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Staccato HL gibt den Ton an

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Nachschau Berlin-Mariendorf, 09.06.2021


Es war zwar nur der erste Schritt – aber ein ganz wichtiger. Nach über halbjähriger Pause durfte wieder Publikum die Rennen vor Ort auf der Derby-Bahn verfolgen. Da inklusive aller Aktiven und Funktionären nur 500 Anwesende auf dem Gelände erlaubt waren, blieb die Zuschauerschar zwar überschaubar. Aber man spürte überall das Aufatmen und was die Fans zu sehen bekamen, war nicht von schlechten Eltern. Die Veranstaltung strotzte nur so vor toller Leistungen und schnellen Zeiten. Mächtig imponierend war natürlich auch der Sieger des Hauptrennens, des Dreijährigen-Warm-Ups um 10.000 Euro Preisgeld.: Der von Robbin Bot gesteuerte Staccato HL ließ sich trotz eines gewaltigen Anfangspensums nicht die Butter vom Brot nehmen. Rund 500 Meter lang musste der Crack des Ehepaars Lehner im 09er-Tempo strampeln, um dem konsequent dagegenhaltenden Zodiak PS (Victor Gentz) die Führung abzuringen. Doch der Kraftakt brachte den 1,6-Favoriten keineswegs in Nöten, denn im Anschluss konnte Robbin Bot die Fahrt entscheidend drosseln. Als Sunset boulevard (Michael Nimczyk) auf der Zielgeraden vehement angriff, waren also noch genügend Reserven da. Der Sohn der großartigen Stacelita wies die Kontrahentin in 16,8/1.900m sehr sicher mit einer halben Länge Vorsprung ab und bleibt nach drei Auftritten weiterhin ungeschlagen. Eine Länge hinter Sunset boulevard schob sich Lucky Beuckenswijk (Gerhard Mayr) hauchdünn an Zodiak PS vorbei.   


Die Veranstaltung glänzte darüber hinaus mit einem stark besetzten internationalen Rennen. Die Sympathien der Wetter ruhten auf Emilion (Michael Nimczyk), dem sie mit einer Quote von 1,4:1 die Favoritenrolle anvertraut hatten. Trotz des üblichen Verlaufs in der Außenspur sah es für den Sechsjährigen auch sehr gut aus und Emilion hatte auf der Zielgeraden soeben den Kopf am Piloten Angle of Attack (Gerhard Mayr) vorbeigestreckt, als der an der Innenkande positionierte O’Sunday die entscheidende Lücke fand. Der Wallach beschleunigte in der Tagesbestzeit von 13,6/1.900m in Sekundbruchteilen derartig rasant, dass es um Emilion sofort geschehen war. O’Sunday’s Fahrer Thomas Reber: „Ich freue mich, dass ich solch ein tolles Pferd steuern durfte. Der Braune ist völlig unkompliziert, kann aus jeder Lage gehen und besitzt ein wahres Kämpferherz!“        


Er kommt zwar nicht so oft nach Berlin – aber Mariendorf scheint für Jochen Holzschuh stets ein gutes Pflaster zu sein und er fährt nur sehr selten ohne einen vollen Erfolg nachhause. Diesmal punktete der sympathische Sportler mit Captain Olaf, der ausgangs der Startgeraden nach vorne schoss und seinen Rekord in 13.8/1.900m in sensationeller Manier um rund zwei Sekunden steigerte. Danach folgte gleich der zweite Schlag: Pergamon S siegte in absolut identischer Manier, aber mit noch größerem Vorsprung. Der vierjährige Hengst war in 14,2/1.900m bereits im Schlussbogen einsam voraus und trudelte auf den letzten Metern nur noch aus. Was zweimal so gut funktioniert, klappt auch ein drittes Mal – das muss sich Jochen Holzschuh dann offenbar bei seinem dritten Tageserfolg mit Farlington gedacht haben. Denn in einer von zahlreichen Disqualifikationen geprägten Prüfung trumpfte der französische Wallach in 15,7/2.000m ebenso von der Spitze aus auf und rundete den Ausflug in die Hauptstadt für seinen Trainer perfekt ab. Wer weiß – vielleicht wird man Jochen Holzschuh schon bald wesentlich häufiger in Berlin begrüßen dürfen. „Man braucht natürlich geeignete Pferde, um auf Reisen zu gehen. Aber momentan schaut es in meinem Stall tatsächlich recht gut aus und da die Hochsaison auf der Derby-Bahn beginnt, habe ich einige Termine fest im Visier!“   


Die kommenden Saisonhöhepunkte hat sicherlich auch Michael Nimczyk dick angekreuzt, der mit Nada más ebenfalls eine sehr offensive Taktik einschlug. Obwohl sich der von Thorsten Tietz präsentierte „Traber des Jahres“ Purple Rain auf der Schlussrunde durch die Außenspur energisch an seine Fersen heftete, gab Nada más zu keinem Zeitpunkt nach und ließ dem Gegner mit eiserner Moral in 14,1/1.900m nicht den Hauch einer Chance. Michael Nimczyk: „Das Teilnehmerfeld war sehr stark besetzt. Aber ich hatte trotzdem vollstes Vertrauen zu Nada más und er hat diese Einschätzung vollauf gerechtfertigt – ein ganz tolles Pferd!“ Nur 30 Minuten später durfte der Goldhelm dann über ein zweites Pferd aus dem Besitz der Familie Mommert strahlen und erneut lautete der Einlauf Nimczyk vor Tietz: Bavaro klebte an dem führenden Gigolo la Marc wie ein Schatten und rang den Tempomacher mit einer bravourösen Willensanstrengung in 14,4/1.900m mit dem Vorteil von einer Länge nieder.            


Der Renntag begann mit einer Riesenüberraschung, denn mit dem 32,6-Außenseiter Cazorla Byd und Dennis Spangenberg hatten nur die Allerwenigsten gerechnet, da der Wallach nur die zweite Wahl aus dem Lot von Marcel Hauber zu sein schien. Dessen Sohn Marciano hatte sich für die Trainingsgefährtin Kaithlynn Star entschieden und die Stute, die ausgangs der Gegenseite die Nüstern in  Front gesteckt hatte und schnell einen komfortablen Vorteil besaß, stand tatsächlich vor einem Sieg. Doch im Einlauf wuchsen dem innen geschonten Cazorla Byd Flügel und er spurtete in 15,2/1.900m noch recht sicher vorbei. Dennis Spangenberg sorgte aber nicht nur beim Auftakt, sondern auch in der Abschlussprüfung für ein Ausrufezeichen und führte Emma Stolles Dario CG zu einem famosen Start-Ziel-Sieg. Der Hengst, der zuvor schon beim Hamburger Ehrenplatz eine deutliche Steigerung erkennen ließ, befindet sich auf einem guten Weg.  


Gesamtumsatz: 89.216,73 Euro.  


Unser Terminhinweis: Die nächste Mariendorfer Veranstaltung findet am Sonntag, dem 20. Juni statt. Im sportlichen Mittelpunkt stehen das Adbell-Toddington-Rennen 2021 sowie die Gold- und Silber-Serien. Beginn ist um 13.30 Uhr. Die Starterangabe, die Sie auch online auf www.rennbahn-berlin.de vornehmen können, ist am Montag, dem 14. Juni. Sie erreichen das Mariendorfer Rennsekretariat unter der Rufnummer 030-7401229 bzw. per Mail an starterangabe@rennbahn-berlin.de.         


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