Vorschau Frankreich, Mittwoch 07.08.2024
(hen) Was für eine tolle Rückkehr des Grand National Du Trot, nachdem der beliebte Wettbewerb seit der siebten Etappe am 19. Juni in Bordeaux pausiert hat. Mit Igrec De Celland (9) ist der dreifache Etappensieger und Tabellenführer unter Order. Aber erstmals muss er sich mit Ibiki De Houelle (13), den er zweimal aus dem ersten Band besiegen konnte, von der gleichen Startmarke messen. Der Vertreter von Franck Leblanc ist nach seinen zwei zweiten Plätzen und einem Sieg im GNT der Zweite des Classements. Beide werden heute in Inexess Bleu (11) aber einen harten Prüfstein haben. Trainer Jean-Michel Baudouin ist wie kaum ein anderer mit vielen Erfolgen mit diesem Wettbewerb verbunden. Heute ist er mit Icone Madrik (6) im ersten Band gut vertreten. Die Stute sollte sich mit Sohn Louis in der Quinte wiederfinden.
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Mit elf Jahresstarts war IDOLE OF LOVE (1) schon sehr fleißig unterwegs. Allerdings konnte die Stute bis zum 21. Juli kaum gefallen. Das änderte sich aber beim Auftritt fünf Tage später in Cabourg. Mit einer Zulage ausgestattet, begann das Rennen für die 6jährige mit einem kurzen Fehler, weshalb sie lange im Hintergund lag. Auf dem Weg in den Schlussbogen fand Louis Baudouin einen Zug in der dritten Spur, der das Gespann immer besser in Position brachte. Im Einlauf war die Real De Lou-Tochter dann aber auf sich alleine gestellt und kämpfte sich genau auf der Linie mit der Nase in Front. Heute sitzt erstmals Francois Lagadeuc im Sulky der sicher nicht einfachen Stute. Aber für die Kombinationen kann man bei ausreichendem Budget ein Kreuz einplanen.
Die Jahresbilanz von INSTINCT D´AM (2) ist nach sechs kleinen Geldern aus neun Starts nicht berauschend. Insgesamt ist er auf einem Rechtskurs aber gut aufgehoben und tritt wieder nur vorne leicht beschlagen an. Dazu kommt Franck Nivard, der auf einen kleinen Formanstieg aus den letzten beiden Starts setzen kann. Gerade am 10. Juni in Caen war der Bold Eagle-Sohn auch als Fünfter gut aufgelegt. Aus dem zweiten Band machte er zu Beginn der Überseite nachhaltig Boden gut und bekam im Anschluss auch eine gute Position. In 12,9 ging dem 6jährigen am Ende ein wenig die Luft aus. Es kann dennoch für die Kombinationen reichen.
INFANT PERRINE (3) war lange im Jahrgangszirkus unterwegs, verlor schnell die Form und setzte zum Ende des vorigen Sommers lange aus. Seit der Rückkehr Ende Februar hat der Atlas De Joudes-Sohn bei sieben Starts kaum überzeugen können. Zuletzt war der 6jährige zumindest lange eingesperrt und hatte offenbar noch einige Reserven, ehe er weit zurück auf dem achten Platz die Linie passierte. Insgesamt müsste er sich heute aber deutlich steigern.
Von der Meile bis zu 3.000 Metern hat HELIOS SI (4) in diesem Jahr alles gesehen. Und der Erfolg im Vorlauf zum Speed Cup in Vichy konnte gefallen. Aus dritter Position auf der Schlammpiste des Tages war der Wallach im letzten Bogen der erste Angreifer und hatte schnell einige Längen Vorteil. Bis zum Ziel rückte ihm ein Gegner dann noch auf die Pelle, aber Sebastien Hardy musste nur leichte Hilfen einsetzen, um den Sieg sicherzustellen. Im Finale lag der 7jährige dann unterwegs immer zu weit im Hintertreffen und ein Angriff bei durchweg schneller Fahrt war nicht möglich. Zuletzt in Langon landete er nach dem Ausgleichen der Zulage in der Todesspur, was im Kampf um das Podium zu viel Kraft kostete. Er war als Fünfter nicht weit entfernt. Hier steigt das Niveau aber deutlich an.
EREGON DE JUPILLES (5) wechselte erst kürzlich in den Stall Varin. Sein Debüt für das neue Quartier in Biarritz verpatzte der 10jährige aber. Aus dem Hintergrund wurde er zu Beginn der Schlussrunde zum Angriff beordert und reagierte umgehend mit einem Fehler. Dennoch ist er Spezialist für einen Rechtskurs und sollte sich heute ohne Eisen besser präsentieren. Ob das dann schon für die Königswette reicht, muss aber angezweifelt werden.
Trainer Jean-Michel Baudouin könnte mal wieder eine Etappe des Grand National Du Trot gewinnen. ICONE DE MADRIK (6) ist in guter Form und sehr passend im ersten Band untergekommen. Ein Beleg für die aktuelle Stärke, war der Sieg Ende Mai in Enghien. Nach einem ordentlichen Start übernahm Catchdriver Franck Nivard, der sich heute für eine andere Farbe entschieden hat, eine Runde vor dem Ziel das Kommando. Auf dem Weg in den Schlussbogen hatte "Francky" immer mehr in die Hand und löste sich auf dem Weg in den Einlauf. Von diesem Vorteil konnte das Duo bequem leben. Über die Mitteldistanz trabte die Stute gute 11,8. Mit dem heutigen Steuermann Louis Baudouin versteht sich die Royal Dream-Tochter ebenfalls sehr gut. In einem gute besetzten Course B Mitte April fand man als favorisiertes Gespann eine perfekte Lage als viertes Pferd außen. Der führende Mitfavorit teilte sich die Fahrt aber perfekt ein und fuhr auf einen Ruck weg. So blieb für die 6jährige immer noch ein guter Ehrenplatz in starken 12,6.
Nach einem dritten und einem vierten Platz auf der bisherigen Etappen des Grand National Du Trot, hat sich HOLD UP DU DIGEON (7) schon einen Namen gemacht. Und dieser vierte Rang kam in Cordemais zwar schon ein Stück hinter dem Podium zu Stande, aber weil der Bold Eagle-Sohn an diesem Tag fast den ganzen Weg allein außen herum musste, war das eine sehr starke Leistung. Beim letzten Versuch in Enghien passte der Rennverlauf besser, aber in der schnellen Endphase verlor der Wallach ein paar Plätze. Als Siebter gab er sich aber nie auf und trabte noch gute 13,3. Er gehört sicher nicht zu den Sieganwärtern, muss aber immer um Rang Vier eingeplant werden.
FLUO MESLOIS (8) ist unter dem Sattel sehr viel stärker und dürfte hauptsächlich im Feld aufgetaucht sein, weil der Wallach einfach perfekt in das erste Band passt. Damit ist es ein guter Versuch, aber letztlich mehr ein Prepare für ein kommendes Monte. Dafür spricht auch, dass Trainer Pierre Belloche die Nennung erst am Montagmorgen abgegeben hat.
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IGREC DE CELLAND (9) ist der Tabellenführer des Grand National Du Trot. Der Hengst ist im kleinen Quartier von Christophe Jariel in den letzten Monaten mit den Erfolgen in diesem Wettbewerb schnell zum Star aufgestiegen. Bei den Siegen in Cordemais und in Laval profitierte der Django Riff-Sohn vom ersten Band und einem jeweils sehr guten Vortrag von David Thomain. Zwischendurch ließ der perfekt gemanagte 6jährige eine Etappe aus, auf der er 25 Meter Zulage gehabt hätte. Seit dem Teilstück Mitte Juni in Bordeaux ließ sich das zweite Band aber nicht mehr umgehen. Aber wieder hatte Thomain die richtige Taktik gewählt. Er ging früh an die Spitze, auch wenn der Weg weit war, und nutzte die erste Möglichkeit die Führung weiterzugeben. Im Einlauf kam das Gespann dann etwas glücklich frei, zog aber sofort für den Sieg voll durch. Anfang Juli blieb der Hengst dann außerhalb des Grand National Du Trot dennoch auf Gruppe-Ebene. In Enghien bekam er wieder die Position hinter dem Führenden, konnte diesen bis zum Ziel aber nicht mehr gefährden. Dafür wurde der Ehrenplatz aber sehr leicht abgesichert. Er befindet sich nun nicht mehr zwingend in der Favoritenrolle, weil er im Vergleich mit Ibiki De Houelle an der gleichen Marke steht, und damit 25 Meter schlechter als sonst. Aber natürlich gehört er zu den Gemeinten.
Für 505.000 Euro wurde JOYNER SPORT (10) Ende letzten Jahres an Benjamin Goetz verkauft. Der neue Besitzer und Eigentümer sprach natürlich auch von einer Investition in die Zukunft, denn der Dollar Macker-Sohn soll auch als Deckhengst Geld verdienen. Im aktiven Rennsport läuft es derzeit nicht rund. Der ehemalige Gruppe II-Sieger hat sich Ende Juli nach einer halbjährigen Auszeit fehlerhaft über Gras zurückgemeldet. Heute werden die Ambitionen mit vollem Beschlag ohnehin gering sein.
INEXESS BLEU (11) startet erstmals im Grand National Du Trot und dürfte direkt die Favoritenrolle übernehmen. In der Vergangenheit hat er sich in Vincennes eine gewisse Härte angeeignet, die ihm hier helfen wird. Ganz besonders beeindruckend war der Erfolg vom 31. Mai aus Vincennes. Bei durchweg flotter Fahrt übernahm der Wallach Ende gegenüber spielerisch das Kommando und lief in 12,4 überlegen nach Hause. Im Anschluss patzte er in Enghien, nachdem er bei diesem Versuch viel früher an der Spitze zu sehen war. Ende gegenüber konnte der Vittel De Brevol-Sohn erstaunlich früh nicht mehr gegenhalten und versprang Mitte des Einlaufs dann einen sicher geglaubten Ehrenplatz. Die Rehabilitation folgte aber Anfang Juli in Vichy. Das kleine Feld war von der Taktik geprägt und im Einlauf musste Alexandre Abrivard zu lange auf eine Lücke warten. Als schnellstes Pferd im Einlauf konnte er den hochklassigen Sieger zwar nicht mehr gefährden, machte aber dennoch einen guten Eindruck.
GENDREEN (12) ist schon über einen langen Zeitraum sehr zuverlässig in den vorderen Geldern zu finden, wenn auch die Siege mittlerweile seltener geworden sind. Der Wallach war im letzten Jahr Finalzweiter und hat seitdem erst einmal den Wettbewerb besucht. Das war am 19. Juni auf der siebten Etappe in Bordeaux. Aus dem zweiten Band schickte Stammfahrer Alexandre Abrivard den Fuchs sehr früh in Front und kontrollierte das Geschehen bis weit in den Einlauf. Allerdings brauchte der Boccador De Simm-Sohn noch ein wenig Unterstützung. Beim Ziehen der Klappen lief der 8jährige dann eine Spur nach außen, was der dahinter liegende Igrec De Celland zum Sieg nutzte. Für Gendreen blieb immer noch der Ehrenplatz. Auch Anfang Juli wurde mit einem zweiten Platz die Form unterstrichen. Das Alexandre heute von seinem Bruder Leo vertreten wird, sollte für die zweite Farbe des Stalles kein Problem sein. Er gehört in die Kombinationen.
Die Sommerpause des Grand National Du Trot nutzte auch IBIKI DE HOUELLE (13) für eine kleine persönliche Auszeit. Der Hengst hatte in den letzten Monaten nicht nur anstrengende Rennen hinter sich gebracht. Auch sein erstes Jahr im Gestüt musste verkraftet werden. Bei den letzten vier Starts von Ende April bis Anfang Juni machte er mit zwei Siegen und zwei Ehrenplätzen einen großen Formsprung nach vorne. Vor allem der großartige Tempolauf am 22. Mai in Le Croise-Laroche blieb nachhaltig in Erinnerung. Dabei entzauberte der Love You-Sohn den großen Favoriten Ino Du Lupin in Bahnrekordzeit. Bei seinem letzten Start am 05. Juni in Laval musste er sich Igrec De Celland recht deutlich geschlagen geben. Der hatte aber den besseren Verlauf und stand vor allem an diesem Tag 25 Metet günstiger als es heute der Fall ist. Das ist der Hauptgrund warum zwischen diesen bisherigen Protagonisten des Wettbewerbs die Wahl auf den Leblanc-Schützling fällt.
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Das GRANIT MESLOIS (14) als einziger Teilnehmer die Doppelzulage absolvieren muss, macht in diesem Fall keinen Unterschied für die Möglichkeiten. Der Wallach ist ein Spezialist für die Trabreiten und soll hier nur ein wenig Kondition und Moral unter Rennbedingungen sammeln. Daraufhin deuten auch die vier Eisen und der rote Emoji, den Trainer Pierre Belloche seiner zweiten Farbe mitgegeben hat.
Tipp:
IBIKI DE HOUELLE (13)
INEXESS BLEU (11)
ICONE DE MADRIK (6)
IGREC DE CELLAND (9)
HOLD UP DU DIGEON (7)
Für die Kombinationen: GENDREEN (12) - GENDREEN (12)