Vorschau Wien-Krieau, 07.01.2023

Früh aufstehen heißt es für diejenigen die am Samstag bei den Rennen live vor Ort oder aber daheim vorm Live-Stream mitfiebern wollen, beginnt die erste Rennveranstaltung 2023 doch bereits um 10:50 Uhr.

Gestartet wird die Rennsaison mit fünf PMU Premium Rennen und vorne weg gleich wie das alte Jahr beendet wurde, nämlich mit einem Tour Trotteur Francais Bewerb. Und auch der Sieger kann gleich wieder Duc du Connee heißen, jedoch muss dieser gleich nochmals 20 Meter mehr Zulage leisten. Da der Sieg jedoch derart überlegen ausgefallen war, muss das kein Ding der Unmöglichkeit sein. Als erster Herausforderer gilt mit Sicherheit der bereits zuletzt als Zweiter im Ziel einlangende Flying Dream, ist doch mit sechs Startern im ersten Band viel Verkehr zu erwarten, womit die beiden Zulagenpferde schon rasch ihre Vorgaben wettgemacht haben könnten.

Schnell zur Sache geht es sicherlich gleich danach, im einzigen Sprintrennen des Tages. Wie zuletzt über die Mitteldistanz sind Jasmine Dragon und How Nice S.R. die Favoriten, doch innerhalb der Favoriten geht Lucky Steel ins Rennen, der auch über einen sehr guten Antritt verfügt und den Favoritinnen das Leben schwer machen wird. Der slowenische Stall Kobilarna OZT d.o.o. bietet neben Duc du Connee im „Franzosen-Rennen“ mit Krack du Clocher einen weiteren chancenreichen Kandidaten auf, der auch bereits im November in der Krieau gewinnen konnte, diesmal aus der zweiten Reihe aber doch eine anspruchsvollere Aufgabe vorfindet, wenngleich noch einige andere Teilnehmer auf ein besseres Geld hoffen. In diesem Bewerb startet bereits die Super 76-Wette in der sich vor dem Jahreswechsel ein Jackpot ergeben hat womit es doch gleich um etwa 6.000 Euro im Hauptrang gehen sollte.

Die Amateure starten ihr Rennjahr dann in der dritten Tagesprüfung. Hier kann Dancing Star Venus, die dem achtfachen Staatsmeister Thomas Royer anvertraut wird, nach der hauchdünnen Niederlage eine neue Siegesserie starten, gewann sie doch vor dem Ehrenplatz fünf Mal in Folge. Neuerscheinung Fantastico ist vom läuferischen Vermögen her sicherlich ein ernstzunehmender Gegner, der allerdings nicht immer ganz so einfach zu steuern ist. Aber auch Astair ist gegen Ende der letzten Saison nochmals ordentlich in Schwung gekommen und schraubte seine Jahresbilanz auf sieben volle Erfolge.

Der sich in St. Johann in Tirol den Stefani-Preis holende Bijou Noir hat die zweite Startreihe als kleines Handikap zu meistern und zudem mit der in guter Form befindlichen Eve de Veluwe eine harte Konkurrentin im Teilnehmerfeld. Aber auch die restlichen Gegner in dieser Prüfung sind nicht zu unterschätzen, allen voran ein fehlerfreier Bollinger Mail oder bei passendem Rennverlauf Lucky Blue oder Zanetti Venus.

Beendet wird die Serie der PMU-Rennen an diesem Tag mit dem „Internationalen“. Hier wird der letztjährige Derby-Zweite und zuletzt zwei Mal in Serie bereits in dieser Klasse siegreiche Shining Star versuchen abermals als Erster das Ziel zu erreichen. Jedoch hat er mit Fan d’Arifant einen starken Gegner im Rennen, der im Vorjahr zwei Siege im Krieauer Sandoval feiern konnte. Auch wenn Diamant Venus in den letzten zwei Rennen nicht so im Tritt gewesen ist, sollte dieser nicht unterschätzt werden. Mit Undigious Diamant, der im Vorjahr am häufigsten in der Krieau unter den ersten Drei zu finden war, sowie Cashback Pellini und einem weiteren Gast aus Bayern mit River Flow neben Fan d’Arifant sind weitere interessante Pferde in diesem 12er-Feld am Ablauf.

Auch das zweite Amateurfahren des Tages ist prall gefüllt und bietet wieder vierzehn Teilnehmer auf. Kiwi’s Rascal muss hier zwar aus der zweiten Startreihe aus antreten, findet aber eine lösbare Aufgabe vor. Ihm wohl am gefährlichsten werden können Grace Attack Venus und Scarlet Lavie bei passendem Rennverlauf.

Mit einem internationalen DGS-Bewerb fällt dann der Startschuss zur Super-Finishwette mit Auszahlungsgarantie von 1.500 Euro. Hier findet Eagle’s Flight sowohl von der Startnummer als auch von der Gegnerschaft her ein optimales Rennen vor, dennoch ist der Sieg noch nicht in trockenen Tüchern, gefiel bei seinem Sieg zuletzt Amigo Venus ausgezeichnet und auch der Teilnehmer mit der höchsten Startsumme im Feld mit Mister Big Yankee wird hier seine Möglichkeiten haben, wenn der Rennverlauf passt. Conny Mayr ist hier mit Seppi Barosso am Start erstmals seit ihrem schweren Sturz im August in Berlin-Mariendorf wieder auf einer A-Bahn zu bewundern. Zwei „Proberennen“ hatte sie auf der Trabrennbahn Lafferhof in St. Johann bereits am 26.12. des Vorjahres noch absolviert.

Recht offen sieht die achten Prüfung aus, gibt es doch gleich mehrere Teilnehmer mit Siegchancen. Nach seinen Vorstellungen zuletzt kann vielleicht Mister Lord Venus zum zweiten Lebenssieg gelangen, durch den Anstart nach längerer Pause ist aber auch Power Classic als Sieger denkbar, ebenso wie die mit höheren Startnummern antretenden Rocco Venus, Armando RS und Pure Dream Venus.

Im vorletzten Rennen des Tages gibt es einen Premierensieger, sind doch alle sieben TeilnehmerInnen bisher ohne vollen Erfolg. Von den Gesamtleistungen des Vorjahres wäre es Stella Venus nach etlichen Platzierungen zu gönnen, aber auch Lady Celebration RZ machte bis zu den Fehlern zumeist gute Figur und scheint daher glattgehend für einen Erfolg möglich. Gleiches gilt für die von Gerhard Mayr aufgebotenen Power Pepper und Kiwi’s Sixth Sense, während sich der Rest für einen Sieg doch deutlich steigern muss.

Zum Abschluss des Renntages stellt sich dann noch die Frage – kann Super Crowning erstmals in seiner Karriere bezwungen werden oder wird es der vierte Sieg in Serie? Die Hauptgegner befinden sich mit Enable und Jamaica Island in der zweiten Startreihe, womit sich der Orlando Vici-Sohn nach den bisher gezeigten Leistungen eigentlich nur selbst ein Bein stellen kann.

Der Wiener Trabrennverein wünscht allen Besuchern, Zuschauern zu Hause, wie auch den Aktiven (Profis, Amateuren, Besitzern, Züchtern) und natürlich seinen Sponsoren ein frohes neues Jahr sowie spannende Rennen im Trabrennjahr 2023.

Bericht: Alexander Sokol
Redaktion: Andreas Binder
Foto: Edwin Fisar