fahrership. Aber mehr als ein Platz in den erweiterten Wetten ist hier nicht drin. Wenn überhaupt.
Gwenn Junod bekommt nicht oft Fahrten mit ganz großen Siegchancen. Aber am 13. August war ETOILEE VRIE (5) in Cagnes-Sur-Mer trotz der Zulage sehr gut engagiert. Das Vertrauen der Wetter war ebenso immens. Der eigentliche Fahrer für viele Vorbereitungsrennen nahm die Herausforderung an und schickte die Stute mit viel Schwung auf der letzten Gegenseite an die Spitze. Es wartete aber noch der lange Einlauf, der fast zum Knackpunkt geworden wäre. Der Druck eines der Gegner war immens, aber das Duo hielt einen knappen Vorteil in neuer Rekordzeit. In Vincennes kehrt natürlich Eric Raffin zurück in den Sulky, der am 01. November letzten Jahres eine neue Ära im Formenspiegel der Singalo-Tochter einleitete. Mit einem drückend überlegenen Erfolg zu sehr niedrigen Odds stellte er den Formenspiegel auf den Kopf. In den Monaten danach gab es mehrfach starke Leistungen. Die nächste Stufe soll heute gezündet werden. Erstmals "entfesselt" von allen Eisen kann der nächste Rekord aufgestellt werden.
Zwanzig Starts in Vincennes, aber nicht ein Sieg. DUC DE GRIMOULT (6) gilt nicht als Spezialist für die Nobelpiste in Paris, zumal seine besten Resultate hier auf der kleinen Bahn erzielt wurden. Da man den Sieg im Juni in einem Amateurfahren nicht als Bewerbung für heute herausziehen kann, fehlt auch der Hinweis, der ein Bestehen möglich macht. In Pornichet musste der Wallach als Achter zwar außen herum, war aber viel zu früh erfasst.
Die beiden Ausfälle von EAGLE MESLOIS (7) sind nicht nur ungewöhnlich für den Wallach, sondern auch zu entschuldigen. Ende Juli trat der 6jährige mit vollem Beschlag an und musste auch noch einen sehr aufwendigen Verlauf wegstecken. An der letzten Ecke wirkte der Fehler der Ermüdung geschuldet. Das Ziel war ohnehin die Trophee Vert. Der Ausflung "ins Grüne" ging aber auch daneben. Pierre Belloche tat in der Anfangsphase ein wenig um in eine vordere Position zu gelangen, fand dann aber schnell ein Führpferd. Dennoch war der Rockfeller Center-Sohn schon vor dem finalen Bogen geschlagen und machte erneut auf der letzten Halben einen Fehler. Die Ambitionen sind heute nicht ohne Grund wieder oben angesiedelt. Im September gewann er noch über Bahn und Distanz eine Quinte.
Mehr als gewinnen geht nicht, aber der Treffer von DARWIN STAR (8) in Cabourg war nicht so wertvoll, wie es die 12,4 aussagen. Von der Acht hinter dem Auto nahm Trainer Locqueneux den Wallach in dem kleinen Feld zurück und versuchte sein Glück an der Innenkante. Im letzten Bogen sehr glücklich freigekommen, konnte er sich noch ein Stück vom favorisierten Stallgefährten ziehen lassen, ehe der 7jährige knapp den Vorteil für sich entscheiden konnte. Das der Trainingspartner auch noch disqualifiziert wurde machte den Ausflug des Ecurie Des Charmes nicht wirklich erfolgreich. Die heutige Aufgabe erfordert wohl mehr Eigeninitiative, aber passender hätte die Ausschreibung nicht ausfallen können.
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Nach der dritten Disqualifikation von EFFIGIE ROYALE (9) am 12. Juli zog Trainer Pierre Edouard Mary seine Konsequenzen. Zum Einen setzte er sich fünf Tage später nicht mehr selbst in den Sulky, sondern verpflichtete niemand geringen als Eric Raffin. Und zum anderen ließ er die Stute diesmal mit Vordereisen antreten, was wohl auch mehr Sicherheit gebracht hat. Raffin nutzte die Gelegenheit und brachte die 6jährige mit einem energischem Finish hinter den Favoriten auf das Podest. Daran wird heute mit vollem Beschlag aber wohl nicht angeknüpft. Zudem verschenkt die Echo-Tochter in dieser Partie streng genommen Gewinnsumme.
Wenn man BRAQUO (10) in der Vergangenheit aufgrund seiner Form gestrichen hat, machte der Wallach oft genug dem Wetter einen Strich durch die Rechnung. Ist der 9jährige immer noch in der Lage an einem guten seine Bestleistung auf das Parkett zu zaubern? Die Abstände zu starken Auftritten werden aber größer. Am 24. Mai erdrückte er lange außen herum im letzten Bogen den bis dahin Führenden und machte sich zu einem sehr leichten Sieg frei. Seitdem gab aber kaum Zählbares und schon wieder drei Ausfälle. Allein der Mut nach Vincennes zu reisen lässt ein Kreuz in den Kombinationen zu. Denn eine erneute Überraschung kann diesmal die anderen Wetter ärgern.
Nach dem hervorragenden Auftritt am 27. Juni in Enghien hätte man sich von DIVINE DE NAVARY (11) bei den folgenden Starts sehr viel mehr erhofft. Die Stute konnte an diesem Tag zwar eine vordere Lage erwischen, musste dann aber viel zu früh aus der Deckung und weite Wege im Schlussbogen hinter sich bringen. Dennoch reichte es für den Ehrenplatz, der aber nicht wirklich bestätigt wurde. Beim letzten Auftritt war die 7jährige aber durch den Verlauf und das schnellere Rennen entschuldigt. Von Startplatz Fünf fand Franck Nivard erst gar keine lage und musste sich ans Ende des großen Feldes zurückziehen. Mit einem Führpferd ging es auf dem finalen Kilometer wieder vorwärts, aber erneut kam das Pech hinzu. Der Rücken ging verloren und der letzte Bogen wurde wieder zu aufwendig, als dass man die Position hätte verteidigen können. "Francky" erkannte die Situation und nahm die Hände runter. Ein wenig mehr Rennglück würde nicht überraschend in die Quinte führen.
Sehr viel besser hätte es für DREAMER BOY (12) und Yves Dreux nach dem Lockdown nicht laufen können. Der Hengst lieferte gleich beim Comeback eine besonders starke Leistung in Vincennes über diesen Weg ab. Von der Spitze erhielt der 7jährige vor allem im Schlussbogen unheimlichen Druck vom späteren Zweitplatzierten. Er wehrte sich aber unheimlich tapfer und war in seiner neuen Rekordzeit von 12,7 knapp im Vorteil. Der erstaunlich niedrige Kurs zeugte auch von sehr guten Arbeitsleitungen. Aus den nächsten fünf Starts gab es in der Provinz drei weitere Volltreffer und zwei dritte Ränge, die weiterhin die gute Form offenbarten. Der Sieg vor zwei Wochen aus dem zweiten Band und weite Wege durch die Todesspur zeigten auch wie unabhängig der Gazouillis-Sohn vom Rennverlauf ist. Noch dazu wurde der Sieg durch einen späteren Treffer des Zweiten aufgewertet. Alle Zeichen stehen auf Grün.
Nur einen minimalen Anteil ihrer runden Viertelmillion hat DYNASTY PEJI (13) im Sulky verdient. Mit der mehr als halbjährigen Pause im Rücken wird heute kaum etwas dazukommen. Damien Bonne will die Stute für kommende Trabreiten wieder ans Renngeschehen heranführen.
Offiziell fand sich im Anschluss des Verkaufsrennens am 15. Juli kein neuer Eigner für CRUSOE D´ANAMA (14). Aber beim nächsten Start tauchte der Wallach in neuen Farben und nun unter der Regie von Jean Michel Bazire auf. Auch wenn der vorherige Coach Aude Lemoine seine Sache ordentlich machte, ist der Aufstieg des Quartiers natürlich erkennbar. Und schon der erste Start wurde erfolgreich absolviert. Auf der Graspiste in Vibraye wurde der 8jährige aus dem Mittelfeld mit einem wuchtigen Angriff im Schlussbogen an die Tete geführt und musste dort nur bei Laune gehalten werden. Auch wenn die Prüfung für die tiefe Provinz relativ gut dotiert war, ist sie noch kein endgültiger Gradmesser für eine erhebliche Steigerung. Der Sieg unter der alten Leitung Ende Juni in Enghien kam auch nur in einem "Reclamer" zu Stande und ist nicht die beste Werbung.
Es genügt wohl zu sagen, dass EVENING STAR (15) in ihrer Karriere nicht einen einzigen Euro im Sulky aufgenommen hat. Die lange Pause wird heute mit dem zweiten Start endgültig überbrückt, bevor es unter dem Sattel wieder ernst wird. Dann werden auch die Wetter die 6jährige wieder auf dem Schein haben.
Trotz der guten Form war BLACK JACK LA NUIT (16) im Gruppe III in Vichy nur einer der Außenseiter. Am Ende war er hinter den namhaften beiden Erstplatzierten der Beste und erreichte noch viel Schwung auf den letzten Metern. Zwischen zwei geschlagenen Gegnern bugsierte Trainer Stephane Bourlier den Hengst noch hindurch auf das Podium. Schon beim Sieg am 30. Juni in Vichy zeigte der 9jährige seine kämpferischen Qualitäten. Im letzten Bogen tat er sich beim Aufrücken in der dritten Spur noch sehr schwer, aber als Jean Michel Bazire die Klappen zog, flog der Kesaco Phedo-Sohn an die Spitze, die er dann auch recht sicher verteidigen konnte. Heute ist Alexandre Abrivard im Einsatz. Der Catchdriver hat schon Mitte Juni als Fünfter Bekanntschaft mit dem Hengst gemacht. Die stabile Form macht das Duo erneut für die Königswette interessant.
Tipp:
ETOILEE VRIE (5)
DREAMER BOY (12)
BLACK JACK LA NUIT (16)
EAGLE MESLOIS (7)
CRUSOE D´ANAMA (14)
Für die Kombinationen: BRAQUO (10) - EL COSTO DU BANNEY (1) - DARWIN STAR (8)