Quinte 16. Sep 13.50h La Capelle
Der Veranstalter hätte sich im Hauptrennen sicher einige Starter mehr gewünscht. Aber ein Dorgos De Guez schreckt natürlich potentielle Gegner ab. Damit konnte auch die Anzahl der Pferde für die Quinte nicht erreicht werden. Aus deutscher Sicht ergibt sich aber die Möglichkeit mit El Manifico (6) und Tim Schwarma eine Quinte zu knacken. Für den Starter des Stalles Cortina verliefen die ersten beiden Partien nach der langen Pause recht positiv. Heute geht es aber noch einmal ein, zwei Stufen nach oben. Die Favoritenrolle wird sicher Fearless Jiel (1) und David Thomain gehören. Vor einem Monat hat das Gespann sehr überzeugend in der Provinz gewinnen können und war zwischenzeitlich auch in der Zentrale sehr konkurrenzfähig.
Prix De Saint Omer / 13.50h / 32.000 Euro - 2.700m Autostart
Zur Wettabgabe: https://www.trotto.de/rennen/Trab/Frankreich/La_Capelle/160920030101
Nach dem spielerischen Sieg in Le Mont-Saint-Michel war der Schritt für FEARLESS JIEL (1) nach Vincennes acht Tage später, der richtige. Es reichte nicht für den Wallach den Erfolg zu vergolden, aber David Thomain konnte als Dritter immerhin das beste Ergebnis mit dem 5jährigen auf dem Plateau De Gravelle erzielen. Und dabei ging Thomain auch noch sehr defensiv zu Werke. Als letztes Gespann nach dem Start wartete er sehr lange, bis sich ein Windschatten zum Aufrücken angeboten hat. Und auch im Einlauf versteckte er sich sogar bis hundert Meter vor dem Ziel. Dann erst suchte er freie Fahrt und konnte noch drei der Kontrahenten passieren. Zurück in der Provinz und mit der günstigen Ausgangslage sollte es weit nach vorne gehen.
Trainer Bruno Bourgoin war ohnehin für jeden der letzten vier Starts im Vorfeld optimistisch. Aber am 06. September reichte es endlich für EMARA DU GOUTIER (2). In einem Nachwuchsfahren zeigte die Stute auch ihre Startschnelligkeit hinter dem Auto. Für die Spitze reichte es nicht, aber die wenig erfahrene Emma Herve passte in zweiter Position stetig auf nicht eingebaut zu werden. Zu Beginn des Einlaufs konnte sie dann schnell einen Vorteil herausfahren, der bis zur Linie knapp ausreichte. Das war zugleich der erste Treffer für die junge Pilotin. Der Anspruch steigt heute an, aber im Gegensatz zu den letzten offenen Rennen, kommt heute mit Pierre Yves Vervy ein guter Catchdriver zum Einsatz.
FURYO (3) hat den Wechsel aus dem Stall von Pierre Levesque in das Quartier von Laurent Verva nach einem Versuch noch nicht nutzen können. Nach fast drei Monaten Pause und einem Rennen mit vier Eisen auf der Grasbahn war in Abbeville ohnehin nicht so viel zu erwarten. Als Siebter blieb der Wallach sehr blass und geht heute wieder voll beschlagen ins Rennen.
Nach dem dritten Rang mit FARRAH DES CAUX (4) als Catchdriver übernahm Alexis Garandeau auch die Trainingsarbeit der Stute. Und der Einstand hätte wohl auf einem Podestplatz geendet. Der Trainer lag in einem kleinen Feld stets an dritter Stelle innen und wollte, nachdem der Favorit vor ihm nach außen wechselte, zu schnell aufschließen. Mit viel Reserven lief er auf einen müden Gegner auf und verpatzte alle Chancen. Diesen Faux-Pas gilt es heute wieder gutzumachen, was in der Königswette enden könnte.
Mit ganzen sieben Starts als 2jähriger hat FAST DES BROUSSES (5) eine Menge Frühreife und Klasse gezeigt. Der Wallach war auf dem besten Sprung zum Jahrgangspferd. 3jährig gab es aber einen großen Bruch mit einer Reihe Disqualifikationen und einer ewig langen Pause. Trainer Philippe Billard brachte den Ganymede-Sohn im Juni diesen Jahres wieder heraus, konnte aber nicht den gewünschten Erfolg anknüpfen. Der Start als Neunter am 12. August war der letzte für das Ausbildungsquartier. Aus dem geschonten Mittelfeld fand Sebastien Ernault im Einlauf nichts mehr vor. Der 5jährige wurde Christophe Bridault erworben und nun von Nicolas Bridault in Familienarbeit vorbereitet. Ob der Wechsel Wunder bewirkt? Die Bühne in La Capelle bietet in jedem Fall die besseren Möglichkeiten.
Der Stall Cortina hat mit dem Erwerb von EL MAGNIFICO (6) vor über zwei Jahren sicher eine positive Bilanz gezogen. Noch im gleichen Jahr gab es einen Erfolg in Vincennes und in den kommenden Jahren deutlich mehr gute Gelder in Frankreich und den PMU-Rennen in Wolvega, als Schlappen zu vermelden. Der Wallach pausierte von Ende November bis in den Mai diesen Jahres. Ein Probelauf in Gelsenkirchen machte aber wieder Hoffnung. Und der Tucson-Sohn zahlte das Vertrauen auch ohne Treffer zurück. Es vergingen erneut drei Monate bis zum Start in Wolvega, der auch noch über 3.100 Meter führte. Aus dem zweiten Band konnte Tim Schwarma den Fuchs aber unterwegs gut positionieren. Vorne verabschiedeten sich die Gemeinten, zu den auch Fortissimoko gehörte, aber aus dem Verfolgerfeld holte das Gespann noch einen guten vierten Rang. Noch besser lief es in Le Croise-Laroche. Wiederum mit einer Zulage ausgestattet musste Stammfahrer Schwarma sich das Geschehen lange von hinten ansehen. Der Angriff gute 900 Meter vor dem Ziel war aber perfekt getimed, denn sofort konnte der Catchdriver einen der Gegner als Windschatten herauslocken. Der Rücken trug die beiden aber nicht so weit wie gewünscht und musste aus dem letzten Bogen heraus umlaufen werden. Danach musste der Wallach noch ein wenig aufgefordert werden, um den Ehrenplatz, der ganze 4,000 Euro wert war, zu verteidigen. Der Autotart in Kombination mit dem langen Weg sollte dem Gespann bestens liegen.
Mit seinem einen Karrieresieg ist FELLI ELEVEN (7) ganz sicher kein Siegertyp. Der Hengst hat aber gerade wieder bewiesen, dass er in der barfüßigen Aufmachung immer gefährlich ist. Am 22. August hat er in Vincennes auch schon die Sieben hinter dem Aut kompensieren müssen. Den explosiven Antritt hat er nicht, aber mit ein wenig Verzögerung hat Jean Charles Piton dann doch die Spitze genommen und das Tempo hochgehalten. Auf dem Niveau wurde die Luft in der Distanz dann dünner. Der vierte Rang kam auch erst nach der späteren Herausnahme des Dritten zu Stande. Aber es blieb immer noch ein gutes Geld und ein neuer Rekord stehen. Auch auf der Graspiste von Rambouillet stand die Offensive im Vordergrund. Aus der Todesspur ging es ab der letzten Gegenseite wieder an die Spitze. Diesmal gab es mit dem späteren Sieger noch einen Zweikampf. Man darf gespannt sein, ob Piton auch heute an der Tete zu sehen ist. Und wenn ja, wie lange die Luft in der langen Geraden von La Capelle reicht.
FIFTY WINNER (8) beschließt die erste Startreihe und darf wohl eher nicht an den beiden letzten Formen gemessen werden. Der Wallach fühlte sich auf den Rechtskursen auch sichtlich nicht so wohl. In Cabourg hatte es Leo Abrivard schwer die Zulage wettzumachen. Und den Kampf um das Kleingeld nahm er im Einlauf gar nicht erst auf, zumal er zu Beginn der Endgeraden auch noch eine Wand vor sich hatte. Auf grünem Untergrund in Craon schaffte es Alexandre Abrivard immerhin bis an die Spitze. Aber genau aus dem vorletzten Bogen sprang ihm der 5jährige ohne Ansatz aus der Hand. Das Maß ist vielmehr der Ehrenplatz zum "Brenner" am 18. Juli in Enghien. Dort hat der Scipion Du Goutier-Sohn auf dem letzten Kilometer das aufwendisgte Rennen aller Teilnehmer absolviert.
FAKIR DE GESVRES (9) hat sich seine Gewinnsumme bisher sehr mühsam erarbeiten müssen. Der Wallach hat nach einem Sieg zu Karrierebeginn nur Prämin für die Platzierten einsammeln können. Eine der besseren in letzter Zeit wurde im Speed und mit etwas Glück über die Graspiste in Dieppe geholt. Die bessere Empfehlung stammt aber vom 08. August aus Enghien. Unterwegs investierte Mathieu Mottier gar nichts in die Partie und hatte im Einlauf noch ein wenig zu verkaufen. Es war dann schon etwas glücklich wie die Lücke zu Stande kam, aber der 5jährige war dann zur Stelle, um das vierte Geld mitzunehmen. Das dabei auch ein Limit erreicht war, zeigte sich bei der Generalprobe in Vincennes. Wieder stand die Defensive im Vordergrund. Mit wenig Platz und kaum mehr an Reserven scheiterte der Wallach diesmal knapp an den Geldern. Es wird viel auf den Verlauf ankommen, der in der Anfangsphase von ganz innen in Reihe Zwei verdeckt gestaltet werden sollte.
EMERAUDE VEBE (10) hat sich in den letzten Wochen eine starke Papierform gelaufen. Aus den letzten fünf Starts stehen neben den zwei Siegen immerhin noch zwei weitere Podestplätze zu buche. Lediglich zuletzt mit vier Eisen fehlte ein wenig der Drive. Ein Problem gibt es aber dennoch. Alle der letzten fünf Partien waren unterklassige Amateurfahren. Trotz der niedrigen Klasse konnte der Auftritt Ende August auf dieser Bahn gefalllen. Aus der Todesspur drückte die Stute Mitte gegenüber mit Macht bis zur Spitze und verabschiedete sich durch den Schlussbogen zum überlegenen Sieg von den Gegnern. Die erzielten 15,8 reichen heute aber eher nicht einmal für eine Prämie.
Nach fast einem Jahr Pause hat FILOU DES TYLL (11) erst zwei Rennen in den Beinen und konnte zweimal noch keine Akzente abliefern, die heute für einen Auftritt unter den ersten Fünf reichen können. Mit wenig Kopfzerbrechen kann man auf den Wallach verzichten.
Die beste Referenz der letzten Wochen für EXTASE DU BOUFFEY (12) stammt ausgerechnet über Bahn und Distanz. Am 25. August landete die Stute etwas unglücklich in der Todesspur, konnte von dort aus aber im letzten Bogen den Führenden in einen Fehler zwingen und legte sofort einige Längen zwischen sich und den Rest der Gegnerschaft, zu denen auch Fakir Stardust gehörte. Der überraschende Sieg wurde letztlich leicht klargemacht. Nur eine Woche später war der Weg aus dem zweiten Band in Amiens einfach zu weit, nachdem die schnelle Partie das Feld unheimlich in die Länge gezogen hat. Bernard Piton versuchte es dennoch auf weiten Wegen und machte auch eine Menge Boden gut. Der anstrengende Sprint reichte aber nur bis zu Rang Vier, was aber völlig in Ordnung ging. Damit scheint nach vorne eine Menge möglich.
Eine total verkorkste Vorsaison hat FALCO SOMOLLI (13) offenbar gut überstanden. Mit einem Sieg in der belgischen Provinz machte er einen guten Auftakt und legte im März in Caen sogar noch einen Treffer nach. Um die gute aktuelle Form voll auszuspielen ist der Startplatz vielleicht ein wenig zu ungünstig. Ende Juli flog der Hengst in Cabourg von ganz außen hinter dem Auto an die Spitze, wehrte unterwegs eine große Attacke ab und legte im Einlauf immer ausreichend zu. Auf einem anderen Level hielt man sich in Vincennes wohlwissend deutlich mehr zurück. Als Dritter innen verlor der Fuchs auf der letzten Halben eine Weile auf den Sieger. Die neue Marke war mitgezogen dann auch nicht mehr viel wert. Heute wird man ihn wohl eher am Ende der Kombinationen erwarten.
FORTISSIMOKO (14) stammt aus der berühmten Mutterlinie von Timoko. Die Erfolge sind aber noch Lichtjahre entfernt, wobei der Start in die Karriere sehr verheißungsvoll begann. Aus den ersten fünf Starts gab für den Trainer Van Dooyeweerd vier Erfolge, darunter auch zwei in Vincennes zu feiern. In Frankreich gab es seitdem aber keine Erfolge mehr und mit einigen Ausfällen traten nun auch die ersten Schwierigkeiten hervor. Auch zuletzt hat er in Feurs sein schlechtes Gesicht gezeigt. Aus dem zweiten Band hätte der Hengst kurz vor dem Schlussbogen noch eine Menge Arbeit vor sich gehabt. Als der Vordermann aber wegsprang, sah sich der Trainer gezwungen die Lücke zuzufahren, was im sofortigen Fehler endete. Zuvor hat er in Wolvega nach einem guten Verlauf den Favoriten zum Kampf stellen können. Aber Van Dooyeweerd hat vor allem kurz vor der Linie das Finish dosieren müssen, um einen Fehler zu verhindern. Letztlich hielt er einen El Magnifico aber sehr deutlich.
Seit über einem Jahr keinen Ansatz, voll beschlagen und gegen die zweite Reihe. Es gibt keinen Grund hier einen Euro in FIONA DE BAILLY (15) zu investieren. Der kürzlich erfolgte Trainerwechsel stellt nach dem ersten Auftreten im neuen Stall von Melanie Gibon auch keinen Grund dar.
FAKIR STARDUST (16) tritt zu seinem ersten Quinte-Rennen mit einem großen Handicap an. Die zweite Startreihe ganz außen ist alles andere als eine gute Ausgangslage, aber der Hengst hat Eric Raffin an Bord. Gemeinsam absolvierten die beiden schon den letzten Start in La Capelle. Als Favorit ins Rennen gegangen servierte Raffin dem 5jährigen ein ständiges Rennen im Windschatten und versuchte im Einlauf alles. Der Look De Star-Sohn zeigte aber in 15,8 deutliche Grenzen auf und konnte den Kampf um den Ehrenplatz einfach nicht gewinnen. Die Formen zuvor wiesen aber auch nicht unbedingt auf mehr als den dritten Rang hin. Das größte Vertrauen der Wetter wird das Gespann heute nicht erreichen. Auch für die Königswette ist das Duo nicht gesetzt, zumal der Beschlag heute wieder vollständig verwendet wird.
Tipp:
FEARLESS JIEL (1)
FELLI ELEVEN (7)
FIFTY WINNER (8)
EXTASE DU BOUFFEY (12)
FORTISSIMOKO (14)
Für die Kombinationen: EL MAGNIFICO (6) - FAST DES BROUSSES (5) - FARRAH DES CAUX (4)