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Serge Tardy: "Die Rennbahnen in Marseille gewinnen an Sichtbarkeit"

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News Frankreich Trab, 26.04.22

 

(hen) Seit März veranstaltet die Gesellschaft der Rennbahnen von Marseille oft spezielle Renntage, um die Sichtbarkeit der Rennbahnen in der Region wiederherzustellen. Dabei werden alle Facetten berücksichtigt und viele Hebel aktiviert - Wetter, lokale Wirtschftsträger und Amtsträger werden angesprochen.

Als Leiter des Projekts fungiert Serge Tardy, der Ende letzten Jahres zum Präsidenten der Rennbahnen von Marseille gewählt worden ist. Für ihn zählt vor allem, dass die Rennen ihren sportlichen und kulturellen Platz wiedererlangen und das noch stärker ausstrahlen. Das Modell ist in mehrfacher Hinsicht vorbildlich und könnte, nachdem die Erfolge und Misserfolge analysiert worden sind, auf die gesamte Branche ausgeweitet werden.

Als Nachfolger von Jacques Rossi wurde Tardy zum Präsidenten von den beiden Rennbahnen in Marseille, Borely und Vivaux, gewählt. Er mag die Herausforderung. Aus den Fußstapfen seines Vaters hat er den Rennsport schon früh für sich entdeckt und besitzt heute einige Galopper. Außerdem ist er seit Juni 2019 Präsident der nationalen Besitzervereinigung der Galopper. Er kennt aber alle Dimensionen des Pferdesports und geht auch gerne zu den Trabrennen. 24H Au Trot hat sich mit ihm unterhalten

24H: "Seit einigen Wochen intensivieren Sie ihre Kommunikationsmaßnahmen in Marseille. Können Sie ihren Ansatz darstellen?"

ST: "Wir waren der Ansicht unsere eigene Rolle als Werber für das Publikum machen zu müssen, was die Grundlage für die Wetter, Aktive und Besitzer ist. Das ist nun mal unsere Aufgabe. Und angesichts menschenleerer Rennbahnen war die Beobachtung einfach. Es fand keine Kommunikation statt. Ebenso keine kommerziellen Aktionen gegenüber der Öffentlichkeit oder keine Verbindung mit der lokalen Wirtschaft oder gewählten Volksvertretern. Wir haben daher diese verschiedenen Themen in einem Kommunikationsplan bearbeitet, der bis in den Sommer hinein reicht. Unser erstes Thema waren Rennbahnbesucher."

24H: "Welche Aktionen haben Sie konkret für die Zuschauer gestaltet?"

ST: "Wir haben uns entschieden den Platz auf der Rennbahn aufzuwerten, indem wir zeigen, dass Rennbahnbesucher von Dingen profitieren, die es anderswo nicht gibt. Wir handeln durch mehrere Aktionen. Informationen und Boni zum Beispiel. In Bezug auf die Infos bieten wir unseren Besuchern daher exklusive Inhalte, die von Fachleuten gesammelt und auf der Leinwand veröffentlicht und in einem von uns verteiltem Dokument zur Verfügung gestellt werden. Trainer erklären ihre Absichten mit einem Satz, der von uns mit einem Daumen nach oben oder nach unten zusammengefasst wird. Ähnlich wie die Emojis auf LeTrot. Jeder kann das interpretieren, da es keinerlei Fachwissen erfordert. Das ermöglicht Neulingen einen kleinen Leitfaden, um die Chancen besser einordnen zu können. Nicht alle Trainer machen mit, aber viele tun es bereits und das brachte eine Reihe interessanter Kommentare."

24H: "Und für die erfahrenen Wetter?"

ST: "Wir bieten verschiedene Arten von Boni an. Am spektakulärsten ist das Gold Ticket. Wir verteilen drei pro Renntag am Freitag. Es handelt sich dabei um eine zufällig bestimmte Wette, deren Einsatz mit 100 multipliziert wird bis zu einem Limit von 200 Euro. Außerdem verlosen wir zweite Chance-Tickets. Die Gewinner erhalten Preise, wie Wettbons für kommende Veranstaltungen. Zudem haben wir spezielle Tische mit einem Sponsor eingerichtet, die für Neulinge gedacht sind. Dort gibt es einen Tischmanager, der ein Aktiver oder erfahrener Wetter sein kann. Dann gibt es Challenges zwischen den Tischen mit einem identischen Grundbudget. Der Sponsor bietet zudem Boni an, wenn man ein neues Konto auf Smartturf einrichtet. Unser Motto ist Komm öfter auf die Rennbahn, um zu gewinnen."

24H: "Wie finazieren Sie die Gold Tickets?

ST: "Die PMU hilft uns ein wenig, aber die Rennbahn stellt das Nötigste mit einem bestimmten Budget selbst zusammen. Zum Beispiel vom Eintrittspreis von 5 Euro in dem ein Getränk und Wettgutschein von 2 Euro enthalten ist. Bei einem Preis von 5 Euro bleiben wir im Rahmen, den Besucher normalerweise für einen Eintritt auf einer Rennbahn investieren. Während des Renntages am 22. April, den wir mit einer großen gemeinnützigen Partnerschaftsaktion organisiert haben, haben wir auch die Anzahl der Gold Tickets verdoppeln können."

24H: "Welche Schlüsse ziehen Sie aus diesen Freitagen?"

ST: "Ich komme dann wieder auf unser Motto zurück - Komm öfter auf die Rennbahn, um zu gewinnen. Die Wetter haben bessere Chancen zu gewinnen, weil sie die Möglichkeit der Boni haben. Außerdem haben sie bessere Informationen, die sie anderswo nicht haben. Unser Erfolg wird von der Nachhaltigkeit dieses Angebots abhängen. Von den sogenannten Lucky Fridays hatten wir drei im März und zwei im April. Da unser Kalender meist Freitage anbietet, ist das am Besten für die Kommunikation. Das gilt auf beiden Rennbahnen, unabhängig von Trab oder Galopp."

24H: "Gleichzeitig organisieren Sie Kommunikationskampagnen in Zusammenarbeit mit den Krankenhäusern von Marseille. Am letzten Freitag war es eine Wohltätigkeitsaktion für die pädiatrischen Dienste des Timone-Krankenhauses. Was können Sie uns dazu erzählen?"

ST: "Es gibt mehrere Ziele für diese Zusammenarbeit. Erstens besteht sie darin eine wohltätige Rolle einzunehmen. Wenn wir in der Lage sind mehrere hundert, oder sogar tausende Menschen zusammenzubringen und dies zu gezielten Aktionen führen kann, müssen wir das tun. Nach der Aktion mit diesem Krankenhaus wird es am 20. Mai eine weitere für die Pflegekräfte geben. Die Gelder, die wir sammlen stammen aus Teilen der Eintrittsgelder, aber auch aus einem Wohltätigkeitsessen, welches wir organisiert haben. Am 22. April waren 1.700 Zuschauer vor Ort."

24H: "Wenn man lokale Medien verfolgte, hatte man den Eindruck, dass die Berichterstattung einen Platz außerhalb des üblichen Rahmens eingenommen hatte"

ST: "Das in der Tat auch eines der Ziele. Dies ist eine Möglichkeit eine sehr wichtige Aufmerksamkeit in Zeitung und Fernsehen zu erreichen. Ein Interview mit mir wurde in der Morgensendung von Marseille TV gezeigt und dann später häufiger wiederholt. Wir kamen auch in France 3, Radio Star und France Bleu vor. Tatsächlich kann man sagen, dass es vorher noch nie so viele Berichte über ein Rennsportereignis in Marseille gegeben hat. Dies ermöglicht es bei kommenden Veranstaltungen diese Dynamik zu nutzen. Das zeigt auch den Kommunen und Mandatsträgern, dass die Rennbahnen eine wirtschaftliche und soziale Rolle spielen können. Auf diese Weise gewinnen wir Bedeutung bei den Amtsinhabern zurück. Wir arbeiten stromaufwärts und gegen das Risiko die Rennpisten zuverlieren und sie betonieren zu lassen."


Sergy Tardy im Frühstücksfernsehen von BFM Marseille

 

Eines der Gold Tickets wurde von einem Studenten aus Berlin gewonnen, der eine Wette für 2 Euro abgegeben hat. Er war zum ersten Mal auf einer Rennbahn und statt 2 Euro hatte er nun 200 Euro auf ein Pferd gesetzt, welches gewonnen hat. So ist er mit 700 Euro nach Hause gegangen.

 

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